Volltext Seite (XML)
18 VS«de Metzer - Kemers.-Serieo«, 1 Goph«, chremk, 1 Glasfchnmr, 1 Jegtzwagen, 1 Schlitte«, «tt SUberbeschleg Vergänglichkeit alle-Irdische». — Die nach de« Volksglauben sichersten Verkünder dtr kommen den kühler^ Witterung, die Grau- oder Schnee gänse, ziehen bereit» in Schaaren nach dem Süden in da» Nildelta und weiter bi» in die Suwpfniederungen der Nigermündungen. Ihre Reise dauert 4—6 Lage. Bor dem Passtren der Alpen halten diese Thiere in Süddeutschland auf hochgelegenen Ebenen Rast. Eigenthümlich ist e», daß die Graugänse auf ihrem Zuge stet» in Winkelform fliegen. Der Winkel beträgt 40 bi» 60«; dazu ist ein Schenkel gewöhnlich kürzer al» der andere. Eine Leitgan» fliegt regelmäßig diesem „Winkelzuge" voraus. — Da» reisende Publikum sei darauf auf merksam gemacht, daß da« Ablegen von Gepäck stücken in den Gängen der Durchgangswagen nicht statthaft ist , da hierdurch nicht nur den Reisenden selbst, sondern auch dem Zug-personale der Verkehr innerhalb der Gänge sehr erschwert, wenn nicht überhaupt unmöglich gemacht wird. Die Bahnorgane sind erneut angewiesen worden, für Beachtung der hierüber gegebenen Vorschriften zu wachen. — In den 17 sächsischen Gymnasien wurden nach einer Zählung vom 1. Dez. 1899 5897 Schüler von 413 Lehrern, ausschließlich Neben- und Probelehrer, Vikare u. s. w., unter richtet. E» kamen also auf einen Lehrer 14,27 und aus eine Klasse 25,54 Schüler. Die 3778 Schüler der 10 Realgymnasien wurden von 253 Lehrern in 155 Klassen unterrichtet. Auf einen Lehrer kamen demnach 14,93 und auf eine Klasse 24,37 Schüler. Die 28 Realschulen de» Lande» wurden von 8329 Schülern in 293 Klassen besucht. 438 Lehrer waren an diesen Schulen thätig, mithin kam auf einen Lehrer die Zahl von 19, auf eine Klasse die Zahl von 28,42 Schülern. In den 3 höheren Mädchenschulen (Dresden und Leipzig)-be fanden sich 1048 Schülerinnen. Auf einen von den 42 Lehrern kamen sonach 20 Schülerinnen, auf eine von den 39 Klassen 26,87 Schülerinnen. — 3659 Schüler, welche von 331 Lehrern unterrichtet wurden, zählten die 21 Seminare in 139 Klassen. ES kamen auf einen Lehrer 11,05 und auf eine Klasse 26,31 Schüler. Die vorliegende Nummer des „säch sischen Erzählers" ist die letzte, welche in dem zu Ende gehenden Vierteljahr zur Ausgabe gelangt. Wir bitten deshalb alle Diejenigen, die den „sächsischen Erzähler" (Amtsblatt) durch die Post beziehen, die Bestellung umgehend zu erneuern, wenn dies bisher nicht schon geschehen ist. Der „sächs. Erzähler" kostet vierteljährlich 1 Mk. 50 Pf. Großpostwitz, 27. Sept. Am Sonnabend Abend erfolgte bei einem hiesigen Fleischermeister, als sich die beiden Gesellen desselben mit einer Laterne auf dem Hofe befanden, eine Acetylengas- Explosion. Jedenfalls hat einer der Gesellen die Thüre zum LntwickelungSapparat geöffnet und verursachte dadurch daS Unglück. Beide sind im Gesicht, an Armen und Händen stark verletzt worden. Ruppersdorf bei Herrnhut, 27.Septbr. Hier war der 12 Jahre alte Schulknabe Rüglrr mit zwei anderen Schulknaben in einer Kiesgrube des Rittergutes Ober-RupperSdorf mit dem LoShacken von Kies beschäftigt, al« sich plötzlich eine Wand löste und zwei der Knaben ver schüttete. Der dritte rief sofort Hilfe herbei. Dem Knaben Rügler sind beide Beine gebrochen, während der Andere mit geringen Verletzungen an einem Beine davonarkommen ist. Dresden. Der Prinz von Braganza trägt keine Schuld daran, daß die Pferde de» Prinzen Albert fcheuten und dadurch da» Unglück ver- anlaßten. Da» „Meißn. Tgbl." veröffentlicht folgende Zuschrift von der Adjutantur Seiner Königlichen Hoheit de» Prinzen Friedrich August: „Wachwttz bei Dresden, 24. 9. 1900. Euer Wohlgeboren spreche ich für die liebenswürdige Uebersendung Ihre» Blatte» meinen herzlichsten Dank au». Ich habe die Nachrichten über da schrecklich« Unglück mit großem Interesse «Arsen und kann die Einzelheiten in jeder Hinsicht be stätigen. Bor allem hat «ich Ihr lieben»würdige» und energische» Eintreten für dm armen Prinz« Diese Auslassung spiegelt genugsam di« Ver stimmung wieder, welche deutscherseits, und ge wiß auch bei der Mehrzahl der anderen euro päischen Regierungen, durch die Ablehnung de» AuSlirferungSvorschlage» Deutschland» hervorge rufen worden ist, wie jene zugleich auch die Verschärfung der chinesischen Krifl» erkennen läßt. Angesicht» dieser Komplicirung der Latze ist e» immerhin mit Genugthuung zu verzeichnen, daß mindesten» ein Thril der Mächte, zu denen natürlich Deutschland gehört, die militärische Aktion gegen die Chinesen kräftig fortführen will, selbst wenn neben den russischen auch die ameri kanischen und vielleicht noch die französischen Expeditionstruppen au» Peking wirklich wegge- zogen werden würden. Die Erfahrung hat schon hinlänglich gezeigt, daß den Chinesen nur durch ein feste» Darauflosschlagen imponirt werden kann, wie e» in Taku, Tientsin und Peking geschah, damals waren ja die Chinesen förmlich bereit» kleinmüthig geworden. Nun, vom Generalfeldmarschall Grasen Waldersee, der in diesen Tagen in der Povinz Petschili an kommt, kann man wohl bestimmt erwarten, daß er alsbald den weiteren militärischen Operationen gegen die Chinesen wieder den nothwendigen energischen und kräftigen Schwung verleihen wird, augenscheinlich ist in China die Arbeit de» Soldaten noch lange nicht gethan. Deutsches Reich. Bischofswerda, 28. Sept. In der gestern Abend abgehaltenen Versammlung de» Gewerbe verein», welche die Herren Bürgermeister vr. Lange und Stadtrath Huste mit ihrer Gegen wart beehrten, wurde beschlossen, dem Stadtrath für Feststellung der 40 Tage, an welchen Laden geschäfte länger al» bi» um 9 Uhr offengrhalten werden dürfen, folgenden Vorschlag zu unter breiten: Sonnabend vor PalmarUm, Sonnabend vor Ostern, Sonnabend vor Pfingsten, Sylvester abend, 12 Wochentage vor Weihnachten, außerdem 20 Sonnabende vom JahreSschluß an zurück gerechnet, die ersten beiden Sonnabende im Januar, 2 Tage zur freien Bestimmung de» StadtrathS. Bezüglich der im § 139 ä vorge sehenen Ausnahmen, in welchen § 139o keine Anwendung findet, wird zu 3) beschlossen, dem Stadtrath zur Festsetzung der 30 Tage, die Zeit vom 1. Dezember bi» mit 5. Januar, vorzu schlagen. — Mit dem am 1. Oktober d. I. in Kraft tretenden Winterfahrplan der Sächsischen StaatSeisenbahnen tritt wiederum eine Aende- rung in der Beförderung von Thieren mittel» der Personenzüge ein. ES werden deshalb auf allen Bahnhöfen Bekanntmachungen angeschlagen, die diejenigen Personenzüge ersehen lassen, die von den fraglichen Transporten gänzlich aus geschlossen oder in beschränktem Umfange dem Biehverkehre freigegeben sind. Ebenso enthalten die Bestimmungen da» Nähere über die Beförde rung von Kleinvieh, sowie von Renn-, Kutsch wagen und Reitpferden. An Sonn- und Fest tagen bleibt die Verladung von Vieh nach wie vor unstatthaft, wohl aber kann eine Entladung unter Beobachtung der bestehenden polizeilichen Anordnungen erfolgen. Interessenten seien auf die betreffende Bekanntmachung aufmerksam gemacht. — Im Frühjahr 1898 wurde auf Veran lassung de» Reichskanzlers eine Befragung über die gewerbliche Kinderarbeit außerhalb der Fabriken in den einzelnen Bundes staaten vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Be fragung hat da» Kaiserliche Statistische Amt alsbald bearbeitet und in Form einer Denkschrift nebst Tabellen dem Reichsamt de» Innern vor gelegt, woselbst inzwischen Vorschläge über die Regelung der gewerblichen Kinderarbeit außer halb der Fabriken ausgearbeitet worden sind. Die Ergebnisse der genannten Befragung werden nun mehr veröffentlicht. Ueber eine halbe Million derartige Kinder wurden 1898 in Deutschland gezählt. — Der Herbst ist in» Land getreten. Schon beginnen hier und da die Bäume sich in ein bunte» Gewand zu hüllen. Die Natur trägt ihre« bunten Blumrnflor und den reich« Vlätterschmuck zu Grabe und «ahnt an die I^psItwU, G. Qtttwttwp 1GVG, IG Ulttw, kommen in Bischofswerda folgende Gegenstände, al»; 4 Kleiderschriiuke, 1 Kommode mit GUasschr 1 EmüMewttsch, 1 Spiegel, 1 Schreibst 1 Wirchfchaflstvage«, 1 Drillmaschine und gegen vaarzahluna zur Versteigerung. Sammelort: Königl. Amtsgericht. Bischofswerda, am 28. September 1900. Silbermann, GerichtSvollziehrr. Das chinesische Problem. Da» eigenartige Räthsel, welche» der Welten lauf der internationalen Diplomatie in Gestalt der chinesischen Wirren ausgegeben hat, droht sich immer schwieriger und verwickelter zu ge stalten. Allerdings schienen die Vorbereitungen zur Einleitung von FriedenSverhandlungen zwischen China und den Mächten eine erstmalige Wendung zum Besseren in der chinesisch-« Krisi» anzubahnen, aber inzwischen hat sich dieselbe bereit» wieder ernster gestaltet. E» kann nach den neuesten Nachrichten au» China keinem Zweifel unterliegen, daß die dortigen Machthaber die vorgeschlagenen Friedensverhandlungen nur zum Deckmantel für neue Rüstungen gegen da» Ausland benutzen wollen, und daß die Kaiserin- Wittwe und ihre Berather nach wie vor vom grimmigsten Fremdenhaß erfüllt sind. Kaum kann r» einen schlagenderen Beweis von dem Hochmuth und der trotzigen Zuversicht geben, worin sich die maßgebendsten chinesischen Kreise neuerdings gegenüber den Mächten wieder ge fallen, als die gemeldete Ernennung des Prinzen Tua« zum Präsidenten deS großen chinesischen RathS. Denn unter den obwaltenden Verhält nissen stellt diese Beförderung desjenigen Mit gliedes der chinesischen Kaiserfamilie, daS als der fanatischste Gegner der Fremden gilt und welchem in erster Linie die Jnscenirung der blutigen Fremdenhetze in China zur Last gelegt wird, eine direkte und hohnvolle Herausforde rung der Mächte dar, einen Fehdehandschuh, den die Chinese« trotz ihrer Niederlagen von Taku, Tientsin und Peking dem Auslande hinzuwerfen sich erfrechen. Zweifellos sind aber die Chinesen zu ihrem neuerlichen provocirenden Verhalten durch die seltsame zweideutige Politik einzelner Mächte in der Frage der weiteren Behandlung Chinas mit ermuthigt worden, zuerst durch den ganz unangebrachten russischen Vorschlag eines Rückzuges der internationalen Truppen au» Peking, nachher jedoch durch die ablehnende Antwort der Union auf den Vorschlag Deutsch lands betreffs der Auslieferung der Haupt schuldigen bei den fremdenfeindlichrn Vorgängen in China. Gerade diese Haltung vor Allem Amerikas, wodurch letzterer Staat sich von den Mächten absondert, muß bei den Chinesen ganz besonders den Eindruck erwecken, als führen sie am besten, wenn sie fortgesetzt auf die Unab hängigkeit der Mächte fpekulirten, und ist nur zu geeignet, den hochmütigen Trotz der Zopf träger zu verstärken, so daß die Unionsregierung durch ihr chinesenfreundliche» Auftreten eine schwere Verantwortung bei der ferneren Ent wickelung der ostasiatischen Dinge übernimmt. Immerhin ist eS wenigstens sehr erfreulich, daß^M.Schwenkung Amerikas von keiner anderen Seite mitgemacht wird. In einer hochosfiziösen Depesche au» Berlin meldet die „Köln. Ztg.", daß sämmtliche Mächte, abgesehen von England, nunmehr auf den deutschen Auslieferungsvor schlag geantwortet hätten, und daß alle Ant- tvortSnotrn, mit Ausnahme der amerikanischen Antwort, im Wesentlichen zustimmend abgefaßt seien. Im Weiteren hebt die Depesche hervor, daß durch die ablehnende Antwort der Union den Chinesen der Muth offenbar wieder unge mein gestärkt worden sei, wie namentlich die der übrigen Welt in'S Gesicht schlagende Berufung des fremdenfeindlichen Prinzen Tuan bekunde. De« Ferneren erklärt die in der „K. Z." ver öffentlichte Berliner Auslassung, daß die aktive Arbeit gegen China fortgesetzt werden würde, selbst wenn sich nur ein Theil der Mächte hierzu verstehen sollte. Sie weist dann auf die infolge der Ernennung de» Prinzen Tuan ein getretene Veränderung der Lage hin, bespricht die Bemühungen der Unionsregierung betreff» der Verhandlungen mit Li - Hung - Tschang und Prinzen Tsching und meint mit unverkennbarem Spott, «an dürfe nunmehr einigermaßen ge- fpannt darauf sein, welche BerhandlungSbe- dingungen Prinz Tua« seinerseits den «meri- kanern stellen werde. Zum Schluffe wird betont, daß in Berlin von einem Amerika ertheilten Mandat bebuf» Erledigung der Präliminarien zu de« Frirden«verha«dlungrn nicht» bekannt sei.