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1^4 stark erschüttert Hobe und schloß mit der Hoff nung, daß wir wieder zurückkehen zu jener Poli tik, von der «an mit Recht sagen könne: „Wir Deutsch« fürchten Gott, sonst nichts in der Welt". (Beifall.) Abg. Werner (deutsch-soz. Resormpartei) bedauert die Reichspumpwirthschakt, in die wir hineingerathen seien und fordert von der Reichs regierung größere Fürsorge sür die Militär« invalden, Schutz des Bauern« und Handwerker standes und Bekämpfung de« WaarrnhauSwesens. Sodann beleuchtete er unsere auswärtige Politik, gab seinem Bedauern über den Richtempfang Krügers Ausdruck und forderte, daß Deutschland selbstbewußter dem Auslande gegenüber auftrete. Abg. Roon (Ions.) weist die Angriffe des Abg. Bebel auf hochverdiente Beamte des Reiche« zurück. Es führt zum politischen Abgrund, wenn man die Trübinen des Hause« dazu mißbraucht. Der Abg. Bebel sollte sich schämen, so ungerecht zu sein. Zum Schluß spricht er dem Reichs kanzler ein Vertrauensvotum au« und hofft, daß er die Zügel, die in der letzten Zeit am Boden geschleift habrn, fest in der Hand halten und seinen Mann stehen werde. Abg. Stöcker (b. k. F.) geißelt eine Reihe von Zeitthorheiten, die den Anschein erwecken, al« sei die Welt ein NarrenhauS geworden. Urbrrgrhend zur Krüger- Frage richtete er an den Reichskanzler die Bitte, dafür zu sorgen, daß der alte Krüger doch noch empfangen werde. Abg. Möller verbreitet sich ausführlich über wirthschastliche Fragen und spricht sür ein Zusammengehen der staatSerhalten- den Parteien dehusS Abschluß von Handels verträgen, die der Gesammtheit nützen. Abg. Gras Klinckowström (kons.) erwidert der äußersten Linken, daß das Gesammtwohl nur gedeihen könne, wenn Landwirthschaft und In dustrie prosperiert. Nur dann könpr man aus reichende Löhne zahlen. Es sti also nölhig, HandeSverträge abzuschließen, mit deuen Land wirthschaft und Industrie zufrieden sind. Nach weiteren Bemerkungen drS Abg. Fürst Ra dz i- will (Pole) und de« Abg. Bebel (Soz.) wurde die Debatte geschlossen und der Etat an die Kommission verwiesen. Das Haus trat Hieras gegen 4>/, Uhr iu die WeihnachtSferirn ein. Nächste Sitzung 9. Januar 1901, 2 Uhr. Vermischtes. — (Die Kaiserin und das Schulkind.) Im Kabinett der Kaiserin lief kürzlich ein Bitt- gesuch rin, dessen Abkenderin ein zehnjährige« Mädchen war. „An die Frau Kaiserin im Schloß" schrieb da« Kind: „Liebe Frau Kaiserin! Ich bin sehr krank und liege im Krankenhause und kann deshalb die Schule nicht besuchen. Ich habe ein schlimmes Bein und muß eine Schiene haben, dann bin ich wieder gesund und kann die Schule besuchen. Liebe Frau Kaiserin, schenken Sie mir eine Schiene, wir haben ja kein Geld und können unS keine kausen, aber der Doktor sagt, wir sollten eine besorgen. Darum liebste Frau Kaiserin, schenke mir doch eine Schiene, ja? Dann kann ich doch Wieder in die Schule gehen. Agnes Küster, wohnt Ackerstraße." Das Gesuch wurde der Kaiserin vorgelegt. Nach fragen ergaben die Richtigkeit des Brieses. DaS Mädchen liegt im Krankenhause, wo ihm das «ine Schienbein entfernt werden mußte. Die Kaiserin hat bestimmt, daß für die Kleine eine Beinschiene angrschafft und auch sonst „ein klebrige»" grthan werde. — Stuttgart, 13. Dez. Die Gesellschaft zpr Förderung der Luftschifffahrt „Zeppelin. Ballon" hat sich durch Beschluß der General- Versammlung aufgelöst und ist in Liquidation getreten. — (Bermischte Nachrichten.) Auf dem Ritlergute Skularzewo in Posen wurde bei Erdarbritrn ein irdener, mit einem Stein be deckter Topf mit etwa 800 Silbermünzen ge- fundrn, die sämcktlich sehr gut erhalten sind. Dir Münzen sind über 900 Jahre alt. Etwa zehn Pfund geschmolzenes, zerhacktes Silber barg der Topf außerdem, und ebenso verschiedene Schmuckgegrnstände aus Silber.- Große» Auf sehen erregt in Ofenpest die Flucht des Juwelier- Marku» Weiß der die Hochzeitsreise mit seiner jungen Frau dazu benützte, um ungehindert nach Amerika zu flüchten. Auf eine telegraphische Anfrage seine» Geschäftsführer» antwortete Weiß au» Hamburg telegraphisch: „Wir schiffen un» soeben nach Amerika ein. Wa» die Gläubiger betrifft, so pfeif' ich auf sieFrech! — Da» Strafverfahren gegen dirÄittwe Anzengruber» in Vien, die kürzlich wegen Diebstahl» von Fleisch i« Werthe von 1 Mk. 90 Pfg. vor Gericht stand, wurde eingestellt, da die SerichtSärzte sestgestellt haben, daß ihr Geisterzustand Irin normaler sei. — In Hannover' tnachen zveet Verhaftungen Aussehen. Der auf großem Fuße lebende, in Börsenkretfen wohlbekannte Kali-Bohr- tmternehcker Denhärdt ist verhaftet, und zwar wegen verdacht« der Verleitung zum Meineid. Der zweite ist der frühere Sekretär de» Verein» zur Förderung der hannoverschen Landespserde- zucht, Julius Roelhge. Er hat gefälschte Wechsel in Höhe von ungefähr 20,000 Mark in Umlauf gesetzt. —, also ohne Koste« — errichte« lau« W« Jeder sollte sein Haus bestellen und zwar nicht in kranken, sondern in gefunden Tagen. Welch« Formen und welchen Inhalt da» Privattesta«eat nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch haben muß, zeigt der Verfasser des Buches, „Das eigen- händig geschriebene und unterschriebene Testament", die einfachste und billigste Trstamrntsform ufw. von AmtSgerichtSrath vr. Albanu» zu Delitzsch an 29 Beispielen mit Anmenung. M Schrift ist für Jedermann ein zuverlässigerMaty- geber. Der Verfasser geht von chrm zweifellos richtigen Grundsatz aus, daß der Weg durch Lehren lang und schwierig, der Weg durch Beispiele kurz und wirksam ist. Diese empfehlens- werthe Schrift ist von de« Preußischen Kriegs- Minister der Armee empfohlen worden. Auch der Norddeutsche Lloyd, auf dessen Anregung eine Sonderausgabe de« II. und III. Theiles veranstaltet worden ist, hat da« Buch auf seinen Paffagierdampfern ringeführt. In der nruesten Auslage ist das in verschiedenen Gegenden Deutschland« noch geltende sogenannte Höfe recht, Anerbrurecht besonder» berücksichtigt worden. Da« Buch, welche» im Kommissionsverlag von Reinhold Pabst zu Delitzsch erschienen ist, kann von diesem, jeder anderen Buchhandlung oder vom Herrn Verfasser direkt zum Preise vou 1,V0 Mk bezogen werden. Z foke-^eiöe Erprobte Rezepte. Haselhühner. Kochdauer 1 Stunde. 6 Personen. 2—3 Haselhühner werden gerupft, ausgenommen, Kops und Füße abgrhaüen und die Vögel mit möglichst wenig Wasser, da sie sonst das Aroma verlieren, sauber zurecht ge macht. Man bewickelt sie mit Speck, salzt sie gut und setzt sie mit ISO Gramm kochender brauner Butter in den Bratofen. Da da« Fleisch der Haselhühner leicht , trocken ist, legt man den Boden der Bratpfanne mit Speck au», so daß die Thiere oben und unten ganz mit Speck umgeben sind. Man brät sie rasch bei guter Hitze braun und gar, füllt etwa« Fleisch brühe darunter und begießt sie fleißig damit. Nach einer Stunde nimmt man die Haselhühner heraus, löst den Speck ab und richtet sie neben einander auf einer BrätenschÜffel an. Die Sauce wird entfettet, mit etwa» Mehl und Wasser sämig gerührt, durch rin feine« Haarsieb getrieben, mit 1>/, Thcelösseln Maggiwürze verrührt und zum Braten angerichtrt. Es ist noch viel zu wenig bekannt, daß nach dem jetzt geltenden Recht Jedermann sein Testa ment an seinem Schreibtisch oder auf der Reise an jedem beliebigen Orte ohne Richter und Notar Provneten-Gretf« vom 8. bi» 13. Dezember 1900. Namen der Städte: Weiten. R o a a e n. G e r st e. Hafer M.Pf. M.Pf. Erbsen. M.Pf. M.Pf. Butter. M.Pf. M.Pf. M.Ps. M.Pf. M. Pf. M.Pf. M.Pf. M.Pf, Löbau . . 7 35 bis 705 7 13 bi« 7 25 7 — bi« 7 25 6 20 bis 6 50 8 50 b. 9 — 2 20 bi» 2 4« Dresden . 155— - 160 — 138— - 148 — 147 — - 162 - 138— - 145 — 135—-145 — 2 70 - 28» Chemnitz . 7 30 - 7 50 7 20 - 7 40 750 - 8 — 6 75 - 7 — 9 50- 11 - 2 40 - 270 Pirna . . 7 30 - 8 — 7— - 7 50 7 35 - 8 10 7— - 735 10 —- 18 — 2 50 - 260 Vfv8änvf köpJvn-^aekneklon vom 13. vsesmbsr 1900. Witgottwiit von Lebmittt L KottsviisIIc, LavLxssokäkt, 8»utrsu, LIsisodmarLt 14/lS. 8tuul8pLpivro ünri ssonä». voutsods RsiobtjMÜsLs 3'/, "/» »dg. ässgl. 3'/, airo ässgi. 3 V, ksvdsisod« 3 Routs, grosss ässgl. L 1000 äosgi. » 500 ässgl. llsius Läodsisods 3 Xuisids vou 1855 Liivdsigoks 3'/, Ltaatsaul. 4 1500 äosgi. 4 300 . 8siprig-vrssäu. 3'^ Lisoub. ObUg. 8»utrusr 3'/, 8tsät»ulsiks . Ixibauor 3'/, 8t»ät»ulsids . Dttauor 3 ässgl. Ix>dau-2itt»usr Lissud. 4 Lot. Kriek». 3'/, Imuärsutsubrisks, gross« 4 iLllässiculturroutsudrisks 4 1500 ässgi. L 300 Rrsussisvks vousols 3'/, '/, »kg. ässgi. 3'/, »Ito äosgl. .3 . . vrssäusr 8taät-8okuläsoksius oouv. 3'/, ässgl. v. 1888 ässgi. v. 1893 4 "/, ässgl. v. 1900 8auävirtksokaktl. kkauädrisks 3'/, */, äosgi. 4 "/, I»usitror Rkauäbrisks 3 "/, . äo8gl. 3'/, . LrdILuäsr kkaoäkrisko 3'/, . ässgl. 3 '/, 8sr. XVII 4 dlittoläoutsek. 8oäoukrsäit-kk. IV uoküuäbar dis 1909 4 '/, ässgl. Oruuärsotoudrioks Rsids HI Osstorrsiolusoks 8ildorrsuts äosgl. Solärsoto Hogarisoks Ooiärsuto Hugarisoks 8t»»tssissub. Xuisiks RumLuisr 1890 or Xuisiks 4 '/, ässgi. 5 '/, »mort. Xulsiks S«mlc-4v1i«n. XUgsm. vsutsodo Lrsäitaustalt . . vrssäusr 8»ulc . . . vrssäusr vaudvsrsi» Vsiprieor vauic .... Wttoläsutsodo 8oä«uicrsäit-4ust»lt kwodslsodo 8aolc ... I-idausr vauic Voolorrolvklovk» Priorität»«. 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Siiods. vussstadlkadrill RartmLuu kodöudsrr , Vor. Lsodsdaodsoks Corics 2ittausr Äasod. Lissisr . Xot.-8r»usrsi Lürtk, Orüusr . Lautrusr Lrausrsi uuä Hiilrsrsi Lsläsodlössodsu vrssäsu . Modsrldrau . . . . - . Ilaiur 8odviksrdok .... I»d»usr Lrauorsi .... RtziodsIbrLu Lulmdaod .. . . Vorsiu. LrauLkurtsr Rrausroisu Waläsodlössodsu Slasiusustris 8ismsus Slaskad. Lsrtdolä L Rirsod IVaggoukadriL Rusod, Rautssu lnüuslrlo-I'rloi'llülon. 4 */, Lautsusr Lrausroi uuä WIrsrsi 4*/« "/, Laut kür Sautou. 4'/, vautsu. luodkabr. u. Luustm. 4'/, '/. Rausadrausrsi . . . 4 Üokdrauiums . . 4 */. I-idausr Rrausrsi . 4'/, °/«8odIossdr.Lisi4 103 '/.rüolcsd. 4 '/, vrssäusr Rapisrtabriic 4 */, ksuigsr Rapisrkadriic 4 Vsrsiu. vautsu. kapisrkadriLsu 4 */, I^uoddamm« . . 4 */, Vrvsäuor Ltrasssuiuäm . Isuäsus: sodtraod. Sm-iinor Sörs«. 3 "/, Osstsrrsiod-Lraus volä Rrioe. 3 V, Rr»»-Vur«r Solä 1890 ä». 8 V. I-omd»räisods 0olä ä». 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