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V4 sollen. Darnach sollen also die berüchtigten Hohl« spitzengeschosse nun auch aus amtliche Anordnung gegen rin kultivierte- Volk angrwendet werden, nachdem die offiziellen englischen Kreise wiederholt mit Entrüstung ähnlichen Behauptungen der fest ländischen Presse entgegrngetreten sind. London, 10. August. Lord Kitchener meldet aus Pretoria unter dem 9. August: Da» Blockhaus in der Nähe von Brandfort ist in der Nacht vom 7. zum 8. August nach einem heftigen Kampfe genommen worden. Die Verluste der Engländer sind: ein Todter und drei Verwundete. Die Vorgänge in China. Peking, 9. August. Morgen wird eine Sitzung der Gesandten abgehalten. Wie unter denselben verlautet, wird der britische Gesandte unter anderen Punkten gegen die Einsetzung einer Kommission zur Revision des Zolltarife« Einspruch erheben. Man nimmt an, daß, wenn dies ge schieht, sämmtliche Gesandte betonen werden, eS sei unmöglich, bereits erledigte Fragen wieder anzuschneiden und darauf Hinweisen werden, daß alle Gesandten der Einsetzung dieser Kommission zugestimmt haben. Sachsen. Dresden, 9. Aug. Se. Maj. der König verlieh dem Feldmarschall Grafen Waldersee bei seiner Rückkehr aus China den HauSorden der Rautenkrone. Die Insignien wurden Waldersee unmittelbar nach seinem Eintreffen durch den nach Hamburg entsandten sächsischen Militärbevoll- mächtigten in Berlin, dem Major Krug v. Nidda, überreicht. Dresden, 9 August. Mit Genehmigung Sr. Maj. des Königs ist dem Straßenwärter Herrn August Pannasch in DreSden-Gruna vom königlichen Ministerium des Innern für die am 1. März 1901 mit Muth und Entschlossenheit und unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Mädchens vom Tode des Ertrinkens im sogenannten Landgraben in DreSden-Striesen die silberne Rettungsmedaille verliehen worden. * Bischofswerda, 12. August. In einem zu Paris in deutscher Sprache gedruckten und in Deutschland in zahlreichen Exemplaren verbreiteten Flugblatte werden Landwirthe zur Auswanderung noch Chile aufgefordert. Die in dem Flugblatte angegebenen Bedingungen für die Niederlassung in Chile sind so ungünstige, daß vor einer Aus wanderung dringend gewarnt werden muß. Es genügt auf folgende Bedingungen hinzuweisen: Der Kolonist erhält das ihm zugetheilte Land zunächst auf 5 Jahre lediglich zurBewirthschastung überwiesen, ohne Eigenthum daran zu erwerben. Während dieser Zeit darf er sich von seinem Grundstück nur mit Erlaubniß des Kolonie direktors auf längere Zeit entfernen. Er muß während der ersten 3 Jahre mindestens 750 Mk. für Bauten und Verbesserungen auf dem Grund stücke aufwenden und im Uebrigen die von der Regierung zum Besten der Ordnung in den Kolonien erlassenen Verfügungen genau beobachten. Die Nichterfüllung einer der bezeichneten oder der weiteren hier nicht besonders aufgeführten Be dingungen berechtigt die Regierung, das Grund stück wieder in Besitz zu nehmen, ohne daß der Kolonist das Recht hat, Schadenersatz für die von ihm bewirkten Verbesserungen zu verlangen. Erst bei Erfüllung aller Bedingungen erhält der Kolonist das Grundstück nach Ablauf von 5 Jahren zu Eigenthum. Als Agenturen werden für Deutschland die Firma Rommel L Co. in Basel, Centralbahnplatz 12 und L'Agence Gönöralö de Kolonisation du Chile in Paris 2 Square La Brugöre genannt. ES ist nicht ausgeschlossen, daß auch ein oewiffer Coston dem gegenwärtigen Ni.tel.iehmen nahe steht. 8 — Bei Verpackung von Drucksachen für die Postbeförderung wird von den Abfendrrn häufig dadurch gesündigt, daß nur ein Streifband verwendet und lose umgelrgt oder ein ungeeigneter Briefumschlag gewählt wird. In die weit geöffneten taschenfürmigen Falten solcher mangelhaften Strrifbandsendungen, sowie in die offenen größeren Briefumschläge mit nach innen eingesteckter Verschlußklappe, die von den Post beamten mit gutem Grunde al- »Brieffallen* ge fürchtet werden, verschieben sich unbemerkt Briese, Postkarten und andere kleine Gegenstände und machen sodann al- blinde Passagier« wider, Will« oft weite Irrfahrten in den Drucksachen mit. Günstigen Falle», wenn sie von einem Postbeamten in ihrem Versteck entdeckt oder vom Empf-nger der Drucksache zurückgegeben werden, gelangen sie mit größerer oder geringer« Verspätung in die Hände d«S Adressaten; anderenfalls sind sie ver schwunden. Die Postverwaltung ist, wie au» den Ler sächsisch« Erzähl«. Getto 4. LG01 Berichten über die im Februar im Reichs-Postamt stattgefundene Konferenz mit Vertretern de» Handels stande- hervorging, eifrig bestrebt, durch geeignete Vorkehrungen die den anderen Sendungen von den Drucksachen her drohende Unsicherheit abzu wenden. Im eigensten Interesse de- Publikum- liegt rS, die Postverwaltung in diesen Bestrebungen zu unterstützen, indem «S in der üblichen Druck sachenverpackung Wandel eintreten läßt. Die lst ohne erhebliche Mühe oder Kosten für den Absender sehr wohl angängig. Bei größeren Drucksachen, die unter Band verschickt werden sollen, bietet sich als wirksamste- Mittel zur Vermeidung breiter Spalten die Anlegung eine- Kreuzbandes an Stelle des einfachen Streifbandes. Kann man sich aber hierzu nicht entschließen, dann sollte man wenigsten« ein auS gutem Papier gefertigtes Streifband so eng wie nur möglich um die Drucksache legen und außerdem eine feste kreuzweise Umschnürung mittels FadenS oder Gummibandes herumschlingen. Bei Drucksachen, die unter größeren Briefumschlägen zur Absendung kommen sollen, wären thunlichst Umschläge anzuwenden, deren Verschlußklappe sich nicht am breiten oberen Rande, sondern an der schmalen Seite befindet. Jedenfalls soll man die Verschlußklappe nicht in den Umschlag ein st ecken, will man den In halt vor dem Herausfallen schützen, so ver wende man Umschläge, deren Verschlußklappe einen zungenartigen, zum Einstecken in einen äußeren Schlitz des Umschlags eingerichteten Ansatz be sitzen. Auch in anderen Formen hat die Papier industrie bereits sichernde Drucksachenhüllen auf den Markt gebracht. Damit die Versender von Drucksachen diese Anregungen beherzigen, und Jeder für seinen Theil, ernstlich dazu beitragen den von den Brieffallen ausgehenden Unzuträg lichkeiten zu steuern, seien sie noch darauf hinge- wirsen, daß sie hierdurch nicht bloS im Interesse anderer, sondern auch im eigenen Interesse handeln, denn dieselben Gefahren, die sie anderen durch mangelhafte Verpackung ihrer Drucksachen bereiten, drohen ihren eigenen Briefen und Karten durch Brieffallen von anderen Absendern und, wenn einem Versender auch vielleicht noch kein Leid in dieser Beziehung widerfahren ist, kann der böse Zufall jeden Tag einen wichtigen Bries von ihm oder an ihn in eine solche Falle führen. —* (Postsendungen an Soldaten im Manöverfelde.) Beim Herannahen der mili tärischen Herbstübungen wird dringend empfohlen, Postsendungen für die an den Uebungen theil- nehmenden Offiziere und Mannschaften nicht nach den in kurzen Zwischenräumen wechselnden Marsch quartieren, sondern stets nach den ständigen Garnisonortenzu richten, da nach den post seitig getroffenen Maßnahmen die schleunige und richtige Zuführung der Sendungen an die Em pfänger auf solche Weise am besten gesichert ist. Ferner ist eS unumgänglich nothwendig, in den Aufschriften der Postsendungen an alle im Manöver befindlichen Militärpersonen (Mann schaften sowohl, wie Offiziere und Einjährig-Frei- willige) außer dem Familiennamen auch den Dienstgrad und Truppentheil (Regiment, Bataillon, Kompagnie, Eskadron, Batterie usw.) genau anzugeben, falls nicht unerwünschte Ver zögerungen in der Ueberkunft eintreten sollen. Außerdem hat rS vielfach zu Unzuträglichkeiten geführt, daß solche Postsendungen an Offiziere und Einjährig-Freiwillige, für welche oie Post verwaltung Gewähr leistet — also Packete, Post anweisungen, Werthbriefe usw. — mit der Bezeichnung „postlagernd* bei den im Manövergrlände belegen« Postanstalten eingehen. Bei der Abholung derartiger Sendungen ist sehr häufig der Mangel an genügenden AuSweiSpapieren festzustellen gewesen, wodurch für di« Emvkänoer vielfach Weiterungen entstanden sind. —* (Sonderzüge nach Wien.) Donners tag, den 15. August d. I., wird wieder ein Sonderzug zu bedeutend ermäßigten Preisen von Leipzig und Dresden nach Wien über Tetschrn mit Anschluß nach Budapest verkehren. Die Abfahrt erfolgt von Leipzig, Dresdner Bf. Nach«. 3 Uhr 5 Mia., von Dresden Hauptbf. 5 Uhr 38 Min. und die Anknnft in Wien (Nord- wtstbahnhos) ander« Tag» früh 7 Uhr 33 Min. Die Weitrrfahrt von Wim nach Budapest hat mit fahrplanmäßigen Zügen zu geschehen. Die Fahrkarten erhalten eine 45tägige<GiltigkritSdaaer und kosten von Leipzig nach Wim in II. Klaffe 31.50 Mk. «ad in UI. Kl. 18.20 Mk., nach Budapest S1.20 Mk. in II. Kl. «ad 29.20 Mk. in HI. Kl., von Dresden tzauptbf. nach Wim in II. Kl. 23.60 Mk. und in M. Kl. 12.60 «k., n»ch Budapest ip II. Kl. 43.30 Mk. und in HI. Klaffe 23.60 Mk. In Halle a. v., Braunschvetz und Magdeburg, sowie in Chemnitz, Pirna und Schandau werden ebenfalls Sonderzugsfahrkarten au-gegeben. Außerdem werden in Bremen, Hannover, Halberstadt und Stendal, sowie auf allen sächsischen Stationen Snschlußrückfohrkarten zu ermäßigten Preisen nach Leipzig oder Dresden Hauptbhf. verabfolgt. Alle- Nähere hierüber, sowie über die sonstigen Bestimmungen ist an der erschienenen Uebersicht zu ersehen, welche auf Verlangen bei den größeren sächsischen Stationen, sowie bei den Ausgabestellen für zusammenstrll- bare Fahrscheinhefte in Leipzig, Grimmaische Straße 2, in Dresden«Altstadt, Wiener Straße 2, und in Chemnitz, Albertstraße 4, unentgeltlich abgegeben wird. Brieflichen Bestellungen sind zur Frankierung 3 Pf. in Marke beizulegen. —* (Alpenfahrten.) Der letzte diesjährige Alpensonderzug, welcher von den Sächsischen und Baierischen StaatSeisrnbahn-Verwaltungen Mitt woch, den 14. August, nach München, Salzburg, Bad Reichenhall. Kufstein und Lindau abgrlassen wird, verläßt Leipzig (Baier. Bhf.) 3 Uhr 15 Min. Nachmittag-, Dresden (Hauptbhf.) 2 Uhr 00 Min. Nach mittag» und Chemnitz 5 Uhr 30 Min. Nach mittags. Auf den Stationen der östlichen preu ßischen Staatsbahnen, und zwar in BreSlau, Brieg, Dittersbach, Tlogau, Hirschberg, Liegnitz, Neiße, OelS und Schweidnitz werden auch zu diesem Sonderzuge billige Anschlußrückfahrkartm nach Görlitz in Verbindung mit Sondrrfahrkarten von Görlitz auSgegeben. Alles Nähere über die Ankunftszeiten der Sonderzüge in München, über die Weiterführung dieser Züge nach Salzburg, Lindau u. i. w., sowie über die bedeutend ermäßigten Fahrpreise, über die in Salzburg, Kufstein und Lindau aufliegenden Anschlußfahrkarten und Abonnementkarten nach den Alpen, ferner über die sonstigen Bestimmungen ist auS der Ueber sicht über die genannten Sonderzüge zu ersehen, welche auf Verlangen bei allen größeren sächsischen Staatsbahnstationen, sowie bei den Ausgabestellen für zusammrnstellbare Fahrscheinhefte in Leipzig (Grimmaische Straße 2), in DreSden-Alt st adt (Wiener Straße Nr. 2) und in Chemnitz (Albertstraße Nr. 4) unentgeltlich abgegeben wird. Brieflichen Bestellungen sind zur Frankierung 3 Psg. in Marke beizulegen. — UebersichtStabelle der auf 45 Tage geltenden Rückfahrkarten: Verfalltag Verfalltag LösungStag NachtS LösungStag NachtS 12 Uhr 12 Uhr 1. August 14. Srpkvr. 1. Septvr. 15. Oktvr. 2 15. „ 2- „ 16. „ e). f, 16. „ 17. „ 4. „ 17. ,, 4. „ 18. „ 5. „ 18. „ 5. „ 19. „ 6. „ 19. „ 6. „ 20. „ 7- „ 20. „ 7. „ 21. „ 8. „ 21. „ 8. „ 22. „ 9. „ 22. „ 9. „ 23. „ 10. „ 23. „ lO. „ 24. „ 11. „ 24. „ 11. » 25. „ 12. „ 25. „ 12. „ 26. „ 13. „ 26. „ 13. „ 27. „ 14. „ 27. „ 14. „ 28. „ 15. „ 28. „ 15. „ 29. „ 16. . 29. „ 16 „ 30. „ 17- , 30. „ 17. „ 31. „ 18. „ 1. Oktbr. 18. „ 1. Novbr. 19. „ 2- „ 19. „ 2. 20. „ 3. „ 20. „ 3. „ 21. „ 4- „ 21. -„ 4- „ 22. „ 5. „ 22. „ 5- „ 23. „ 6. „ 23. „ 6. „ 24. „ 24. „ 7- „ 25. „ 8- „ 25. . 8- „ 26. „ 9- „ 26. „ 9. „ 27. „ 10. „ 27. „ 10. „ 28. „ 11- - 28. „ 11. „ 29. „ 12. „ 29. „ .12. „ 30. „ 13. „ 30. „ 13. „ 31. „ 14. „ jetzt — Die vlüthmpracht de» Garten» ist jetzt vgn besonderer Schönheit, noch erfreut uns die Rose, dir herrliche Juliblume, und mit militärischer Pünktlichkeit hat sich „der Blumen Farbmkönigia* eingestellt, die Georgine, welche jetzt bereit» ihre vlüthen entfaltet. Welch' eine Farbenpracht zeigen diese verschiedenen Arten der Georgine. Im Anschau« der heutig« Prachtblumen drängt sich an» di« Frage auf, wie e» mögstch war, an der schmucklosen einfachen Blome MexibaS, die vvr hundert Jahxen zu uu» verpflanz- w«rd«, solch« Manaigfaltigkest zu «tmsfela. Wie tzat nupt stit Anfang diese» Jahrhundert» an der AuSaednitt«»