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er säcWeIrMer vezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe» «ud Umgegend. StuwStMt ttr SA. AM Mir des tjchM «scheint McheMch drei «tal, Louu«»i«» mld GmuiadoM», « pich der Smmabend» erscheinenden „tM »M««" vterteljilhrlich 1 ««k bv Pf. «wer der LettunAspretÄtst« «7V. Btts« Nooufp»« chB »11 * M«. «. Brprllnngen werden bet all« PsstanMtm de» deutschen Sktchr», für Bischostwerd» und ll»g«end bei uns«« Zettüngdboten, sowie in der Exprd. d. Bl. «ngenonruren. SüufuuvfüutStOfter Jahr»»»». Am 1. Juli beginnt ein neues Quartal des „«Lvlisisvli»» . Derselbe berichtet in möglichster Kürze und Klarheit über die wichtigsten Begebenheiten auf dem Gebiete der Politik und bespricht die wichtigsten Interessen der Industrie und Landwirthschast, sowie auch sonstige gut geschriebene Artikel nicht fehlen sollen. Aus dem engeren Baterlande beruhtet er Alles, was seinen Bürgern begegnet, Freud' und Leid, Glück und Unglück, wie eS in buntem Wechsel Zeit und Leben bringt Der „sächsische Erzähler- erscheint wöchentlich dreimal (Dienstag, Donnerstag nnd Sonnabend) und kostet vierteljährlich 1 Mark SO Pf., wofür derselbe durch aye Postanstalten zu beziehen ist. Eine „belletristische Beilage" zur Unterhaltung für alle Stände wird jeden Sonnabend gratis beigegeben. Inserate, welche durch die gesteigerte Auflage des Blattes sowohl in der Lausitz, als in den Erblanden eine sehr ausgedehnte Verbreitung erhalten, kosten die gespaltene Zeile oder deren Raum nur 10 Pfg. - - Die «xpeSitioa »es „sSchfischeo WzMerS-. W- Zer Mm AM-Verein. H Wir find vereint durch gottgefäll'ges Streben, Der Liebe Band uns fest umschlungen hält; Der Liebe Band, das köstlichste im Leben, Ls ward gewoben über'm Sternenzelt. Vom Himmel rollt e^ nieder, Zu einen uns als Brüder, Zu spenden uns der Erde höchstes Gut. Auf dem der Bau des ganzen Weltalls ruht. Und was sie lehrt ist lauter Hell und Segen, Sie will begründen jedes Menschen Glück, Läßt Blumen blühn auf allen unfern Wegen, Führt Irrende auf sichern Pfad zurück. Sie fühlt der Brüder Leiden, Hilst gerne und mit Freuden. Und diese Wahrheit, giebt fie sich nicht kund, In unserm theuern Gustav Adolf-Bund? Sie lehret uns die ganze Welt umfassen, Sie kennet nicht der Stände Unterschied, Sie übt Versöhnung, wo sich Brüder hassen, Gießt Balsam in das trauernde Gemüth. V hell'ger Stern der Liebe, Dein Glanz sich nimmer trübe! Bleib' uns auch nah mit deiner Gotteskrast, Daß unser Thun auch ferner Segen schafft. Laßt fort und fort uns treu zusammenhalteu Und üben gern der Liebe heil'ge Pflicht; Erhebend ist's, im treuvereinten Walten Zu helfen da. wo Hilfe sonst gebricht. Denn tausende der Brüder, Die unsrer Airche Glieder, Sie danken's Gott und unserem Verein, Daß fie der Airch' und Schulen sich erfreu'n! So gebe Gott auch ferneres Gedeihen Dem schönen Bund, der Liebe hold geweiht, Daß Tausende sich noch des Segens freuen, Den er ja tausendfach schon ausgestreut, Bis einst auf dieser Erde Der Spruch von einer Heerde Und einem Hirten glanzvoll sich erfüllt Und Glaubenseinheit alles Sehnen stillt. Aum ersten Male seit dem Jahre 1864 hat der Hauptverein dcrevangel. Gustav Adolf-Stiftung unsere Stadt Bischofswerda wieder zur Abhaltung seiner Jahresversammlung gewählt, und schon da mals als er kam, um hier zu tagen und über die Verwendung seiner Mittel zu beschließen, durste er von sich rühmen, daß er immer mehr nach innen und außen erstarkt sei, erstarkt an Zahl und Kraft der , zum Hauptvereine gehörigen Einzelvereine und erstarkt an Mitteln zur Verfolgung seines edlen Zweckes, der bekanntlich darin besteht, arme evan gelische Gemeinden besonders in katholischen Ländern zu unterstützen und dafür zu sorgen, daß es ihnen nicht an Kirche und Schule, an Pfarrern und Lehrern fehle. Der Verein ist von keinen Anfängen aus dazu gelangt, jetzt alljährlich I V» Million Mark auf derartige Unterstützungen verwenden zu können. Weniger bekannt als der Zweck des Vereins ist in weiteren Kreisen seine Geschichte. Die Entstehung des Gustav Adolf-Vereins knüpft sich an die 200jährige Erinnerungsfeier (1832) der Schlacht von Lützen, in der Gustav Adolf von Schweden gefallen war. Auf Anregung deS Leipziger Superintendenten Großmann bildeten sich in Leipzig, Dresden und anderen sächsischen Stadtvl Vereine zur Unterstützung bedrängter GlaubenSaenossen. Mit Hilfe von Haus- und Kirchenkollekten, auch in Schweden, sammelte man eine« Fonds, dessen Zinsen für evangelische Ge meinden m Böhmen, Ungarn, Baiern,usro. zur Verwendung kamen. Hofprediger Zimmermann in Darinstadt- ylirß am 31. Oktober 1841, unbekannt ryit dm Vorgängen in Sachsen, einen Aufruf an die prvWannfch« Welt zur Hilfeleistung für die Glaubenshrüder in der „Diaspora-, also für die zerstvmt Unter LstckerWubigm lebenden Protrstan- At — kür die Gründung zahlreicher Verein« zur sächsischen Organisation zu einem Bund über ganz Deutschland, der seitdem eine wachsend segensreiche Thätigkeit entfaltet hat. In Haupt- (Landes- und Provinzial-) und Zweigvereine gegliedert, sammelt derselbe beträchtliche Summen, die in planvoller Weise zur Verwendung kommen, indem die Zweig- und Hauptvereine über ein Drittel ihrer Ein nahmen verfügen, zwei Drittel aber dem Central vorstand überweisen. Die Generalversammlung zu Frankfurt a. M. 1843 bestellte einen Centtal vorstand mit dem Sitz in Leipzig und beauftragte Zimmermann mit der Herausgabe des Bereins- organs „Bote des evangelischen Vereins der Gustav Adolf-Stiftung" (Darmstadt, seit 1843). 1844 traten die preußischen Vereine hinzu und die evangelischen Regenten Deutschlands gewährten Unterstützung theils durch eigenen Beitritt, theils durch Vergünstigungen. Nur in Baiern war der Verein 1844 bis 1849 und in Oesterreich bis 1860 verboten. Als er durch das Protestanten patent auch in Oesterreich gestattet war, wurde 1862 der österreichische Hauptverein Wien aus genommen. Die Wirksamkeit des Gustav Adolf- Bereins erstreckt sich statutenmäßig nicht bloß auf lutherische, sondern auch auf reformierte und unierte, sowie solche Gemeinden, die ihre Ueber- einstimmung mit der evangelischen Kirche sonst aläubhaft nachweisen. Diese Weitherzigkeit hat streng-konfessionelle Lutheraner bewogen, sich fern zuhalten und einen engeren Verein, den „Lutheri schen Gotteskasten- zu begründen. Der Gustav Adolf-Verein ist ein Verein z«m Schutze der Glaubensgenossen; er dient lediglich Zwecken der Bertheidigung und übt seine THStig- test aus zum Besten von Gemeinden, denen m ihrer Bedrängntß da» Festhalten am evangelischen Glauben erschwert ist. Er bewegt sich nickt in den Bahnen.derer, die unter dem Beifallsgeschrei von Nicktchnsttn und Glaubenslosen den konfessio nellen Streit schüren, wo und so ost sich Gelegen heit dazu bietet. Die Aufgabe des Gustav Adolf- Vereins ist Wohlthun, nicht Wehethun, und der Segen seines Thuns kommt nicht bloß den Ge meinden zu gute, deren Wohlthäter er ist, sondern den Evangelischen allen, unter denen er gedeiht; denn was er leistet, ist mehr als das bloße Ber- theilen milder Gaben; er schafft ein gemeinsames Arbeitsgebiet für die getrennten Glieder der viel fach zerklüfteten protestantischen Kirche, die nur dem Wesen nach, nicht aber in Wirklichkeit eine Gemeinschaft ist. Während die römische Kirche eine und dieselbe ist in allen Ländern, in allen Erdtheilen, muß man ja zur Zeit von fast eben so vielen verschiedenen Kirchen der Protestanten sprechen, als eS Landesherren giebt, und jede dieser protestantischen Kirchen in den verschiedenen Ländern und Ländchen hat ein anderes Haupt, eine andere Leitung, andere Einrichtungen und Organisation, andere Gebräuche, andere Form der Gottesdienste, andere Feste, andere Bekenntniß- schriften, eine andere Stellung zu Glaubensfragen. Erst jüngst ist auf der sächsischen Landessynode diese protestantische Zerrissenheit beklagt und Ab hilfe zu erstreben beschlossen wordm. DaS Besteh«» und Walten deS Gustav AdolstBereinS zeigt, daß wenigstens für das Handeln nach außen ein gemein samer Boden Vorhänden ist. Sein Vorbild er« muthigt dazu, weiter zu suchen und sich im Sinne jenes Synodalbeschlusses zu bemühen, um für die evangelischen Kirchen selbst, soweit sie dem Deutscken Reiche angehören, einen Zusammenschluß Henri- zuführen, der auch ihnen ein gemeinsames Auf treten, ein gememsameS Handeln in äußeren Dingen bei Wahrung ihrer inneren Selbständigkeit ermöglicht. Diese» Ziel zu erreichen ist schwerer al» vttle glauben; aber der Gustav Adolf. Vered» hat den Weg dahin angebahnt, und der Geist, au» dem sein Werk geboren ist, der Geist, der e» ge fördert und von Jahrgu Aehrmchr wMstigt hat, wird auch Helfer sein bei dem Bmühen, noch Größere» zu erreichen. V. L. ? iGi .