— Ovp^rixNt 1888 dx O. kttimln- Xw-Vorir. Kmblmr M Deilchkl oder .Hlnser Wilhelm" ««d „Unser Kritz" Patriotische Erzählung von N. I. Anders. Erste« Kapitel. Die Königin Luise in Paretz. „Seht, da kommen sie, der König und die Königin! Nun aber schaart Euch um mich, Kinder, und bringt ein kräftiges Hoch aus! Es gilt ja unserer theuren, hoheitsvollen Königin Luise! Möge sie Gott der Herr uns noch lange erhalten und sie immerdar segnen!" Es war an einem wundervollen Augusttage des Jahres 1805, als der Pfarrer von Paretz an die um ihn versammelte Schul jugend des Dorfes diese Mahnung richtete, während König Friedrich Wilhelm m. und seine Gemahlin, die unvergeßliche Königin Luise, soeben der ersten mehrerer einfachen Hof-Equt- pagen entstiegen, die, von Potsdam kommend, jetzt im Dorfe angelangt waren und vor einer einfachen aus Laub- und Blumen gewinden gebildeten Ehrenpforte gehalten hatten. Ein dreimaliges donnerndes Hoch hieß das allverehrte Königspaar willkommen. „Es lebe der König! Es lebe unsere edle Königin!" schallte es gleich darauf, während die Kinder und ebenso die Erwachsenen ehrfurchtsvoll das Haupt entblößten. „Sieh', Fritz, hier in Paretz ist mir so wohl! Hier fühle ich mich, befreit von dem lästigen Ceremoniell des Hoflebens, so glücklich, daß ich immer und immer nur unter den schlichten Leuten, die mich so aufrichtig lieben, weilen möchte." Die edelste und schönste Königin blickte dabei mit freude strahlenden Augen auf die Schuljugend, die in Festgewändern ehrfurchtsvoll am Wege stand. Kornblume. 1