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^S Ü«E »Daily Telegraph-, diese bedeutsam« Rede re- sumire die Art und Weise, in der internationale Angelegenheiten von einem praktischen Staat»» manne behandelt würden. Der, Standard-meint, die gestrigen Auslastungen müssen die Hoffnung aus eine deutsche Intervention beseitigen, die Krüger und seine Rathgeber etwa noch gehegt haben könnten. London, 11. Dez. »Daily Mail- berichtet über einen englisch-sranzöstschen Zwischensall am persischen Golf. Der franz. Konsul beschwerte sich bei dem englischen Admiral an Bord de» englischen Kriegsschiffe» »Saflek- darüber, daß der englische Konsul durch 11 Kanonenschüsse begrüßt worden sei, der französische nur durch?. Der Admiral billigte die Haltung de» englischen Kapitän» mit der Motivierung, daß der englische Konsul gleichzeitig englischer und indischer Konsul sei. Bulgarien. Die durch den noch unaufgeklärten Rücktritt de» Ministerium» Jvantschoff hrrbeigeführte Ministerkrist» in Bulgarien ist noch nicht be seitigt. Rado»lawow hat den Auftrag zur Bildung de» neuen Kabinett» in die Hände de» Fürsten Ferdinand zurückgelegt, der hierauf den früheren Ministerpräsidenten Grekow mit dieser Aufgabe betraute. Amerika. Gegen die Margarine macht man nicht blo» in Deutschland Gesetze. Auch da» nord amerikanische Repräsentantenhaus hat mit 198 gegen 92 Stimmen ein Gesetz angenommen, da» die Abgaben für Margarine, welche wie Butter gefärbt ist, von zwei auf zehn Cents pro Pfund erhöht, die Abgaben für nicht gefärbte Margarine aus Vi Ernt pro Pfund herabsetzt. Die Mehr, heit de» Hauses »ar der Ansicht, daß eine Schutzsteuer da» einzig wirksame Mittel gegen Betrügereien bilden werde, während sich die Minderheit für höhere Strafbestimmungen auS- sprach. Die Mehrheit machte demgegenüber geltend, der Nutzen der Margarine-Fabrikanten sei so groß, daß selbst die höchsten Strafen un wirksam sein würden. Obwohl der Margarine- Verkauf in 32 Staaten ganz verboten sei, seien doch im vergangenen Jahre 104 Millionen Pfund Margarine verkauft worden. E» gilt als wahrscheinlich, daß das Gesetz auch- im Senat angenommen «erden wird. Präsident Krüger. Ein Pariser Blatt meldet aus dem Haag, die Königin Emma habe beim Empfang folgende Worte an den Präsidenten Krüger gerichtet: »Vertrauen Sie auf Sott, welcher Sie und die Ihrigen in seinen Schutz nehmen wird. Ich werde Ihnen den Beweis meiner Freundschaft geben, wenn der Augenblick dazu gekommen sein wird, ober jetzt nicht.- Präsident Krüger ant- »ortete, er zähle auf die Hilfe der Königin und werde die nothwendige Geduld haben, weil er Vertrauen zur Gerechtigkeit Gottes und zu der Sache, die er vertheidige, besitze. — Die Berichte, die Pariser Blättern au» dem Haag zugehen, vertreten die Auffassung, daß jetzt zunächst in der Entwickelung der Transvaalfrage, soweit diese sich auf europäischem Boden abspielt, eine Ruhepause eintreten dürfte. Die Pause dürfte bi» zur völligen Genesung de» Czaren währen. Man würde sehr kehl gehen, wenn man an- nehmen wollte Krüger und seine Umgebung seien nach dem Mißerfolg, der ihnen in Deutschland beschieden war, entmuthigt. Sie glauben im Gegentheil, gute Gründe zu haben, noch mit der Möglichkeit einer Vermittelung rechnen zu dürfen. Aber, wie gesagt, erst mit der Genesung de» Czaren. Vom Burenkrieg. London, 11. D«z. Gestern Abend ging da» Gerücht, e» fände augenblicklich ein schwerer Kampf zwischen den Buren unter Dewet und dem diele« verfolgenden «eueral Knox statt. Einzelheiten fehlen noch. London, 11. Dez. AuS Lourenyo Marque» wird gemeldet, Pie Zqhl der au« Tran»vaal und dem Oranjrstaat ««»wandernden Buren der besseren Stände hat «inen so großen Umfang angenommen, daß die Plätze der nach Europa fahrenden Dampfer schon lange vor dem Tag der Ajbfahrt belegt sind. Die Zahl der Au»- wandernden aller Stände beläuft sich aus Tausende. Der Krieg mit China. Loud-uer Blätter melde« au» Peking: Der amerikanische General Chaffee hat an den Grafen Walders« «inen Brief geschrieben, worin er sich -der die Entfernung der Instrumente vom astronomischen Observatorium tu Peking beklagt. ' '' ? lDan sEechskstyO GiWl^kan BlaGa ch. Der Brief wurde «egen de» unverschämten Tone» au General Chaffee znrückzeschickt. Auch hat General Chaffee die Gesandten benachrichtigt, daß di« amerikanische Wache künftig nicht «ehr den Zugang durch da» Südthor de» Palaste» erlauben wird, da verschiedene Plündrrung»fälle vorgekommen seien. Die Gesandten sind durch diele Anmaßung Chaffee» beleidigt. Noch immer können di« Fri«den»verhandlungen nicht beginne«. England hat augenblicklich keine Zeit und läßt die anderen Mächte warten. Au» Peking wird durch Reuter gemeldet: Alle Ge sandten, mit Au-nahme de» englischen, haben Instruktionen ihrer Regierungen erhalten, in welchem der in der letzten Zusammenkunft fest gestellten gemeiasamen Note zugestimmt wird. Wahrscheinlich werden die Gesandten Dien-tag wieder zusammenkommen, fall» bi» dahin der englische Gesandte die Instruktion erhalten hat, die gemeinsame Note zu unterzeichnen. Alsdann werde wohl sofort der Verkehr mit den chines. Bevollmächtigten eröffnet werden. Prinz Tsching äußerte, der Kaiser Kwangsü sei bereit, nach Peking zurückzukehren, sobald er gewiß sei, daß die Verhandlungen ihm mit Würde und in Sicherheit dahin zurückzükommrn gestatten. Die Entfernung Tungfuhstang» vom Oberbefehl über die Truppen, die die Umgebung de» Hofe» bilden, wird von den Gesandten al» ein bedeutungs voller Schritt angesehen, der den Wunsch der Regierung beweist, sich mit den Gesandten zu verständigen. Wa» die Frage der TesandtschaftS- gebäude angeht, so ist geplant, daß sie Alle auf einem etwa 1 englische Quadratmrile großen Gebiet westlich der Tatarenstadt errichtet werden sollen. Jede« Gebäude soll im Eigenthum der Regierung stehen, die e» benutzt, da» Ganze aber von einem Wallgraben mit Zugbrücken umgeben und von einer internationalen Wachmannschaft besetzt sein, die auSreicht, um gegen eine Wieder kehr der Angriffe Schutz zu gewähren. Außer den Klub» der Ausländer sollen sonst keine Ge bäude innerhalb dieser Umwallung zugrlassen werden. Shanghai. AuS Shanhai wird Londoner Abendblättern vom 10. d. telegraphirt: Aus Be fehl de» Grasen Waldersee wurde heute der Sekretär Li-Hung-TschangS Namen» Jiko, ein Mandschu, unter der Beschuldigung verhaftet, daß er mit den Boxern in Verbindung stehe. Peking, 10. Dezember. Der erste durch gehende Zug aus Tientsin, seit Ausbruch de» Boxerausstandes, ist heute hier eingetroffrn. London, 11. Dez. LaffanS Bureau meldet, daß die Vertreter der Mächte in Peking die Be- fugniß der chinesischen FriedenSunterhändler al» ungenügend bezeichnet haben. Li-Hung-Tschang theilte dem Kaiser und der Kaiserin-Witwe mit, daß die FriedenSunterhandlungrn durch diese Unterbrechungen um einen Monat hingehalten würden. London, 11. Dez. »Daily New»- melden auS Shangl»ai vom 10. d. M.: Der Bizrkönig Tschang-tschi-tung hat dem britischen General konsul mitgetheilt, daß er au» dem Norden China» Telegramme erhielt, nach denen dir Ver bündeten sieben Distrikte in Petschili, südlich von Tientsin, bi» an die Grenze von Shantung be setzt hätten. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Berlin, 12. Dezember. Die »Boss. Ztg.- mrldet au» Stuttgart: Bei den BürgerauSschuß- Wahlen unterlagen die sozialdemokratische« Kan- didaten. Pari», 11. Dez. Der melianistische Depu- tirte Plichon brachte einen Antrag ein, den Zoll auf deutsche» Bier von 7 auf 24 Frc». per Hektoliter zu erhöhen al» Antwort auf di« Er höhung der Schaumweinzülle in Deutschland. Pari», 11. Dezember. Die Drputirten- kammrr nahm mit 378 gegen 181 Stimmen die Vorlage, betreffend die Reform der Getränke besteuerung an. Haag, 11. Dezember. (Meldung de» »Reuter'fchen Bureau»-. In einer Unterredung, welche Präsident Krüger und vr. Leyd» heute mit dem Ministerpräsidenten Pierson und dem Minister de» Aeußern de Beaufort hatten, be tonte Krüger nochmal», daß der Zweck feiner Reise sei, einen Schiedsspruch zu erlangen. Die niederländischen Minister hoben in ihrer Er widerung hervor, daß die niederländische Regieruua hierbei eine passive Rolle spielen müsse und daß die Initiative den Großmächten zukomme. Wenn diese ihren Entschluß gefaßt hab« würden, könne die niederländisch« Regierung sich«, Wa» sie thun werde. — Eia« für heute Abend gegenwärtig auf die Dienste stehenden Freiwilligen nicht Kampf müsse mit all. s zu Ehr« Krüßer» in AnSstcht Kadntmene s Serenade der hiesigen Schüler wurde verboten, weil die Polizei Störungen der Rahe befürchtet. Haag, 12. Dez. Da» »Reutersche Bnreau- ist von der Gesandtschaft der Südafrikanischen Republiken ermächtigt, formell zu erklären, daß da» in einigen Blättern verbreitete Gerücht, der Kaiser von Rußland habe dem Präsidenten Krüger telegraphiert, daß er ihn nicht ewpfaagen werde, jeder Begründung entbehrt. London, 11. Dezember. (Uaterhau».) Kriegsminister vrodrick bringt die Nachtrags forderung für da» Heer in der Höhe von 16,000,000 Pfund Sterling ein und lagt, die Erwartungen, welche man bei Aufstellung de» letzten Budget gehegt, seien nicht erfüllt worden. Man müsse sich bi» 31. März auf eine Au»gabe gefaßt machen, welche wenig geringer sein werde, al» Diejenige de» gegenwärtigen Finanzjahre». Auf die Lage in Südafrika übergehend sagte der Minister, durch den Guerillakrieg werden die Feindseligkeiten noch eine gewisse Zeit lang andauern können, allein ohne Hilfe von außen Verde der Guerillakrieg schließlich keinen Erfolg haben. Lrodrick weist ferner hin auf die Erfahrungen, welche andere Völker bei Zuendrsührung von Guerillakriegen gemacht. E» sei deshalb nicht auffallend, daß England hierbei auf Schwierigkeiten stoße in einem Lande, da» so groß sei al» Spanien, Euba und die Philippinen zusammen. Die Regierung könne —' ' ! der in Südafrika nicht verzichten. Der !er Kraft fortgesetzt werden. Diese Politik werde da» Land schneller, fried lichen Verhältnissen zusühren. Die Regierung habe gehofft, beim Wiederzusammentritt de» Hauses in Bezug aus die Rückkehr der Truppen befriedigendere Eröffnungen machen zu können. Harcourt tadelt die Regierung wegen ihres Mangel« an Voraussicht. Der Kanzler der Schatzkammer, Hicks Beach, er suchte da» HauS, eine Resolution anzunrhmen, durch die er ermächtigt wird, 11 Millionen Pfund Sterling aufzunehmen entweder durch auf die Kriegsanleihe gezogene Schatzbonds oder dürch Ausgabe von Schatzwechseln, um sich die Mittel zur Deckung des Nachtragsetat» von 16 Millionen Pfund Sterling zu verschaffen. Hick» Beach fügt hinzu, er habe bereits Anleihevollmacht über 5 Millionen Pfund Sterling, von der er noch keinen Gebrauch gemacht habe. Bor Februar hoffe er keiner neuen Anleihevollmacht zu be- nöthigen. Die Resolution wird angenommen. Nach längerer Debatte wurde der HeereSnachtragS- etat mit 284 gegen 8 Stimmen angenommen. London, 11. Dez. Die »Daily New»- melden au» Shanghai: Durch Edikte vom 6. und 7. d. M. sind der fremdenfreundliche Wan- wenschao zum Großiekretär und Liuchaulin zum Präsidenten der Finanzkammer ernannt worden. Peking, 10. Dezbr. (Reuter-Meldung.) Obwohl, wie gemeldet, die Eisenbahnverbindung mit Tientsin wiederhergestellt ist und gestern eia Eilzug mit einer Lokomotive und 4 Wagen ohne Unfall hier eintras, wird die Bahn doch erst am 15. Dezember dem allgemeinen Verkehr geöffnet werden. Honkong, 10. Dezbr. (Reutermrldung.) Eine Depesche au» Canton meldet : In der Nähe von Schohlung wurde eine Dschunke von Seeräubern angehalten und 3000 Doll, au» derselben geraubt. Die Piraten und da» Räuber wesen nehmen sehr überhand. Die Reisen in Kwangsi und Kwantung sind sehr unsicher. Die Beamten sind anscheinend außer Stande, die Ordnung wieder herzustellen. Kapstadt, 11. Dezbr. (Reutermrldung.) Eine Feldwache, bestehend au» berittener Infan terie, wurde am 8. d. in der Nähe von Barber ton bei nebligem Wetter angegriffen; drei Mana wurden getödtet und fünf verwundet, 13 Mana werden vermißt. Vermischte», — Berlin, 10. Dez. Der »Lolal-Aaz.- meldet: Der kvaigl. Opernsänger Rudolf Krasa verunglückte gestern beim Putzen seine» Jagd- revolver». Eine in der Waffe zurückgebliebene Platzpatrone rxplodirte, die Patronenhülse flog Krasa in» rechte Auge und zerstörte e». Da» Auge mußte vom Arzt herau«geaommen «erden. — Essen (Ruhr), 11. Dez. Die »Rhein.- Wests. Ztg - meldet ««»Minden: Ja der Eista steingrube »Wohlv erwahrt- entlad sich Gestern Nachmittag aavernmthet eia Spreagfchnß «ad ttdtete zwei Bergleute. — Zabrze (Schlesien), S. Dy, DmizchaKaabea besitzen bereit» die Tagarbeiter Antoa n» Myatka