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IE 124 Dienstag, den 22. Oktober welch, i» Hirse« Blatte dir wettest« verbnwmg Meu, »rrd«Ä Montag, Mittwoch und Freitag früh » Uhr angenommen und kostet die vierarspaltrne Loronszeilr 10 Pf-, unter »Eingesandt 20 Pf. Erringst«! Jnsrratrobetrag 2ü Pf. — Emzelne Rum«« 10 Pf. -kirnstags, LemrerMnOO und GmnmteadS, und Bestellungen werden bei allen Pi tostet emschließltch der Sonnabend» erscheinende« ^Hcklr» Reiche», für Bischoftverda und Sernfprechstall« »». Postanstaltrade» deutsche» Reiche», für Bischoftverda «w Umgegend bei uns«« Lritung»botrn, sowie in d« Exped. d. Bl. angenommen. rech»««»fSn»,»,Wer Jahrgan». des Oranje-Fr«staatS und der Transvaal-Republik, j beabsichtige, die laufenden Handelsverträge vor Die letzten grausamen Maßregeln der Engländer behandeln aber gewissermaßen jeden Buren als Rebellen und Räuber! — So werden die Menschen rechte verdreht, um rin braves Volk abzuschlachten. Mag aus den Gebeinen der tobten und sterbenden Buren den zertretenen Menschenrechten einst ein Rächer erstehen! Alle großen Reiche der Ver gangenheit sind an der Verrohung und Entartung drS Rechts gefühleS zu Grunde gegangen. Das zu Boden getretene Menschenrecht in Südafrika. Dir Engländer schrecken jetzt vor keiner Grau samkeit mehr zurück, um ihr SchreckenSregiment auf dem bluttriefenden Boden Südafrikas aufzu richten. Um dem Widerstande der unversöhnlichen Buren alle Aussichten auf Erfolg zu nehmen, stempeln jetzt die englischen Kriegsgerichte viele der gefangenen Buren einfach zu Rebellen, worauf die Führer, wie das traurige Schicksal des Komman danten Lotter und seiner ebenfalls vor Kurzem standrechtlich erschossenen Leutnants Schoeman und Wolfaardt beweist, von den Engländern hinge- richtet, die Mannschaften aber ins Zuchthaus oder, falls sie noch sehr jung sind, Prügelstrafe erhalten und inS Gesängniß gesteckt werden. So wälzt sich unter der blutigen Tyrannenfaust Englands die Freiheit und das Menschenrecht eines der tapfersten Völker der Erde im Staube! DaS englische Volk, daS zuerst vor nun dreihundert Jahren seine Menschen- rechte und seine Freiheit unbeugsam im blutigen Bürgerkriege errang und verfassungsmäßig als Staatsgrundgesetz festlegte, hält eS nicht unter seiner Würde, die letzten Reste eines todeSmuthigen Volkes mit den schändlichsten Mitteln zu unter drücken, und falls dies nicht möglich ist, zu ver nichten. DaS ist aber doch eine zum Himmel schreiende Verletzung der Grundlage, auf welcher der englische Staat ruht! Soll denn diese sträf liche Verhöhnung der Menschenrechte der Burrn niemals gesühnt werden? Soll niemals daraus der richtige Schluß gezogen werden, daß die Eng länder keineswegs von Rechts wegen, sondern nur von der List und der Gewalt wegen in die Länder der Buren eindrangen?! — Wir hoffen noch auf die Tage der Vergeltung, und hoffen auch noch, daß man in England selbst in einem Theile deS Volkes die schmachvolle Principienverlrtzung der Menschenrechte gegenüber den Buren rückhaltSloS anerkennt und aus Sühne dringt. So kann zum Beispiel ernstlich und gesetzlich dem englischen Ober- kommandirenden in Südafrika Lord Kitchener da» Recht bestritten werden, durch Kriegsgerichte die Buren al» Rebellen behandeln und hinrichten zu lassen. Die englische Verfassung und daS sogenannte Rule of Low (Schutz der Gesetze) kennen in Eng land nämlich gar kein besonderes KriegSgesrtz. Rebellen können daher nur im Kampfe getüdtrt, oder fall» sie sich der Gefangennahme entziehen vollen, erschaffen werden, im Uebrigrn stad sie aber durch ordentliche Gerichte obzuurtheilen. Im Taplande mußte also erst die englische Verfassung für aufgehoben erklärt werden, wenn da» von Lord kitchener angewandte KriegSgesrtz gelten soll. Sind denn aber die Buren überhaupt Rebellen? Höchsten» könnten die eingeborenen Lopburen, wenn sie mit den Waffen in der Hand al» solche von den Eng- Men und frstgrstellt werden, die Eigen- llebeffea haben, aber niemals die Buren I beabsichtige, die laufenden Har Abschluß der neuen zu kündigen. Ueber die gemeldete Aenderung in der Erbfolge in Reuß ä. L. durch den re gierenden Fürsten Heinrich XXII. liegt Authentische» noch nicht vor. Jedenfalls müßte aber vor einer Aenderung der Thronfolge erst der Landtag de» FürstenthumS gehört werden, während e» daneben überhaupt fraglich erscheint, ob in Hinblick auf daS reußische HauSgrsetz ein etwaiger Ausschluß des Erbprinzen Heinrich XXVII. von Reuß jr. L. von der Regentschaft für den geisteskranken Thron folger von Reuß ä. L. ohne Weitere» angängig wäre. Fürst Heinrich XXII. selbst steht im 56. Lebensjahre und besitzt au» der Ehe mit seiner verstorbenen Gemahlin neben fünf Töchtern nur einen Sohn, den jetzt 23jährigen Erbprinzen Heinrich XXIV., der aber unheilbar geisteskrank und deshalb unfähig zur Regierungsübernahme ist. Fürst Heinrich soll schon seit einiger Zeit ernstlich leidend sein. Die Virch ow- Festlichkeiten in Berlin haben am Freitag mit einem von der Stadt Berlin im Rathhause zu Ehren Rudolf Virchow'S gegebenen Festmahle ihren Abschluß erfahren. vr. Bernhard Lad en b urger, Mitglied deS badischen Justizministeriums, ist in Riva am Gardasee auf offener Straße durch einen noch unbekannten deutschen Touristen mit vier Revolverschüssen schwer verwundet worden. Der Attentäter soll, wie eS heißt, die That in einem Anfalle plötzlichen Irrsinns begangen haben. Da» politische Leben in Oesterreich ist durch den in voriger Woche erfolgten Wieder zusammentritt deS österreichischen Abge ordnetenhauses mit einem Schlage auf seinen Höhepunkt gehoben worden. Gleich die Eröff nungssitzung vom 17. Oktober brachte mit der Programmrede de» Ministerpräsidenten v. Körber, in welcher er eine energische Stellung gegen die radikalen nationalen Parteien einnahm und dir Parteien ausforderte, ihre Zwistigkeiten gegenüber den schwebenden wichtigen wirthschaftSpolitischrn Fragen zurücktreten zu lassen, ein bedeutsame» Moment. Entwickelte doch Herr v. Körber weiter besonder» die Stellungnahme seiner Regierung in der Handelspolitik, betonend, da» jetzige öster reichische Ministerium sei für Handelsverträge, sofern sie den Interessen Oesterreich» Rechnung trügen, scharf hervorhebend, Österreich sei keine», weg» gesonnen, vor dem ««»lande die Rolle eine» geduldigen Opferlammes zu spielen. Herr v. «rber hat mit dieser Antrittsrede für die neue ReichSrarhStagung einen durchschlagenden Erfolg errungen, wie die Zustimmungserklärungen der österreichischen Blätter der verschiedenst«, politischen Richtungen zu seiner Kundgebung be weisen. Die Frage« der Zoll- and Handelspolitik spielt,« nach noch in der Freitag»fitzaug «ine hnvonagmd« Rolle, da sich die «bgrvrdnrtrn er sächsische ZrMer, BezirkSauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend Amtsblatt da «gl. AmlShaidwmmschisi, da Sgl. SchMWatim i. de» Sgl-HlM-tzellamteS za Bim-cii, sowie de» Sgl. AmtSgaichl» und des StMrathe» zu Bischofswerda. Politische Wcltschlm. Zum 70. Geburtstag deS unvergeßlichen Kaisers Friedrich am verwichenen 18. Oktober legte der Kaiser Vormittags einen Kranz am Sarkophage seine» kaiserlichen Vaters im Mauso leum der Potsdamer Friedenskirche nieder. Bald darauf erschienen die Prinzen Eitel Friedrich, August und OScar im Mausoleum und legten ebenfalls Kränze nieder. Am gleichen Tage fand in Aachen in Gegenwart de» deutschen Kronprinzen die feierliche Enthüllung deS dort errichteten RriterdenkmaleS Kaiser Wilhelm'» I. statt. Ein weitere» Denkmal deS ersten Kaisers de» neuen Reiches wurde am 18. Oktober in Allenstein ein- geweiht. Ferner erfolgte am genannten Tage in Nordhausen die festliche Enthüllung de» daselbst errichteten Reiterstandbildes Kaiser Friedrich'», welchem Akte Prinz Friedrich Heinrich von Preußen beiwohnte. Fürst Leopold von Hohrnzollern beging am 18. Oktober sein fünfzigjähriges militärisches Dienstjubiläum. Erwürbe auS diesem Anlaß vom Kaiser zum Generalobersten ernannt. Teneralfeldmarschall Graf Waldersee ist von feinem Beinleiden nunmehr soweit wieder hergestellt, daß er Ende vergangener Woche, be- gleitet von seiner Gemahlin, von dem Gute seiner Verwandten in Württemberg nach Hannover zurückreisrn konnte. Prinz Friedrich Carl von Hessen, bekanntlich ein Schwager be» Kaiser», ist zum Major befördert und in den Genrralstab de» 18. Armeekorps befördert worden. Zur schwebenden Zolltarisfrage wird gerüchtweise gemeldet, daß der Reichskanzler Graf Bülow, den Wünschen Baiern» und Württemberg- folgend, beabsichtige, die Mindestzollsätze für Ge treide im Entwürfe de» neuen Zolltarif» wieder fallen zu lassen. Indessen muß diese Nachricht bi» auf Weitere» stark bezweifelt werden, da eine solche Schwenkung de» Kanzler» in der Zolltarif, angelegrnhrit nicht sehr wahrscheinlich ist. Wa» die von einem konservativen Berliner Blatte ge brachte Forderung anbelaugt, die Reichsregierung solle die baldige Kündigung der Handelsverträge verlangen, so wird jetzt dem gegenüber vop unter- richtete» Tritt festgestrllt, daß die Regierung nicht Die Dampfftratzeuwalze des Unternehmers Philipp in Löbau wird voraussichtlich am 23. oder 24. d. M. von Fischbach kommend auf der Dresden-Bautzener Staatsstraße durch Bischofswerda und Bautzen, sowie auf der Bautzen-Löbauer Staatsstraße nach Löbau ^befördert werden. Bautzen, am 19. Oktober 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. 800 U. »i-. Hempel. Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß das alljährlich an die hiesige Bürgerschaft verabfolgte »vrrIrrelnlP in diesem Jahre aus dem städtischen Forstreviere nicht geliefert werden kann. Zur Befriedigung des Bedarfs sind aber 70 km solchen Reisigs aus anderen Revieren beschafft worden, welche am 1. und 2. November dieses Jahres von früh 8 Uhr an — auch während der Mittagsstunde — auf dem städtischen Holzhofe zum Verkauf gelangen sollen. Vorausbestellungen nimmt Herr Rathsförster Zimmermann entgegen. Bischofswerda, am 21. Oktober 1901. Der Stadtrath daselbst. »r. Lange. Diese Zeitschrift «scheint «Schrntltch drefMal nSMeS, LomrerSta«» und Gmnmdead», trWfchen vttdm«« vierteljährlich Mack 1 V0 Ps. Nummer der Zeitung-preiSlistr «»70.