Volltext Seite (XML)
1GGS» lasse» worden »st, Er hat, da er seine Praxi- nicht mehr auSüben kann, seinen Aufenthalt n< Dresden genommen. Markneukirchen, 2d. April. In der Nähe der Stadt dez. aus städtischem Grund und Boden sanden am Sonntag und am Montag grährre Waldbrände statt. Im ersteren Falle konnte da» Feuer gedämpft werden, ehe es weiteren Umfang annahm, im letzteren Falle aber fiel den gierig um sich fressenden Flammen im Diakonat»» Walde H-ctar schöner Nadrlholzbestand zum Opfer. Reichenbach, 26. April. Der bekannte Reptiliensänger Rindfleisch hier hat an einem Tage in der Pöhler Waldung bei Plauen nicht weniger al- sech» Kreuzottern gefangen. . April. Budgetkommisfion. Zur über die Flottrnvorlage find Schlitz, 26. April. Se. Majestät der Kaiser sind heute srüh abgerrist, um sich über Karlsruhe nach Donaueschingen >u begeben. Eine Aeußerung, die der Kaiser angeblich dem Vertreter de- neugegründrtrn Londoner Daily Expreß gegenüber gethan hat, lautet: Sogen Sir dem Britenoolke, meine erste Hoffnung sei jetzt und stet- die Erhaltung des internatio nalen Friedens, meine zweite die Befestigung und Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwilchen Deutschland und Großbritannien. Zwischen diesen beiden Nationen besteht keine wesent liche Ursache zur Meinungsverschiedenheit, noch sollte eine entstehen; zwischen ihnen sollte keine andere Nebenbuhlerschaft als der freund schaftliche Wettbewerb in der Förderung de» wirttzschastlichen und sozialen Fortschritte» ihrer Völker bestehen. Zur GroßjährigkeitS-ErklSrung des Kronprinzen werden in Berlin erwartet: König Albert von Sachsen, der Großherzog von Baden, der Herzog von Uork (Sohn de» Prinzen von Wale») als Berteter der Königin von England und, wie bereits bekannt, Kaiser Franz Joseph. Auch noch andere Fürstlichkeiten hofft man in Berlin zu sehen. Berlin, 25. April. Dem „Richsanzeiger" zufolge ist der Saatenstand in Deutschland Mitte April: Winterweizen 2,7, Winterspelz 2,5, Winter roggen 2,9, Klee 3,0, Luzerne 2,7, Wiesen 2,8. Infolge der langen Winterdauer blieb die gesammte Vegetation erheblich zurück. Mit der Bestellung der Sommerfrüchte konnte erst kürzlich, stark ver spätet, begonnen werden. Die SaatenstandSnote deS Weizen», obgleich besser al» diejenige de» Roggens, im Vergleich mit der Weizennote des Vorjahre», ist die schlechteste seit Einrichtung der Saatenstandsberichte. Die Aussichten der Wiesen sind geringer, al» die der letzten 5 Vorjahre. Berlin, 26. ", Spezialdebatte über nachstehende Fragen des Äbg. Müller"-Fulda eingegangen: 1. Wodurch «klärt sich die Noth- wrndigkkit der Doppel-Schlachtflotte? Könnte die Absicht der verbündeten Regierungen nicht auch dadurch erreicht werden, daß die bestehende Schlachtflotte unter Beibehaltung der jetzigen Zahl von AusklärungSkreuzern und eine« Flotten- Flaggschiffes zunächst um 8 Linienschiffe ver mehrt, und später die 8 Küstrnpanzrr durch weitere 8 Linienschiffe ersetzt werden? 2. Ist die Geschwaderstärke von 8 Linienschiffen un bedingt erforderlich, oder könnte auch die in der französischen Marine übliche Stärke von 6 Linienschiffen pro Geschwader, wenigsten» für die Reserve - Schlachtflotte genügen? 3. Welche Gründe werden für die gesetzliche Festlegung der Materialrrserv« geltend gemacht? Weshalb könnte solche nicht jährlich der Festlegung durch den Etat Vorbehalten bleiben? Die Debatte trägt im wesentlichen einen vertraulichen Charakter und ist deshalb zur Wiedergabe nicht geeignet. Berlin, 25. April. Die .Deutsche Tag«»- Zeitung" führt in einem Artikel .Da» Schicksal der Flottenvorlage" u. A. au«: .Wir haben von Anfang an den Gedanken vertreten, daß eine mächtige, der Leistungsfähigkeit de» Volk» ent sprechend« Verstärkung unserer Flotte nothwendig sei und bewilligt werden müsse. Wir haben die rein agrarischen Gesichtspunkte zurücktreten lasten gegenüber den großen, allgemein nationalen Zielen und Idealen, man vergesse aber nicht, daß die allergrößte nationale Aufgabe die Erhaltung der Landwirthfchast ist." Am 27. April stad 50 Jahre vergangen, seit der Generaloberst der Kavallerie und General inspekteur der 3. Armreinspektioa Alfred Graf von Waldersee der Armee ««gehört. Ja fast jugendlicher Rüstigkeit »ad seltener körperlicher -Kamenz, 25. April. Einer Einladung de» hochwtzrdigr« Klosterstifte» St. Mpriensteru zu- solg« traf gestern Nachmittag Se. Kgl. Hoheit Prinz Albert dortselbst ein, um heute früh 4 Uhr auf dem vom Klosterstist «pachteten Jagdrevier Eunnewitz der Virthahnjagd obzuliegen. Hier erlegte Hochdrrielbe 2 Stück Virkwild und nahm sodann im Forsthau» LaSke mit seinem Adju tanten Herrn von Pope, dem Königl. Obersürstrr Herrn Berger und dem StistS-Obersürstrr Herrn Hauptmann den Kaffee ein, worauf er nach St. Marirnstern zurücksuhr und sich von da zu gleichem Zwecke aus da» domstistliche Jagdrevier Sdier begab. Obgleich jede ehrende Kundgebung infolge der kurzen Zeit und auf besonderen Wunsch de» hohen Gaste» unterblieb, so muß doch die Begeisterung der wendischen Bevölkerung und da» warme Interesse für den Jagdrrsolg d«S Prinzen rühmend hervorgehoben werden. (KW.) Pul-uitz, 24. April. Am 14. und 15. Mai d. I. findet hier unter persönlicher Thrilnahme de» SenossenschostS-Anwalt» Herrn vr. Crügrr-Charlottenburg-Berlin, al» Verirrter der Anwaltschaft Deutscher Erwerbs- und Wirt schaft» - Genossenschaften, der 41. BerbandStag sächsischer Kredit-Genossenschaften statt. Dem Verbände gehören zur Zeit 33 auf Selbsthilfe beruhende Erwerb»- und WirthschaftS Genossen schaften und zwei größere Altiengesellichasttn als Mitglieder an. Sein Sitz ist Chemnitz; Ber- bandS-Borstand ist der Direktor des Spor- und Kredit-PereinS zu Chemnitz, Herr August Hüfner. Amerikanischer Besuch steht für den Monat Mai in Dresden zu erwarten, da die Deutsch- londssahrt des deutschen KriegerbundrS sich auch auf die sächsische Hauptstadt erstrecken wird. Die Abordnung besteht inSgrsawmt aus etwa 500 Personen. ES sind die» zumeist deutsche Kriegs veteranen, die sich noch den Feldzügen von 1866 und 1870/71 nach Amerika begabln und sich dort eine neue Hrimath gründeten. Uebrrall werden zu Ehren der Gäste BegrüßungS-Feierlich- keilen und sonstige Festveranstaltungen statlfinden. Döbeln. Nach dreitägigem vielen Suchen sind nunmehr die Leichen der am Sonntag beim Urberiahren Verunglückten in der Mulde gefunden worden. Am Dienstag Abend V,6 Uhr fand man zunächst vr. Vogel in der sogen. Drehe unterhalb Bernstein» Scheune in Klosterbuch. Der eine Arm deS Verunglückten, mit dem er die Gattin festgthalten hatte, war noch in gebogener Lage, die Uhr stand aus >/z7 Uhr. (Da» Unglück ereignete sich bereits um >/«4 Uhr.) Am Mitt woch Vormittag Uhr konnte dann an derselben Stelle auch die Leiche der Frau ür. Bogel geborgen werden. Beide Leichen waren völlig unversehrt. Im Lause deS Nachmittags wurden die Körper der Verunglückten mittels zweier Leichenwagen nach Döbeln überführt. Die Beerdigung erfolgt am Sonnabend. Der Kahnführer Lange, ein ganz gewissenhafter Mann, der schon al» 13jähriger Knabe ein Menschenleben vom Tode deS Ertrinkens rettete und im Juli d. I. zu seiner Mündigkeit die ihm verliehene Lebensrettungsmedaille erhält, ist ohne Schuld am Un zlück. Lange ist ganz gebrochen und versichert mit tiefer Wehmuth: „Ich bin ganz schuldlos, aber wenn ich daran denke, daß unter meiner Führung zwei Menschen umgekommen sind, möchte ich mich ins Wasser stürzen." Leipzig. Die ouSgezrichnrten Erfahrungen, die mit der Veranstaltung von Fahrradmeffen ge machtworden sind, sind Veranlassung gewesen, daß man auch in diesem Jahre, und zwar im Ostober, eine derartige Messe hier veranstaltet; mit ihr wird eine allgemeine MotorwagenauS- stellung verbunden sein. — Der Becker'schen Blindenanstalt hier ist rin Bermächtniß von 6000 Mk. zugesallen. Leipzig. Eine große osfizielle Guttenberg- Feier wird aus Anlaß de» 500jährigen Jubiläum» der Eifindung der vuchdruckerkunst Mitte Juni hier stattfindrn. In sämmtlichea Räumen de» vuchgewerbehause» wird gleichzeitig eine allgemeine Ausstellung für da» gesammte Buchgewerbe veranstaltet. Chemnitz, 26. April. Für da» in den Lamm vom 14. bi» IS. Juli hier stattfindende 9. Deutsche BundeSkegelseft hat die Stadt Chemnitz au» städtischen Mitteln «inen Ehrenpreis poa 500 Mk. zu stiften beschlossen. Zwickau. Dem seinerzeit wegen Erpressung zu sechs Monaten Gesängniß unv zum Aus schlüsse au» dem RechtSanwalt-standr verurthrilten Rechtsanwalt Reinhold SchropS von hier ist seine sechsmonatige Gefänanißflrafe erlassen rvorde«. Schraps »ar vor längewr Zeit wegen — — - Irrenanstalt Rodewtsch diesrn Ehrentag. Die Armee aber ist, so schreibt da» „Militär.Wochenblatt", stolz auf ihren hoch verdienten Generalobersten, der sich der aller höchsten Anerkennung in besonderem Maße erfreut und auf den — für die Stunde der Gefahr — da» Vaterland al» einen seiner berufensten Führer mit vollem Vertrauen blickt. 16 Jahre nach feinem Eintritt in die Armee erfolgte bereit» seine Beförderung zum Major. Im Jahre 1870 er- folgte seine Kommandierung »ur Botschaft nach Par«» und am 2. Mai desselben Jahre» seine Ernennung zum Flügeladjutantrn de» Kaiser». Bi» zum Ausbruch de» Kriege» im Juli 1870 vergingen zwar noch nicht drei Monate, dennoch hatte Graf Walders« bereit» mit scharfem Blick die Schwächen der französischen Armee erkannt und dieselben in seinen Berichten an den König in so überzeugender Weise zum Ausdruck gebracht, daß sein« Beobachtungen für die den Truppen mitgegebenen Instruktionen über die Fechtwrise unsere» damaligen Gegner» von hohem Äerthe waren. — Beim 50jähr. Militärdienstjubiläum de» Generalobersten Gras Waldersee wird sich der Kaiser durch seinen Generaladjutanten ver treten lassen. Zu der Mitthrilung, daß die Berliner Hochfinanz unter Führung ve» ReichSbant- präfidenten vr. Koch zur Linderung der in Indien herrschenden HungerSnolh bereit» 400,000 Mark gezeichnet hat, bemerkt die konservative Schlrs. Ztg.: Wir können un» nicht entsinnen, daß in einem Falle schwerer Noth im deutschen Baterlande von denselben Kreisen ähnliche Summen in solcher Beschleunigung aufgebracht worden wären. Kiel, 26. April. Die unter dem Kommando de» Kapitänleutnant« Funke stehende Torpedo- bootS-Division verläßt Montag Wilhelm-Haven und trifft am Donnerstag Abend in Köln ein. Bingen, 22. April. Prinz Max von Sachsen wird hier von Anfang Mai an längeren Aufent halt nehmen und in die am Fuße de» RochuS- bergeS gelegene Billa „Sachsen" ziehen. Der Prinz wird während seine» Aufenthaltes in Bingen de« öfteren den Gottesdienst in der RochuSkapelle halten. München, 26. April. Die Prinzessin Friedrich August von Sachsen, die Dienstag Abend hier eintraf, wurde am Bahnhof von dem sächsischen Gesandten Freiherrn v. Friesen und Gemahlin, sowie von den beiden Baronessen Cerrini empfangen. Gestern Vormittag unter nahm die Prinzessin, begleitet von der Baronesse Marietta Cerrini, einen Spaziergang durch die Stadt und besuchte dabei auch die „Bereinigten Werkstätten", wo sie einige Einkäufe mochte. Die Prinzessin setzte gegen 10 Uhr Vormittag» ihre Reise nach Salzburg, zum Besuch ihrer Mutter, der Großherzogin von Toskana, sort. Oesterreich Prag, 26. April. Im Landtage kam e» heute zu einem großen Skandal. Nach einer Rede de» Abgeordneten Herold, welcher für den czechischen Sprachenantrag eintrat, erscholl von der Galerie demonstrativer Beifall. Die deutschen Abgeordneten verlangten stürmisch die Räumung der Galerie, deren Besucher der Oberstlandmar schall lediglich zur Ruhe ermahnte. Der Abg. Wolf, welcher von czechischen Abgeordneten umdrängt war, rief: „Wir wollen nicht unter dem Drucke de» czechischen Pöbel» tagen!" Der Oberstlandmarschall suchte vergeblich die Rohe herzustellen und erklärte, er habe seine Pflicht gethan. Der Abgeordnete Wolf zog seine Ein ladungskarte zur heutigen Soiröe bei dem Oberstlandmarschall hervor, zerriß sie und ries: „Laden Sie den czechischen Pöbel ein — —, der gehört zu der Komödie!" Der Sturm währte fast eine Halde Stunde. Der Jung- czechenklub «suchte die deutsch-sortfchrittlichrn Abgeordneten, den Antrag auf Verlängerung der LandtagSsession zu unterstützen. Die Deutschen lehnten jedoch die Forderung ab mit der Be gründung, daß der Landtag durch unfruchtbare Verhandlungen die verfassungsmäßige und Wirth- schaftliche Thätigkrit verhindere. Spanien. Madrid, 25; April. Der Ministerrath be schloß, die Corte» im Oktober rinzuberufen. — Die Gendarmerie entdeckt« in einer kleinen Ort schaft bei Barcelona «ine Niederlage von 500 Gewehren, die, wie e» scheint, für die Karliften bestimmt waren. Vom Burenkieg. Dir Stadt Wepearr »ar bisher sammt den darin befindlich«, «ualischeu Trupp«» noch immer von den Buren umlagert und so lange r» Lord Der ftichstfche EvzShler. Seite » untergedrocht, au» der er vor einiger Zeit ent- s und geistiger Frische begeht der 68jähr. Jubilar