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WWW Tätigkeit geleitet hat, wird am 1. >1 in die Lande de« BundrSvorsitzrn- ister-Stralsund, überarhea, der auch die Frage der Schülerpropaganda einer zeit gemäßeren Lösung entgrgrnsühren will. — Der Bundesvorsitzende de« deutschen Stenographen bunde» „Gabelsberg«", Herr vr. Taster-Stral sund, hat in der deutschen Stenographenzritung und iu der BundeSzeitung «inen Aufruf zur Gründung eine» deutschen Frauenbünde» „GabelS- berg«" erlassen. Möge derselbe nicht ungehürt Verhallen! Bautzen. 4. Dezbr. Gestern Mittag gegen V«1 Uhr fiel in der Fischergasse zwischen der alten Wasserkunst und der Scheibenbauerschea Gerberei, wahrscheinlich von der dortigen Schöpfe au«, der 5 Jahre alte Knabe Schmidt in die Spree. Der zufällig dort vorbrigrkommrne Eisen dreher Mrhnert sah da» Kind im Wasser treiben und konnte dasselbe mit eigener Lebensgefahr, da da» Wasser dort über 2 Meter tief ist, und unter Mithülfe de« inzwischen dazugekommrnen Maler» Rosow, vom Tode de» Ertrinken« retten. (Bautzn. Nachr.) Oppach. In Oppach ist dieser Tage Herr Schuhmachermeister Adolf Kann zum SO. Male Großvater geworden. 34 Enkel und Enkelinnen sind am Leben. Zittau. 4 Dez. Zn dem auf Sonntag, den 2. Dezember hierher rinberufenen national liberalen Parteitag hatten sich mehr al» 600 Theilnehmer, auch solche au» dem Görlitzer Be zirke, eingefunden. Herr Fabrikant Franz Könitz«, der Vorsitzende de» nationalliberalen Verein« in Zittau, eröffnete gegen '/.2 Uhr die Versamm lung und dankte Herrn Reichstagsabgeordneten Baffermann für sein Erscheinen. Reichstag»- abgeordneter Möller sei durch seine Thätigkeit im wirthschaftlichen Ausschuß am Erscheinen ver hindert worden. Für ihn trete Herr General sekretär Patzig ein. Reichstagsabgeordneter Baffermann hielt alsdann unter lebhaftem Bei fall seinen Vortrag über die politische Lage. Er sprach zunächst über die Chinasrage und den Standpunkt, den seine Partei dazu einnehme, streifte alsdann die 12,000 Mk.-Angelegenheit, entwickelte seine Ansichten über die deutsche Sozial und Handelspolitik und erklärte zum Schluß, daß seine Partei dem Toleranzantrage des Een- trumS entgegentreten werde. An den Kaiser und an den König von Sachsen wurden nach der mit viel Beifall aufgenommenen Rede Tele gramme abgefandt. Generalsekretär Patzig-Berlin berührte in seinem Vortrage hauptsächlich die Entschädigung der Militärinvaliden und kenn zeichnete dann die rückläufige Bewegung der Sozialdemokratie. Namen» der sächsischen Partei leitung gab hieraus Herr Generalsekretär Breit- Haupt-Leipzig folgende Erklärung ab: „Angesicht» von Vorgängen der letzten Wochen, die eine tief gehende Beunruhigung in weitesten protestan- tischen Kreisen in Sachsen hervorgrrufen hätten, hätte sich die nationalliberale Parteileitung die Frage vorgelegt, ob nicht auf dieser ersten größeren Parteiveranstaltung Stellung zu den Dingen zu nehmen sei, mit denen ein in priesterlicher Stellung befindliches Mitglied unsere» Königshauses ver knüpft sei. Die Parteileitung sei dabei zu der Hoffnung gekommen, daß e» richtiger sei, diese ebenso ernsten wie delikaten Vorgänge zunächst von derjenigen Stelle behandeln zu lassen, die berufen sei, Namen» der Gesammtpartei im Lande zu sprechen. Da» sei der LandeSauSschuß, der nächsten Sonntag mit den nationalliberalen sächs. Reichstag»- und LandtagSabgrordneten in Leipzig zusammentrrten werde. Er «erde sich bei Be handlung der Angelegenheit von dem Gesichts punkte leiten lassen, daß, wie wir seiner Zeit von den Wogen de» Kulturkämpfe» in Preußen ver schont geblieben sind, wir den Frieden auf kirch liche« Gebiete erhalten und gewahrt wissen wollen, daß wir aber, fall» un» der Kampf von welcher Seite immer geboten werden sollt«, denselben aufnehmen und mit der Entschlossenheit durch führen würden, die wir den Errungenschaften der Reformation schuldig seien." Mit herzlichen Worten de» Danke» an alle Theilnehmer fand die Tagung mit eine«' begeisterten Hoch auf Kaiser und König gegen 4 Uhr ihr End«. Sin gemeinsame» Mahl zahlreicher Parteifreunde schloß sich an. Dresden. Der unlängst hier verstorbene Arzt vr. mvä. Kle« hat eine Reih« von Legaten letztwillig ausgesetzt; so erhielt u. a. die Unter- stützungskaffe, Wittwrn- und Waisenkaffe der sächsischen «erzte ISO,000 Mk. vr. «le» war unverhelrathet. Dresden. Ein trauriger Vorfall ereignete sich a« Sonntag in der St. HMMrchr. läG tzauptverein» der Gustav Adolf. Stiftung, da» im Frühling de» nächsten Jahre» in Bischofs werda gehalten werden soll, besprochen werden. * Bischofswerda, 4 Dezember. Der 27 Jahre alte Dienstknecht Ernst Hermann Wünsche au» Ober-Oderwitz wurde feiten» der Gendarmerie al» Derjenige ermittelt, welcher am 2. ds». Abend» die am Thumitzer Rittergut ge standene Feime in Brand gesetzt hat. Er wurde an da» hies. König!. Amtsgericht eingeliefert. — Die Kälte läßt «» die Armen wieder schmerzlich empfinden , daß e» ihnen an der «öthigen Kleidung, Wäsche und Feuerung fehlt. Wie bekannt, sucht die Armen- und Gemeinde, diakonie allhier auch an ihrem Theil solcher Roth zu wehren und sie ist deshalb herzlichst dankbar, wenn ihr getragene Kleidungsstücke, Wäsche, Schuhwerk, Betten und andere Gegenstände zu gewiesen werden, die vielleicht im Hause nur im Wege liegen. Auch Baarmittel sind sehr will kommen. Die Sachen werden bereitwilligst abge holt, wenn die Adresse an die Herberge zur Hrimath geschickt wird. — Eine praktische Neuheit auf dem Gebiete des Beleuchtungswesens ist der selbstthätige Gas anzünder „Nelkenzünder", durch den das An zünden der Gasflammen wesentlich vereinfacht und erleichrrt wird. Der kleine Apparat wird auf den Cylinder aufgesetzt; wenn man Licht haben will, braucht man nur den GaShahn zu öffnen und in wenig Sekunden hat sich daS GaS an der am Apparat befindlichen Zündpille in Brand gesetzt. Der Selbstzünder zündet bei jedem Gasdruck. Zündpillen, die durch langen Gebrauch abgenützt, oder die zerbrochen worden sind, lassen sich leicht durch neue ersetzen. Der Vertrieb des AaSselbstzünderS „Nelkenzünder" liegt in den Händen des Herrn Richard Eckardt jun., Bahnhofstraße. — DaS Papier wird abermals theurer das haben die Zeitungen den Lesern in letzter Zeit oft mitgetheilt. Aber in welchem Umfange die Papierpreise gestiegen sind, davon macht sich der Nichteingeweihte kaum eine richtige Vor stellung; deshalb fei bezüglich der Druckpapier preise Folgendes erwähnt: Eine als leistungsfähig bekannte Papierfirma lieferte laut Mittheilung des „Forster Tagebl." Anfang dieses Jahre» 100,000 Bogen Druckpapier mittleren Formate» für 380 Mk., heute liefert sie daSs-lbe Quantum nicht unter 650 Mk., e» fehlt also nicht viel, dann hat die Firma den Preis verdoppelt. — Die am 18. Dezember 1900 und an den folgenden Tagen gelösten gewöhnlichen Rück fahrkarten von kürzerer Dauer gelten auf den sächsischen Eisenbahnen zur Rückreise bis zum 8. Januar 1901. - Bei der sächsischen Staatseisenbahn werden demnächst neue Personenwagen eingestellt, wie sie jetzt in ganz Sachsen noch nicht vorhan den sind. ES sind die» nämlich große vierachsige Wagen, welche eine Abtheilung 1. Klaffe, drei Abteilungen 2. Klasse und 5 Abthrilungen 3. Klaffe in sich vereinigen. Die Wagen, die in der Hauptsache nach DreSden-Hauptbahnhof stationirt werden, sollen nur dem Schnellzugsverkehre dienen. Da in Schnellzügen nur drei- und mehrachsige Wagen laufen dürfen, muß jetzt öfter wegen einzelner Reisenden 1., 2. oder 3. Klasse je ein Wagen dieser Gattung eingestellt werden, die dann zum größten Theile leer liefen und den Schnellzug unnöthig belasteten. Man wählte daher eine solche Wagentype. JnSgrsammt sind e» 17 Stück dieser Wagen, die die sächsische Staatsbahn bei Wagenfabriken hat erbauen lassen. — Ueber Ansichtskarten haben auf An ordnung de» Reichspostamt» gelegentlich der jüngsten regelmäßigen Briefzählung statistisch« Er mittelungen stattgefunden. Da» Ergebniß über- steigt alle Erwartungen. Obgleich die Haupt reisezeit damal» vorüber war, sind in den 7 Tagen vom 9. August, 12 Uhr Mittag», bi» 16. August, 12 Uhr Mittag» im Reichspost- gebiet nicht weniger al» 10,128,S69 Ansichts karten aufgegeben worden, mithin im Durchschnitt täglich 1,446,938 Stück. Bon inSgesammt 20,808,313 aufgrgebenen portopflichtigen Post karten waren 9,569,3S0 Stück (46 Proz.) mit bildlichen Darstellungen versehen oder mit Sinn sprüchen, Gedichten rc. bedruckt; unter inSgesammt 11,672 376 Drucksachen bi» SO Gramm befanden sich 559,219 Karten solcher Art (4,8 Proz). Der Portobrtrog für die siebentägige Gesammt- menge der Ansichtskarten stellt sich auf 483,075 Mark 32 Pf., für einen Tag auf 69,010 Mark 76 Pf. Die Führung hat der Ober-Post- direkttonSbezirk Berlin mit 1,188,090 aufgegebenen Ansichtskarten in 7 Tagen oder beinahe 170,000 täglich; r» folg« Bezirk Dresden mit 627,398 L«r sächsisch« «-Ml«. Weit- ». Stück (fast 90,000 täglich), Bezirk Hamburg mit 523,415 (täglich 75,000), Bezirk Düsseldorf mit 455,987 (täglich über 65,000). In acht Postorten wurden während der Zählzeit je über 100,000 Ansichtskarten aufgegeben, nämlich in Berlin 960,546 Stück, Dresden 267,911, Hamburg 263,302, Köln 157,707, Leipzig 153,138, BreSlau 120,374, Frankfurt (Main) 105,632, Hannover 105,570, d. s. täglich rund 137,000 Stück, 38,000, 37,600, 22,500, 21,900, 17,200, 15,100, fast 15,100. — Nach dem Amtskalender für evangel.« lutherische Geistliche im Königreiche Sachsen, der für da» Jahr 1901 mit 36 Bildern ver storbener Geistlicher und mit den Zeichnungen mehrerer neuer kirchlicher Gebäude geziert, im 31. Jahrgange von der niederrrzgebirgischen Pastoralkonferenz hrrauSgegebrn worden ist (in Kommission bei Justu» Naumann in Dresden, 2 Mk. 25 Pfg.), sind in der Zeit vom 1. Sep tember 1899 bi» 31. August 1900 99 geistliche Stellen zur Erledigung gekommen, und zwar: eine Superintendentur (Oschatz), 50 Pfarrstrllen (darunter drei neu gegründet, die Lutherparochie in Chemnitz, Kändler bei Limbach, Tirpersdorf bei OelSnitz i. B., die übrigen durch den Tod, Emeritirung und durch Versetzung der Inhaber erledigt), zwei Archidiakonate (ein» durch Tod, eins neu begründet in Chemnitz), 23 Diakonate (darunter neun neu gegründet: Luther- und Schloßgemeinde in Chemnitz, TrinitatiSkirche in Dresden, zwei in Brießnitz, Königsbrück, Glauchau, Connewitz, Schönfeld bei Leipzig), 24 HilsS- geistlichenstellen (darunter sieben neu begründet in Ehrenfriedersdorf, Gesangenenanstalt in Leipzig, Mockau, Kleinzschachwitz, Radeberg, Schedewitz, Coswig). Besetzt wurden 103 Stellen: zwei Superintendenturen (in Chemnitz und Großen hain), 56 Pfarrstellen, und zwar durch 22 Pfarrer, 12 Diakonen, 6 Vikare, 10 HilsSgeist- liche, 6 Predigtamtskandidaten), 1 Archidiakonat, 26 Diakonate, und zwar durch einen Pfarrer, je fünf Diakonen und Vikare, acht Hilfsgeistliche und sieben Predigtamtskandidaten, 20 ständige Hilfsgeistlichenstellen, und zwar fünf durch Vikare, und 25 durch Predigtamtskandidaten. Außerdem wurden 9mal bei Erledigungen und 17mal bei Erkrankung von Geistlichen Vikare angestellt. Im Ganzen sind in dem Jahre 47 Predigtamts kandidaten ins geistliche Amt getreten. Ein Kandidat wurde an die freie Jesusgemeinde in Berlin berufen. — Am Schluffe deS Jahres 1899 waren 153 Geistliche im Ruhestande vorhanden gegen 143 im Vorjahre; es sind verstorben 18 und hinzugekommen 28. Ein im 87. Jahre stehender Geistlicher lebt seit 1866 im Ruhrstande. — Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums de» Innern sind nachstehende Personalverände- rungen zu verzeichnen: Entlassen auf Ansuchen: Professor vr. Lehmann bei dem Stenographischen Institut in Dresden. - Angrstellt: Assessor vr. Schmidt als Bezirksassessor bei der AmtShaupt- mannschast Glauchau und der Kandidat de« höheren Schulamts vr. pdil. Lampe als Mit glied des Stenographischen Institut» in Dresden. — versetzt: Regierungsassessor vr. Sala bei der Amtshauptmannschaft Glauchau zur Amts« Hauptmannschaft DreSden-Neustadt. H Bautzen, 4. Dezember. Während deS letzten Sonntags waren die Wagen und die Lokomotive deS zwischen Bautzen und Königs wartha verkehrenden Personenzuges mit Guir« landen und Kränzchen geschmückt, weil an diesem Tage 10 Jahre feit der Eröffnung der Bahn linie verflossen waren. — Vom 26. bi» 29. November wurden die diesjährigen Wahlfähig keitsprüfungen am hies. landständischen Seminare abgehalten. König!. Prüfungs-Kommissar war der Künigl. Bezirksschulinsprktor Herr Schulrath Schütze, Kommissar de» evang -luth. LandeS- künststorium» Herr« Gehei«« Lirchevrath Keller. Al« Examinatoren fungierte« di« Herren Semiüär- direktor Schulrath vr. Müller, Seminaroberlehrer Schleinitz, Frenzel, Preibsch und vr. Beyer. 24 Kandidaten unterzogen sich der Prüfung und bestanden sie sämmtlich. Bier davon erhielten in den Wissenschaften Id, fünf II», neun II und sechs II d. Im sittlichen Verhalten konnte sämmt« lichrn Kandidaten die I zuerkannt werden. — In einem hies. Gasthause wurde von der Polizei ein Konditor aü» Brirg ausfindig gemacht und verhaftet, der gefälschte Legitimation-Papiere be saß und sich für einen Dr. tdsol, Tietzemann auSgab. Dem Vernehmen nach ist derselbe «st am Anfang de« vorigen Monat» au» der Straf anstalt Striegau entlasten worden. Ueber 50 Mark fand man in seinem Besitz. — Die Re daktion d« stenographischen Schülerzeitung, di« Herr vr. Zander-Berlin 14 Jahr« laug in ua- «müdlicher ' Januar 1901 den, vr. Taster-Stralsund, überarhea, der auch die Frage d« Schülerpropaganda einer zeit-