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LVGG den auf i ausgerüstet. I« der Iversaß, mit welche« wir sremdherrlichen Offiziere zugegen. Nach dem Gottesdienste, au den stch ein Parademarsch an« schloß, nahm der Kaiser da» Frühstück im Kasino de» Srenadirrregiment» ein, während die Kaiserin den Offizieren ihre» Kürassier. Regiment» im Schloß em Frühstück gab. * Berlin, 9. Septbr. Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ist heute früh nach Berlin zurückgrkehrt. Kiel, 8. Septbr. Die neuformirte Schutz, truppe für die ostchinrflsche Eisenbahn; bestehend au» 4 Kompagnieen, zusammen über 1000 Mann stark, ist gestern noch Ostasten abgrgangrn. - * Köln, 8. September. Die „Kölnische Zeitung" meldet unter dem heutigen Datum au» Berlin: Die heute von der ganzen Presse be handelte Washingtoner Nachricht von einem deutschen Kompromißvorschlag wegen der Räum» ung Peking» muß auf einem Mißverständnisse beruhen. Deutscherseits ist ein solcher Vorschlag nicht gemacht worden. New-Aork, 8. Septbr. Da» „Journal" meldet: Die Eigenthümer der Kohlengruben weigern stch, ihre Streitigkeiten mit ihren Arbeitern einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Es sei gewiß, daß 100,000 Mann die Arbeit nieder, legen werden. * London, S. September. Der Staats sekretär für Indien, Lord Hamilton, führte in der Rede, die er gestern in Wolverhampton hielt, noch aus, die Mächte seien übereinstimmend gegen eine Theilung Chinas oder gegen Erwerbung von Landgebiet. Sie würden Genugthuung für die begangenen Frevrlthaten und Bürgschaft gegen ihre Wiederkehr verlangen. Mit Bezug auf die Verhältnisse in Südafrika sagte der Minister, es bestehe nicht die Absicht, die Be völkerung von Transvaal al» eine besiegte Rasse zu behandeln. Sie müssen vielmehr nach dem liberalen Grundsatz: „Gleiche« Recht für alle Weißen" behandelt werden, und er hoffe, in dieser Weise werde eine Regierung auf solcher Grundlage errichtet werden, daß Transvaal mit seinen überaus reichen HülfSquellen bald in eine lange Zeit des Frieden« und der Wohlfahrt ein treten werde. Vom Burenkrieg. Noch immer liegt keine Meldung über AuSgang der englischen AngriffSoperationen Lydenburg, die letzte feste Stellung der Tran«- vaalburen, vor. Feldmarschall Robert» wirft jedenfalls alle abkömmlichen englischen Kolonnen gegen diesen letzten Stützpunkt der kleinen Buren» schaar vor, auch die Kolonne General Hamilton'» ist zum Vorgehen auf Lydenburg beordert worden. Die bisherigen Angriffe der Engländer auf die Stellungen der Buren haben mit lauter Mißerfolgen geendet. Die» geht hervor einmal au» dem tagelangen völligen Verstechen ihrer Meldungen, sodann aber auch au» einer Mit theilung, die heute endlich Feldmarschall Robert» au» Belfast vom 5. September sendet. Er depeschiert: Hamilton» Kolonne, der sich Bröckle- Hursts Kavallerie angeschlossen hat, Passterte gestern durch Dulstroom, wobei ihr nicht geringer Widerstand geleistet wurde. Sie rückt jetzt auf dem Lydenburg-Wege vor und steht im Signal- Verkehr mit Buller, dessen Geschütze gehört werden und der im Laufe de» Morgen» mit der linken Flanke de» Feinde» engagiert war. ( und der Erfolg??) Hamilton bemüht sich, die rechte Flanke de» Feinde» zu umgehen. Lord Roberts scheint thatsächlich die Absicht zu haben, demnächst den Kriegsschauplatz zu ver lassen, nachdem er seine famose Proklamation der Annexion loSgrlaffen hat, die wenigsten» den Schein erwecken soll, al» sei er fertig und habe den Krieg, den er gewiß gründlich satt hat, zu einem gewissen Abschlüsse gebracht. Nach einer Kapstadter Meldung sind die Pferde Lord Robert» daselbst eingetroffen. Maa erwartet seine persön- liche Ankunft in den nächsten Tagen. Er soll noch seiner Rückkehr nach Europa durch General Buller im Oberkommando über die englischen Truppen pcsetzt werden. * London, 8. September. In einer Depesche de» Feldmarschall» Robert» au» Belfast vom S. September, worin dieser die der Ein« nähme Lydenburg» vorhergehenden Operationen schildert, heißt «S: Der Femd fährt fort, Alle» auszubieten, um Eisenbahnlinien zu zerstören. Kaum ein Tag oder eine Nacht vergeht ohne derartige Zwischenfälle. Diese Angriffe sidd unangrhm, doch folgte in jede« einzelnen Falle der That eine schnelle Bestrafung. Ich glaube, die Buren werden bald einsrben, daß diese An- griffe nachtheiligrr für st« al» für ua» sind. — General HM meldet, daß im Lauft de» Kampfe» um denselben nicht lebend in die Hände zu falle», in die Lust sprengen wollten^" London, 8. Sept. Der „Standard" be richtet au» Tientsin unter« 30. August: Der Einzug der verbündeten Truppen in di« eroberte Stadt Peking am 28. August erfolgte durch verschiedene Thore. Die Ruffen und Franzosen zogen zusammen rin, ebenso die Deutschen und Amerikaner, während di, Engländer und die Japaner für sich allein rinzogen. Die englische Schiffsbrigade, sowie die bisherige Schutzwache haben Peking verkästen. * Pari«,' S. September. Der sranzösische Gesandte in China, Pichon, hat an den Minister de» Aeußern, Drlcassö, da» nachstehende Trlr- gramm gesandt: Peking, den 28. August. Da» diplomatische Corp», begleitet von Ab- theilungen der internationalen Truppen begab stch heute in den Kaiserpalast und wurde empfangen durch Beamte, unter denen stch mehrere Minister oder Mitglieder de» Tsung-li- Jamen befanden. Die Truppen machten lediglich einen Vorbeimarsch. Alle» ist sehr gut verlaufen. Nachdem wir den Palast verlosten hatten, wurden die Thore geschlossen, die Truppenabthrilungen schlossen sich ihren Verbänden wieder an. In Peking befindet sich kein Mitglied der kaiserlichen Familie. Ich hoffe, daß meine früheren Tele gramme an Sie gelangt sind, eine Antwort hat mich nicht erreicht. Ich fürchte, daß die Ver bindung zwischen Tschifu und Shanghai unter brochen ist." * Tokio, 9. September. Ein Telegramm au» Peking vom 1. September meldet, daß an geblich Ju-lu mit seiner Familie nach seiner Niederlage bei Pritsang Selbstmord begangen haben soll, desgleichen Hsü-chu, während Li-Ping. Heng in dem Gefechte von Tung-tschan grtüdtet worden sei. Der Aufenthalt de» Prinzen Tuan sei unbekannt. E» sei nunmehr festgrstellt, daß der Kaiser in Hsüantua-Fu, nordwestlich von Peking, sei. Wie da» Telegramm weiter berichtet, wurden am 29. August von den Verbündeten Patrouillen nordwärts nach Tschang-Ping und südwärts nach Lu-Kou-Kiao entsandt, welche meldeten, daß Alle» ruhig ist. Der Prinz Tsching wurde für den 3. September in Tsching-Ho (nördlich von Peking) erwartet und sollte unter japanischer Kavallerie«Eskorte nach Peking kommen. Die chinesischen Minister beabsichtigten, den diplomatischen Vertretern einen nicht offi ziellen Besuch zu machen. Die Einwohner von Peking schienen einer HungerSnoth nahe zu sein. ES wurden daher von den japanischen Truppen unter sie Rei» in größerer Menge verthrilt. bei KrügerSdorp 4 todte Burrn gefunden wurden, von denen einer nach den bei ihm Vorgefundenen Papieren für den Bärenführer Thrron gehalten wird. — General Hildyard besetzte Wakkerstrom. Der Krieg mit China. Vertrauensvoll und hoffnungsvoll hat sich Se. Maj der Kaiser Wilhelm II. über die Dinge in China geäußert. In Stettin erwiderte auf die Ansprache de» Oberbürgermeister» der Kaiser Folgende»: „Mein litbrr Herr Ober« bürgermeister! Ich danke Ihnen in Meinem und der Kaiserin Namen herzlich für die freund« liche Begrüßung und den Empfang, die Ich immer hier gesunden habe. E« ist ja nicht da» erste Mal, daß Air Stettin besuchen, und bei jeder Wiederkehr hat Meine Freude über den herzlichen Empfang stch gesteigert. Weiß Ich doch, daß Stettin die Wege, die Ich wandele, al« die richtigen erkannt hat. Sie haben, Herr Oberbürgermeister, unserer Brüder gedacht, die für unsere Interessen nach dem fernen Osten ge gangen sind: Ich habe die feste Ueberzeugung, daß e» ihnen gelingen wird, dort feste und ge ordnete Verhältnisse zu schaffen, unter denen der deutsche Kaufmann, der drüben lebt und wirkt, ein für alle Mal von Unheil bewahrt bleiben und ohne Störung und Gefahr Handel treiben kann. Ich habe gar keine Besorgnisse für die Zukunft, Ich bin überzeugt, daß Mein Plan gelingen wird; da» wird auch zum Besten Stettins, der Provinz Pommern und de» ganzen Vaterlandes dienen. Da» walte Gott!" Wie über Washington bekannt wird, wünscht Kaiser Wilhelm die Fortdauer der Besetzung Peking» und hat in diesem Sinne auf den Vor schlag Rußland« geäußert. E« hat den Anschein, daß Rußland stch bereit erklären wird, einzuwilligen, daß die Mächte Peking weiter besetzt halten. Die Gefahr einer Uneinigkeit unter den Mächten scheint für den Augenblick beseitigt. Die deutsche Antwort ist ganz entschieden. Unter den Oberbefehl de» Grafen Walder- see werden nach einer Zusammenstellung de» „Militär.Wochenblattes" in der Provinz Prtschili inSgesammt rund 90,000 Mann mit 282 Ge schützen treten. Auf Deutschland entfallen 15»/. Bataillone, 4 Eskadron«, 11 Batterien, auf Rußland 12 Bataillon, 3 Eskadron« 3 Batterie», auf England 8 Bataillone, 4 Eskadron«, 2 Batterien, Frankreich 16 Bataillone, 2 Eskadron», 13 Batterien, Italien 2 Bataillone, 1 Batterie, Japan 13 Bataillone, 3 Eskadron», 10 Batterien, Amerika 6 Bataillone, 14 Eskadron», 8 Batterien, Oesterreich. Ungarn ist nur durch 300 Mann Schiffsbesatzung vertreten. In Peking beginnen die Verbündeten bereit» jetzt, mildere Saiten gegenüber den Chinesen aufzuziehen. Wenigsten« wird gemeldet, daß den Chinesen allmählich die Wiederübernahme der Verwaltung der Stadt gestattet werde. Prinz Tsching sei über die Kaiserliche Stadt gesetzt worden. Der Kaiser von China hat ein neue» Edikt erlassen, in welchem er sich selbst für die gegenwärtigen Nöthe verantwortlich macht und allen Beamten der Centralregierung befiehlt, stch möglichst bald am provisorischen kaiserlichen Hoslager einzufinden. Der österreichische Ge schäftsträger in Peking, Freiherr v. Rosthorn, ist nebst seiner Gattin wohlbehalten in Shanghai eingetroffen, woselbst auch der holländische Ge- sandte in Peking; v. Knobel, anlangte. Zu ernsten Ausschreitungen gegen die eingeborenen Christen kam e» in SchoSchin-Liukei; ferner soll der Präfekt von Wutschau mit 100 Soldaten von Banditen förmlich belagert werden. Be denklicher noch nimmt stch die dem Auswärtigen Amte in Tokio zugegangene Nachricht au«, daß «roße Abtheilungen Schwarzflaggen unter General Liu nordwärts durch die Provinzen Human und Hupe zögen. In Peking ist jetzt auch da» erste Bataillon de» 17. französischen Marine.JnfanterirRegiment» in Begleitung einer Batterie eingetroffen. Ja Peking und Umgegend herrscht fortdauernd Ruhe; der Gesundheitszustand der Truppen ist aus- gezeichnet. In einem Briefe de» Herru v. Below von der deutschen Gesandtschaft in Peking, der eine Schilderung der durchlebten Schrrcken»tag« giebt, findet sich Folgende«: „Mit noch fünf anderen Herren hatten wir «n» ein kleine» Zimmer, welche» kaum ftch» Meter im Geviert war, al» lchtea Zufluchtsort ausgesucht und dasselbe mit allen möglichen aufzutreibeadea Revolvern und anderen Schiebwaffen ausgerüstet. In der Mitte stand ein Pulverfaß, mit welch« Vir un» beim Eindringen der gelb« Mörderbaude, Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten am 8. Septbr. am kathol. Feiertage Maria Geburt den Vormittagsgottesdienst in der Schloßkaprlle zu Pillnitz. Nach der Kirche nahmen Se. Maj. der König den Vortrag Sr. Excellenz des Staat-Minister» vr. Schurig in Pillnitz entgegen. Dresden, 7. September. Se. Excellenz der Herr Staatsminister vr. Schurig ist von seiner ÜrlaubSreise zurückgekehrt und hat die Leitung des Justizministeriums wieder übernommen. Bischofswerda, 10. Septbr. Zum Krieg»- gerichtSrath bei der I. Division Nr. 23 ist Herr Assessor Große, bisher beim hies. Kgl. Amts, gericht thätig, eraannt worden. Derselbe wird zum 1. Oktober au» dem Civil-Justizdienst auSscheiden. Bischofswerda. Die im vorigen Jahre in Bischofswerda errichtete Städtische Baugewerk., Tiefbau, und Steinmrtzschule beginnt am 16. Oktober ihr dritte» Semester. Die neubegründete Anstalt erfreut sich während ihre» kürzen Be stehen» eine» vorzüglichen Rufe», indem in weiteren Kreisen bekannt geworden ist, daß die AnstaltSleituug in de» Händen eine» erfahrenen und tüchtigen Fachmannes liegt, dessen Be strebungen durch tüchtige Lehrkräfte unterstützt werden. Der JnspektiooSbeamte für vauschul- wesen der König!. Sächs. Regierung konnte sich bei Jnspieirnug der Echülerarbeiten-AnSstellung dahin auSsprechea, daß die Leistungen der Schule sehr gute sei«, welche für die Zukunft da» Beste hoffen lassen. Die Zahl der Schüler ist bereit» eine so -roße, daß «ft Beginn de« Wintersemester» in all« Klassen und Abtheil- nagen unterrichtet werd« kann. Wenn die Frequenz eine steigende bleib« wird, so ist der Bau «ine» neu« Schulgebäude» in» Auge -e- saßt. Die Anstalt wurde durch Beschluß der städtisch« Kollegien in» Leb« grrufen und untersteht der direkt« Aussicht de» Stadttatbe».