Volltext Seite (XML)
4» *»- »« füchstsch. MrMtrr. Wett, » - liOOG. ' 7, <Dk8t Vvrp«vI»tiii>L. Die diesjährige Nützung von den Äepfel- und Birnbäumen bet Gemeinde Burka« sollen Donnerstag, den 16. dss. Ms., Nachmittags 5 Uhr, im Lehugrricht j« Burs«» unter dm vorher briannt zu gebenden Bedingungen meistbietend vechachlet werden. . ' . Der Ge»ew»er«H. - QIK«t Die diesjährige Obstnutzung an der Bischofswerda-Uhyster und Schönbmnn-Burkauer Straße, der Gemeinden Schön brunn M. und L. S., Taschendorf und Uhyst a. T., soll Dienstag, de« LI. August, Nachmittags V,S Uhr, im Grbgericht zu Schönbrunn L. S., V.5 Uhr im Gasthofe zu Dafcheudorf und /,« Uhr im Erbgericht z« Uhyst a. L. unter vorheriger Bekanntmachung der Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Der «emeinderath . , - von Schönbrunn M. und L. S., Laschendorf und Uhyst a. Viehmarkt in Pulsnitz: Sonnabend, de« 18. Angnst. Die Mission des Feldmarschalls Grafen Waldersee in China Die eigenartigen Schwierigkeiten , welche sich bislang der nothwrndigen Ernennung eine- ge- mrinsamen Oberbefehlshabers für die verbündeten Truppen in Lhina entgegenstellten, haben jetzt, Dank der Initiative des deutschen Kaisers , mit einem Schlage ihre Lösung gefunden. Obwohl hierüber von amtlicher Berliner Stelle noch keinerlei Mittheilung vorliegt, so darf e» doch al- sicher betrachtet werden, daß Kaiser Wilhelm den Feldmarschall und Armee-Inspekteur Grasen Waldersee nach vorheriger Befragung desselben zum Oberstkommandirrndrn siimmtlichrr inter nationalen Landstreitkräste in China den Mächten vorgeschlagen und auch deren Zustimmung hierzu sofort erlangt hat. Bereits hat Feldmarschall Graf Waldersee bei seinem kaiserlichen Herrn auf Schloß Wilhelm-Höhe geweilt und au» dessen Munde die erforderlichen Instruktionen für die ihm so plötzlich gewordene verantwortung-reiche Mission im fernen Osten entgegengenommrn; binnen zwei Wochen soll denn die Abreise deS Grasen nach Ostasien erfolgen. 7 Für Deutschland nnd. sein Heer bedeutet die Wahl eine- deutschen General- zum Chef- Kommandanten der Landtruppen in China sicherlich eine besondere Ehre, für den Grafen Waldersee selbst aber stellt diese seine Ernennung gewiß nicht minder eine große Auszeichnung dar. Der Posten eines Höchstkommandirendrn des auf so verschiedenartigen Kontingenten zusammenge setzten Heeres der Verbündeten in China stellt an die betreffende Persönlichkeit ganz besondere Anforderungen, die nicht nur militärisch-organi satorischer, sondern auch diplomatisch-politischer Natur sind ; außerdem erfordert dieser Posten auch einen besonders energischen Charakter. Alle die erforderlichen Eigenschaften vereinigt indessen Gras Waldersee glücklicherweise in sich. Ihn zeichnet ein hervorragendes soldatisches Pflicht gefühl und eine unbeugsame Energie und Ent- . schlossenheit auS, während sich seine ungemein hohe militärische Befähigung gerade als Führer größerer Truppenkörper namentlich in den großen deutschen KriegSmanöyern der Jahre 1895 und 1896 aus glänzende Weise gezeigt hat. Jedoch auch im wirklichen Kriege hat sich Graf Waldersee bereits vortrefflich bewährt, in den Feldzügen von 1866 und 1870, obschon er in denselben als Generalstabsosfizier mit der Führung der Truppen in der Front nicht» zu thun hatte. Endlich sind von ihm auch schon wieder holt schwierige politisch-diplomatische Ausgaben, mit denen ihn daS Vertrauen Kaiser Wilhelm» II. betraute, erfolgreich durchgeführt worden, und es wird dem Grafen daher auch diese Seite seines Talent» bei den kaum auSblribenden weiteren Eifersüchteleien zwischen den Mächten in China nicht zum Wenigsten mit zu statten kommen. Allerdings muß Graf Waldersee auf einem ihm gänzlich unbekannten Kriegsschauplätze und mit einer aus den mannigfachsten Nationalitäten zusammengesetzten Armee operiren, dabei unter ganz besonders schwierigen Bedingungen und Verhältnissen, aber mit Zuversicht darf man auch erwarten, daß Graf Waldersee, soweit die», an ihm gelegen, auch im ferneß China auf der vollen Höhe der Situation stehen und daS ver trauen, da« sein eigener Kaiser und die eigene Nation wie die fremden Mächte auf ihn setzen, rechtfertigen wird. Da» ist um so mehr zu wünschen, als ein etwaige» Mißlingen der vom Graf« Waldersee Übernommenen gefährlichen und wenig dankbaren Aufgabe Deutschland mit der vollen Verantwortlichkeit für die Fehlschläge der Aktion der Mächte in China belasten und somit da» Ansehen de» deutschen Reiche» schädigen würde, selbst wenn eine solche Schädigung ganz unverdient wäre. Aus jeden Fall ist e» aber nur hoch aner- kennenSwerth, daß Generalfeldmarschall Graf Walderiee trotz aller Schwierigkeiten, die mit seiner künftigen Mission in China verbunden sind, ohne irgendwelche» Zögern dem ehrenvollen Rufe seine» Kaiser» gefolgt ist und sich zur Nebernahme de» obersten TruppencommandoS in China bereit erklärt hat. Steht doch Graf Waldersee bereit» im 69. Lebensjahre; er be findet sich also an der Grenze de» Greisenalter», und in solchem vorgerückten Lebensalter will er nun noch die außerordentlichen Mühseligkeiten und Entbehrungen eine» vielleicht langen Feld zuges im fernen Osten Asien- aus sich nehmen. Indessen, wie Graf Waldersee r» an geistiger Frische und Thatkraft noch mit jedem Jüngling aufnimmt, so erfreut er sich auch körperlich trotz seiner vollendeten 68 Lebensjahre noch einer ganz erstaunlichen Rüstigkeit., Beweglichkeit und Aus dauer, so daß er auch in letzterer Beziehung für seinen hohen BefehlShaberposten in China geeignet erscheint. Jedenfalls sieht die deutsche Nation ihn, den bevorzugten Vertrauten Kaiser Wilhelms II., mit Zuversicht auSziehen nach China, die besten Wünsche unseres Volke» geleiten Graf Waldersee bei seinem schwierigen und ver antwortung-reichen Unternehmen. Politische Weltschaiu Der Kaiser traf am Sonnabend früh au» WilhclmShöhe in Mainz ein, um daselbst Truppen besichtigungen vorzunehmen; alsdann gedachte sich der hohe Herr nach Homburg v. d. H. weiterzubegeben. Die Ernennung de» Feldmarschall» Grasen Waldersee zum Höchstkommandirendrn in China, welche bislang von manchen Seiten noch bezweifelt worden war, ist offenbar äl» vollendete Thatsache zu betrachten, wenngleich die Vorgeschichte dieses bedeutsamen Ereignisse» dem großen Publikum noch nicht bekannt ist. Ganz gewiß ist mit der Berufung de» Grafen Waldersee an die Spitze der verbündeten Landstreitkräfte in China der rechte Mann für diesen ungemein schwierigen Posten gesunden worden, für welchen Graf Waldersee durch seine gesammte militärische Vergangenheit, durch seine außergewöhnliche Be gabung und seine Charaktereigenschaften allerdings die geeignete Persönlichkeit ist. Freilich erscheint Deutschland nunmehr durch den Umstand, daß e» den gemeinsamen Oberbefehlshaber für die Truppenkontstrgente der Mächte in China stellt, als in erster Reihe im fernen Osten interessirt und engagirt, und in der öffentlichen Meinung Deutschland» geben sich mancherlei Befürch tungen über die Verantwortlichkeit und die ernsten Verpflichtungen kund, welche dem deutschen Reiche au» einem derartigen Engagement in China erwachsen. Indessen, man darf e» wohl al- gewiß annehmen, daß Kaiser Wilhelm mit seinen Räthen die möglichen Konsequenzen eine» solchen Schritte», wie ihn die Ernennung eine» deutschen General» zum Oberbefehlshaber aller fremden Truppen in China barstem, nach allen Seiten eingehend erwogen hat; die deutsch« Nation kann demnach da« Vertrauen zu ihrem erlauchten Oberhaupt« und deffen verantwortlichen Rathgebern hegen, daß die deutsche Politik mit dieser Ernennung de» Grafen Waldersee keines, weg» in abenteuerliche Unternehmung« verstrickt wird, mag gleich noch Manche» an dem gejammten Vorgänge unklar erscheinen. Feldmarschall Graf Waldersee, Wird, wie jetzt bestimmt , ist, sich am 21. August in Genua an Bord de» Reichspostdampfer» „Sachsen" nach China einschiffen, und zwar zu nächst nach Shanghai. E» heißt, daß dort nach der Ankunft dt» Grafen Waldersee da» Ober kommando über die internationalen Truppen nebst dem Stabe durch den Hinzutritt der Vertreter der anderen Mächte definitiv könstituirt werden wird. Wa» die Gerüchte anbelangt, denen zu folge weitere beträchtliche deutsche Truppen verstärkungen in angeblicher Höhe von mindesten» 20,000 Mgnn nach China abgeschickt Werden sollen, wa» mit der Ernennung des Grafen Waldersee zusammenhänge, so wird diese Be hauptung vom offiziösen „Wolff Telegraphen- Bureau" al» jeder Begründung entbehrend be zeichnet. Auch von anderen unterrichteten Seiten kann man die Versicherung vernehmen, daß die deutsche Regierung an die Entsendung eine neuen ostastatischen Expeditionskorps in der an gegebenen Stärke einstweilen nicht denke. Aller dings wird hinzugefügt, daß Niemand die Ent- Wickelung der Dinge in China vorauSsehen könne. ES dürfte demnach vorerst bei den getroffenen Bestimmungen bleiben , wonach im Ganzen 5000 Mann Ersatztruppen, und zwar wiederum Frei willige nach China abgehen sollen. Zum Chef des Stabe» beim Grafen Waldersee ist Generalmajor v. Groß, genannt v. Schwartzhoff, Kommandeur der ersten Brigade de» nach China abgegangenen Expeditionskorps, ernannt worden. Die kaiserliche Verordnung, betreffend da» Verbot der Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach China und den euro päischen Niederlassungen an der chinesischen Küste, sowie nach den China benachbarten Hafenplätzen, ist jetzt vom „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht worden. Der Erbprinz von Hohenlohe-Langen burg hat in seiner Eigenschaft al» Regent von Coburg-Gotha eine Proklamation an die Be völkerung de» HerzogthumS erlassen, in welcher er erklärt, die Regierungsverwesung getreu nach der Verfassung und den Landesgesetzen führen, nach Kräften die Wohlfahrt de» Lande» fördern und treu zu Kaiser und Reich stehen zu wollen. Die viel Staub aufwirbelnde Flaggenfrage in Baiern dürste nunmehr zur Ruhe komme«. Der angekündigte neue Flaggenerlaß der baierischen Regierung ist jetzt erschienen, er be stimmt u. A., daß sämmtliche CivilstaatSgebäude in Baiern ohne besondere Anordnung an den Geburt»- und Namen-festen de» König» und de» Prinz-Regenten, sowie am Geburtstage de» deutschen Kaiser» zu flaggen haben. Bei Reisen de» Prinz-Regenten, der Mitglieder de» baierischen Herrscherhauses, de» Kaiser» und der Bunde», fürsten hat die Beflaggung der genannten Te- bäude nur auf besondere Anordnung zu erfolgen. Am Geburt-feste und bei Reisen de» deutschen Kaiser» ist sowohl in den baierischen Farben wie in den Reich-farben zu flaggen. Der in der Jsolirabtheilung de» Eppendorfer Krankenhauses zu Hamburg untergebrachte pest- krqnke Schiffssteward Rauchut ist daselbst gestorben. Hoffentlich verbleibt e» bei diesem vereinzelten Prstfallr, bei welchem übrigen» da» neue Rrich»seuchengesetz zum ersten Male An wendung findet. In Italien tritt da» politische Leben nach der Beisetzung der irdischen Ueberreste de» König» Humbert im Pantheon zir Rom, allmählich wieder kn seine Rechte; u. A. leiste« König