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19«« 121 Lhm. d« Amtsblatt der Kzl. AMS-imptmiumschaft, da Szl. Schulixspeüiou «. des S-l.Himplzollimtks zuButzin, sivie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtnahes za Btschossmadi. für die Monate und V«L«i»V»»r auf den wöchentlich drei Mal erscheinenden LL* „sächsischen Erzähler" mit belletristischer Beilage, "ML welchem auch dieses Jahr ein gut ausgestatteter,,»L»oI>ol8voBwÄ»«B H»«»- mack als Prämie für die Abonnenten beigelegt wird, werden von sämmtlichen Postanstalten, Briefträgern, unseren Zeitungsboten, sowie von der Expedition dieses Blattes für den Preis von 1 Mark entgegengenommen. Die Expedition des „sächsischen Erzählers". Striche«, für Bischostwrror und Umgegv Zetttmgsboten, sowie in der Lxped. d. Bl. angenommen. SSmfmmdfllmfgtchster Die Notwendigkeit der besseren Wahrnehmung der deutschen Handelsinteressen in China. Die moralischen und idealen Ziele bei der Beruhigung Chinas und dessen sittliche Hebung durch die Ausbreitung de« Christenthum» mit Hilfe der Missionen sind sicher sehr hoch anzu schlagen, aber im Interesse von Deutschland- Industrie und Handel ist es auch dringend noth- wendig, daß das deutsche Reich in China praktische Politik treibt, und die Förderung deS deutschen Handels in China scharf in'S Auge faßt. ES ist dir- umsomehr ein Gebot der praktischen Politik, weil, wie aus industriellen Kreisen der „Köln. Ztg." in Nachfolgendem ge schrieben wird, im Laufe weniger Jahrzehnte der deutsche Handel in China sich zu einer achtung gebietenden Stellung aufgeschwungen hat. In allen chinesischen Vertrag-Häfen sitzen heute große deutsche Handelshäuser, die den Vergleich mit den größten englischen Geschäften aushalten können und deren Thätigkrit eS im Wesentlichen zuzuschrriben ist, wenn die deutsche Ausfuhr sich in solcher Weise entwickeln konnte, daß sie heute die ernstesten Besorgnisse unserer Konkurrenten auf dem Weltmärkte hervorruft. Daß dem so sei, darüber lassen die Aeußerungen der eng lischen Presse, namentlich der in Ostasten erscheinenden Blätter, gar keinen Zweifel. Gern und willig ist zuzugestrhen, daß die Reichs regierung an dieser Entwickelung ihren guten Anthril hat, indem sie durch Schaffung der Rrichsdampferlinien jene schnellen und guten Verbindungen schuf, ohne die Deutschland für die Vermittelung des WaarenverkhrS auf da» Ausland, in erster Linie auf England angewiesen war. Nachdem da» deutsch« Reich diese» Mittel gewährt Hot, haben e» aber der deutsche Handel und di« deutsche Industrie mit Thatkrast auSge. nutzt, um deutschem Kapital und deutscher Intelligenz ein wette» Wirlung»feld zu schaffen. Nach der Besetzung von Kiautschou stad die nöthigeo Geldmittel für Eisenbahnen und berg baulich« Unternehmungen ausgebracht worden; deutsche Dawpferliuira stad geschaffen, die, ganz abgesehen vom Küstrnverkehr, die deutsch, Flagge auf dem Jangtse bi» 1000 Kilometer tief in da» Ina«« von China tragen werden. Neuer ding» befindet sich «in Kabelvampfer auf de« Seewegtz u» rin dentfche» Kubel in die chtne- ^^WMMkLZA^lmstnkrv. Große und viel- " .. Blatt« die wettest« Verbreitung Montag, Mittwoch mid stritt«, trüb » Uhr angenommen und kofirt dir drriarspaltrn« Towuszetlr 1V Pf-, unter .Eingesandt* SO Pf. Beringst« Jnsrratenbetrag LS Pf. - Lmzrlnr Nummer 10 Pf. Dies« Lttttchrtft rrschrtnt wöchentlich drei Mal, VtmeStuy», LmneerAt«»» und Soemabenv», und kostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden „beve- trtfttfch«, Vellas vierteljährlich 1 Mark SV Pf. Nummer der ZrttungSpreislistr S«7V. Bischofswerda, 23. Okt. Mit militärischen Ehren wurde gestern Nachmittag Herr Gendarm Herrmann Eduard Thoß, Ritter rc., eia Veteran von 1666 und 1870/71, beerdigt. Dumpfer Trommelklang, abwechfelnd mit einem Trauermarsch, machten schon von Weitem auf den Leichrnzug aufmerksam, an dessen Spitze der Kgl. Sächs. Militärvrrein in überaus zahlreicher Be theiligung voranschritt. DaS umflorte Banner dieses Vereins wurde ebenfalls mitgesührt. In dem hochansehnlichen Zuge bemerkten wir in Stellvertretung deS Herrn AmtShauptmann vr. Hempel Herrn RegierungSrath Freiherrn von Oer aus Bautzen, die Spitzen der königlichen und städtischen Behörden, die Herren Reserve offiziere hiesiger Stadt in Uniform; außer den Angehörigen folgten viele seiner Kameraden, Freunde und Bekannte dem Sarge, gegen 20 seiner Collegen gaben ihm da» letzte Geleit, einer derselben selbst mit dem Eisernen Kreuze dekorirt, trug vor hem Sarge da» OrdrnSkissen. Herr DiakonuS Hennig, der schon im Traurrhause den Hinterlassenen tröstende Worte zugrsprochrn hatte, hielt, nachdem der Sarg ringrsenkt, eine tirfergreifende Grabrede, in welcher er dem Ver storbenen Worte der höchsten Anerkennung nach rief ; nach dem Segen und dem Gebet de» Herrn intonirte da» StadtmustkkorpS da» Lied: „ES ist bestimmt in Gotte« Rath," während der Schützenzug drei Ehrensalven über da» Grab abgab; e» schloß sich hierauf da» Grab über einem pflichtgetreuen, braven Mann und Freundes hand bedeckte den Grabhügel mit Blumen. s Bischofswerda, 2». Oktbr. Gestern, am 23. diese» Monat», beging Herr Bezirk», kommandeur Oberst von CrauShaar in Bautzen mit seiner Gemahlin do» silberne Ehejubiläum. Der hiesige K. S. Militärverria gab seiner Sympathie durch Ueberrrichung einer Blume«, spende Ausdruck — (Sonnenrosen.) Gegenwärtig ist die Zeit, in welcher die Gärten geräumt weichen. Achtlo» wird da mancherlei bei Seite geworfen, wa» doch nicht so werthlo» ist, al» «» scheint. Die so nützliche Sonnenrose ist z. B. rin recht gute» vogelfuttrr im Sinter. Nolle Jeder au ststkem Ttzeile beitragen »ur Erhaltung unserer HAsschen vogelmelt -ad Muy da» dadurch schiebt, daß n Sonaenroseu sammelt uud damit tm Muter hungernde Vögel füttert! (Laade»lvtteeie.^ Aal " Aeßvvß der fünften s Deutsches Reich. Dresden, 23. Oktbr. Se. Majestät der , König haben Sich auch gestern viel im Freien bewegt, theil» zu Fuß, theil» im Wagen. Der Krästezustand Sr. Majestät hat bei reger Nahrungsaufnahme sehr gute Fortschritte ge» macht. Die Ruhe der'vergangenen Nacht war ungestört. Dresden, 23. Oktbr. In den gestrigen Nachmittagsstunden unternahmen Beide König, liche Majestäten mit den Damen und Kavalieren vom Dienst eine Spazierfahrt durch den Thier- garten in Moritzburg und besuchten hierbei die dasiae Wildfüttrrung. Dresden, 23. Ostober. Heute Mittag trafen Ihre Majestäten der König und Königin zu Wagen, von Moritzburg kommend, in Villa Strehlen rin, wohin unter heutigem Tage da» Königl. Hoflager verlegt worden ist. Ja Vertretung Ihrer Majestäten de» König» und der Königin wohnte der Kgl. Kämmerer v. Schimpfs heut« Mittag 1 Uhr der veisrtzuag de» am 1V. d. Mt». in, Berlin verstorbenen Grasen Element v. Schönburg - Glauchau, Erlaucht, in Glauchau bei «A legte im Auf trag«. Beider Königlichen Majestät«« «in« Kranz Donnerstag, den 25. Oktober Der sächW LrMr BezirkSanzeiger für Bifchofswetz-a, Stolpen uud Umgegend. Forufprochstell« «o. »». Jufaraw, welcheMdles«« Bestellungen werden bet alle» Postanstalte» drß deutschen smden, ««dm m» Monta Reiche«, für Btschosidwerdr und Umgegend bet unseren früh v "N^mommm Wegen Reinigung bleiben Freitag, »en 26. «n» Sonnabend, dm 27. Oktober ». I., sämwtliche Expeditionen des unterzeichneten StadtrathS -ssaollla»»»» und werden »Ul' erledigt, beim Königlichen Standesamt aber nur Sonnabend von 11 bis 12 Uhr expedirt. Bischofswerda, am 22. Oktober 1900. Der Stadtrath, »m. Lange I gewissen wichtigen deutschen Industrien, so der elektrischen, rin nützliches Absatzgebiet zu schaffen. Zum Theil hoben diese Arbeiten noch keine Frucht getragen'; sie befinden sich im Stadium der ersten Ausführung und Vorbereitung; welche Rückwirkung aber schon jetzt die Ausfuhr noch China auf unsere Industrie hat, ergiebt fich au» den Klagen, die aus industriellen Kreisen laut werden, deren Thätigkrit heute schon durch die Wirren in China theilweise lahmgelegt ist. Und dabei standen wir, als diese Wirren ouS- brachen, erst im Anfang der kommerziellen Ent wickelung, die sich trotzdem derartig auf dem ausstrigenden Aste befand, daß sie zu den aller größten Hoffnungen berechtigte. Die Unter brechung, die jetzt infolge der chinesischen Wirren erfolgt ist, ist al- rin Errigniß höherer Gewalt hinzunehmen und wir denken nicht daran, un» darüber in fruchtlose Klage« zu ergehen. Wa» wir aber nicht wollen, da» ist, daß wir, da» heißt Industrie und Handel, etwa bei der weiteren Entwickelung der Angelegenheiten und bei dem FriedenSschluß zu Gunsten der Missionen auf die Seite geschoben werden.