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81. Der fchchfifaz« G rechter. Sette G dann dir Hände und betete laut lein Debet, während der Kirchensürst lächelnd io lange die Mätze de« Knaben hielt. — Schwere Schicksal-schläge haben die drei in enger Gemeinschaft an der Unterwrfer liegen den Orte Bremerhaven, Geestemünde und Lehe im Laufe der Zeit betroffen. Der Dezember sturm de« Jahre« 1894, welcher sechs unserer Fischdampfer vernichtete, schuf 40 Wittwen und über 100 Waisen, welche fast alle hier ansässig waren; von den mehr al« 400 Personen, welche wenige Monate später mit dem Schnelldampfer „Elbe" untergingrn, war mehr al« ein Drittel in Bremerhaven zu Hause. E« folgte dann der Untergang eine« weiteren stattlichen Lloyddampfer«, de» „Salier", an der spanischen Küste, bei welchem neben vielen anderen wieder an dir 40 Einwohner unserer Orte ihr Leben ließen. Die letzten zwei Jahre forderten abermal« sechs Bremerhavener Fischdampfer mit 60 Menschen leben. Da« sind wahrlich in wenigen Jahren so viele harte Prüfungen, daß man verzagen könnte. Und nun kam diese neue schreckliche Botschaft, bei welcher da« Brdrückendste war, daß man fast vier Tage lang nicht wußte, wer der Katastrophe zum Opfer gefallen und wer gerettet war. Zwar hatte die Mehrzahl der Geretteten ihr Wohlbefinden telegraphisch ge meldet, aber auch die Angehörigen derer, von denen keine tröstende Botschaft eingegangrn war, hofften noch immer. Die Bremerhavener Lloyd- Agentur und die Geschäftsräume der Zeitungen wurden nicht leer von traurige» Menschen, die immer wieder nachfragten, ob denn noch nicht die Verlustlisten eingetroffen seien? Jetzt endlich ist die Gewißheit gekommen. In der langen Reihe der Tobten und, wa« wohl gleichbedeutend ist, Vermißten befinden sich wiederum an die 40 Namen braver Seeleute, deren Angehörige dort wohnen. — (Zwieback für die deutschen Truppen in China.) Au« Anlaß der China-Wirren herrscht in der Berliner Garnison bäckerei eine emsige Thätigkeit, da e« gilt, unge heure Mengen von Zwieback für die Expeditions truppen herzustellen. Zu diesem Zwecke sind jetzt weitere 100 Bäcker au« den verschiedenen Truppenthrilen der Mark eingestellt worden, welche die Herstellung der Zwiebäcke besorgen. Im Gegensätze zu dem Feld- und Manöver zwieback werden die China-Zwiebäcke mit starkem Eierzusatz gebacken. Da« Einpacken in starke Behälter, wie überhaupt die Fertigmachung der Verpackungen zum Versandt besorgen Frauen. Gleichzeitig werden im Proviantamte ununter brochen Reis-, Linsen-, Erbsen-, Bohnen-, Ge müsekonserven usw. für den Transport nach China verpackt. — (Vermischte Nachrichten.) Der Maler Georg Rögner, dem bei seiner Einlieferung in das Bamberger Krankenhaus vor einigen Monaten vier und später nochmals fünf Messer auf operativem Wege entfernt wurden, ist ge storben. — Die Schwester erschossen hat in Flensburg der Einjährig-Freiwillige Jordt, Sohn deS Ziegeleibesitzers Jordt. Er hantierte mit einer Salonbüchse herum, wobei sich das Gewehr entlud. Die Kugel traf die in der Nähe stehende 19jährige Schwester in die Stirn und drang au« dem Hinterkopf wieder heraus. — In einem vergnügungSetabliffement in Pest stürzte dieser Tage die Luftgymnostikerin Angeline Earlinie vom Seile. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung und Wrrde sterbend in« Spital gebracht. — In Mädchen^ gelangt gegenwärtig eine Civilklage gegen den Fürsten von Bulgarien zur Ver handlung. Der srühere Privatsrkretär de« Fürsten hatte, angeblich im Auftrage de« Fürsten, von einem Hotelier ein Darlehen von 3000 Mark aufgenommrn. Der Hotelier nahm von der Klage Abstand, nach dem der Fürst erklärt hatte, die Schuld selbst übernehmen zu wollen. Später ist jedoch dir Zusage wieder zurückgrnommen worden. — Die Polizei in Paris hat ein Nest von sechs Fälschern auSgehoben, die gegen vier Millionen brasilianische Geldscheine nachgrmacht haben. Einender Verhafteten ist der Sohn de« hervor. raWtdrn Kupferstechers Massart und Neffe und Pathenkind des berühmten Maler« Josevh Ber net. — Ueber WosserSnoth wird au« Lugo« in Ungarn berichtet: Infolge der Wolkenbrüche der letzten Tage ist der TrmeSfluß ausgetreten und hat den größten Thril der Stadt Kaaran- seber und die Umgegend übeifluthrt. In dem TemrSthal ist das ganze abgemähte Getreide ver. nichtet. Bei Kaaranseber wurden zwei Brücken zerstört. Der Verkehr nach Orsova ist nur durch Umsteigrn möglich. Der Schaden ist groß, doch ist Verlust an Menschenleben nicht zu beklagen. — Wie auS Steinach (Tirol) telegraphiert wird, ist in der Gerahütte aus dem Brenner der auf der Hochzeitsreise erkrankte Hauptmann Müller, gestorben. Seine junge Gattin grberdete sich wie verzweifelt. Sie mußte in einer Sänfte herabgetragen werden. Hauptmann Müller, ge- hörte früher dem 177. Regiment in Dresden an und war vor kurzem als Kompagnieches inS 139. Infanterieregiment nach Döbeln versetzt worden. — An der deutich-sranzöstschen Grenze bei St. Dis hat zwischen deutschen Zollwächtern und franzö sischen Schmugglern ein Zusammenstoß stattge- fundeo, bei welchem rin französischer Schmuggler erschossen wurde. — Nach Kamerun polizeilich abge schoben! Eine solche Maßnahme der Behörde dürfte nicht allzu häufig Vorkommen. Ein Schwarzer au« Westasrika war mit anderen seiner Landsleute im Jahre 1896 gelegentlich der Berliner Gewerbe-Ausstellung nach Deutschland gekommen und hatte an dem großstädtischen Leben so viel Gefallen gesunden, daß er eS vorzog, nicht mehr in seine Heimath zurückzukehrrn. Er sand später Stellung in einen Delicateßwoaren-Geschäft in der Dorotheenstraß« in Berlin, vermochte sich aber nicht den Gebräuchen der Civilisation anzu passen, trieb allerhand Unfug und machte sich schließlich io unliebsam, daß der Polizei weiter nicht» übrig blieb, als den schwarzen Burschen abzuschieben. Er wurde nach Hamburg tranSportirt und tritt von da aus seine ZwangSreise übers Meer in die Heimath an. Dort werden seine rohen Gewohnheiten weniger Anstoß erregen. — Helder b. Amsterdam, 14. Juli. Aus dyn hiesigen Kai explodirten gestern Abend in- I Eine Oberstadt ü.10 postl. Raoeverg t. S. l«Swr.«»! Zum sofortige« Antritt wird ein junger träft. Mann in eine Brauerei als Einen Schneiderlehrling sucht für nächste Ostern Schneidermeister in MöhrSborf bei Bischheim. können sofort Arbeit erhalten in den Stcinbrüchen Ernst Eisold, Demitz-Thumitz. Spitzmaurer. LUmtgo werden auf einige Zeit welche von Granit gespitzte Sockelmauer fertigen können. Anfragen bitte an daS Awmgovvioätt M. Mr. Owlolvolalwgwl, zu richten. so tüchtige Schlöffe», Schmiede und Arbeiter werden bei hohem Lohn sofort gesucht. Zu melden in «»»»mvtwil beim Monteur. 2 tüchtige Schueidergcsclleu finden dauernde Arbeit bei «Lori Schneidermeister in Möhrsdorf bei Bischheim 7500 bis 8000 Mk. werden auf erste Hyvothek auf ein HauSgrund- stück innerhalb der Brondtasse zu leihen gesucht. Nähere Auskunft rrtheilt die Expedition diese« Blatte«. Zwei HausmS-chen werden in der Nähe von Dresden bei gutem Lohn bis 1. August gesucht. Zu erfragen bei ^lomw «rwlblg, Wagnergasse 5. Lin Lnu»in»Ä«te«» wird zum 1. August in Dienst gesucht Kamenzer Strohe 4. Eine Wohnung L Paul Areuzel, am Bahnhof Schmölln. > ist zu vermiethen und Oktober zu beziehen «Gor-«»IMV»oI> F». »4. 1»GG folge unvorsichtiger Behandlung zwei Bomben, die von SchifferStaechten aufgefunden wurden. Drei SchifferSknechte wurden getüdtrt, elf ver wundet, davon acht schwer. —* Petersburg, 14. Juli. Wie au» Tifli« von vorgestern gemeldet wird, hat ein Erdbeben im Gebiete von Kar« 5 Ortschaften und in der Nachbarschaft de» KagySman-Bezirkr« mehrere Kirchen und viele Wohngebäude zerstört. Nach den bisherigen Feststellungen wurden 8 Personen getüdtet und 9 verwundet. Die Boden erschütterungen dauern fort. — Moskau, 14. Juli.. In dem Prozesse gegen den Moskauer Millionär Sawa Mawon- stow und seine Mitangeklagten wegen Unter schlagung von Geldern bei der Verwaltung der JaroSlaw-ArchangelSk-Bahn wurden sämmtliche Angeklagten für nichtfchuldig erklärt. je ft» Kamen, am l2. Juli isoo. 7 32 bis 7 so «77 - « »2 7 15 - 7 SV 7 30 - 8 — 7 SO - 7 87 10 58 - 12 — Korn Weizen «eiche Hafer Haidekorn Hirse Heu Stroh Butter Erbsen Kartoffeln 50 M.Pf. 50 Kilo 3 — 1200 Psd. 18 — 1 Kilo 2 20^ 50 „ 10 — 3 50 Marktpreise la «aatzea am 14. Juli isoo. 100Kilo M. Pf. M.Ps. Weizen 1b — bis t 5 58 Korn 14 «2 - 14 7« «erste 13 58 - 14 28 Hasrr 14 60 - 15 40 Erbsen 18 - - 22 — 1N0 Kilo M. Pf. M. Pf. Hirle 24 —biS 28 — Karrosscln 480 - « — Heu 50 Kilo 250 - 3 — Butteri Kilo 2l0 - 24» Stroh(«00L) 18 Mk.- 20 — Mltt« I» 2Mk.40Pf.biS2Mk.50Pf. Ferkel 1020 Stück S 8 bi» 18 Rk. Abfahrt und Ankrmft der Eisenbahnzüge »am 1 Mai 1800 Nach Dresden: 4,28, 6,23, 7,0S, 10,3, 12,58. 3,37, 4,19, «,15. 8,54,1«,32, Nach Bautzen: 7,10, 10,14, 1,36, 4,10, «,29^ Nach Zittau: 4,55,'7,45, 10,40,' 2°02, 4,50, 8,39, 70,S6. Von Zittau: 6,13, 7,04, 9,26-s-, 12,20,3,22f. (Ankunft.) »,59, L«,21. Die Fahrten von Abends « bis früh 5 Uhr 59 Mim find fett gedruckt. BoranSfichtliche Witterung. Dien«ta», 17 Jaii Heiß, trocken, vorwiegend heiter. «ittwrch, 18 Juli. Dir Hitze und Trockenheit dauert sott, vielfach heiter. Aus der Geschäftswelt. —* Die ersten neuen und wirklichen Voll- Heringe sind nunmehr ongekommen und von E. Paschky in Dresden zu beziehen. Die Vollheringe sind von prachtvoller Qualität uni» kommen direkt von Schottland, von wo ganz vorzügliche Waare geliefert wird. E. Paschky in Dresden bekommt die ersten Partien in Eisen bahnwaggon« von 200 Crntner und später wenn das Wetter besser, mit Schiff. Man kaust also bei E. Paschky sehr vorthrilhaft, weil die Fracht ganz gering ist. Verkaufsstelle sucht erste Dresdner Groß-Kaffee-Rösterei. Offerten unter k». y. 131 an Haasensteiu L Vogler, A-G., Dresden, erbeten. Ein spruugfähigcr Zuchtbulle, Oldrnburgrr Nachzucht, steht zum Verkauf in Stach« Rr S«. Guts-Berkaus. 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