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1V01 Benno Förster Zum Geburtstage unseres Königs. König Albert vollendet an diesem Dienstag daS 73. Jahr seines thaten- und rreignitzreichen Leben«, aus welchem festlichen Anlaß Sachsen« Volk erneut seine innigsten Glück» und Segens wünsche für den allvrrehrten und allgeliebten Königlichen Herrn an den Stufen des Thrones niederlegt. Längst, längst weiß es ja das sächsische Volk in allen seinen Kreisen und Schichten voll zu schätzen und zu würdigen, was es in dem erlauchten Monarchen, der nun seit fast 28 Jahren den Königsthron der Wettiner ziert, besitzt, steht doch König Albert in der langen Reihe der sächsischen Fürsten durch seine Herrschertugenden wie persön lichen Eigenschaften, durch seine Thaten als ruhm gekrönter Feldherr wie durch sein reichgesegnrteS Wirken als Regent mit an erster Stelle. Was er im Kriege nicht nur für Sachsens Ruhm, sondern auch zum Heile des gesammten deutschen Vater landes geleistet, da« hat ja die Geschichte mit unvergänglichen leuchtenden Lettern in ihre Tafeln eingegrabrn, durfte doch der damalige Kronprinz Albert im großen Kriege gegen Frankreich hervor ragend als siegreicher Heerführer mit zur Begrün dung de« neuen deutschen Kaiserreiches beitragen. Und al« er dann zwei Jahre nach dem ruhmvollen Abschlüsse de« Mewaltigm Ringen» den Thron geworden, und nur aufrichtig ist zu wünschen und zu hoffen, daß sich unser Sachsenland diese seine bevorzugte Stellung erhalten möge. Wiederholt wurde der geliebte König in dem verflossenen Lebensjahre leider von körperlichen Gebresten heimgesucht, doch hat er dieselben zur Zeit im Wesentlichen wieder überwunden; ein längerer Aufenthalt, den der hohe Herr im Verein mit der Königin Carola in den nächsten Wochen an der Riviera zu nehmen gedenkt, wird hoffentlich die letzten Nachwirkungen dieser Beschwerden be seitigen. Schweres Leid brachte für König Albert und da« ganze Königliche Haus daS durch einen Unfall herbeigeführte beklagenSwerthr frühzeitige Hinscheidrn seines jüngsten Neffen, des Prinzen Albert, innigste Theilnahme trug man deshalb aus allen Volkskreisen dem greisen Herrscher ent gegen. Auch diese tragische Katastrophe hat darum da« alte herzliche Berhältniß zwischen Sachsen'« Fürstenhaus und Volk, und speziell zwischen König Albert und seinen treuen Sachsen, wieder hell er glänzen lassen, und im Bewußtsein dieser gegenseitigen traulichen Bande zwischen Herrscher und Volk stimmt gewiß jeder patriotische Sachse in den Wunsch rin: Gott segne und schirme such fürder unseren König! seiner Väter bestieg, da wirkte er al« deutscher Bundesfürst hingebrnd und verständnißvoll auch bei dem inneren Ausbau des Reiche«, verbunden in treuer Freundschaft mit den beiden ersten un vergeßlichen Kaisern desselben wie auch mit deren kaiserlichem Enkel und Sohn. Darum schaut denn auch die gesammte deutsche Nation bewundernd und mit höchster Achtung aus unfern König Albert, als den treuen Ekkehard de« neuen Reiche«, der noch heute im Rathe der deutschen Fürsten un ermüdet sein gewichtiges Wort in die Wagschale legt, wenn es gilt, entscheidungsreiche Entschlüsse zum Besten de« GesawmtvaterlandeS zu fassen. Und bedarf r« noch großer Worte, um daran zu erinnern, was speziell unser Sachsenland der Herrscherthätigkeit seines König« dankt?' Noch nie zuvor haben in unserem engeren Vaterlande Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft so geblüht, wie unter dem Szepter König Albert«, dir mannig fachsten Reformen und Fortschritte auf allen Ge bieten de« öffentlichen Lebens SachsrnS sind mit seiner Regierung verbunden, und die Industrie, die Haupterwerbsquelle unsere« Volke«, hat sich Dank der weisen Fürsorge König Albert«, zur höchsten Blüthe entfaltet. So ist denn Sachsen durch seinen jetzigen Herrscher zu einem der wichtigsten Glieder im Bunde der deutschen Länder, zu einem der entwickeltsten Staatswesen im deutschen Reiche Amtsblatt der Sgl. AmlShau-Imomischoft, der Sgl. Schllliispecti»« ». des Sgl-HmplzollamleS zu Bauyku, sowie des Sgl. Amtsgerichts und des StadtraHeS zu Bischofswerda. Nun kam im Frühlingsrauschen uns wieder jener Tag, Den man im Sachsenlande noch lange segnen mag, Der Tag, an dem geboren einst König Albert ward, Er, de>l als Held wir feiern, als Helden eig ner Art — Lin schlachterprobter Recke, siegreich, mit Schwert und Schild, Doch auch ein Fürst des Friedens, so weise und so mild — Lin Schutzherr allen Künsten, ein Freund der Wissenschaft, Lin Schirmer thät'gen Gebens, das früh bis Abends schafft! wohlan, Du edler Herrscher auf Sachsens Königsthron, Dir ward ja für Dein wirken schon längst ein schöner Lohn: Ls ist in Lieb und Treue Dein Volk Dir zugethan, Dem Du noch allerwegen als Vorbild glänzst voran — D rum stehen fest wir alle zu Dir und Deinem Haus, Mag's gleich auch noch so wettern imZeitensturmgebraus — Zum heut'gen Tag geloben wir dies hiermit auf'sNeu': Ls soll niemals vergehen die alte Sachsentren'! D rum sendet frohe Grüße Dir heut' das ganze (and, Aus allen Gauen ziehen sie hin zum Llbestrand, Und heiße wünsche steigen für Dich zum Höchsten auf - Mag gnädig er Dich schirmen in fern'rer Tage (auf — Doch nunmehr soll's erklingen hell über Berg und Thal, Hin durch die grünen Auen mit lautem )ubelschall: Heil Dir, geliebter Herrscher, Heil, König Albert Dir — Gesegnet sei Dein walten auch fürder für und für 2ur Feier 668 kvdiirlstaxvs 8r. MjvstLt des Lvnixs Albert wird von kalk unä Stadtverordneten ein fvslmskl veran8taltet, W6ieke8 Vivn8tag, dvn 23. Hpri! 1901, kkvkmittag8 8 UK»-, iw Saale 668 Votel8 „Löni§ Albert" 8tattknden wird. Vie unterLeiekneten 8tädti8eken volleren laden alle Rekorden und Oorporationen, 8owie die kinwoknemekatt der Stadt und deren IIm§ebun§ 2u reokt saklreieker LetkeiliKun^ an div8er keetkeier kierinit er^ekenet ein. weiter wird die Zeekrte kieÄKv Bürger- und Rinwoknemekakt kierdurok emuokt, vien8taK den 23. ^pril die8e8 dadre8, eden80 wie in krükeren dakren, die Mu8er mit reiokem FlaxAeveokmuelc su vvreeken. Lieokoke^verda, am 17. ^pril 1901. ver Stadtratk. Vie Stadtverordneten. Or. l^Ngv. ». Kl-No, Stadtv.-Vorstvker. In der RatkMvMtratur, 8owie im Hotel „Löni§ Albert" sind Risten sum Lvioknsn (äas vouvert -u 2 Al. 50 kf.) auqKvlsst.