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t-PK sämmtsi hat die vr. msä. Schröter verschieden. Er »ar durch fei« berufliche uud gemeiouützige Wirksamkeit bekannt^ beliebt und geachtet. — Tu Neudorf, auf de» r» io Berit« riazuretche». Sigeu'schen «reise, ist der 86 jährige Veteran aus S. d. iu Berlin ftattgefuodeuen dea Jahren 1813—15, Herr Joh. G. Meyer, zur: , wurde bei der Be- großen Armee beschieden worden. — Da» SSjShr. Antrag angenommen, Dienstjubiläum feierten die Herren Postschaffner ' " ' ' Berger in Löbau uUd Gemeiudebote uud Ort«- polizeidienrr Mönch in Mittelherwigsdorf. — De» 3. v. feierte zu Großröhrsdorf Herr Fabrikant: Schöne seinen 80 jähr. Geburtstag. Er war der Erste, der bei der Band- und Gurtfabrikatioa den Dampfbetrieb einführte und vor 10 Jahren mit dem. Albrechtsorden decortrt wurde. — Im Stadtbezirke Zittau hat ein verdächtiger Vierfüßler eine 12- wöchentliche Hundesperre veranlaßt. Bei der definitiven Ausloosung der drei Com pagnien des Zittauer Regiment-, welche das nach Zwickau in Garnison kommende neue 9. sächsische Infanterie-Regiment Nr. 133 mit zu bilden haben» traf da« Loos die 3., 7. und S. Compagnie. Die selben rücken am 1. April nach ihrem neuen Garni- sousorte ab. In einem Eingesandt de« „Boigtl. Aoz." wird darauf hingewiesen, daß bei Aufhebung der Jahr märkte in Lachsen, wie solche von einigen Seite» angestrebt wird, diejenigen Ortschaften, welche au der Landesgrenze liegen, den größten Schaden habe» würden. Hebe man in Sachsen allein die Jahrmärkte auf und in den angrenzenden Ländern bestehen sie fort, dann werde man erleben, daß die Jahrmärkte in den Nachbarorten über die Landesgrenze a» Frequenz steigen und stärker als bisher von unsere» sächs. Grenzorten au» besucht werden, denn der Provinz-, besonders der Dorfbewohner werde de» Jahrmarkt nicht leicht missen können. Hebe ma» aber so indirekt die ausländischen Jahrmärkte, so, schädige man damit zugleich die Handwerker in de» sächsischen Grenzstädten. In einem Anfall de« Wahnsinns hat die Ehe frau eine» Schuhmachermeisters in Dresden- Neustadt am 6. März früh in der 9. Stunde ihrem 9 Jahre alten Knaben mittel« eine« Holz beile« drei Kopfwunde» beigebrachk. Das schwer verletzte Kind wurde ebenso wie seine geistesgestörte Mutter durch Organe der Wohlfahrtspolizei dem Ctadtkrankenhause zugeführt. Von der Landesgrenze kommt die betrübende Kunde, daß die Blatternkrankheit leider immer größere Ausdehnung nimmt. So hat jetzt die Ve- zirkshauptmannschaft Schluckens» im Kreise Leitmerisp in Böhmen die in Nixdorf und Hainsdorf auf- tretenven Blattern für epidemisch erklärt. Riesa, 5. März. In der Nähe der Brücke von Röderau ist am Freitag Abend gegen 9> Uhr der Factor Rothe von Wiekerau von zwei noch unbekannten Männern angefallen, am Kopfe verletzt und einer Summe von 9000 Mk., welche er beb sich führte, beraubt worden. In der Nacht vom 3. zum 4. März ist iw Weipert auf bis jetzt noch unbekannte Weise das- SchleßhauS abgebrannt. Sachsen. Nach Mittheilungen des »Dr. Journ.' haben bei Sr. königl. Hoheit dem jungen Prinzen Albert zwar in letzter Zeit immer wieder Blutungen au« Mund- und Nasenschleimhaut stattgefuuden, auch ist der Appetit noch sehr gering und die Schwäche sehr bedeutend, trotzdem aber eine momentane Gefahr nicht vorhanden. Bischofswerda, 7. März. Trotz de« un günstigsten Wetter« war der heutige Viehmarkt ein immerhin sehr frequenter zu nennen. Es kamen zum Auftrieb: 497 Stück Rindvieh, 129 Stück Pferde, 3 Heerden Schweine und 48 Körbe Ferkel. — 8. März. Heute früh ist am Wehr der Wiesenmühle hier der Handarbeiter Otto Moritz Harbach todt angeschwommeu, welcher jedenfalls schon Wochen laug im Wasser gelegen hat, und ist derselbe poli- zeilich aufgehoben worden. Ob hier ein Selbstmord oder eine Verunglückung vorliegt, ist zweifelhaft. § Bautzen. (Schwurgericht-Verhand lungen.) Am 7. März begann unter dem Vorsitz de« Herrn Schwurgerichtspräsident vr. Wiesand die erste diesjährige Schwurgerichtsperiode uud sind der selben 16 Fälle gegen 19 Angeklagte zugewlesen. — In der heute stattgefundenen Hauptverhandlung wurde die Tagelöhnersehrfrau Marie Thoma« geb. Jarschke in Leichnam, welche angeklagt war, in Rechtssachen ihrer, Klägerin, gegen Andrea« Buckan, Beklagten, am 25. Januar 1878 vor dem königl. Gerichtsamte Dresden «inen ihr auferlegten Eid wissentlich falsch geschworen zu haben, nur wegen fahrlässigen Falscheide» zu 3 Monaten Gefängniß- strafe verurtheilt, während die auf Meineid gerichtete Schuldftage von den Geschworuen verneint und die Angeklagte iu dieser Richtung freigesprochen wurde. (Sorlsehung folgt.) 4 Umschau i« der Lausitz 7. März. In VeherSdors ist der Müllergeselle Krämer au« Lawalde so unglücklich in'« gehende Werk gerathen, daß er sehr gefährliche Verletzungen, dabei drei Scheukelbrüche, empfangen hat. Er wurde in'« Krankenhaus zu Bautzen geschafft. — Beim Transport eines schweren Sandsteins wurde dem Bildhauer Wohl zu Bautzen am 2b. Febr. der rechte Arm zermalmt. — Durch Feuer wurde das Wohnhaus der Wittw« Freudenberg zu Ohorn vernichtet. (Der geistig ge störte Sohn soll da« Feuer angelegt haben und hat sich dann in Schwepnitz erhängt.) — Unter den 3b Eisenbahnstationen und Haltepunkten der Lausitz stehen 17 hinsichtlich de« Personen- und 21 hinsicht lich de« Güterverkehr« in der ersten Hälfte der Rangordnung der sächs. Stationen, deren e« 319 resp. 337 giebt. Die Gesammteionahmen betrugen 1880 in Bautzen 618,260 M., in Zittau 492,12b M., in LVbau 426,460 M.. in Bischofswerda 217,493 M., in Demitz 20,977 M., in Nieder- Neuktrch 13,580 M., in Ober-Neukirch 44,544 M., nächste» WHWM Metzerlsffeit, unter dem vor allerlei Industrien sich bei dea Eia- ß fVk GUA HRßr VMNevrur rMr ansDkkitL.7 , Mk ! deutsch« Blatt,' ans welche die .„Estafette" sich beruft, Weht natürlich nur iu der .Einbildungskraft ihrs» verlogene, Gewährsmannes. Dir Engländer trifft Niederlage auf Nieder- 'lagr. Die Schlappen, wie sie sich bei dr» Boern in Südafrika hole», find zwar von keiner vernichtenden Wirkung fitr das britische Riesetzreich, aber immerhin eine Mahnung an die Gebrechlichkeit feines künstlich aufgrthürmteu Gerüstes. 2« viele» Gefechten haben die Boern bereits bewiesen, daß sie tapfere Krieger sind und es mit dea englischen Soldaten ganz gut aufurhmeu können. Run hat eine entscheidende Schlacht stattgesund«» mw die Engländer trugen eine Niederlage davon, wir sie furchtbar« nicht gr- dacht wrrdeu kann. Denkt «au au die Ursachen des Kampfr«, an dea blusigen Verlauf der Schlacht, an die Bauern, welche gut geschulte uud gut organisirte Truppen ip die Flucht zu jagen vermochten, dann sieht ma» sich zu dem Urtheile gezwuugru, daß die Schlacht am Majubagrbirge (Spitzkop) den Ver gleich auszuhalten vermag mit den berühmten Schlachten der Schweizer, der Niederländer und der Amerikaner, wo auch die Freiheit gegen einen über mächtigen Feind vertheidigt werden mußte. Mögen die Engländer noch so stolz auf die Freiheit im eigenen Lande sein, in Südafrika sind sie die Werkzeuge der Tyrannei und der Ungerechtigkeit. Die Boern aber, welche die Waffe« gebrauchen, stehen auf dem Boden des Rechts, denn die erste Bedingung des Rechtes ist die Freiheit und nur dort ist ein Frei- heitsstaat, wo die Freiheit ungestraft vertheidigt werden kann. Die Königin Licloria hat ungeheuere Besitzungen in dea fünf Erdtheilea und die Boern konnten es sich nicht denke», daß die Königin eia Unrecht begehen werde, um auch die Hand nach ihrer Republik auszustrecken. Erst al« alle Proteste sich al» nutzlos erwiesen, als die Boern kein Ge hör bei der Königin Victoria finden konnten, da haben sie zu den Waffen gegriffen, wie die Nieder länder unter König Philipp. Im türkischeu-griechischen Grenzstreit rücken die Verhandlungen nicht vom Flecke. Die Türkei wurdr schon längst von den Botschaftern der europäischen Mächte aufgefordert, ihre Concessionea kunv zu geben; allein die türkischen Diplomaten denken: »Zeit gewonnen, Alles gewonnen' und zögern mit der Antwort. Dafür wird von ihnen wie von Griechenland um so emsiger gerüstet, als müßte demnächst der Waffentanz beginne». Nament lich scheint Griechenland sich mit seiner Thätigkeit auch durch den kalten Wasserstrahl nicht aufhalten zu lassen, dea jüngst die ,Nordd. Allg. Ztg.' dorthin zu richten für gut fand. Man hält dort fest an den Beschlüssen der Berliner Conferenz. Praktische Staatsmänner, nicht Theoretiker, kamen im Auftrage ihrer Regierungen in Berlin zusammen und setzten in einem internationalen Aktenstück fest, was Griechen land von der Türkei zu begehren berechtigt sei, was die Türkei im Interesse dr« europäischen Frieden« an Griechenland abzutrete« habe. Die Türkei hatte gut reden, mit welchem Rechte denn eigentlich in Berlin über ihr Hab und Gut verfügt werd« —die Griechen waren in der logischen Befugniß, die Berliner Conferenz für Ernst zu nehmen. Und nun kommen diese nämlichen praktischen Staatsmänner und sagen durch die «Nordd. Allg. Ztg.' zu den Griechen: »Wir haben es uns anders überlegt, und nicht nur, daß wir Euch nicht helfen, unsere eigenen Beschlüsse auszuführe», müßt Ihr uns den Ge fallen erweise« uud selber nicht» dazu thun — über legen wir nur die Sache gemeinschaftlich noch einmal, denn uns scheint, daß wir, die praktischen Staats männer, damals doch ein Bischen über die Schnur gehauen und etwas höchst Unpraktische« begangen haben.' Daß dieses Railonnement u»n bet den Griechen nicht recht verfange« will, wird schwerlich Jemande« verwundern könne«. Es »ar von Sr. Maj. dem Kaiser bestimmt worden, daß der Prinz u»d die Prinzessin Wilhelm N»r von Städten und Corporatiooen Geschenke ao- «ehmeu sollten; über 3000 (l) Gesuche von Privat personen, welch« um die Erlaubniß baten, dem bräut lichen Paare Hochzestsgeschenke darbringeu zu dürfen, vnrdev zurückgewiesea. Vas Perleucollier der Provinz Brandenburg hat 4S,000 Mk. gekostet, die Brillantea- rividre der Provinz Schlesien 30,000 Mk. Ihre Msjrstät die Kaiserin Augusta hat einen Preis vo» 3000 Mark ausgesetzt für die Aus arbeitung klar« Handbuchs, wsiche« eine systematische und praktische Anleitmig giebt sowohl für di« vor bereitende Thätigkeit der deutscheu Vereine vom Rothe» Kreuz im Fried« als iusbrsondere für Vermischte«. — Durch eine gewaltige Feuersbrunst wurde» in voriger Woche in Berlin eine Caffeebrennerei^ eine Schraubeafabrik, eine Vogelbauerfabrik, eine Mostrichfabrik, eine Jnstrumentenfabrik und eine Wäschefabrik, sämmtlich in einem großen Gebäudr- complex der Weinmeisterstraße gelegen, vollständig ein Raub der Flammen, mehrere andere Etablisse ment« durch Wasser schwer beschädigt. — Der Nestor der deutschen Buchhändler und- Musikalien-Verleger, Herr G. W. Th. Heinrichs- Hofen in Magdeburg, beging am 4. März i« voller Rüstigkeit seinen 99. Geburtstag. — Die Enlschädigungsftage zwischen den vo» dem Eisenbahnunglück auf dem Bahnhofe Halle a. d. S- am 20. März vor. I. Betroffenen, resp.. deren Hinterbliebenen, und der Magdeburg »Halber städter Bahn ist nunmehr mit dem größten Theile der Vetheiligten geregelt. Der Uhrmacher Reichel in Könnern, dessen Ehefrau grtvdtet wurde, erhielt eine einmalige Entschädigung von 2500 Äk., die Söhne der getödteten Botenftau Boß, ebenfalls au» Könnern, erhalten (vrrmuthltch bi« zum 21. Lebens jahre) jährlich 300 M., der Schiffer Krieger au» Rothenburg, dessen Hand zerquetscht wurde, erhält, jährlich 900 M., eine Frau Erwisch au» Rothen burg, die ebenfalls beschädigt wurde, erhielt eine A.findungssumme von 400 M. Alle vetheiltgte» Auren Passagiere der vierten Elaste; es wird au» ßknornmen, daß die Bahn deshalb mit verhältst^ deren W k^chkeupflege ein lebendige« "Bily ihrer' «ufgaken zu Äbäü Ä« Achtr^zaVmg ^u bM Wd Zuständigkeiten, sovch von deren Beziehungen EivkomMmftcke« «auferlegt, gegen die jidoch Recla- z» eirunder wie zu de« Militärbehördeu rc. Meben matioa erhöbe« worden ist. — Iu Shba» ist der- werde«. Bewerb« um die Lösung dieser Preis- " . -. - . aufgab« haben ih« Asbeste» bis spätestens zum IS. April 1882 bet de« Comitw der deutsche« vereiue vom Rothe« Kreuz st» Berlin eiazureiche, Sa der am 5 " Sitzung der vudgrtcommisfio» wurde bei der Be« rathung des Militär-Etats ein iahalt« dessen die Recruteu-Einstellung um vierzehn Lage hioansgrschobea werden soll. Die hierdurch zu erzielende Erspansiß wird auf 400,000 Mark veranschlagt. Der „Weser-Atz." zufolge bestätigt es sich, daß Herr vo« Puttkamer zunächst provisorisch da« Ministerium de« Innern übernimmt. Der Even tualität der baldigen Auflösung de» Reichstag« gegen über tritt die Frage einer außerordentlichen Session des Landtags in de« Hintergrund. Jedenfalls aber soll das Gesetz über Unfallversicherung im Reichs tage durchberathrn werden. Die Auflösung würde sich also an die Ablehnung der Steuervorlagen an knüpfen. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlichte am 5. d. M. den Entwurf de« Gesetze«, betreffend die Versicherung der in Bergwerken, Fabriken und anderen Betrieben beschäftigten Arbeiter gegen die Folgen der bei Betrieben sich ereignenden Unfälle, in der Fassung, die ihm von Seiten der Ausschüsse de« vundesrathe« für Handel und Verkehr und für Justizwesen gegeben worden ist. Die rasche Förderung, welche dem Entwürfe von dieser Seite zu Theil ge- geworden ist, kann al« Bürgschaft dafür angesehen werden, daß die Verwirklichung diese« von den wohl meinendsten Tendenzen getragenen Gesetze« um ein Bedeutende« näher gerückt ist.