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<Lrste Anlage zu Ar. 135 des sächsischen Lrzählers. Bischofswerda, de« L4 November 1V0V. Den geehrten Herren Kaufleutm, Gewerbtreibenden und Geschäftsinhabern werden für die Winter- und Weihnachtssaison hohe Rabattvergünstigungen gewährt; bekanntlich läßt eine mehrmalige Wiederholung die Wirksamkeit des Jnserirens erst in gewinnbringender Weise hervor treten. Das Amtsblatt, welches eine Auflage von 2300 Exemplaren aufweist und in alle Volksschichten eindringt, gewährt durch die eingehende und wirksame Verbreitung im ganzen Amtsgerichtsbezirk und darüber hinaus einen sicheren Erfolg. Die Redaktion und Expedition des „sächsischen Erzählers". Getheilte Meinungen über die Notwendigkeit der Errichtung einer Auskunstsstelle für den aus wärtigen Handel Deutschlands. Auf dem deutschen HondelStage war bekannt lich nach dem Beispiele de- Auslandes die Errichtung einer AuSkunstSstelle für den auswärtigen Handel Deutschlands angeregt worden, aber wie man jetzt erfährt, findet die Ausführung dieses Planes keineswegs den allseitigen Beifall der fachmännischen Kreise. Auf die Umfrage des Präsidenten des HandelStageS vom 18. Juli bis jetzt haben sich 22 Handelskammern und Körperschaften für die Errichtung der Reichs- auSkunftSstrlle, 31 dagegen oder doch nicht dafür erklärt, während von 8 Körperschaften die Errichtung einer solchen Anstalt in einem be schränkteren als dem ursprünglich beabsichtigten Umfange befürwortet wird. Zu letzteren ge hören u. A. die Kammern zu Köln, Düsseldorf, Altona, Straßburg, Zittau und zwar befür wortet die Handelskammer zu Köln die Errichtung eines Instituts, welches Auskunft ertheilt über die im Auslande geltenden Sefttze und Be stimmungen, über Patent- und Musterschutzwesen, sowie über Handelsstatistik und geeignete Rechts anwälte, ferner auch in beschränktem Maße Mittheilung zu machen in der Lage ist über die wirthschaftlichen Verhältnisse eine» Landes, und Schwindrlfirmrn und deSgl. Dir Kammer denkt sich das Institut unter der Aussicht der Gewerbe treibenden stehend und dem deutschen Handels tage angegliedert, der die Oberaufsicht zu führen hätte. Außerordentlich bemerkenSwerth sind auch die Verhandlungen der Handelskammer zu Hannover, welche zu deren ablehnendem Beschlüsse führten. Der Berichterstatter führte zunächst aus, daß der Umfang der Thätigkeit des ge planten Unternehmens sehr ins Unklare gerückt sei, was schon daraus hervorgehr, daß die Schätzung für den Etat der Reich-Handelsstelle zwischen 20,000 und 900,000 Mk. schwanke. Der für ihre Errichtung bei uns angeführte Hauptgrund, die Schaffung ähnlicher Institute im AuSlandr, sei deshalb nicht zutreffend, weil die deutsche Kaufmannschaft über eine bei Weitem bessere Bildung verfüge als das Gro» der Kaufmann schaft anderer Länder. Eine Centralstelle für Auskünfte über Zölle, Patrntgesetzgebung usw. fei nicht von der Hand zu weisen, aber eine Stelle, welche sich mit Auskünften über Einkaufs- und Absatzgebiete befasse, sei deswegen entbehrlich, weil die einzelne Import- und Exportfirma sich in Folge der Privat-Initiative viel besser mit solchen Nachrichten versehen könne, al» der lang same und vielverzwrigte Apparat einer Reich», handelsstelle r» vermöchte. Und außerdem würde speziell, was Absatzgebiet und Frachten anlange, die Auskunft schon längst wieder veraltet sein, bi» sie an die einzelnen deutschen Firmen gelange. Jede Firma suche sich von selbst ihr Einkaufs und Absatzgebiet aus und gestalte auf Grund dieser erworbenen Kenntnisse ihr Geschäft. Keine Firma würde sich dazu verstehen, diese ihre vielleicht mit großen Opfern eroberten Kenntnisse an die große Glocke zu hängen. Sachse«. Bischofswerda, IS. November 1900. — Vom 1. Januar 1S01 ab «erden die Bestimmungen für Milchfend unaen auf der StaatSrisrnbahn dahin geändert, daß an Stelle der Milchbüchrr einzelne, für einen Monat be stimmte Begleitbogen treten, die in Mappen ein- zulegrn sind. Für jeden Absender und Empfänger und für jede ZugSverbinduog ist eine Mappe anznschaffra. Die Mappen haben di« Absender »um Preise von 30 Pfennig«, für da» Stück dm, der StaatSeisenbahn-Bermütuu- zu beziehen. Nähere Auskunft ertheilen aus Verlangen die betheiligten Dienststellen. — (Zeitungswesen.) Der Staats sekretär des Reichspostamtes v. PodbirlSki hat eine vom 1. Januar 1901 ab geltende neue Verfügung über die außergewöhnlichen ZeitungS- beilagen, sowie Vorschriften über ihre äußere Beschaffenheit erlassen, die die vorherige Anmel dung der Versendung unter Entrichtung einer Gebühr vorschreibrn, welche */. Pfg. für je 25 g jede- einzelnen BeilageexemplarS beträgt. Regel mäßige Nebenblätter gelten als gewöhnliche Bei lagen. — Kalte oder durchnäßte Füße sind bei der anhaltend naßkalten Witterung eine der häufigsten Ursachen von Erkältungskrankheiten. Bei nassen Füßen ist der Wärmeverlust dreimal so groß, als wenn diese Gliedmaßen unbekleidet wären. Wenn man an der Fußbekleidung nur drei Loth Wolle durchnäßt hat, so ist nach PettenkoferS Berechnung zur Verdunstung des darin ongehäusten Wassers ebensoviel Wärme er forderlich, als man nöthig haben würde, um mehr al» ein halbe» Pfund Ei» zum Schmelzen zu bringen. Also sorge man zunächst für gute», wasserdichtes Schuhwerk, und wenn man wirklich nasse Füße bekommen hat, so wechsele man, um üblen Folgen vorzubeugen, sofort die Strümpfe, trockne die Füße tüchtig ab und frottire sie; darauf befördere man den Blutumlauf durch aus giebige Bewegung, wodurch eine wohlthurnde Wärmeregulirung hergestellt wird. Beim lieber- gang zum Winter sind Erkältungskrankheiten überhaupt häufiger. Frösteln und Fieber, Kopf- und Augenschmerzen, Appetitlosigkeit, Schnupfen und starker Husten mit Schleimsekretion, allge- meine Hinfälligkeit de» ganzen Körper» sind die Symptome derartiger Erkrankungen. —* (Deutscher Rodfahrer-Bund.) Der am 18. November im Hotel „Wettin" in Riesa abgehaltene Hauptgautag de» Gau 21 (Sachsen) war überaus gut besucht und wurde durch den 1. Vorsitzenden, Herrn Ullrich, geleitet. Die letzten Protokolle, sowie die Berichte des Vorstandes, welche gedruckt Vorlagen, fanden rasche zustimmende Erledigung, wodurch dem Vorstände Entlastung zu Theil wurde. Die ein gegangenen Anträge auf SatzungSvrränderungen zeitigten eine längere Debatte, wurden aber dennoch mit kleinen Abänderungen angenommen. - - Die Einrichtung einer Geschäftsstelle für den Tau wurde abgelehnt. — Der Vorstand besteht nach geschehener Neu- rrsp. Wiederwahl au« den Herren: Ullrich-Plauen-Dresden, 1. Vor sitzender; Krippendorf-Leipzig, 2. Vorsitzender; Kersting-DreSden, Schriftführer; Treuttel-Leipzig, Zahlmeister; Hertel-DreSden, 1. Fahrwart und Trundmann-Wurzen, 2. Fahrwart. Al» Beisitzer fungieren die Herren: Richter-Mittweida, Sötsch- mann-Riesa, Sträube! - Weißenfels. Außerdem gehören Vie drei Hauptbezirksvorsttzenden Seidel- Chemnitz, Müller - Dresden und Düber«Leipzig dem Sanvorstande an. Nach den sehr umfang reichen und zeitraubenden Wahlen bewilligte man einen Gauprei» von 100 Mk. zum Saalfeste in Dresden am 5. Dezember und setzte einen Modu» sür die Vertheilung von vaugeldern an die Hauptbezirkskaffen fest. Zum Schluß wurde der Etat für 1901 berathen und genehmigt. Mit einem „All Heil" auf den D.-R.-B. schloß der Vorsitzende die Berathungen, welche volle vier Stunde« in Anspruch nahmen. —* lieber „Durch welche Mittel wird bei der fortschreitenden Intensität von Düngung und Bodenbearbeitung dem immer stärker hervor tretenden ertragSschädigenden Lagern unserer Halmfrüchte entgegenzutrrten sein" wird Herr AmtSrath Säuberlich (ein plastischer Landwirth) auf Gröbzig in Anhalt in der von der Oeko- »omischen Gesellschaft i. K. V. für Freitag, den 30. Nov. 1S00, Nachmittag»» Uhr, in der Deutschen Schänke zu den 3 Raben, DrrSden-A, Marlen straße, angrsrtzten außerordentlichen Gesellschaft»' Versammlung einen Vortrag halten, zu welchem auch Nichtmitglirder kostenlosen Zutritt haben, sofern sie in der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Wienerstraße 13, I, bi» zum 30. November d. I., Mittag» 12 Uhr, Zutrittskarten entnehmen. Bon v,4 Uhr ab werden am Eingänge de» Vortrag»- lokales solche gegen Erlegung von 50 Pfg. pro Person verabfolgt. — Die Einnahmen unserer StaatSeisen« bahnen steigern sich in günstiger Weise, wenn man sie mit den Einnahmen des Vorjahre» ver gleicht. Die Einnahmen im Monat Oktober 1900 betragen 11,974,436 Mk. (-f-250,317 Mk.), wovon 3,328,110 Mk. (-f- 29,460 Mk.) auf den Personenverkehr, 7,218,715 Mk. (— 14,040 Mk.) auf den Güterverkehr entfallen; au« sonstigen Quellen stammen 1,427,611 Mk. (-s- 236,897 Mk.). Die Tesammteinnahmen vom 1. Januar bi» Ende Oktober d. I. betragen 115,261,153 Mk. (-f- 6,294,463 Mk.). Hierzu trugen der Personen verkehr 34,839,062 Mk (-s- 1,072,195 Mk), der Güterverkehr 66,308,259 Mk.(-f- 3,057,744 Mk), sonstige Quellen 14,113,832 Mk (-f- 2,164,524 Mark) bei. Am vorigen Freitag ist die vom Ingenieur und Bauunternehmer Löffler au» Freiberg in Sebnitz mit einem Kostenaufwand von über 400,000 Mk. erbaute Wasserleitung an die Stadtgemeinde Sebnitz übergeben worden. Königsbrück, 17. November. Da» Jn- fautrrie-Regiment Nr. 1P3 hält vom 19. Nov. bi« mit 6. Dezember auf hiesigem GefechtSschieß- platze EinzelgefrchtS- und Gruppenschießen ab. Dresden, 20. Novbr. Wie kürzlich der wirthschaftliche Zusammenbruch der altrenommirtea Firmen Schnädrlbach und Ewald von Freyberg hier Aufsehen erregte, überrascht heute die amt liche Meldung von dem Konkurse de» am Alt markt gelegenen Cafü» „Metropole", dessen In haber erst vor einigen Monaten da» in bester Geschäftslage errichtete Hotel „Imperial" be gründete. Der al» sehr wohlhabend geltende Hotelier Munkacsy war übrigen» auch Inhaber des Hotel» „Ahlbecker Hof" in Bad Ahlbeck. — Der hier verstorbene Rentier Gustav Albert Jordan hat der Stadt Dresden letztwillig eln Bermächtniß von 250,000 Mk. zugewendet. Dresden, 20. Novbr. Im benachbarte» Plauen ist gestern früh in völlig verkohltem Zustande die Leiche eines allein lebenden Arbeiter» aufgefunden worden. Da» Unglück ist jedenfalls durch Explosion einer Lampe herbeigesührt worden. Durch den Brandgeruch entdeckte man den Unfall. Bom Büchertisch. Soeben erschien: vr. W. Silbe, lanbwirthschaft- licher Lasche«. Aalender a«s da« Jahr I-Ll» Verlag der Reichenbach'schen Buchhandlung in Leipzig. Preis in Cal. 2 Mk., in Leder 2 Mk. SO Pf. Zu de» iiltesten dieser Aalender gehört LSbe'S Taschen - Aalender für Hau»- und Landwirthe — jetzt im dreiundvierzigsten Jahrgänge erschienen: ein alter und ehrwürdiger Freund de» Landwirth» und wohl auch eine» der besten und in halt-reichsten jener Taschenbücher, die über die Fragen or» Betrieb» im Hause und aus dem Felde, über da» geschäftliche Leben, in de« derDekonom steht, über den Markwerkehr und tausenderlei andere Dinge sofort und zuverlässig Auskunft geben. Aber nicht nur für den Landwirth allein ist se« Inhalt danach angethan, sondern auch für Hauöwirthr, Handetttreibende re. eignet er sich in jeder vezirhwig durch seine praktischen Einrichtungen. Stet» wird er ein auler Berathrr auf de» verschiedensten Gebieten sein und Niemand wird ihn ob seiner Reich haltigkeit unbefriedigt au» der Hand legen. Auch äußer lich schön auSgestattet, wird er bei dem billigen Preise wie im alten Jahrhundert, so auch im neuen mit Erfolg seinen »eg zu unseren Landwirthen antrrtrn und sich um« ihnen wie schon vor Jahrzehnts» neue Freund« erwerben. Mr können denselben rmserrm geehrten Leser kreise zur Anschaffung auf da« Veste empfehlen. — vor- riithig in allen Buchhandlungen. Rechmmgsformulare empfiehlt Mev-