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Donnerstag, den 22. August. Der sächW LrMler, Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, »ievsta«», Dauuersta»« und Eonnabead», und kostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden.chelle- triftisch«, veUa,^ vierteljährlich 1 Mark SV Ps. Nummer der ZritungSpreiSliste SS70. Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. «MSblatt der «gl. «mls-aMtmaMschaft, da «gl. SchMGeetion n. des «gl. Hm-tzMmtcr zu Bwtzln, sowie des «gl. Amtsgerichts und des StadlruthcS M BischosSwcrda. AernsprechfteH« «r. «st. Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bet unseren Zritungsbotrn, sowie in der Lxped. d. Bl. «mgenommen. ESufnuvsSuestaft-r Jahrgau«. Suleoat«, welche «n diesem Blatte die weiteste Verbreitung Men, »erden bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh v Uhr angenommen und kostet die viergrspaltenr Torpurzelle 10 Pf., unter .Eingesandt- 20 Ps. Geringster Jnseratenbetrag 2d Pf. — Emzeln, Nummer 10 Ps. Die Ursachen der Wohnungsnoth in den deutschen Städten. In den meisten deutschen Städten herrscht in sofern eine Wohnungsnoth, als die mittleren und kleineren Wohnungen vielfach in genügender An zahl nicht vorhanden oder doch zu theuer sind und deshalb für die betreffenden Familien dadurch eine große wirthschastliche und soziale Belastung entsteht. Es ist daher am Platze, daß dieser wirthschastliche und soziale Mißstand gründlich untersucht wird. In Deutschland haben sich ganze Landesverbände mit dieser Frage beschäftigt und als Ursachen der Wohnungsnoth und die Gründe der Steigerung der Wohnungsmiethen, namentlich für kleinere Wohnungen, werden in einem auf dem LandeSvrrbandStage des Preußischen Landesverbandes städtischer HauS- und Grund- brsitzer - Vereine Deutschlands in Hannover am 6. d. M. vom Verbandssekretär A. Losson ge gebenen Referat folgende Umstände bezeichnet: 1) Die enorme Erhöhung des Zinsfußes für Hypothekengeld; dasselbe kostet jetzt 6—7 «/» bei 2—2'/, °/y Abschlußproviston; 2) die anhaltende große Steigerung der Arbeitslöhne für sämmtliche Bauarbeiter bei gleichzeitig verkürzter Arbeitszeit; 3) die große Bertheuerung des Baugrundes durch die großkapitalistischen Ballgesellschaften; 4) die wiederholten behördlichen Baubeschränkungen, welche eine volle Ausnutzung des Baugrundes wie früher nicht mehr zulassen; 5) die große Preis steigerung fast sämmtlicher Baumaterialien; 6) die erhöhten Ansprüche an die Ausstattung . der Wohnräume; 7) die jetzige ungünstige Rechts lage de» VermietherS gegen früher, namentlich die einschneidenden Bestimmungen des Pfandrechtes im neuen Bürgerlichen Sesetzbuche, insbesondere den kleinen Miethern gegenüber, welche oft nur Lrihmöbel oder unentbehrliche, also unpfändbare Sachen haben; 8) die naturgemäße größere Ab nutzung der kleineren Wohnungen und dadurch bedingte größere Unterhaltungskosten für den ! Vermiether; dazu kommt noch die schwere kost spielige Verwaltung eine» MiethhausrS mit vielen kleinen Wohnungen; 9) die statistisch frstgrstellte geringere Rentabilität der kleineren Wohnungen gegenüber den größeren (Wohnung mit 1 heizbarem Zimmer 112 Mk., der Wohnraum bet 2 Zimmern 119, bei 3 Zimmern 151, bei 4 Zimmern 179, bei mehr al- 4 Zimmern 189 Mk. Miethe im Jahre 1895); 10) die großen Baustrelk» und die Verhängung von Lausprrren über einzelne Bauten feiten» der Bauarbeiter. Al» eine allgemeine Ursache für Preußen wird noch hinzugrsügt die größere Belastung, welche feit Erlaß de» Kommunalabgabengrsetze» im Jahre 1894 der Grundbesitz in den preußischen Städten erfahren hat und die allein al» Ursache de» An wachsen» der Grund- und Gebäudesteuer im Jahre 1899/1900 gegenüber 1894/95 ermittelt wurde in folgenden Prozentzahlen: in Altona 45, Bre»lau 118, Lasse! 161, Düsseldorf 216, Elberfeld 1195, Erfurt 325, Hall« a. S. 125, Siel 84, Köln 240, Königsberg 306, Magdeburg 405 und in Spandau 114. Die angeführten Gründe der Wohnungsnoth sind gewiß lehrreich und geben auch die Richtung an, in der Abhilfe zu such« Lhm. des Hellen Sonnenlichtes in ihre Funktion rintreten- Man spürt die zwar noch weit hinten liegende winterliche Nacht wagt sich bereit» einen Schritt hervor, um bald mit gebieterischer Gewalt einen starken Anlauf zu nehmen. Der Charakter de» Hochsommers mit seinen warmen Nächten, langem Abendroth und dem Sitzen in der Laube bei TageS- helle bis zum Schlafengehen ist vorüber. Da» Plaudern vor den Thüren bis in die Nacht hinein muß theilweise schon unterbrochen werden. Man sieht nach der Uhr und staunt, e» ist bereits eine Stunde früher, daß man sich in die heimischen vier Pfähle zurückziehen muß. Und sind einmal die meisten Schützenfeste unv Augustschieben vorüber, dann naht die Nacht mit Macht; es ist, als hätte sie nur diesen Festen den Tag lassen wollen, und „weht der Wind nur über die Stoppeln", dann ist'S nach dem Volksmund auch mit den warmen Nächten vorüber. Alle» Zeichen, wir haben den ersten Schritt abwärts gethan. Uns will da» zwar nicht recht gefallen, allein, gerade schön ist der Wechsel der Zeiten. Je mehr wir unS dem Herbste nähern, desto größer wird die Zahl der süßen Früchte. — Der Naturheilverein zu Bautzen ver anstaltet nächsten Sonntag einen Ausflug nach dem Butter berg. Die Abfahrt per Bahn erfolgt 12 Uhr 16 Min. bis Demitz, von da ab zu Fuß auf herrlichen Waldwegen nach dem Butterberg. Auf dem Berge Zusammentreffen mehrerer Bruder vereine. — „Kind, stehst Du Beeren noch so schön und kennst sie nicht, so laß sie stehn!" Die schwarze Beere der vierblättrigen Einbeere findet sich zuweilen mitten unter dem Heidelbeergrsträuch. Die vier elliptischen, quirlständigen Blätter kenn zeichnen dir sehr giftige Pflanze. Am bewaldeten Thalhange leuchten die scharlachrothen Beeren de» häufig auch al» Zierstrauch angrpflanzten Keller halse» oder Seidenbast». Zm feuchten Ge büsch und an den Ufern der Gewässer trägt der bittersüße Nachtschatten seine rothen Beeren neben den violettblauen Blüthrn. Zur Heu ernte reifen die großen Kapseln der Herbst zeitlose, deren flrischrothe Blüthen im vorigen Herbste die Wiese schmückten; ihr Fruchtknoten überwinterte mit dem unreifen Saamen unter der Erdoberfläche. — Da» Heidekraut (Lrioa vulgaris) steht in unseren nahen Wäldern in der vollsten Blüthe, und die Bienen sind fleißig an der Arbeit, au» den zarten, aber in großer Fülle geöffneten Blümchen den Zuckerstoff aufzusaugen. Ein ge waltige» Summen ist auf weite Entfernung von dem Erntefelde her zu hören. In dieser Zeit, da die Insekten in großen Mengen schwärm« urnd dem Menschen durch ihre Stiche lästig, oft auch gefährlich werden, sei darauf hingewtesen, daß e» ein Fehler ist, die Birnen und Wespen durch Um- stchschlagen zu vertreiben und dadurch zu reizen. Rur ganz selten werden sie stechen, wenn man sie unbehelligt gewähr« läßt. Ziehung 3. Klasse der 140. «gk Sächs. LandeSlotteri« findet am 2. und S- September 1901 statt. Die Erneuerung der. Looft, ist vor Ablauf de» 24. August btt de» Kollekte«,, dessen Name und Wohnung auf dem Die für die Stadt Bischofswerda aufgestellte AbtheilungSliste für die Wahlen zur zweiten Kammer der Ständeversammlung liegt in Gemäßheit von Z 13 des Gesetzes vom 28. März 1896 vom SW. bis einschließlich 24 August diese- Jahre- in der hiesigen Rathscanzlei — Zimmer Nr. 8 - während der gewöhnlichen Geschäftsstunden öffentlich aus. . Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Liste sind, bei Verlust derselben, binnen drei Tagen nach Ablaus der vorstehend bestimmten Frist schriftlich oder mündlich bei uns anzubringen. Bischofswerda, den 21. August 1901. Der Stadtrath. I. V : Händler. und zu erhoffen ist. Nur in der Angabe des Berichterstatters, daß für Hypotheken 6—7 °/, Zinsen jetzt bezahlt werden müßten, muß ein Jrr- thum vorliegen. Ein solcher hoher Zinsfuß mag ja auSnatzmSweise bei Neubauten von bedrängten Unternehmern oder für die dritten und vierten Hypotheken bezahlt worden sein, aber für solide erste und zweite Hypotheken wird dieser hohe Zinsfuß nicht bezahlt. Deutsches Reich. Dresden, 19. August. Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten am gestrigen Sonntag in Reheield den Gottesdienst in der Waldkaprlle und unternahmen Nachmittags eine Ausfahrt. Bischofswerda, 20. August. Herrn GutS- vorsteh««-und Revierförster Friedrich Haufe in Rammenau, welcher nach 58jähriger treuer Dienste der RittergutSherrschast daselbst aus seinem Amte scheidet, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten, ist von Sr. Majestät dem König das allgemeine Ehrenzeichen verliehen und am 15. d. M. in Gegenwart der Gutsherrschast, Excellenz von Kirchbach, durch Herrn AmtShaupt- mann Or. Hempel im Schlosse zu Rammenau auSgehändigt worden. Bischofswerda, 20. August. DaS prächtige Wetter am Sonntag hatte wieder viele Ausflügler veranlaßt, die nähere und weitere Umgegend BischofSwerda's zu durchstreifen. Natürlich wurden auch die Züge viel benutzt. Infolgedessen entfaltete sich auf dem hiesigen Bahnhofe ein außerordentlich starker Verkehr. Insbesondere war die Zittauer Linie durch das Oberlausitzer TesangSfest in Großschönau und das Schützen fest in Ober-Neukirch gut frrquentirt. Außer einem Sänger-Extrazuge früh, verkehrten den Tag über und Abends eine ganze Anzahl von Bor- und Nachläufern. Gehoben wurde natürlich der Verkehr außerdem noch durch das Eintreffen und Abfahren von Frrienreisenden. k. Bischofswerda. Nächsten Sonntag, den 25. August, Nachm. 2 Uhr, findet Bezirks- vorturnerstunde des 3. Bezirks de» Meißner Hochland-Taue» in Wilthen statt. Die Turn ordnung ist folgende: 1. Ordnungsübungen, 2. Stabübungeu, 3. Keulenschwingen, 4. Riegen turnen ; erste Riege: Hochreck—Pferd, zweite Riege: Pferd—Hoch- und Weitspringer», dritte Riege: Barren—Tiesreck, vierte Riege: Ringe—Barren. Die Borturner stell« beim ersten Geräth an allen Riegen Wilthen, beim zweiten Geräth Drhrtdorf, dagegen sind die veurtheiler au» dm Benin« Steinigtwolmsdorf, Nirderneukirch, Wilthen und Oberneukirch zu stellen. 5. Spiele. Die Leitung dieser Borturnerstunde liegt in den Händen de» BeztrkSturnwart Schäfer-Wilthen. Wir hoff«, daß auch diese Vorturnerstunde zum Wohle de» Gaue» arbeiten möge. „Gut Heil!" Bischofswerda, 21. August. Wir haben den Berg überschritt« und find über die sonnig« Höh« de» Sommer» hinan«. Zunächst spürt man e» am Abnehm« der Tage; überall hört «an diese «aangmrhme Wahrnehmung zu» Aus druck bring«. Btt einem trüben Laar muß di« Lamp« schon auffallend Mi,« al» Stellvertreterin 2^1 - 3 s " xj e-t v» " st- L o* LS cs MF ZAZLW « !. S MK SZ