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eingrganaen: Auf die Zuschrift vom S. Mai theilen wir rrgebrnst mit, daß Sonntag, den 18. August, und in der Nacht zum IS. August folgende Sonder« züge verkehren sollen. Sm 18. August: 1. Ab Bischofswerda 7.29 Borm., an Großschönau 9.58 Borm. 2. Ab Zittau Bf. 8.15 Norm., an Groß schönau 8.40 Borm. 3. Ab Großschönau 8.5 Nachm., an Eibau 8.42 Nachm. 4. Sb Groß« schönau 8.10 Nachm., an Zittau Bhf. 8.42 Nachm. 5. Ab Großschönau 11.6 Nachm., an Ebersbach 12.1 Borm. Am 19. August: 6. Ab Großschönau 1.5 Borm., an Zittau Bhf. 1.27 Borm. Die Züge halten an allen Stationen. Zu ihrer Be nutzung berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. Pirna, 30. Juni. Der 72jähr. königliche Waldarbeiter und Gemeindediener Wild in Reich stem wurde vorige Woche bei« Fällen von Bäumen von einem stürzenden Baume erdrückt. Als ihn vier Maurer aus Cunnersdorf auS seiner schrecklichen Lage befreiten, lebte der BedaurrnS- werthe zwar noch, ist aber gleich darauf ver schieden. Wild war schon 56 Jahre königlicher Waldarbeiter. Mügeln. Während einer am Sonnabend in unserer Umgebung abgehaltenen Uebung des Dres dener Jäger-BataillonS Nr. 13 wurde ein Jäger, der schon längere Zeit an hochgradiger Nervosität litt, geistesgestört. Dresden, 2. Juli. DaS „Militär-Verord nungsblatt- giebt kund, daß dem bekannten Haupt mann und Kompagniechef im 2. Jäger-Bataillon Nr. 13 von Beust der Abschied bewilligt worden ist. Dresden, 2. Juli. Der am Donnerstag im Alter von nahezu 87 Jahren verstorbene pensio nierte Feldwebel Friedrich Gottlieb Schurig wurde gestern auf dem St. Pauli-Friedhose bestattet. Kurz nach 12 Uhr Mittags erfolgte die Ueber- führung der irdischen Hülle des Entschlafenen von dem Trauerhause Pfotenhauerstraße 64. Den langen Trauerzug eröffnete eine Mannschafts deputation aller Grade der 9. Kompagnie de» 2. Grenadierregiments Nr. 101, dem der Ver ewigte bis zu seiner 1872 ersolgten Pensionierung angehörte. Ihnen reihten sich der Militärverein Plauen bei Dresden mit Gewehrsektion und Fahne, die hiesigen Militärvereine „Sächsische Grenadiere" ebenfalls mit Fahne und „Freie Ber- einigung Kampfgenossen von 1870/71" an. Gegen r/,2 Uhr traf der Trauerzug am FriedhosSthore ein; von hier trugen Beamte der „Pietät" den mit den Militärischen Rangabzeichen des Ent schlafenen bedeckten Sarg in die ParentationShalle, gefolgt von einer zahlreichen Trauerversammlung. Man gewahrte u. A. den König!. Flügeladjutanten Major v. Watzdorf, der im Auftrage Sr. Maje stät des Königs einen Kranz am Sarge nieder legte, den General z. D. v. MontbS, den früheren Stadtkommandanten Generalleutnant v. Schmalz, Herrn Bundespräsidenten Justizrath Windilch und mehrere Militäroereinsvorstände. Auch schloß sich hier eine UnterosfizierSdeputation der 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 an. Nachdem der Schulze'sche FriedhosSchor die ernste Feier mit Chorgesang eingeleitrt, hielt Herr Pastor Blanck- meister von der Trinitatisgemeinde die Trauer- rede. Hierauf schickte sich der lange Zug zum letzten Gange an, wobei Kamerad Helbig-Plauen als Träger des OrdenSkissenS vor dem blumen bedeckten Sarge schritt. Nachdem der Geistliche die irdischen Urberreste der Erde übergeben hatte, senkten sich die Fahnen über das Grab zum letzten Gruße. Kamerad Lorenz rief mit Wehmuth Namens der Freien Bereinigung „Kampfgenossen von 1870/71" dem Mitglied für treue Anhäng lichkeit ein „Habe Dank und Ruhe sanft!" in die Ewigkeit nach. Im Auftrage des Militärvereins Plauen bei Dresden, dessen Ehrenvorsitzender der Heimgegangene lange Jahre hindurch war, rühmte Vorsteher Kamerad Bing die soldatischen Eigen schaften des Seniors. Mit drei Ehrensalven nahm das Heer, dem der Heimgegangene so lange ehren voll angehört, von ihm Abschied. Dresden. Die „DrrSdn. Nachr." schreiben: Bezugnehmend aus unsere Notiz, daß ein Groß fleischermeister in Leipzig, der kürzlich einen Theil des großen Looses gewonnen hatte, durch den Krach der Leipziger Bank sein Vermögen verloren habe und infolgedessen erkrankt sei, theilt unS Herr Großfleischermeister Lorenz in Leipzig mit, daß sich jene Mittheilung nur auf ihn beziehen könne, daß er sich aber der allerbesten Gesundheit und seines Geldes erfreue und daß er sein Geschäft aufzugeben gedenke. Dresden. Da» am Sonnabend von der Straßenbahn überfahrene und schwerverletzte Mädchen ist die Tochter «ine» englischen Major»; sie war 16 Jahre alt and in einem Pensionat auf der Struvrstraße untergrbracht. Da» Mädchen war mit ihren Mitschülerinnen auf eine« Spazier gange begriffen und ging, in'» Gespräch vertieft, Arm in Arm mit einem anderen Mädchen. Bei« Nahen eine» Straßenbahnwagen«, dessen Führer rechtzeitig geklingelt hatte, traten beide Mädchen unentschlossen, die eine vorwärts, die andere rück wärts, und wurden so beide vom Wagen erfaßt. Während die rückwärts Ausweichende zur Seite geschleudert und nur leicht verletzt wurde, kam da» andere Mädchen unter den Wagen zu liegen und zog sich schwere Verletzungen zu, denen sie kurz darauf im Krankenhause erlag. — Bei Vornahme einer Ausbesserung an der elektrischen Oberleitung in der Trachenberger Straße wurde am Sonn abend Bormittag ein 20 Jahre alter Schlosser gehilfe durch den Strom sofort getüdtet. Großenhain, 1. Juli. Gestern früh starb hier Herr DiakonuS Siebrnhüner, der seit fünf Jahren in unserem Kirchspiel amtierte. Der Ver storbene hat nur ein Alter von 32 Jahren er reicht. Leipzig. An Stelle de« zum Superintendenten der Ephorie Pirna gewählten Herrn v. Seydewitz wurde einstimmig Herr vr. Jrremia», seither DiakonuS, zum Pfarrer der Lutherkirche in Leipzig gewählt. Leipzig, 2. Juli. Die heute Vormittag ab gehaltene Sitzung des provisorischen Gläubiger- auSschufseS der Leipziger Bank nahm, wie man zuverlässig erfährt, einen befriedigenden Verlauf. Die Tagesordnung wurde im Sinne der Konkurs verwaltung erledigt. Morgen begiebt sich der Ausschuß nach Kassel zu der bereits angekündigten Besprechung mit der Direktion und dem Brrwal- tungSrath der Aktiengesellschaft für Trebrrtrocknung. (Die Stadt Leipzig und der Bankbruch.) Indirekt ist auch daS Vermögen der Sadt Leipzig durch den Zusammenbruch der Leipziger Bank mitbetroffen worden: die Stiftung eines Menschen freundes verliert nicht weniger al« 500,000 Mark in Actien der falliten Bank, eine andere Stiftung den Betrag von 60,000 Mark; dazu kommen dann noch mehrere kleine Beträge. Allerdings haben die Actien fchon zu den an die Stadt gefallenen Vermächtnissen gehört, aber sie hätten doch in Staatspapiere umgetauscht werden müssen! Es dürfte sich empfehlen, die sämmtlichen Stiftungen daraufhin durchzugehen und ihr« Werthe zu prüfen. Herr Geheimer Kirchenrath Superinten- dent v. Pank hat am Sonntag Vormittag den Zusammenbruch der Leipziger Bank und die Fülle der dadurch über die Bevölkerung Leipzigs herein- gebrochenen Sorgen zum Gegenstand einer ergreifen, den Predigt gemacht. Er legte ihr zu Grunde die Worte des Apostels Paulus an die Philipper (Phil. 4, 10—13: „Ich bin aber höchlich erfreuet in dem Herrn, daß ihr wieder wacker geworden seid, für mich zu sorgen; wiewohl ihr alle Wege gesorget habt, aber die Zeit hat es nicht wollen leiden. Nicht sage ich das des Mangels halben; denn ich habe gelernet, bei welchem ich bin, mir genügen zu lassen. Ich kann niedrig sein und kann hoch fein; ich bin in allen Dingen und bei Allem geschickt, beides: satt sein und hungern, beide«: übrig haben und Mangel leiden. Ich vermag Alles durch den, der mich mächtig macht, Christum". Aus dieser Quelle, so führte er aus, müsse die Kraft gewonnen werden, sowohl die schweren Schläge der vergangenen, al« auch die vielleicht noch schwereren Schläge der neuen Woche zu tragen. Bei dieser Gelegenheit theilte der Herr Geheime Kirchenrath auch mit, daß der Leipziger Haupt verein der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung in der Leipziger Bank zeitweilig sein ganzes Baar vermögen verloren hat, und daß auch da« Leipziger Diakonissenhaus schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Geithain. Infolge Herzschlag« ist der lang jährige Bürgermeister der Stadt, Kammerrath Bauer, verstorben. Er trat vor zwei Jahren in den Ruhestand , behielt aber seinen Wohnsitz am Orte seiner langjährigen segensreichen Wirksamkeit. Roßwein. In hiesigen Bäckereibetrieben wurden dieser Tage von der Polizei die Semmeln nachgewogen, wobei ermittelt wurde, daß da» Höchstgewicht für eine Zeile Semmel zu 5 Pfg. 138 Gramm, da» Mindestgewicht 89 Tramm betrug. Ein recht beträchtlicher Unterschied! (Land«. Haushaltschule zu Frei berg.) Mit Bezug auf eine kürzlich gebrachte Notiz wird un« von bestunterrichteter Seite die erfreuliche Mitthrilung gemacht, daß di« landw. HauShaltfchule zu Freiberg durch die erfolgten Anmeldungen von 28 Schülerinnen für den nächsten am 8. Juli d. I. beginnenden Lehrgang voll besetzt ist, daß also «eitere Anmeldungen für diesen Lehrkursu» nicht mehr berücksichtigt werden können. Urbrigen» sind auch fchon zu de« nächsten, i« Januar 1902 beginnende« Kurfu» mehrfach Anmeldungen von Schülerinnen eiagegaagen «ad e» lei bemerkt, daß solche Interessentinnen, welche sich ihre Aufnahme für alle Fälle sichern wollen, ihre Anmeldungen jederzeit entweder in Freiberg bei der Vorsteherin der Haushaltschule oder in der Kanzlei de» landw. KreiSverein» zu Dresden, große Plauensche Str. 21, persönlich oder schrift lich anbringen können. Chemnitz, 2. Juli. In der Nacht zu« Dienstag ist in Berlin der Stifter der Zimmer- mann'schen Naturheilanstalt zu Chemnitz, Kom- merzienrath v. Zimmermann im 83. Lebensjahr gestorben. Die Beisetzung findet in Chemnitz statt. Herr Johann von Zimmermann kam 1839 al» HandwerkSbursche nach Chemnitz, wurde 1844 selbständig, gründete 1848 die Chemnitzer Werk zeugmaschinenfabrik, die 1871 Aktiengesellschaft wurde. Der Verstorbene, der mit hohen Orden ausgezeichnet worden ist, war seit 1885 Ehren bürger von Chemnitz. Auerbach. Bei dem Zusammenbruch der Leipziger Bank sind mehrere Fabrikbesitzer in Mit leidenschaft gekommen, welche Aktionäre dieser Bonk und mit 300,000, 500,000 und 1,000,000 Mark betheiligt sind. Glücklicherweise sind die betreffen den Aktieninhaber in der Lage, den auf sie ent fallenden Verlust verschmerzen.zu können. *** Ja Enn« wurde am 22. Juni da» 200jährige Jubiläum des Dragoner - Regiment- Prinz Albrecht von Preußen Nr. 6 gefeiert. — Zwickau beging zwei 50jährige Jubiläen, nämlich daS des Vereins für Heidenmission und das de» MilitärverrinS. — Der Cigarrenmacher Kornrade in Wurzen feierte da» 50jährige Ehejubiläum; ebenso in Dresden da« Zumpe'fche Ehe paar; dasselbe Jubiläum, verbunden mit dem 50jährig. Meisterjubiläum, beging der Webermeister Wagner in Chemnitz. — Der im Mai verstorbene Kommrrzienrath Schröder hat der Leipziger Mission 10,000 Mark hinterlassen. — In Satoraji Ujboli ist ein Meteorstein von circa drei Centner aus den letzten Wagen eines Lastzüge« gefallen und hat ihn vollständig zertrümmert. — Frankreich hat seit 5 Jahren einen Bevölkerungs zuwachs von 330,000 Seelen gehabt. Die Zahl der Einwohner von Frankreich beträgt 38,600,000. Der Kieler Regattenwoche sind noch Regattentage in Travemünde, ebenfalls ausge zeichnet durch die Anwesenheit de« Kaiser«, nach gefolgt. Gegenüber den Nachrichten von anderer Seite über eine besonder« lange Ausdehnung der diesjährigen Nordlandsfahrt de» Kaisers, von welcher der Monarch erst gegen Mitte August nach Deutschland zurückkehren würde, weiß die Berliner „Post" zu versichern, daß auch die be vorstehende norwegische Reise des Kaisers die Dauer von vier Wochen nicht überschreiten werde. Dem genannten Blatt zufolge gedenkt der kaiserliche Herr am 8. August von seiner Nordlandsfahrt in Bremerhaven einzutreffen, an welchem Tage dort auch die Landung des an Bord de» Lloyd- dampfer „Gera" au« Ostasten heimkehrenden Feld marschalls Grafen Waldersee erwartet wird. Berlin, 1. Juli. Al» Antwort auf eine nach Kiel gerichtete Depesche, die dem Kaiser anläßlich der Ankunft der Fernfahrer in Berlin übermittelt wurde, ist heute Mittag im Automobilclub nach stehende Antwort des Kaisers aus Kiel eingegangen: „Erfreut über da« kameradschaftliche Zusammen wirken französischer und deutscher Wettfahrer spreche Ich Ihnen Meinen Dank für die glückliche Be endigung der Fernfahrt PariS-Berlin au«. Wilhelm I. R " Die Verfügung des preußischen Eisen- bahnminifters v. Thielen, daß die Rück fahrkarten auf den preußischen »nd hessischen Staatsbahnen vom 4. Juli d. I. ab eine Giltig keit von 45 Tagen ohne jeden PreiSausschlag be sitzen sollen, ist in den weitesten Kreisen de« eisenbahnreisenden Publikum» mit freudiger Ge« nugthuung begrüßt worden. Denn diese Tarif- ' rrform bedeutet ein erhebliche« Entgegenkommen der preußischen StaatSbahnverwaltung gegenüber den Interestm de« Publikums, und wenngleich anderseits die bisherigen Sommerkarten und sonstigen speziellen Vergünstigungen für bestimmte Kategorien von Eisrnbahnreisenden in Preußen künftig wegfallen werden, so will die» im Vergleich zu dem gewaltigen Zugeständaiß der 45tägigen Giltigkeit der Rückfahrkarten so gut wie nicht« besagen. Der Wunsch ist ein selbstverständlicher, daß auch die übrigen Bahnverwaltuagen in Deutschland sich zu der gleichen Konzession au da» Publikum entschließen möchten, die Nachricht, daß preußischersrit» bereit» Verhandlungen mit Sachsen und den süddeutschen Staaten «ngeleitrt worden seien, um die betreffenden StaatSbahu- vrrwaltnngen ebenfall» zur Einführung der Rück fahrkarten mit 45 tägiger TiltigkrttSdauer zu be-