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LGGG werden bei diesem al» Diebstahl anzusehenden groben Unfug auch noch die Bäume beschädigt. . — Der Bienenwirthschaftliche Haupt verein, welcher unter dem Plvtektorat Sriaer Majestät de» König» «l-ert steht, vereinigte sich vom 23. bi» 25: September in Pirna zu seiner 16 Haupt- und 23. Drlegtrtenversammlung. Der Hauptverein umfaßt gegenwärtig in-gesammt 71 Vereine mit 1872 Mitgliedern, 26 Einzelpersonen und S Ehrenmitgliedern. Herr Amt-Hauptmann Freiherr v. Teubern wie» auf die Bedeutung der Bienenzucht hin und betonte, daß durch die Au»- stellung, die höchst beachten-werthe Errungen schaften auf de« Erbiete der Imkerei aüfweise, immer mehr in landwirthschaftlichen Kreisen da» Jkitrresse für diesen Zweig der Ländwirthschaft geweckt werden möge. An der hochinteressanten Ausstellung haben sich in 7 Truppen nicht weniger al» 111 Aussteller bethriligt. Die Ausstellung umfaßt lebende Bienen (Bastard* Völker, deutsche Alprnkrainer, italienischer Krainer, Oberkärntner Völker rc.» meist mobil) von 35 Ausstellern, Bienenwohnungen (Ständerbeutrn der verschiedensten Bauart, Kastenstöcke, Körbe rc.) von 15 Ausstellern, Teräthe der Bienenzucht von 17 Ausstellern, Erzeugnisse der Bienen (Honig und Wachs) von 23 Ausstellern, künst liche Erzeugnisse (Waben, Honigkuchen) von 3 Ausstellern, Lehrmittel und Litteratur von 11 Aus stellern und sonstige Vegenstände von 7 Aus stellern. Mit der Ausstellung war zugleich eine Verloosung verbunden. — DaS im Forstbezirke Zschopau gelegene Forstrevier Sachsenburg heißt fortan „Franken- berger Forstrevier* und da» dem gleichen Forst bezirke angehörige Thalheimer Revier „Stoll- berger Forstrevier*. WWf* Die vorliegende Nummer deS „säch sischen Erzählers* ist die. vorletzte, welche in dem zu Ende gehenden Vierteljahr zur Ausgabe gelangt. Wir bitten deshalb alle Diejenigen, die den „sächsischen Erzähler* (Amtsblatt) durch die Post beziehen, die Bestellung umgehend zu erneuern, wenn dies bisher nicht schon geschehen ist. Der „sächs. Erzähler* kostet vierteljährlich 1 Mk. 50 Pf. * Demitz-Thumitz. Am 22. d. M. wurde unserm Orte ein seltener Besuch zu theil. Herr Professor vr Srherholm, Direktor der geolo gischen Kommission Finnlands aus HelstngforS und der Konservator von Bergrn'S Museum, Herr Kolderup aus Bergen (letzterer Nansens Nachfolger) besuchten in Begleitung des bekannten Geologen Herrn vr. Stübel -und des Herrn Professor vr. Ebert aus Dresden, die hiesigen Granitbrüche der Firma C. G. Kunath. Unter der Führung des Herrn Geschäftsführer Rodig wurden die Herren über den Klosterberg durch das Granitsteingebiet geleitet. Die bedeutenden BetrirbSanlagen und die verschiedenen Gesteins formationen erregten das größte Interesse und haben es die Herren nicht unterlassen, sich ver schiedene Handstücke hiesigen Granits für die Museen in HelstngforS und Bergen mitzunehmen. Bereits im Juli d. I. hat Herr Professor Frosterus aus HelstngforS auf seiner Studien reise Gelegenheit genommen, die hiesigen Granit brüche und speziell die Werke der Firma C. G. Kunath zu besichtigen. Bautzen, 24. September. Herr KreiShaupt- mann v. Schlieben ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder über nommen. Ost ritz. Die in Böhmisch-Aicha verstorbene Fabrikbesitzerin Frau Ida verw. Ritter v. Schmitt geb. Mittrich hat ihrer Vaterstadt Ostritz testa mentarisch folgende Zuwendungen gemacht: 20,000 Mk. zu einer Armenstistung, 6000 Mk. zu einer Krankenstiftung, 1500 Mk. zur Unter stützung der hiesigen gewerblichen Zeichenschule, 1000 Mk. für den MännerhospitalfondS, ferner 6000 Mk. dem Albrrtzweigverein für Zwecke einer Krankenfreistelle, 3000 Mk. der katholischen Schule, 1500 Mk. der katholischen Fortbildung-- schule, 2000 Mk. der katholischen Kirche, 5000 Mk. dem katholischen Kinderasyl mit Waisenhaus, 2000 Mk. dem evangelischen Kinderheim, in»- gesammt 48,000 Mk. Kamenz. 24. September. Ein hochgeschätzter Bürger unserer Stadt, Herr Etadtrath a. D. und Kirchenvorstehrr Adolph Lange, beging heute mit seiner Ehegattin da» Fest der goldenen Hochzeit. Stolpen, 25. September. Gleich den Vor fahren wollte die Schützengestllschast zur Jahr hundertwende eine Festschelb« abschießrn. Da» geschah gestern in Verbindung mit einem Garten konzert. Durch einen UnglückSfall wurde da» Fest jähltng» unterbrochen. Der al» ZiAer Der sächßsche Erzähler. Lette » bi» 5 Uhr Morgen» alle offenen Verkaufsstellen geschlossen sein müssen, außer bei unvorher gesehenen Nothfällen und an jährlich Höchsten vierzig von der OrtSpolizribehürde zu bestimmen- den Tagen, jedoch bi» spätesten« 10 Uhr Abend». — Während der Zeit de« Ladenschlüsse» ist auch da» Frilbirten von Waaren an anderen öffent lichen Orten, Straßen und Plätzen verboten. Da nun die geschlossene Verkaufszeit von S Uhr Abend» bi» Morgen» 5 Uhr nur 8 Stunden beträgt, die oben erwähnte Ruhezeit aber 10 Stunden betragen muß, so ist e» den Inhabern von offenen Verkaufsstellen an die Hand gegeben, die Oeffnung der Geschäfte de» Morgen» zwischen 5 und 7 Uhr und den Schluß derselben Abend» in der Zeit von 8—S Uhr selbst sestzustellem E» muß diese Festsetzung aber eine allgemeine für alle oder einzelne Geschäftszweige sein und ist dazu rin Beschluß und Antrag von mindestens Zweidritteln der betreffenden Geschäftsinhaber nothwendig, über welchen die obere Verwaltungs behörde (d. i. die KrriShauptmannschaft) noch Gehör der Gemeindebehörde entscheidet. — Hier nach könnte also die Verkaufszeit von Morgen» 6 bis Abends 8 oder für einzelne Geschäfts zweige von Morgen» 7 bi» Abend» 9 Uhr oder von früh r/,7 bis Abend Uhr beschlossen werden. — Um dir dazu nöthigen Beschlüsse und Anträge an die Königliche KrriShauptmannschaft in die Wege zu leiten, wird, lt. Inserat in heutiger Nummer, der hiesige Gewerbevrrein durch Ein berufung einer Versammlung die Hand bieten und ist dazu nothwendig, daß-q^le Inhaber offener Verkaufsstellen auch erscheinen. — Die zweite Hälfte der Staatsein kommensteuer auf daS laufende Jahr ist am 30. September fällig. — DaS königliche Ministerium des Innern hat die Handels- und Tewerbekammer in Plauen zur Abgabe eines Gutachtens über die Ein führung einer landesgesetzlichen Sondergewerbe besteuerung von Waarenhäusern aufgefordert. Um ein möglichst eingehende« Gutachten abgeben zu können, hat daS Präsidium der Kammer sich u. A. auch an den Gewerbeverein Plauens ge wandt und ihn um eingehende Aeußrrung in dieser Angelegenheit gebeten. In einer Ver sammlung, der der Vorstand des Gewerbevereins, Vertreter der Innungen Plauens, deS Vereins der Kolonialwaarenhändler rc., beiwohnten, hat man sich gegen die vom Ministerium vorge schlagene Sonderbesteuerung der Waaren nach Gruppen ausgesprochen. Man beschloß vielmehr, zur Beschlußfassung zu beantragen, daß bei einem jährlichen Umsatz von 150,000 Mk. an eine jährliche Umsatzsteuer von 2 bis 4 Prozent erhoben wird. Filialgeschästr, deren Besitzer nicht am Orte sind, sollen bi» zu 3 Prozent Umsatzsteuer zahlen, wenn ihr Umsatz 35,000 Mark und mehr beträgt. - Die Schalter deS hiesigen Postamtes werden vom 1. Okt. ab erst um 8 Uhr Morgens geöffnet, desgleichen auch daS Telephonamt von Früh 8 bi» Abends 9 Uhr. — Die Ziehung 4. Klasse der 138. königl. sächs. Landeslotterie findet am 8. und 9. Oktober statt. Die Erneuerung der Loose ist vor Ablauf de» 29. September bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnung auf dem Loose aufgedruckt und aufgrstemprlt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Er neuerung versäumt» oder sein LooS von dem Kollekteur vor Ablauf de» 29. September nicht erhalten kann, hat sich bei Verlust aller An sprüche an da» gespielte LooS an die königl. Lotterie-Direktion noch vor Ablauf de» 4. Okt. zu wenden. — Der „Pirnaer Anzeiger* schreibt: „Mit der Lotterie in der Dresdner Bau-AuSstellung hat sich die Criminalpolizei zu schaffen gemacht, da seitens der LooS-Jungfrauen arge Mogeleien durch Kenntlichmachung der Loose und Abgeben derselben an gute Freunde rc. verübt worden jein sollen. Die Lotterie ist infolge dieser Vor kommnisse ganz eingestellt. Wir kommen auf dir delikate Angelegenheit ausführlich zurück.* — Der 26. Okt. d. I. ist der lOOjähr. Ge- denktag der Geburt eines der größten unter den großen Männern, denen wir die Wiedergeburt deS Reiches verdanken, unseres unvergeßliche« GeneralseldmarschallS Moltke. — vom Staate werden erhebliche Opfer aufgewendet, an den Straßen vbstbäume anzupflanzen und damit den Bewohnern ein Vorbild im Anpflanzen guter, reichtrageader Obstbäume zu geben. Lüder gehen aber bet den Behörden jetzt sehr häufig Klagen darüber ein, daß Jung und Alt da» an den Straßen bäumen hängende Obst abreißen. Gar häufig LIK Gegenwart au«. In der Begleitung befanden sich: Kämmerer von Schimpfs und der dienst- thuend« General L I» suitoGeneralmajorv. Vroizem. Ee. Majestät der König kam hierauf in da« Skstdenzschloß, nahm zunächst militärische Mel dungen entgegen und empfing dann die Herren Staatsminister und den königlichen Kabinetts sekretär zu Vorträgen. Um 1 Uhr kehrte Se. Majestät in da» Hoslager nach Pillnitz zurück. Se. Maj. der König verlieh dem Nestor der königl. Fürsten- und Landesschule zu Grimma Prof. vr. Gilbert anläßlich der Jubelfeier da» Ritterkreuz I. Klosse de» Verdienstorden», er nannte den Rentamtmann KommissionSrath Schmidt zum Hofrath und den Seminaroberlehrrr Boit, welcher den Gesangunterricht an der Schule leitet, zum königlichen Mustkdirestor. Se. Majestät der König hat dem Bahnwärter Graf in Cossern da» Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Ihre kaiserliche und königliche Hoheit die Frau Erzherzogin Maria JosephavonOester« reich ist Sonntag, Abend» 10 Uhr 6 Minuten ab Pirna nach Wien abgereist. 8. Bischofswerda, 23. September. Der von unS angekündigte Besuch einer Abthrilung des Dresdner Allgemeinen Turnverein» auf dem Butterbrrg war von einem ausgesucht guten Wetter begünstigt. Die Turnfahrt war in der Weise geplant, (und natürlich auch durchgeführt), daß die Theilnehmer in vier verschiedenen Gruppen den Butterberg zu erreichen suchten, woselbst um 2 Uhr zulammengetroffen werden sollte. Aller dings wurde dieser Zeitpunkt nicht von Allen eingehalten — war doch eine Gruppe von Rade berg, eine andere sogar von DürrröhrSdors aus marschiert! Nachdem sich die Wanderer, deren Zahl nach und nach 100 überschritten hatte, ein gehend mit den Küche- und Kellerverhältnissen der Frau Hermsdorf vertraut gemacht hatte, ging der Marsch unter Führung eines trotz deS Jahrmarkts recht stattlichen Häufleins Bischofs werdaer Turner mit Trommelschlag nach der hiesigen Turnhalle, woselbst unter Leitung des Oberturnwart», Herrn Kluster, eine Gruppe Freiübungen durchgrturnt wurde, welche für die durch den langen Marsch locker gewordenen Glieder eine wahre Erholung waren. Um 6 Uhr fanden sich Gäste und Einheimische wieder im Saale des Gasthofes zur goldnen Sonne zu einer gemüthlichen Kneipe zusammen, die von Herrn Menzel mit einem Trinkspruch auf Se. Maj. König Albert eröffnet wurde und bei Rede und Gesang die Stunden im Fluge vergehen ließ. Der 9-Uhr-Zug brachte unsere lieben Gäste nach der Residenz zurück und zwar, wie wir gewiß sind, mit einer freudigen Erinnerung an den herrlichen Butterberg und Bischofswerda. Wir dürfen daher sicher darauf rechnen, daß dieser Besuch nicht der letzte sein wird! Ein Gut Heil auf fröhliches Wiedersehen! — 26. September. Auf das Auftreten der Muldenthaler Sänger, welches Freitag Abend im hiesigen SchützenhauS stattfindet, seien Freunde einer urwüchsigen Komik und bemerkenS- werther gesanglicher Leistungen hiermit aufmerksam gemacht. — 26. September. Wir wir vernehmen, übernimmt mit dem 1. Oktbr. d. I. Herr Alwin Leuner von hier pachtweise daS Erblehn- gericht zu GeißmannSdorf. - Mit dem 1. Oktober dieses Jahres tritt das Reichsgesetz, betr. Abänderung der Gewerbeordnung vom 30.Juni » cr., inKraft. — Die Bestimmungen desselben sind, wie die über die Sonntagsruhe, von so tief einschneiden der Wirkung auf unser öffentliches GrschäftS- lrben, daß e» nothwendig sein wird, daß unsere handeltreibenden Geschäftsleute sich damit ver traut machen; um so mehr, als es in ihrer Hand liegt, die in dem neuen Gesetz enthaltenen Vorschriften über Beginn und Schluß der Ver- kausSzeit in offenen Verkaufsstellen durch ein gemein- samrS Vorgehen derart zu regeln, daß wenigstens einigermaßen die neuen Bestimmungen dem Inte resse der Käufer und Verkäufer entsprechen. — Auszugsweise sei nur hier mitgetheilt, daß in offenen Berkaussstrllen und dazu gehörigen Eon- toren und Lagerräumen dem Personal nach be endigter täglicher Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit von 10 Stunden gewährt werden muß, von welcher Bestimmung für jährlich höchsten» 30 Tage die Ortspolizeibehörde allgemein oder für einzelne Geschäftszweige dispensieren kann, welche Tage von vornherein bestimmt werden Müssen. Einig« ander« AuSnahmrn, wo die 10« stündige Ruhezeit nicht innegehalten zu werden bmtttcht, find im Gesetz mit benannt. Für den Hcheaschluß ist bestimmt, daß von 9 Uhr Abends