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^S »8 Der stchfisch« Grzätzler. Vett« » Loose aufgestrmpelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Erneuerung versäumt, oder sein Loo» Von seinem Kollekteur vor Ablauf des 24 August nicht erhalten kann, hat sich bei Verlust oller Ansprüche an da» gespielte Loo» an die Königliche Lotterie-Direktion noch vor Ablauf des 29. August 1901 zu wenden. — (Abermalig« Aenderung des Planes der Kgl. Sächs. Landeslotterie in Sicht!) Um dem Unwillen de» Publikum» über die Neuerung in unserem LaudeSlotteriewesen, vor Allem aber über die Höhe de» Hauptgewinnes und der Prämie, zu begegnen, plant, wie die „Dr. Reuest. Nachr." au» sicherer Quelle ver nehmen, die König!. Lottrriedirektion abermals eine Aenderung des Planes zu Gunsten der Spieler, welche denselben sicher sehr willkommen sein wird. Der neue Plan soll, wie man hört, schon von der nächsten (141.) Lotterie ab in Kraft treten. Die eingrtrrtenr Erhöhung des LooSpreise» hat eine Hauptschuld mit daran, daß die aus ländischen Lotterien, welche billiger sind und an scheinend eine günstigere Bertheilung in Bezug auf die Höhe der Gewinne ausweisen, viel Eingang gesunden haben. — Die deutsche Feldpost wird mit dem Ende dieses Monats aufgehoben, nachdem da» ostasiatische Expeditionskorps aufgelöst und in die Heimath zurückgebracht wird. Feldpostsendungen nach China werden vom 1. September an nicht mehr zur Beförderung angenommen. An Theile deS Expeditionskorps jedoch, die erst später auf den Transportschiffen im Reichsgebiet wieder ein treffen, können Briefe und Postkarten wie bisher portofrei abgeschickt werden. Solche Sendungen sind vom Absender mit dem Vermerk „Durch das Marinepostbureau in Berlin" zu versehen. — Das Ministerium deS Innern hat in einer jüngst erlassenen Verordnung die Anzucht von Reben in den HandelSgärtnereien, sowie jeglichen Versandtvon Reben, Rebtheilen, Nebenblättern (auch als Verpackungsmittel), Wurzel-Blindreben, gebrauchten Weinpfählen und Weinstützen aus dem Königreiche Sachsen bei Strafe verboten. Der Versandt von Weintrauben — ohne Blätter — wird durch dieses Verbot nicht berührt. — (Z (Vermittelungsstelle für Obst- ver kauf.) Die Ernte der Frühpfirsiche ist be endet; bei der BermittrlungSstelle waren die An gebote nicht genügend, um der Nachfrage gerecht werden zu können, ein Zeichen, daß der Ertrag bei den Frühpfirsichen hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. ES liegen noch Nachfragen von Seiten einiger Conserven-Fabriken vor und, da eS diesen Abnehmern um späte Pfirsiche zu thun ist, so ist zu erwarten, daß deren Bedarf noch gedeckt wird. Wir möchten an dieser Stelle die Hausfrauen darauf aufmerksam machen, daß sich die Früh- und Juli-Pfirsichen zum Einmachen nicht eignen, da diese sich nicht vom Stein lösen, auch so zart sind, daß sie, selbst im Dunst gekocht, zerfallen. Die besten Einlrgepfirsichen sind, die späten August- und September-Sorten, welche festeres Fleisch haben, leicht lösen, auch wesentlich billiger sind. Im Detailverkauf haben kleine Früh pfirsiche in diesem Jahre den Preis von 3 Mk. pro Schock gehalten, gute späte Sorten werden voraussichtlich für Mk. 1,80—2,00 pro Schock zu kaufen sein. Besonders schlecht war die Apri kosenernte und in vielen Gegenden war dieses Obst selbst für hohe Preise nicht zu haben. Der Ertrag an Frühpflaumen, der ein sehr guter zu werden versprach, »st durch die vielen wurmstichigen Früchte stark beeinträchtigt worden. Gute Waare wurde mit 12—14 Mk. pro Ctnr. bezahlt. Bei der Ber- mittelungSstelle beginnt jetzt der Frühhandel mit Birnen und Aepfel, auch Verkäufe von Tomaten sollen vermittelt werden. ES ist rathsam für An bietende wie für Nachfragende, die BermittelungS- stelle rechtzeitig in Anspruch zu nehmen und mit den Anmeldungen nicht so lange zu warten, bis die betreffende Obstsorte völlig reif ist. Die Ver- mittelungsstrlle befindet sich z. Z. Dresden-A., Lüttichaustraße 31. — Der deutsche Keglerbund zählt zur Zeit über 6000 Kegler und hat einen Kassenbestand von 7700 Mk. AIS nächstjährige BundeSfeststadt wurde Altona bestimmt. Der Gesammtvorstand hat jüngst beschlossen, daß die Bohlenbahn zum Kegeln um die Meisterschaft für Deutschland künftig auf allen BundrSfestrn Stab- bezw. Parkettbohlen, bahn sein muß. Auch dürfen die Schublisten auf allen künftigen Gau- und BundeSfrstkegeln nur noch mit Tinte geschrieben werden. — (AuSstellungSschwtndler.) Gewarnt wird vor der Pariser „Firma" Ad. KälblS L Co., die deutsche Industrielle zur Theilnahme an der Ausstellung für Nahrungsmittel, Gesundheitspflege u. s. w. tn Ostende etnladet. Da» Ausstellungs komitee erklärt, daß e« zu der Firma in keiner Beziehung stehe. Diese hat e» nur auf den Geldbeutel der deutschen Industriellen abgesehen, also Vorsicht! Bautzen, 19. August. Herr Kreishauptmann von Schlieben ist am 17. d. M. vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte bei der KceiShauptmannschaft wieder übernommen. Bautzen. Wie die freisinnige „Zittauer Morgenztg." mitthrilt, ist dieser Tage da» Ritter gut Nieder-Strahwalde, da» etwa 130 da um faßt und dessen Werth gerichtlich auf etwa 200,000 Mark abgeschätzt war, in der Zwangsversteigerung von Herrn Privatier Wehle au» Bautzen käuflich erstanden worden. Herr Wehle gab mit 155,000 Mark daS Höchstgebot ab. Um nicht weniger wie 45,000 Mark bleibt also da» höchste Angebot hinter der gerichtlichen Schätzung zurück, ein neuer Beweis für die Entwerthung landwirthschastlichrr Güter, von der angeblich unsere Freisinnigen nichts wissen. v. Bautzen, 18 August. Gestern, Vor mittags 11 Uhr, fand in dem BersammlungSsaale der hiesigen landwirthschaftlichen Lehranstalt die feierliche Einweisung des zum Vorstande der Obst und Gartrnbauschule gewählten TartenbaulehrerS Herrn vr. Friedrich Brügger statt. Zu diesem Zwecke hatten sich außer dem gesammten Lehrer kollegium der Doppelanstalt, den Schülern, den Gehilfen und den jetzt gerade anwesenden Theil- nrhmern am Baumwärterkursus vom Verwaltung»- rathe eingesunden die Herren: Geheimer Oekono- mierath Hähnel, Oekouomierath Reichel, Oekonomierath Steiger, Stadtgutsbesitzer Jockusch, Gutsbesitzer Bär, StistgutSpachter Schwarz und Hauptmann a. D. von Criegern. Nachdem die Anwesenden einen Choral gesungen und Herr Direktor Professor Brügger ein Gebet gesprochen hatte, bestieg Herr Gehrimrath Hähnel daS Rednerpult, um in einer längeren, eingehenden Ansprache zunächst auseinanderzusetzen, welche Gründe den BerwaltungSrath bewogen hätten, an eine Trennung der Obst- und Gartenbauschule von der landwirthschaftlichen Lehranstalt heranzu treten. Wenn auch dabei an eine Entlastung deS Herrn Prof. Brügger, dessen Arbeitslast sich durch Üebernahme immer eine» neuen Amtes nach dem anderen von Jahr zu Jahr stetig vergrößert habe, mitgedacht worden wäre, so sei der Hauptgrund doch der gewesen, an die Spitze der Obst- und Gartenbauschule, deren Leitung eine volle Mannes- kraft beansprucht, eine solche zu setzen, die sich allein dieser Aufgabe zu unterziehen habe und dabei ein Fachmann sei. Denn in der jetzigen Zeit strebe ja jeder Mensch darnach, sich für seinen Beruf eine möglichst eingehende Fachbildung anzu eignen, um sein Fortkommen im Leben zu finden. Sodann dankte der Herr Geheimrath Herrn Professor Brügger für die Hingebung und Treue, mit der er sich der Leitung der Obst- und Gartenbau schule gewidmet und für die Opferwilligkeit, mit der er all' seine freie Zeit dem Gedeihen der An stalt hingegeben habe. Hierauf wies er Herrn vr. Brügger, unter Ueberreichung der Anstellungs urkunde feierlich in sein Amt ein, dabei betonend, daß der BerwaltungSrath hoffe, diese Stellung werde für ihn eine Lebensstellung sein, wenn sie auch eine schwere und mühevolle, die ganze Kraft eines Mannes erfordernde, sein dürfte. Nachdem der Herr Redner nach die an der Anstalt wirkenden Lehrer ersucht hatte, dieser treu zu bleiben, hierbei hervorhebend, daß die Stellung der älteren Herren durch die Neueinrichtung keines wegs geändert werde, schloß er mit einer dring lichen Mahnung an die Schüler und die Theil- nehmer am BaumwärterkursuS, die Zeit ihre« Hierseins an sich auszunützen, damit ihr Aufent halt für sie und das Land von Segen sein möchte, seine treffliche Ansprache. Herr Professor Brügger dankte hierauf bewegten Herzens für die aner kennenden und ihn hochehrenden Worte, die Herr Geheimrath Hähnel ihm gewidmet hatte und führte dann, indem er in kurzen Zügen den EntwickelungS- gang der Obst- und Gartenbauschule schilderte, aus, daß dieser nur dadurch zu einem so glück lichen sich habe gestalten können, daß die Herren vom VerwaltungSrathe nicht nur Zeit und Mühe, sondern auch namhafte Geldopfer nicht gescheut hätten um der Sache zu dienen. Ganz besonder» müsse er hierbei der nie rastenden Fürsorge ge denken, die der frühere Vorsitzende de» Ber- waltungSratheS, Herr Oekonomierath Pfannenstiel, und der derzeitige, Herr Geheimrath Hähnel, jeder zeit an den Tag gelegt hätten. Sodann richtete Herr Prof. Brügger noch Worte tiefernster Mahnung an seinen Sohn und Nachfolger, immer solle er eingedenk sein de» Spruche» auf der Schulfahne! „Bete und Arbeite." Beten müsse der Mensch bei jeder Arbeit, beten bei allen Schwierigkeiten, beten in jeder Lebenslage; denn nur im Hinblick aus Gott kann Menschenarbeit ge lingen und daß seine Arbeit, die ja eine stete und ausdauernde fein und bleiben müsse, gesegnet sein möge, „Da» walte Gott". Nachdem Herr vr. Brügger dem Kgl. hohen Ministerium de» Innern und dem VerwaltungSrathe seinen verbindlichsten Dank für seine Wahl ausgesprochen und gelobt hatte, stet» seine ganze Kraft seinem neuen Amte zu widmen, beschloß der Gesang eine» weiteren Choral» die feierliche Stunde. Möchte der Wunsch de« Herrn Geheimrath Hähnel, der sicher auch der aller Urbrigrn war, daß die Anstalt auch fernerhin blühen, wachsen und gedeihen möge, in Erfüllung gehen zum Segen unserer herrlichen Lausitz und de» gesammten Vaterlandes! Löbau, 19. August. Gestern Nachmittag verunglückte Herr Bankdirektor Oeser au» Löbau mit seinem Automobil, auf dem sich außer ihm seine Frau und seine Schwägerin befanden, in der Nähe de» ForsthauseS Strahwalde. Wie Herr Oeser mittheilt, ist da« Fahrzeug zum Schleudern gekommen, weil der Straßenkörper mit Erde au» dem Straßengraben bedeckt und dadurch glatt gr- worden war. Wahrscheinlich haben aber auch noch Hufnägel oder andere scharfe Gegenstände auf der Straße gelegen, denn nur so läßt sich erklären, daß fast zugleich zwei Pneumatikradreifen platzten, der Wagen sich umlegte und ziemlich starke Beschädigungen an den Holztheilen erlitt. Herr und Frau Oeser haben Verletzungen an Arm und Füßen erlitten. Löbau, 17. Aug. Der „Sächs. Post." be- richtet: Eine böse Suppe hat sich ein hiesiger junger Mensch eingebrockt, der letzthin in Ebers dorf wegen Entwendung eine» Fahrrades von der hiesigen Gendarmerie verhaftet wurde. Der Besitzer hat sein Fahrrad zwar wieder erhalten, der Thäter aber wurde gestern von hier unter amt licher Begleitung nach dem LandgerichtSgefängniß in Bautzen überführt, um demnächst von der Strafkammer abgeurtheilt zu werden. Zittau. Für das hiesige Stadttheater, welches bekanntlich vom Winter 1902/03 ab neu vergeben werden soll und deshalb vor Kurzem zur Ausschreibung gelangte, haben sich nicht weniger als einige 30 Bewerber gefunden. XI. Oberlausitzer BundeSgesangSsest in Großschönau. Das von dem Festorte in allen seinen Theilen wohl vorbereitete und umsichtig geleitete Sängersest hat, dank der vorzüglichen Witterung, am Sonntag einen prächtigen Anfang genommen. Nachdem gegen '/z10 Uhr Vormittag alle Vereine mit ihren Fahnen eingetroffen waren, wurden zunächst in den verschiedenen Sälen deS OrteS die Proben der Sängerkreise vorgenommen, denen um 11 Uhr die Generalprobe für die Massen, chöre in der Festhalle folgte. Die aus dem Schützen platze mit einem Kostenaufwande von 6000 Mark errichtete Halle repräsentirt sich mit ihrer 40 Meter langen Front als rin schmucker, allen Witterungs einflüssen Trotz bietender Bau, dessen Inneres an die 2000 Sänger und weit über 3000 Zuhörer fassen kann. In der Mitte des Podiums stand in einer Pflanzengruppe die Germania, flankirt von denjenigen Städtewappen, woselbst die deutschen Gesangs- und Oberlausitzer BundeSgesangSsestr bis her abgehalten worden waren. Interessehalber seien diese einzeln aufgesührt. Deutsche GesangSfeste in Dresden 1862, München 1874, Hamburg 1882, Wien 1890 und Stuttgart 1896. Oberlausitzer BundeSgesangSsestr in Großschönau 1868/1901, Bautzen 1864/89, Bischofswerda 1872/96, Löbau 1862/79, Kamenz 1892, Ebersbach 1887, Zittau 1876. DaS reichhaltige, für die tropische in der Halle herrschende Wärme wohl etwas zu reichlich bemessene Programm wurde von der Rirnzi« Ouvertüre, exakt ausgekührt von der Kapelle deS Herrn Musikdirektor Hartmann, eröffnet, welcher die Begrüßung durch Lied und Wort folgte. Die Hymne war von Herrn Musikdirektor Wenzel- Großschönau komponirt und wurde von dem von ihm geleiteten Vereine vorgetragen, die Begrüßung erfolgte durch Herrn Oberlehrer Richter-Groß schönau. Derselbe sprach in beredten Worten Namens der Sängerbünde der sächsischen Ober lausitz, stattete allen denen herzlichen Dank ab, die da» Fest durch so große Aothrilnahme unter stützten und die Sängerschaar dadurch ermuthigten, jederzeit die Pflege de» deutschen Liede» hochzu halten, Gott zu Ehre und Preis, dankte ferner den Herren Kreishauptmann von Schlieben und AmtShauptmann von Beschwitz sür ihr Erscheinen und die damit bekundete Sympathie für den edlen Männergesang und begrüßte auch die deutschen Brüder tn Oesterreich, die herbeigrkommrn waren und ebenfalls treu zur deutschen Sache hielten. Herr Gemeindevorstand Weichest dankte noch in längerer Ansprache der Einwohnerschaft VM Groß*