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1S»1 92 L. Mann austreten, da bringen sie schon eine ganz englische Division in Bewegung und auch oft zu Schaden. Die Hauptkorps der Buren werden nach englischen Berichten aber noch auf 2000 bis 3000 Mann geschätzt, und da diese überall das finden und nehmen, waS sie brauchen, so kann der Krieg in Südafrika noch jahrelang dauern, wenn die Engländer nicht endlich selbst den Buren einen annehmbaren Frieden anbietrn. _ des Generals Kitchener, frische berittene Soldaten zur Bewältigung der Buren nach Südafrika zu Die Unbesiegbarkeit der Buren und die englische Kriegsführung. Bekanntlich ist der englische Obergeneral-Feld marschall Lord Roberts längst vom südafrikanischen Kriegsschauplätze zurückgekehrt, und in England als „siegreicher Feldherr- gefriert und über schwenglich geehrt worden, aber zur Freude aller Freunde der nationalen Freiheit dauert der zähe Unabhängigkeitskampf der Buren fort, und ihr Widerstand ist zumal unter General Dewet'S genialer Führung wieder gewachsen, ja die Eng länder haben sogar eine ganze Anzahl Schlappen erlitten. Da muß man sich nach den langen Kämpfen in Südafrika doch fragen: Was sind die Ursachen der Unbesiegbarkeit der Buren, und worin bestehen die Mängel der englischen Kriegs- sührung, wenn bei zehnfacher Uebermacht das englische Heer nicht mit den Burrn fertig werden kann? Und diese Fragen stellt man sich keines wegs nur theoretisch bei den Burenfreunden in Europa, sondern auch praktisch in England selbst. Das englische Bolk verwünscht und verdammt nämlich in seiner Mehrheit den endlosen süd afrikanischen Krieg von Tag zu Tag mehr, und nur der große englische Nationalstolz und das englische überseeische Prestige und der nothwendig geworden« Kampf für dasselbe verhindern die englischen Abgeordneten und oppositionellen Zeitungen ihren Unwillen über den südafrikanischen Krieg und die englische KriegSführung laut auS- zusprrchen. Aber die endlose Dauer des Krieges und die neue noch SO,OVO Politische Wcltschan. Urber den Zeitpunkt der Rückkehr des Kaiserpaares aus Homburg v. d. H. nach Berlin liegt auch jetzt noch nicht» Bestimmte» vor; vielleicht dürfte dieselbe aber im Laufe der neubegonnenrn Woche erfolgen. Der Reichskanzler Graf Bülow ist, nachdem er eine volle Woche beim Kaiser in Homburg geweilt hatte, am Freitag Abend wieder in Berlin eingrtroffen. Die Nachrichten über den angekündigten Be such König Eduard» von England in Deutschland widersprechen sich noch immer. Während in einem Londoner Privattrlrgramm vom 15. d. M. versichert wird, daß eine von den königlichen Machten Befehl erhalten habe, sich für eine Reise de» KönigSpaare» nach Deutschland und wahrscheinlich auch nach Dänemark brreitzu- halten, erklärt „Reuters Bureau" die Nachricht. König Eduard beabsichtige unverweilt den Kontinent zu besuchen, für unzutreffend. Im klebrigen kann man wohl saaea. daß die große Mehrheit de» deutschen Volks de« fignalistrtra Gegenbesuch« de» «um englischen Herrscher» in Deutschland. .. "..'„l Blatt« dt« »mttestr BrrbnM», Montag, Mittwoch und sirritag und kostet di« vierarspaltmr unter „Eingesandt- SO Ps. Geringster Mr Nummer 10 Pf. Farnfprachftatl« Mr. ivt. Bestellungen werden bet allen Haftanstalten de« deutsch« Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bet unser« ZrttungSbaten, sowie in der Ex-ed. d. Bl. angenommen. SünfnnvfünsgtNfter Jahrgang. - Der sächsische IrMer, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt da Sgl. AmtS-wptmomschast, der Sgl. ScholiWection «. de» Sgl. Hau-izMste- M Bmi-lll, sowie de« Sgl. Amtsgerichts mW des StodteacheS zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, SmoStagg, »»«eerMagS and Sanna»««»». and stet einschließlich der Somrabrnd« erscheinenden „»M«. trtßttfchen Vellage" viertrljiihrltch 1 Mark so Pf. Nummer der ZrttungSpreiSlistr SS70. Bekanntmachung, die Wahl zur Evangelisch-lutherischen Lan-essyaode betreffend. Für die bevorstehende VII. Evangelisch-lutherische Landessynode macht sich im XXV. Wahlbezirke, welcher dir Oberlausitzer Parochien: Bautzen St. Petri, Bautzen St. Michael, Baruth, Bischheim, Burkau, Elstra, Frankenthal, Gaußig, Großgrabe, Guttau, Hauswalde, Kamenz (deutsche und wendische), Kleinbautzen, Klix, Königsbrück, Königswartha, Malschwitz, Mittel, Neschwitz, Neukirch am Hochwald, Neukirch bei Königsbrück, Obergersdorf, Oßling, Pohla, Prietitz, Pulsnitz, Purschwitz, Quatitz, Rammenau, Reichenbach, Schmölln, Schmorkau, Schwepnitz und Uhyst am Taucher, sowie die Parochieen der Ephorie Radeberg: Bischofswerda mit Goldbach, Göda, Großdrebnitz, Krakau und Putzkau umfaßt, au Stelle des verstorbenen Oberamtsrichters Philipp in Kamenz die Ersatzwahl eines weltlichen Abgeordneten nöthig. Nachdem diese Wahl vom Evangelisch-lutherischen Landesconsistorium durch Verordnung vom 2. d. M. auf Mittwoch, den 13. Mürz dieses Jahres, festgesetzt worden ist, wird die Wahlversammlung hiermit auf den genannten Tag Siavloomittaixw S BIiw in den Saal des Rathhauses z« Bischofswerda einberufen und werden die confirmirten Geistlichen der genannten Parochieen, sowie die von den Kirchenvorständen aus ihrer Mitte zu entsendenden Wahlmänner hiermit eingcladen, an der Wahlhandlung sich zu betheiligen und ihr Stimmrecht auszuüben. Gleichzeitig ergeht an sämmtliche Kirchenvorstände des Wahlbezirks hiermit die Aufforderung, gemäß 8 38 Absatz 2 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung in Verbindung mit der eine authentische Erläuterung dieser Bestimmung betreffenden Bekanntmachung vom 3. Juni 1871 (Gesetz uud Verordnungsblatt vom Jahre 1871 Seite 79) alsbald zur Wahl der von jedem Kirchenvorstande in die Wahlversammlung zu entsendenden welt lichen Wahlmänner zu verschreiten. Auf die Wahlen finden die Bestimmungen in 8 28 Absatz 2 und 3 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung Anwendung und haben dieselben daher in einer Sitzung des Kirchenvorstandes, in welcher wenigstens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein müssen, mit Stimmen mehrheit zu erfolgen. Jeder Kirchenvorstand hat soviel Wahlmänner zu entsenden, als ständige geistliche Stellen in der Parochie vorhanden sind, wobei es keinen Unterschied macht, ob eine Stelle blos vorübergehend unbesetzt ist. Rücksichtlich der Zahl der weltlichen Wahlmänner in Kirchspielen, die au» Mutter- und Tochter- oder Schwestergemeinden bestehen, wird auf die obenerwähnte Bekanntmachung vom 3. Juni 1871 verwiesen. Die Anzeigen der Kirchenvorstände über die vollzogenen Wahlmännerwahlen müssen den vollständigen Namen der Wahlmänner, beziehungsweise, wenn ein Kirchenvorstand im Voraus für den Behinderungsfall Stellvertreter derselben zu wählen für zweckmäßig befindet, auch der Stellvertreter, enthalten und sind unter Benutzung eines Vordrucks zu bewirken, von dem jeden Kirchenvorstande je ein Exemplar mit einem Abdrucke dieser Bekanntmachung noch besonders durch die Post übersendet werden wird. Die vorerwähnten Wahlanzeigen sind bis zum s. Mürz dieses Jahres bei dem unterzeichneten Wahlkommissar einzureichen. Auf die strengste Einhaltung dieser Frist werden die Kirchenvorstände hiermit besonders hingewiefen. Bautzen, am 16. Februar 1901. Der Wahlkommissar. Graube, Regierungsrath. i senden, haben in Verbindung mit der Furcht, daß der Krieg in Südafrika schließlich dort noch die ganzen englischen Kolonien sammt den Burenstaaten und den Goldminen zerstört, die Zunge der Eng länder doch gelöst. Kein Geringerer als der große englische Parteigänger in Südafrika, Mr. Cecil Rhodes, läßt nämlich jetzt in den ihm er- gebenen englischen Zeitungen die englische Kriegs- sührung und die Feldherrnkunst des Generalfrld- marschallS Lord Roberts angrrifen. Danach ist daS Vorgehen deS Lord Roberts in Südafrika ein viel zu langsame» und die Ausnutzung seines Sieges bei Pardeberg, nach der Kapitulation General Cronje'S nebst 4000 Buren, eine ganz ungenügende gewesen. Cecil RhodeS läßt dem englischen Generalissimus wissen, daß er damals nicht sechs Wochen hätte warten, sondern sofort Johannesburg und Pretoria hätte einnehmen müssen, da wären die Buren vor Schreck gelähmt und zum Frieden geneigt gewesen. Für uns giebt diese Kritik der unzufriedenen Engländer über die englische KriegSführung Anlaß zu der Schluß folgerung, daß Lord Robert» mehr ein Zauderer al» Feldherr ist, und daß er zu großen Schlägen gegen die Buren erst dann auSgeholt hat, wenn er die zehnfache Uebermacht in den Händen hatte und deshalb die Buren durch Umgehung schon au» ihren Stellungen treiben konnte. Da» ist kein große» Kunststück, da» ist nur der vernünftige Gebrauch einer großen Uebermacht. Deshalb sind die Burrn von den Engländern aber auch noch nicht bestegt, sondern sie haben auch ihrerseits Gelegenheit genommen, in die Berge und in die weiten Ebenen zu entschlüpfen, und wo sie an bedrohten Punkten nur„in einer Stärke von 500