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Der sächsische GrgStzl« Wett, » US (Vinte Universität». Borschule)ia Kanazava, Japan, in welche« dersette u« AuSfntigung seine» Geburtsscheine» bat. Er gab an, daß er am 27. Juli 1864 in Weicker»dori al» Sohn de» Fabrikarbeiter» Ernst Wilhelm Junker und dessen Ehesrau Auguste Emilie geb. Hübner geboren und am 7. de» folgenden Monat» getauft worden sei. Die eingesandten IS Fr», solle« nach Abzug der Ausstellungsgebühr und de» Porto» für die Armenkasse oder einem anderen milden Zweck verwendet werden (10 Mk. 80 Pf. find der nicht. Armenpflege überwiesen worden). Eingezogener Erkundigung gemäß ist der Betreffende später mit seine« Eltern nach der Parochie Schmölln verzogen, hat da» Seminar in Bautzen besucht, ist al» Hauslehrer in der Familie eine» Ham burger Kaufmann» nach Japan gegangen und hat r» dort bi» zum Professor an der vierten UniversitätS-Borschule gebracht. Bei Einsendung de» zur Eingehung einer Ehe gewünschten Scheine» sind ihm nebst herzlichem Dank sür die freundliche Babe die besten Glück- und Segens wünsche ausgesprochen worden. ö. Bischofswerda, 8. Oktober. Unser Turnverein beschloß in seiner Monatsversammlung vom 6. ds». die Abhaltung eine» Maskenball», und zwar am 25. Januar 1901 in den Räumen de» Schützenhauses. Da der Turnverein bei seinen Veranstaltungen, insbesondere bei seinen Fastnacht-Vergnügen, bewiesen hat, daß er mit seinen Darbietungen selbst verwöhntere Ansprüche zu befriedigen vermag, so ist e» zweifellos, daß auch der Maskenball allen Besuchern heitere Stunden bringen wird. Nach dem, was unS von dem Programm bis jetzt bekannt geworden ist, zu schließen, werden an das Zwerchfell der Besucher bedeutende Anforderungen gestellt werden. — Lachen aber ist gesund! Wir wünschen im Voraus besten Erfolg! Gut Heil! — Auch in diesem Jahre werden die Rekruten einschließlich der Mehrjährig-Freiwilligen unmittel bar zu ihren Truppentheilen einbrrufen, ohne sie vorher bei den BezirkS-KommandoS zu sammeln. Ferner wird den Rekruten der zu benutzende Zug nicht mehr vorgeschrieben, ihnen vielmehr die Wahl desselben frei gestellt. Um eine Uebersüllung der Eisenbahnen und die Einlegung von besonderen Militärzügen zu vermeiden, wird die Einberufung auf mehrere Tage gleichmäßig vertheilt. Gleich wohl haben die größeren Stationen Verstärkungs wagen der Reservezüge bereit zu halten. Die Mannschaften erhalten gegen Vorzeigung de» Gestellungsbefehles Militärfahrkarten m. Klasse zu Dienstreisen sowie 25 Freigepäck gewährt. — Die nächste Feldbriefpost nach China geht von Berlin am Freitag, den 12. Oktober, über Brindisi mit einem englischen Dampser bis Shanghai, von da mit der Reederei Jebsen. Sie trifft in Hongkong am 11. November, in Shanghai am 16. Novbr., in Tsingtau am 20. November ein. Briese und Karten, welche den Anschluß erreichen sollen, sind so zeitig zur Post zu geben, daß sie bis spätestens Freitag um 10 Uhr dem Marine- Postbureau vorliegen. Die zweite und nächste Feldpacketpost nach China geht, wie nochmals bemerkt sei, von Hamburg mit einem Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie am 17. Oktober. Die Post ist die zweitletzte und die beste Ge legenheit, um WeihnachtSpackete an Angehörige des ostasiatischen Expeditionskorps und der Marine in Ostasien gelangen zu lassen. Feld- postpackete, welche diese Verbindung benutzen sollen, sind möglichst frühzeitig der Post zu übergeben. In Berlin sind diese Packete spätestens bis Montag, den 15. Oktober, der Post einzuliefern, damit sie noch rechtzeitig an die Sammelstelle für Feldpostpackrte beim Post- amt 5 in Bremen geleitet werden können. Dort werden sie in Säcke für die einzelnen Truppen- thrile verpackt. — Ein kritischer Tag erster Ordnung sollte nach Falb der vorige Montag sein. In Wirklichkeit war er gleich seinem Vorgänger, dem Sonntag, ein Tag von seltener Schönheit, voll milder Lust und Sonnenschein. Der heurige Herbst, der einem schönen Sommer gefolgt ist, erschöpft sich schier in Sonnenschein und Schönheit der Natur. Selten und seit langen Jahren nicht ist un» ein so beständiger, sonnenfroher, freundlich milder Herbst brschirdrn gewesen, al» ihn unS da» heurige Jahr Keschern. — Da» Direktorium de» LandrSverrin» vom „Rothen Kreuz- im Königreich Sachsen ver öffentlicht einen Dank für dir Beiträge, die für die freiwillige KriegSkranIenpflege auf dem Kriegsschauplatz in Südafrika eingegangen sind, «bst Quittung über einzelne Beiträae. In», gesäumt find eia-egaa-ea 53,413.38 «k. verpflichtet find, bei der.Erhebung von Gebühr« konsularische Stempelmarken zu verwenden, dergestalt, daß sie auf di« legalisierte oder au»« gefertigte Urkunde eine der Höhe der Gebühr entsprechend« Stempelmarke fegen müssen und daß die Summe der konsularischen Einnahmen dem Werthe nach drr Anzahl der zur Verwendung gelangten Stemprlmark« entspricht, -eine Urkunde soll in Argentinien al» gehörig legalisiert be trachtet werden, die nicht die entsprechende Anzahl von Stempelmarken aumeist, insoweit die Urkund« nach dem 1. Januar 1901 auSgesrrtigt worden ist. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 10. Oktober. Durch Feuer wurden vernichtet: Eine Scheune de» Oekonomrn Richter in Markersdorf bei Zittau; di« Thalheimsche Scheune mit den Stallungen zu WeigSdorf. — Schwer verletzt wurde in Wiesa bei Kamenz durch einen Ochsen der Guts besitzer Kaiser. — Der 70jähr. Kramer Böhmer in DittelSdorf hat beim Obstpflückrn seinen Tod durch Absturz gefunden. — Vom 7. bi» 10. ds». wurde in Herrnhut eine BezirkSobstbauauSstellung abgehalten. — Der Bienenzüchterverein zu Hoyers werda feierte sein 25jähr. Bestehen durch Festrede, Festmahl, theatr. Vorstellungen und Ball. Der Verein zählt 120 Mitglieder, hielt 160 Sitzungen ab, hörte 75 Borträge an und machte 21 Exkur sionen. — Die Hauptconferenz der wendischen Geistlichen der Lausitz ist eingetretener Berhinde- ruagSgründe wegen bi» in den November ver schoben worden. — Da» 25jähr. Ortsjubiläum feierten die Herren Cantor Richter in Spremberg- Neusalza und Lehrer Wolf, sowie dessen Frau in Tnaschwitz. Letztere als Lehrerin für Nadel arbeiten. — Dem AmtSgerichtSsekretär a. D. Herrn Siebert in Bautzen wurde da» Berdienstkreuz ver liehen. — Die Oberlausttzer Landwirthschaftliche Ein- und VerkaufSgrnossenschast in Zittau hat im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Ankauf von 100,466 Centn««. ES wurden angeliefert 21,650 Ctn. Roggen, 16,108 Ctn. Weizen, 1183 Ctn. Gerste, 6259 ktn. Hafer, 212 Ctn. Rap», 128 Ctn. Wicken und 544 Ctn. verschieden« Sämereien. Zur Abgabe an die Mitglieder wurden angekauft 35,688,44 Ctn. Futtermittel, 18,690,37 Ctn. Düngemittel. — Der Verein für Sächsische Volkskunde gedenkt den 27. und 28. November in Bautzen zu tagen. Sohl and a. d. Spree, 9. Oktober. Da» neuerbaute Bergrestaurant auf der „Prinz Friedrich August-Höhe- ist am Sonntag eröffnet worden. Herrlich gelegen, vom Sohländer Bahnhofe in '/. Stunden bequem zu erreichen, bietet daS Restaurant Touristen und allen Be suchern gute Verpflegung. Von dem 18 Meter hohen „Prinz Friedrich August-Thurme- genießt man herrliche Rundstcht und ein großartige» Panorama. Radeberg, 9. Oktober. Nachdem gestern Nachmittag der des Raubmordes an dem Gut»- auSzügler Geißler verdächtige Mann» von SeiferSdorf wieder nach dem hiesigen Amtsgericht zurückbefördert worden war, erfolgte unverzüglich darauf Nachmittag» 5 Uhr 3 Min. sein Trans port in gefesseltem Zustande durch einen Gerichts beamten und einen städtischen Schutzmann mittel» Bahn in da» k.LaadgerichtSgrfSngniß nach Dresden. Eine große Anzahl Menschen hatte sich in einigen Minuten am Bahnhofe eingesunden, um mit stillen Verwünschungen gegen den de» Mordes so schwer Verdächtigen diesen einmal von Gesicht zu sehen. Auch am gestrigen Tage hat MannS, obwohl so erdrückende BerdachtSgründe vorlieam, noch nichts gestanden. Da» Begräbniß veS Er mordeten findet Mittwoch Nachmittag 2 Uhr in SeiserSdorf statt. Dresden, 8. Oktober. Der konservative Landesverein für da» Königreich Sachsen hielt heute seine 25. ordentliche Generalversammlung im VereinShause auf der Zinzendorsstraße ab. Der dermalige erste Vorsitzende de» Verein», Geh. tzofrath vr. Schober, gab zunächst der Freude der Vereinsmitglieder, wie aller Konser vativen Sachsens darüber, daß im Befinden Sr. Majestät de» König» eine da» ganze Land auf da» höchste beglückende günstige Wendung eiuge- trete», sodann aber der herzlichsten Antheilnahme über den jähen Tod de» Prinzen Albert be redt« Ausdruck. Bei diesem schweren Schick- salSschlage sei nur da» Empfinden tröstlich ge wesen, daß da» ganze Sachsrnvolk in innigster Treue theilgrnommen habe an dem Berhängniß, welche» da» geliebt« Königshaus betroffen hat. tzirrnächst entwickelte der Vorsitzende ein Vitt der Lhätigkeit de» LandeSverein» in der Zett W der letzt« Generalversammlung, gedacht« «ms warm« Worten der im Lause de» chertch»? jähre» verstarb«« Mitglieder, «Ms — (Offizielle Abkürzungen der Raaßeinheiten.) Da» internationale Komitee ür Moaße und Gewichte zu Genf hat nunmehr >ie Abkürzungen der Maaßrinheiten festgesetzt, ne zur allgemeinen Einführung kommen sollen. Vir entnehmen einer Zusammenstellung derselben nirch da» Patent- und technische Bureau Richard Züder» in Görlitz folgende Bezeichnungen: 1) Längenmaaße: icm — Kilometer, m — Meter, äm — Dreimeter, em --- Eentimeter, mm ----- Millimeter, « — 1 Mikrou (t/^mm). — 2) ! Zlächenmaatze: km' — Quadratkilometer, da — Hektar, a — Ar, m' --- Quadratmeter, äm' ---- Quadratdecimeter, em' --- Quadratcrntimrter, mm' — Quadratmillimeter. — 3) Raummaaße: w' -- Kubikmeter, s - 1 Ster (Hohlmaaß für 1 m'), äm' --- Kubikbecimeter, em' — Kubik- eentimeter, mm' —Kubikmillimeter. — 4) Hohl- maaße: dl ---- Hektoliter, äkä Dekaliter, I — iZiter, äl — Drcilitrr, ol — Eentiliter, ml — Milliliter, 1 — Mikroliter (Vi,^, ml). — 5) Gewichte: t — Tonne, q — Meter-Eentner nach Quinta!), KZ — Kilogramm, g — Tramm, äx — Decigramm , e§ — Centigramm, m§ — Milligramm, <k — Mikrogramm m§). —* Hört! Hört! Ihr Herren Gemeinde vorsteher ! In drr Gemeinde Trebra bei Grüßen (Schwarzb-SonderShausen) mit 485 Einwohnern, haben die Gemeinde-Obstpflanzungen in den Jahren von 1864—1899 49,825.42 Mark Einnahme ergeben, denen 9954.94 Mark Ausgaben gegen über stehen, sodaß in den 35 Jahren der kleinen Gemeinde ein durchschnittlicher, jährlicher Rein- ertrag von 1107.51 Mk. auS ihren Obstanlagen zugeflossen ist. Wie ein Bewohner de» Dorfe» in der neuesten Nummer de» praktischen Rath- geber» erzählt, hat e» dem damaligen Ort»« schützen, Heinrich Keil, viele Mühe gekostet, in der Gemeindeversammlung die Anlegung von Obstpflanzungen durchzusrtzen, au« denen der Gemeinde solch reicher Segen geflossen. Wir können jedem Gemeindevorsteher nur rathen, sich die betreffende Nummer de» praktischen Rath geber» von dem Geschäftsamte in Frankfurts. O. kommen zu lassen — sie ist sehr lehrreich und geschieht die Zusendung kostenfrei. —- Der Sächsische Fischerei-Verein hält am 20. und 21. Oktober dieses Jahre» von Vormittag» 9 bez. 11 Uhr bi» Nachmittag» 5 Uhr eine Fischausstellung mit PreiSbewerb und Markt in Chemnitz — Garten de» Gast hause» zur Linde — ab. (10 Pfg. Eintrittsgeld.) Es werden Besatzfische, nämlich 1-, 2- und 3-sömmerige verschiedene Solmoniden-Karpfen« arten und Schleien, sowie Marktfische derselben Fischrassen zur Ausstellung gebracht werden. Schon die vorjährige Ausstellung in Chemnitz erfreute sich seitens der Fischerei-Interessenten eine« regen Besuches, um so mehr al» dieselbe eines Theil» belehrend wirken, andern Theil» aber auch den Fischzüchtern Gelegenheit bieten sollte, dem konsumirenden Publikum ihre, zum Verkauf vorhandene Waare vorzuführen und zuverlässige Quellen sür den Bezug von ge eignetem Besatzmaterial kennen zu lernen. Auch die diesjährige Ausstellung verfolgt den gleichen Zweck und wird von einer Anzahl hervorragender Teichwirthschaften Sachsen» mit ihren Zucht produkten beschickt werden. E» wäre lebhaft zu wünschen, daß sowohl die Herren Produzenten, al» namentlich auch die Herren Fischhändler diesem zweifellos gemeinnützigen Unternehmen ein lebhaftes Interesse entgegenbrächten. Ehren preise sind von der Stadt Chemnitz und von zwei angesehenen Bürgern dieser Stadt in dankenSwerthester Weise zur Verfügung gestellt worden. Der Sächsische Fischerei-Verein wird auch in Bautzen am 10. und 11. November diese» Jahre» eine gleiche Fischausstellung ver anstalten. ML. Wie un» die Handel»« und Gewerbe kammer zu Zittau mittheilt, hat der englische Geschäftsträger in Rio de Janeiro dem englischen auswärtigen Amte telegraphiert, daß keine Kund gebung der brasilianisch« Regierung vorliege, nach drr da» Inkrafttreten der Bestimmung bett. Etiketten in portugiesischer Sprache über den 30. Septbr. hinau» aufgeschoben würde; doch bestehe kein Grund, zu fürchten, daß die An wendung der Bestimmung durchgeführt (sulorvoä) werden würde. ML. Bon der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau wird un» «itgetheilt, daß durch ein im Solstm oüoüä vom 11. August d. I. ver öffentlichte» Dekret vom 4. deSselb« Monat« der Präsident der Argentinisch« Repnblik behuf» bessern Kontrolle der konsularisch« Einnahmen angrordnrt hat, daß vom 1. Januar 1901 ab die Argeutinischen Konsulate und Vi«-Kousulatr