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82 Dr. A. Kornhuber. [8] sichtbar werden, wo dieselben, namentlich von der Gegend des 15. Kückenwirbels an bis zum Kreuzbein, kaum mehr erkennbar sind. Abgesehen von der erwähnten Drehung ist auf dieser Seite auch die umhüllende Calcitkruste dicker, und es war überdiess, wahrscheinlich bei der Entfernung der Gegenplatte, die Verletzung der Wirbel hier stärker, als linkerseits, wie die allda vorwaltenden Bruchflächen beweisen. Aus dem eben erwähnten Grunde sind auch die oberen Dornfortsätze oder Neurospinale sämmtlicher Dorsalwirbel abgebrochen. Ihre Bruchflächen an der Vereinigung der oberen Bögen (Neurapophysen) zeigen, dass sie an Länge wenig hinter jener der Wirbelcentren zurück blieben. Wahrscheinlich erhoben sie sich über dieser kräftigen Basis, ähnlich wie bei ihren recenten Verwandten, in Form einer vierseitigen Knochenplatte und endeten oben mit einem geradlinigen Grat. Die Gelenkflächen der Wirbel körper waren, wie bei den Halswirbeln, vorne concav, hinten convex, was auf der Platte B deutlich zu entnehmen ist. Die mit einander in Verbindung stehenden Flächen der Gelenkfortsätze zeigen eine schwache Neigung gegen die Horizontalebene, indem die vorderen nach aufwärts und etwas nach innen, die hinteren nach abwärts und etwas nach aussen gerichtet sind. Unter den vorderen Gelenkfortsätzen sind die Kippen befestigt, ihre Anheftungstelle aber ist nur an wenigen Punkten, wie an der rechten Seite des 18. und 19. Rückenwirbels auf der Platte B deutlich zu erkennen, woraus man schliessen darf, dass das obere, flach vertiefte Costalende auf einem Gelenkhöcker articulirte, welcher die Stelle des Querfortsatzes seitlich am Wirbelkörper vertrat. Die Form der Gelenkfläche war, wie sich schon nach der Gestalt der Rippen schliessen lässt, und wie die eben erwähnten Rückenwirbel deut lich zeigen, länglich rund mit ihrem kleineren Durchmesser der Längsachse des Körpers parallel. Die obere Fläche der Neurapophysen war nach vorne nur schwach vertieft und erhob sich von beiden Seiten ziemlich gleichmässig zu der Spinale. Die untere Fläche der Wirbelkörper (Platte B) ist von vorne nach hinten gerade, oder kaum merkbar vertieft, ohne hervortretende Leisten oder ähnliche Erhabenheiten, von rechts nach links convex und geht nach vorne beiderseits allmälig in den zur Articulation mit der Rippe bestimmten Gelenkhöcker über. Diese Fläche ist also dem letzterwähnten Verhalten zufolge nach vorne viel breiter, als am hinteren Ende des Wirbelkörpers, welches sich zur Bildung des Gelenkkopfes allmälig verschmälert. Die Länge der Wirbel körper nimmt von vorne nach hinten von 0-75 bis 1*10 Cm. allmälig zu, so dass der ganze Dorsalabschnitt der Wirbelsäule 28-50 Centimeter misst. Rippen. Die Rippen sind meist wohl erhalten, zum Theil auch in ihrer natürlichen Lage, nur wenige verdrückt und gebrochen. Selbst in letzterem Falle sind die einzelnen Trümmer meist regelmässig aneinander gereiht, nur selten verloren gegangen, und ist dafür ihr Abdruck in der Gesteinsmasse zu sehen. Sie stellen ziemlich schlanke Knochen spangen dar, deren vordere Flächen, der Länge nach schwach furchenähnlich vertieft, allmälig in den oberen abge rundeten Rand übergehen, während die hinteren, mehr ebenen oder sanft gerundeten Flächen sich mit einer deut lichen Kante gegen den oberen Rand abgrenzen. Der untere Rand ist schmäler, gegen das obere einfache Rippen ende etwas kantig, sonst abgerundet. Die querovale Gelenkfläche zur Articulation mit den Tuberkeln an den Seiten der Wirbelkörper wurde bereits oben besprochen. Über die Verbindungen der vorderen Rippen mit dem Brustbeine lässt sich aus keiner der beiden Platten etwas entnehmen, da dieselben zumeist von Calcit bedeckt sind und nur auf der Platte A unbedeutende Reste sich finden, welche ganz aus ihrer natürlichen Lage gebracht und wahrscheinlich als dem Sternum (Fig. A, st?) angehörig zu deuten sind. Die Länge der Rippen ist in der Mitte des Dorsal abschnittes der Wirbelsäule am beträchtlichsten und nimmt vorne gegen den Hals, sowie nach hinten gegen das Kreuzbein ab. Die stärksten Rippen sind 5-6 cm lang und 0-3 bis 03-5 cm breit, während die letzten hintersten Rippen paare nur mehr 2 cm Länge bei einer Breite von 0-2 c “ aufweisen. Die Zahl derselben beträgt, entsprechend den Dorsalwirbeln, dreissig Paare Q, wozu muthmasslich noch die den letzten drei Halswirbeln zugehörenden kommen, welche, analog jenen der heutigen Monitoren, mit dem Sternum nicht in Verbindung standen und sogenannte falsche Rippen darstellten. Sacralwirbel. Auf die Dorsalwirbel folgen, da, wie erwähnt, Lendenwirbel fehlen, unmittelbar die Kreuzbeinwirbel, zwei an der Zahl, welche zusammen eine Länge von 1 * 8 cm haben und in ihrer Gestalt den Rückenwirbeln ähnlich sind. Der erste Sacralwirbel (Fig. A, s,), an Grösse von dem ihm vorangehenden letzten rippentragenden Wirbel wenig verschieden, zeigt linkerseits einen Theil seines starken Querfortsatzes mit dessen oberer Fläche, sodann nach vorne die Gelenkfortsätze, welche sich unter die gleichnamigen Fortsätze des vorangehenden Wirbels ein- schieben, ferner in der Mitte des Wirbelkörpers eine rauhe Knochenleiste mit den Bruchstellen des, wie bei allen !) Auf der Platte A sind entsprechend den -wohlerhaltenen Dorsalwirbeln auch nur 28 Rippenpaare deutlich sichtbar, die vor deren fehlen oder sind nur in Trümmerspuren angedeutet.