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M sächsische Lrzäliiei Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. > klang er sagte sennoch . Und > dieser -rg sich verwirrt ta nun ommen, würde eigenen «führen arbeitet 1t. Er vatbank .erst be- änzende : konnte ch boll- Schuld. kousinen i engere -hnischen ann die rnkbaren ehr das chs von chaft sei as lieb- vcnn es te, auf Maria's Lachen, den ihm ne Vor- >eworden llung zu Ansicht. Kassirer ge Kraft zes, ehe ch dessen )aß seine als den d gesetzt, «ken vor Herbert !aria zu Amtsblatt -er Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspection u. des Kgl. Hanptfieneramlts zu Bmhr», sowie des Kgl. Amtsgerichts md des Stadtrathcs zu Bischosswcrda. des deuts in „ Sechs»»»»lewglaster Jahr«»»». Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und Someabetchs, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden „HMetriftlfche» Beilage" vierteljährlich t Mark SO Pf. Einzelne Rümmer 10 Pf. Bestellungen werden bei allen Postanstaltm Inserate, welch« in dlrsem Blatte die weiteste Berbrrtvmg ätschen Reiches, Mr Bischofswerda und Umgegend finden, werde» bis Dienstag und Freitag früh I» Uhr i der Expedition diese» Blatte» angenommen. angenommen und kostet dir dreigrspalteneLorpuSzeile 10«., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratenbrtragüd Ps. Wege« des Butztages werde« Inserate für die nächste Rümmer diese- Blatte- spätestens Donnerstag Nachmittag S Uhr erbeten. Die Ausgabe de- Blatte- erfolgt Freitag Abend 8 Uhr. E Die Spedition de-„sächsischen Erzähler-". Bekanntmachung. Nachdem der unter dem 1, September 1888 für den Bereich der Gemeinden Schönbrunn Meißner und Oberlausitzer SeitS, sowie Pohla als Trichinenschauer in Pflicht genommene Grundstücksbesitzer Friedrich Ehregott Hartman« von Schönbrunn nach Frankenthal verzogen ist, ist die Befugniß desselben zur Ausübung der Trichinenschau mit der Wirkung, daß hierdurch den Vorschriften in §1 der Verordnung, Maßregeln zum Schutze gegen die Trichinenkrankheit bei den Menschen betreffend, vom 21. Juli 1888 genügt würde, bis nach anderweiter Bestellung und Verpflichtung erloschen. ES wird dies mit dem ausdrücklichen Hinweis daraus hierdurch bekannt gemacht, daß für die obgenannten Ortschaften gegenwärtig nur noch Ernst Otto Heinrich Rodig in Pohla als Trichinenschauer fungirt. Bautzen, am 16. Februar 1891. Die Königliche Amtshauptmannfchaft daselbst, von Boxbera. Politische Wcltscha». Peinliche Erörterungen in der Presse fast aller Parteien haben in Deutschland während der verflossenen Woche das Interesse an den parlamentarischen Verhandlungen etwas in den Hintergrund treten lassen. „Rechter Hand, linker Hand — Alles vertauscht," war der Refrain aller dieser Betrachtungen über die innere politische Lage. Aus der Seite der Re gierung, auf der man sonst die Kartellparteien erblickte, sah man die frohlockenden Schaaren der radikalen Liberalen und der Ultramontanen sich den Anschein geben, als seien sie jetzt be rufen, unter dem „neuen Kurs" das Banner der Regierung hoch zu halten, während Konser vative und Nationalliberale, abseits stehend, diesem Treiben zusehen mußten, ohne daß die Regierung es bisher für gut befunden hätte, irgendwie zur Klärung der Lage beizutragen. Auf die Ursachen dieser einzig in ihrer Art da stehende» Verwirrung hier nochmals einzugehen, müssen wir uns versagen, wohl aber sei dankend anerkannt, daß die ReichSregicrung durch die kürzlich in der „Nordd. Allgem. Ztg." gegebene offiziöse Erklärung, welche offenbar zur Be ruhigung der Gemüther beitrage» sollte, mit dem bisherigen Grundsätze des „Geschehenlassens" gebrochen hat, den sie sich mit ihrem Verzicht aus die Unterstützung einer halbamtlichen Presse von den radikalen Parteien hatte ausdräugen lassen. Jede Regierung bedarf eines Preß organes, in welchem sie, ohne sich durch amtliche Erklärungen zu binden, ihre Ansichten zur Geltung bringen und Fühler ausstrecken kann. Verzichtet eine Regierung auf dieses wohl in sämmtlichen Staaten als unentbehrlich aner kannte Hilfsmittel, dann müssen derartige be- klagcnswerthe Verwirrungen entstehen wie im gegenwärtigen Augenblick, wo eS kaum zu er kennen ist, wer Freund und wer Gegner der Regierung ist. Daß eine starke Regierung allen, auch den diametral gegenüber stehenden Parteien Freund sein kann, mag man in Utopien für möglich halten, in der Wirklichkeit ist ein solches Verhäitniß undenkbar. Wenn die Reichsregierung also letzt von ihrer irrigen Anschauung über die Nutzlosigkeit oder Schädlichkeit der offiziösen Presse zurückkommt, ist dies mit Freuden zu be grüßen. Es klang ja wunderschön, als Herr von Caprivi in einer seiner ersten Reden die Er klärung abgab, die Regierung werde keinerlei „offiziöse" Beziehung zu irgend einem Preß organ unterhalten und sich auf ihre amtlichen Erklärungen im „Reichsanzeiger" beschränken — aber die Verhältnisse haben zweifellos klargestellt, daß mit dieser idealen Anschauung nicht weit zu kommen ist; der alte Praktikus in FriedrichS- ruh hat wieder einmal Recht gehabt. Gewissen Patteipolitikern wäre es ja ganz erwünscht, wenn der jetzige Zustand der Ungewißheit noch länger andauerte — es ließe sich so bequem im Truhen fischen! — aber diejenigen Parteien, von Boxberg. für die Zukunft bedarf, erwarten mit Recht Klarheit über die Absichten der Regierung. Daß dieselbe, wie cS neuerdings heißt, künftig jeder irrigen Anschauung der „Hamburger Nachrichten" im „Reichsanzeiger" entgegen treten will, kann nicht genügen. ES ist unbedingt nothwendig, daß auch bezüglich der Aeußerungen der radi kalen Presse, namentlich was die angeblichen Auslassungen des Kaisers anlangt, Klarheit ge schaffen wird, um Wahrheit und Dichtung aus einander halten zu können. Die wahren Freunde der Regierung sind es wahrlich nicht, die dieses Verlangen für ein unbilliges halten. Auf wirth- schäftlkchem Gebieke^hat die vergangene Woche ein Ereigniß von höchster Bedeutung zu ver zeichnen: die Auflegung einer Anleihe des Reiches in der Höhe von 200 Millionen und einer solchen des preußischen Staates von 250 Millionen Mk. Wir haben die wirthschaftliche und politische Bedeutung dieses Ereignisses eingehend gewürdigt. Am Freitag war der Zeichnungstermin. Sein Ergebniß, die 45malige Ueberzeichnung, muß der Nation zur Ehre gereichen! Ein bemerkenS- werthes Symptom für die in landwirthschastlichen und industriellen Kreisen herrschende Stimmung waren die in Berlin abgehaltenen Versammlungen der Vereinigung der Steuer- und WirthschaftS- reformer und des deutschen Bauernbundes. Die Erstere nahm eine Resolution an, in welcher erklärt wird, bei dem Abschluß eines Handels vertrages mit Oesterreich sei jede einseitige Ab minderung des Zollschutzes zu verwerfen, und in welcher die Nothwendigkeit der Aufrechterhaltung der bestehenden Zollsätze als Minimum des Schutzes für die deutsche Landwirthschaft aus gesprochen und die Wiedereinführung der Doppel währung angeregt wird. Die Quintessenz der Beschlüsse des deutschen Bauernbundes aber lag in den beiden Sätzen: „Die Getreidezölle sind unter den jetzigen Verhältnissen durchaus noth wendig zur Erhaltung eines gesunden und lcistnngS- fähigen Bauernstandes. Bei dem Abschluß eines Handelsvertrages zwischen dein deutschen Reiche und Oesterreich - Ungarn ist daher jede einseitige Herabminderung des ZvllschutzeS für die Land- und Forstwirthschaft gegenüber Industrie und Gewerbe unbedingt zu verwerfen." — Der Reichs tag hat sich in der verflossenen Woche ausschließ lich mit dem Arbeiterschntzgesetz beschäftigt. Er hat nach langen Debatten das Kapitel der Sonn tagsruhe zu Ende gebracht. Nach den gefaßten Beschlüssen wird die Sonntagsruhe im HandclS- gewerbe künftig so geregelt werden, daß in sämmt lichen Handelsbetrieben nicht länger als fünf Stunden am Sonntag gearbeitet werden darf, auch in solchen, die keine Gehilfen beschäftigen. Die Stunde, bis zu welcher die fünf erlaubten Arbeitsstunden längstens absolvirt sein müssen, wird von der Polizei unter Berücksichtigung des VormittagSgotteSdicnsteS festgesetzt, d. h., keine jener fünf Arbeitsstunden fall in die gottesdienst liche Zeit verlegt werden. Die Gemeindebehörden und durch OrtSstatut bestimmen, daß für ihren Bezirk nur vier, drei oder zwei Arbeitsstunden im Handelsgcwerbc am Sonntag erlaubt sind. Viel Zeit nahmen die Verhandlungen über die Ausnahme-Bestimmungen bezüglich der Sonntags ruhe in der Industrie in Anspruch. ES würde zu weit führen, auf die Einzelheiten derselben einzugehen. Am Freitag wurden dann die Be stimmungen über die Auszahlung des Lohnes an Minderjährige berathen. Im preußischen Abgeordnetenhause beschäftigte man sich aus schließlich mit der Einkommensteuer-Reform. DaS Haus hat den in der Regierungs vorlage enthaltenen Steuertarif, der klllV'eine Progression bis zu 3 Prozent vorsah, Vie unteren und mittleren Einkommen fast nicht entlastete und die 3 Prozent bereits bei 10,000 Mk. Ein kommen beginnen ließ, abgelehnt, obgleich der Finanzminister seine Wiederherstellung dringend wünschte. Man hat sich für den Tarif der Kommission entschieden. Dieser läßt für Ein kommen über 30,000 Mk. die Progression all mählich bis zu 4 Prozent bei 100,000 Mk. Ein kommen steigen. Damit sind auch alle Anträge gefallen, welche die Mittelklassen mehr entlasten wollten. In der österreichischen Monarchie haben nunmehr sämmtliche Parteien ihre Wahlaufrufe erlassen. Den Schluß haben die Altczechen ge macht. Ein leiser Hauch von Resignation geht durch das schwülstige Schriftstück. Dieselbe Em pfindung war es auch, die den Altczechenführer vr. Rieger gelegentlich einer Wahlrede in die bittere Klage ausbrechen ließ: „Es liegt in unserem Blute so eine Art Protzigkeit, welche jedesmal zum Vorschein kommt, wenn eS uns einigermaßen gut geht. Unsere Geschichte liefert uns traurige Beispiele und Beweise dessen, daß wir uns nur zu oft in Kämpfe einließen, welche wir aus Uebermuth entfesselten und in denen wir dann furchtbare Niederlagen erlitten. ES liegt etwas Verhängnißvolles darin und ich frage: wird sich denn unser Volk dieses seines historischen Fehlers niemals entäußern?" Während die Vertrauen-- männerversammlung der Altczechen, die in Prag tagte, die Nothwendigkeit des Anschlusses an die gemäßigten Parteien des ReichSrathes betonte, verlangte der Jungczeche Gregr in einer Ver sammlung in Lieben die Herstellung des „böh mischen StaatSrcchtS." Die Jungczechen kün digen der Regierung, welche den Ausgleich wünsche, und Ungarn, das die Slaven unterdrücke, den Krieg bis aus'S Mester an. Der Kampf zwischen den beiden czechuchen Parteien wird voraussichtlich rin sehr heftiger werden. Die Anwesenheit der Kaiserin Friedrich in Paris ist in Frankreich das Ereigniß d«S Tages. ES ist, wie schon betont wurde, dü rrste Mal, daß ein Mitglied der deutsch«« Kaistr familie seit der blutigen SuSemanderietzlmH, die Napoleon hernufbrschworen hatte, den fränzösischrn Boden betritt. Di« Mutter des deutschen Kaiser-