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- Uv. M- '' und viele wiederholt M L D! Madrid Der M -Räch Allem, waS bi» jetzt Fall bekannt geworden, ist VS» Mam^n oermrot, eine große Strecke fort geschleift und dann in einem Teiche ertränkt worden. Bad Em», 1. Mai. Se. Maj. der König von Sachsen wird voraussichtlich am 8. d. M. zu einem längeren Kuraufenthalte hier eintreffen, wenigstens sind von diesem Zeitpunkte ab ange- mefsene Räume in dem unweit de« rechten Lahn ufer« im Parke gelegenen schloßartigen fiScalischen Gebäude „4 Thürme" gemiethct, woselbst, der König und die Königin von Sachsen, der König von Schweden, Kaiser Alexander H. von Ruß land und zuletzt die kronprinzliche Familie (Kaiser Friedrich m.) während ihres jemaligen Kur- aebraucheS Wohnung nahmen. Die Umgebung des Gebäudes wird mit besonderer Sorgfalt ge pflegt und unsere Kurverwaltung hat besonderen Fleiß darauf verwendet, die zahlreichen anmuthigen Waldpromenaden, welche der König mit besonderer Vorliebe früher aufzusuchen pflegte, herzustellen. AuS Rücksicht auf die frühzeitige Anwesenheit des hohen Gastes werden die Saisonfestlichkeiten in diesem Jahre früher beginnen, zumal sich bei dem eben herrschenden herrlichen Frühlingswetter der Fremdenverkehr rasch heben dürfte. Wie die „N. Pr. Ztg." meldet, dürfte aus Anlaß der Anwesenheit des Königs von Italien in Berlin am 23. Mai auf dem Tempelhofer Felde und am 24. Mai im Lustgarten zu Pots dam große Parade der entsprechenden Garnisonen stattfinden. Die Auerhahnjagden des Kaisers in der Umgegend von Eisenach sind von ungewöhnlichem Erfolg begleitet gewesen; am Sonntag Morgen erlegte der hohe Herr drei Auerhähne — ein seltener Fall — und kehrte er in der achten Vormittagsstunde nach der Wartburg zurück. Kiel, 1. Mai. Die Taufe deS Sohnes Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Heinrich findet Sonntag I V, Uhr statt. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin treffen mit den Erbprinzlich Mei- ningischcn Herrschaften hierzu Sonntag Vormittag ein; außerdem werden noch der Großherzog, der Erbgroßherzog und die Prinzessin Alix von Hessen dem feierlichen Acte beiwohnen. — Das Uebungs- geschwader und das Manövergeschwader sind heute mit Flaggenparade in Dienst gestellt worden. Berlin. Graf Bismark erklärt als Vor sitzender der Samoa-Conferenz in einer Zuschrift an das „Berl. Tagebl.", daß der Bericht dieses Blattes über die erste Sitzung der Confercnz von Anfang bis Ende unwahr sei. Laut amtlichem in Berlin eingelaufenen Be richt des Corvetten - Capitäns Erard hat der Häuptling Malietoa nach seiner Landung im Jaluit (Marschall-Inseln) eine Besprechung mit anderen samoanischen Häuptlingen gehabt und nach Beendigung derselben dem Corvettencapitän Erard in feierlicher Weise sein Bedauern über sein früheres Verhalten ausgesprochen; gleichzeitig hat er gebeten, der Kaiser möge das Porgcfallene als gesühnt betrachten. Sc. Majestät hat auf Vortrag dieses Berichts bestimmt, das Malietoa in Freiheit gesetzt werde. Die vom „Eber" und vom „Adler" geretteten Mannschaften erreichen voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Mai die Heimath. München, 1. Mai. Soeben wird officiell das Endergebniß der letztjährigen deutschnationalen Kunstgcwcrbc-Ausstellung bekannt gegeben. Da nach betrugen die Einnahmen 1,169,776, die Ausgaben 1,413,278 Mark. Der Fehlbetrag von 243,502 Mark wird gedeckt durch 1) die Garantie des Staates (100,000 Mark), 2) der Gemeinde München (50,000 Mark), 3) deS Bairischen Kunstgewerbevereins (40,000 Mark), 4) die Munificenz des Regenten (20,000 Mark) und 5) freiwillige Spenden von Privatleuten (36,680 Mark), so daß noch ein Ueberschuß von 3178 Mark dem Kunstgewerbeverein zugesührt werden konnte. München, 2. Mai. Dem Kostenvoranschlag von 280,000 Mark zum deutschen Turnfest wird die voraussichtliche Einnahme von 286,000 Mk. bei der angenommenen Betheiligung von 18,000 Turnern gegenübergestellt. Der Festausschuß erläßt einen Aufruf zur Zeichnung von Privat garantiefonds. Die Angelegenheit des von schweizerischen Behörde» verhafteten und erst nach einigen Tagen wieder entlassenen deutschen Polizei-Inspektors Wohlgemuth aus Mülhansen dürfte ohne Weiteres noch nicht von der politischen Tages ordnung verschwinden. Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt am Donnerstag in einer zweifellos officiöS inspirirten Notiz; „Wie telegraphisch gemeldet worden, ist der. in dem Tanton Aargau verhaftete Polizei-Jnipeetvr Wohlgemuth au« Mülhausen au» der Hast entlassen worden. ES wird sich jetzt darum handeln, für da» gegen den deutschen Beamten eingeschlagene, mit den völkerrechtlichen Gewohnheiten und nachbarlichen Beziehungen unter befreundeten Mächten in Widerspruch stehende Verfahren amtliche Aufklärung und je nach deren Ergebniß Genugthuung zu erlangen. Die Verhaftung ist auf Veranlassung einer unter geordneten Persönlichkeit deS Flecken« Rheinfelden erfolgt, welche sich durch socialdemokratische Ge sinnung vom Gastwirth zu einer amtlichen Stellung im Canton Aargau aufgeschwungen und in dem vorliegenden Fall der deutschen Polizei gegen über als «Asnt provooatsur gedient hat. Es ist natürlich und eine Handlung der Nothwehr, wenn die Polizei der Nachbarn der Schweiz bemüht ist, ihre Länder gegen die Rückwirkung der in der Schweiz geduldeten und von Beamten und Behörden geförderten Bestrebungen zum Umsturz staatlicher und socialer Ordnung zu schützen. Gelänge es der Polizei nicht, ausreichende Sicherheit gegen die vom Schweizer Gebiet aus gehenden revolutionären und verbrecherischen Um triebe zu gewinnen, so würden ihre Nachbarn genöthigt sein, ihren Schutz in einer strengeren Con- trole und Beschränkung deS Grenzverkehrs zu suchen." Gegenüber dieser an Entschiedenheit nnd Sicher heit nicht gut zu überbietenden Sprache wird sich die Regierung der Eidgenossenschaft wohl dazu verstehen müssen, die Angelegenheit Wohlgemuth sehr gründlich zu untersuche» und die von dem halbamtlichen deutschen Blatt ausgesprochene schwere Anklage gegen das schweizerische Beamtenthum sehr ernst auf ihre Begründung zu prüfen. O e st e r r e i ch. Die Kaiserin von Oesterreich kehrt der „Nat.- Ztg." zufolge, am 16. Mai von Wiesbaden nach Wien zurück; alsdann gedenkt die kaiserliche Familie ihren Aufenthalt in Lainz bei Wien zu nehmen. Wien, 30. April. Die Schulsection des Katholikentages nahm eine Resolution an, in welcher verlangt wird, daß die Mittelschule ebenso wie die Volksschule konfessionell sei, daß der Staat die Errichtung konfessioneller Privat- Mittelschulen begünstige, ferner, daß in den Oberclassen der Realschulen und in den Gewerbe schulen der Religionsunterricht cingeführt werde, und daß bei der Anstellung der Lehrer, besonders aber der Leiter der Mittelschulen die christlich gläubige, österreichisch-patriotische Gesinnung der Schüler und deren Eltern berücksichtigt werde. Luxemburg. Luxemburg, 1. Mai. Ein Brief mit der Unterschrift des Königs traf heute Morgen an den Herzog ein, worin derselbe dem Herzoge für die Nebernahme der Regentschaft dankt und zu gleich ankündigt, daß er selbst vom 3. Mai ab die Regierung übernehme. — Die Kammer wird für morgen Nachmittag, behufs Entgegennahme der Mittheilung des Regenten bezüglich Auf hörens seiner Regentschaft, zusammenberufcn. Luxemburg, 2. Mai. Herzog-Regent Adolf verschob feine Abreise, welche jedoch spätestens am Montag erfolgen wird. Holland. König Wilhelm III. von Holland ist so weit gekräftigt, daß er, woran s. Z. allerdings wohl Niemand gedacht hat, die Regierung selbst wieder übernehmen kann. Die Regentschaft wird also, nachdem sie gerade einen Monat bestanden hat, wieder aufgehoben. Natürlich macht der Zustand des Monarchen immer noch große Vorsicht er forderlich. Rußland. Petersburg, 1. Mai. Gerüchtweise ver lautet, in Kronstadt sei ein Vcrschworcncnnest entdeckt und in demselben Bomben, Dynamit, Gift rc., sowie verschiedene aus dem Maripearsenal gestohlene Gegenstände gefunden worden; zahl reiche Verhaftungen sollen vorgenommen, jedoch von allen Verhafteten nur »ünf, darunter zwei Marineoffiziere, in Haft behalten, die andern wieder entlassen sein. Angeblich wurde die ganze Angelegenheit durch einen Mitverschworenen ver- rathen. Jedenfalls bleibt die Bestätigung dieser Meldung abzuwarten. Italien. Neapel, 30. April. DaS Concert de« Kölner MännergesangvereinS fand hier in dem überfüllten Theater von San Carlo statt. Der Beifall wollte kein Ende nehmen, Nummern des Programm- mußten werden. Spanien. Der spanische Katholikentag in hat u. A. folgenden Beschluß gefaßt: Papst muß jetzt und» für alle Zeit die weltliche Herrschaft besitzen, al« Au-Übung feiner apostolisch«' Vermischte». — Die Jury für da» Kaiser Wilhelm- und- Krieger-Denkmal in Stettin hat am I. Mab ihre Entscheidung getroffen. E« waren sieben der ausgestellten Modelle zur engeren Wahl ge stellt, nämlich die von den Herren Brunow» Berlin, R. Felderhoff-Berlin, Professor Herter- Berlin, Carl HilgerS-Charlottenburg, Max Kruse- Berlin, Seffner-Leipzig und H. Hidding-Char- lottenburg; aus diesen wurde dem Entwurf de» Herrn Carl Hilgers der erste Preis mit 5000 Mk.„ dem des Herrn Brunow der zweite Preis mit 3000 Mk. und dem Entwurf deS Herrn Seffner der dritte Preis mit 2000 Mk. zucrkannt. — Görlitz, 2. Mai. Infolge des gestrigen Gewitters sind sämmtliche Ortschaften um Landes krone überschwemmt, die Friedersdorfer Chaussee ist durchbrochen, die Saaten theilweise vernichtet. — Greiz, 1. Mai. Heute früh in der zweiten Morgenstunde wurden wir durch Feuer lärm erschreckt, es brannte die mechanische Fabrik von Liborius, am Papiermühlenweg gelegen, vollständig nieder. Gegen 200 Arbeiter sind- brodlos. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts Bestimmtes. Die Fabriksräume sollen verpachtet sein. Ein Anbau mit Schlosser- und Glaserwerkstatt ist ebenfalls mit abgebrannt. — f Bei Löwenberg schlug der Blitz irr eine Pappel und betäubte 5 Zimmerleute, doch ohne Lebensgefahr. — Die Gebäude des Fuhr- werksbesitzcrs Sauer in Bnnzlau wurden durch Feuer zerstört. — Münster i. W., 1. Mai. Bei Coesfeld entgleiste gestern Abend 7 Vs Uhr ein Personen zug der Dortmund-Enschedcr Eisenbahn. Der Zugführer und viele Reisende würden verletzt» mehrere Wagen zertrümmert. — Halle a. S., 1. Mai. Der Gatten mörder Scheibe ist heute früh durch den Scharf richter Reindcl hingcrichtet worden. — Posen, 1. Mai. Die größere Hälfte des Judcnviertels in Sandomierz (Gouvernement Radom) ist in letzter Nacht niedergebrannt. Tausende von Menschen sind brot- und obdachlos. Der Schaden ist sehr bedeutend, der Wasser mangel erschwerte die Rettungsarbeitcn. — Lauf (Baiern), 2. Mai. Eine große Feuersbrunst äichcrtein Ruhmannsfelden in Nieder- baicrn sechs Häuser ein; auch die Kirche war bereits von dem Feuer ergriffen, und die Post schwebte in großer Gefahr. — Aus Nordschlcswig, 30. April. Ein ergreifendes Ende fand ein altes Ehepaar in dem Dorfe Tombull bei Apenrade. Im Leben und im Tode konnten und wollten sich die hoch betagten Eheleute nicht trennen, hatten sie doch, bereits 63 Jahre in glücklicher Ehe gelebt. Treu waren sic einander im Leben gewesen, und die Treue hielten sie im Tode. Um Mitternacht starb die 83jährige Frau, und der Tod der Lebensgefährtin erschütterte den 86jährigen Grei» derart, daß er nach einer Stunde gleichfalls eine Leiche war. Die Alten hatten bereits vor drei Jahren die diamantene Hochzeit gefeiert. Wie sie im Leben nebeneinander gewirkt hatten, s» ruhten sie jetzt friedlich nebeneinander im Tode. — Bremerhaven, 29.April. AufdemLloyd- dampfer „Berlin", der von Brasilien hier ange langt ist, brach auf der Heimreist das gelbe Fieber aus. Fast alle Offiziere sowie 28 Mann erkrankten; drei Personen sind gestorben. — (SchiffSnnglücks fälle.) An den deutschen Küsten verunglückten im vorigen Fahrt 43 Schiffe mit einer Gesammtbesatzung von 281 Personen. Bon den Mannschaften wurden 254 gerettet, 24 ertranken, von dreien konnte ein Nachweis nicht geliefert werden. Die Rettungs stationen an den deutschen Küsten haben wesent lich zur Bergung der Menschenleben beigetragen. — Wien, 2. Mai. Gestern begann die Demolirung des Jagdschlosses Meierling; in vier Wochen wird das Schlößchen vom Erdboden verschwunden sein. Unmittelbar hernach soll der Bau des Klosters für die Karmeliterinnen in Angriff genommen werden. DaS Sterbezimmer deS Kronprinzen wird bekanntlich in eine Capelle umgewandelt. — Kaiser Joseph — so erzählt das „Jll. SonntagLbl." — fuhr auf Reisen nie in dem für in bestimmten Wagen, sondern meist dem Gefolge eine halbe Meile vorau». So kam er einstmals auch in Lemberg unerkannt an, fuhr an dem Gasthofe vor und ließ sich ein Zimm« anweisen. Dort begann er sich zu barbieren» Plötzlich klopft e». — „Halter herein!" E» ist die neugierige Wirthin. — „Nun, VNßMMA» Madame?" — Madame kyixt, «MW M