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üb« 2066: ebenturll, find weit«« grüß«« Ent» lastungeu beabsichtigt. E» ist keinerlei Ruhe- stürm- »orgch»m«en. Wie«; 14. Juli. West«« wurden von der Dvxer vezirtthouptmanaschast die evangelischen Warr« Otto Sommer au» väremoalde Und Curt Becker au» Dürnthal bei Sayde au»ge- wirst«. Sie wurden Pacht» um 1 Uhr au» dem Basthose durch Gendarmen geholt, zur Be- zirkehauptmannschast gebracht und beschuldigt, die katholische Kirche in Hawran bei Dux ange griffen und aufrührerische Beden gehalten zu haben. Thatsächlich haben die beiden Herren Hawran nie in ihrem Leben gesehen. Bmunden, 13. Juli. Der Kaiser von Oesterreich hat der Prinzessin von Cumberland eine Diamantenkrone al» Hochzeitsgeschenk, mit der der Brautschleier gehalten war, gespendet. * Rom, 14. Juli. Der „Esneito« stellt fest, daß außer den beiden Bataillonen, die am 19. d. von Neapel abgehen, keine weiteren italienischen Truppen nach China entsandt werden. * Pari», 14. Juli. Präsident Loubet rich tete nach der heutigen Parade in Longchamp» an den KriegSministrr ein Schreiben, in welchem er sagt, die Besichtigung habe ihm gezeigt, daß die Ausbildung und die MannSzucht der Truppen nicht» zu wünschen übrig lasten. Die für noth- «endig erachteten Aenderungen in der Ausrüstung seien jetzt dank der Mitwirkung deS Parlaments und de» Patriotismus der Führer und ihrer Untergebenen verwirklicht und böten eine Sicher heit für die Gewalt dieser Armee, welche die beste Bürgschaft für die Ausdauer de» Friedens bilde. Die beifälligen Kundgebungen, welche den Zöglingen der Militärschulen und den Truppen bereitet wurden, seien ein Beweis dafür, daß Frankreich Vertrauen zu seiner nationalen Armee habe. Loubet schließt mit der Bitte, der Kriegs- Minister möge dem Militärgouverneur von Pari» und den ihm unterstellten Truppen seine Glück wünsche und diejenigen der Regierung und der Republik übermitteln. * Petersburg, 14. Juli. In Besprech ung deS Rundschreiben» de» Grafen Bülow hebt die „Nowoje Wremja" die Stellen über die Auf rechterhaltung de» Einverständnisse» unter den Mächten hervor, in welcher Graf Bülow ein Pfand für die erfolgreiche Lösung der chinesischen Kriese erblicke. Die „Nowosti« erwarten von der chinesischen Regierung, welche nach Meinung de» Blattes die Mächte in China einzusrtzrn be absichtigen, daß sie im Stande sein müsse, nicht nur Ordnung im Lande wiederherzustellen und ausrecht zu erhalten, sondern auch alle Verpflich tungen Chino» gegenüber den Mächten zu er füllen.— „PrterSb. Gazette« bespricht in warmen anerkennenden Worten die Erklärungen de» Staatssekretärs und die darin vorgezeichnrte Politik Deutschlands. Vom Burenkrieg. England hat, wie zu erwarten war, rin FriedenSvermittelungSgesuch de» internationalen FrirdenSbureauS in Bern für den Krieg in Süd- asrika abgrlehnt. Das internationale Frieden»- burrau in Bern ersuchte die französische Regierung um Vermittelung im südafrikanischen Krieg, erhielt aber von dem Minister de» Aeußeren Delcastü ledig lich eine Empfangsbestätigung be» Gesuche». Auch der englischen Regierung wurde vom Ge suche Kenntniß gegeben. Sie ließ durch ihren Gesandten in Bern den Empfang bestätigen, mit dem Beifügen, die englische Regierung bedauere, daß da» VermittelungSgesuch nicht gestellt wurde, bevor die südafrikanischen Republiken, durch die Haltung der kontinentalen Presse ermuthigt, ihr Ultimatum erließen und — englische» Gebiet an sich rissen! Man muß erstaunt sein, mit welcher Dreistigkeit die Engländer die offenkundigen Thatsachen über die Ursachen de» Kriege» abzu leugnen versuchen und sich al» unschuldige Lämmer, al» die HerauSgeforderten hinstellen. Einzelheiten von der Niederlage bei Pretoria meldet folgende Depesche: Fünf Kompagnien. de» Lineolnshire Regi ment» trafen am Dien»tag Nachmittag am NagaleSbrrgpaß «in, um denselben zu halte«. Drei Kompagnien besetzten eine Stellung im Paß, während die Uebrigrn in der Ebene blieben. Al» Mittwoch früh bei Tage»anbruch von Vor posten, die auf einem kleinen Kopje nördlich de» Paste» standen, Schöffe abgegeben wurden, er schienen auf einem östlich gelegenen Kopje Buren und «öffneten ein heftige» Feuer. E» entstand hierauf Verwirrung, aber aus Befehl de» Obersten besetzten die Mannschaften bald «in« Stillung aus «in«m westlich vom Paste gelegenen Kopje. Dann wurde den ganzen Tage« über «in heftige» Feuern unterhalten. Zwei Beschütze t mit einer Bedeckung von Seot» Brey», welche z im vordertrrffen der Hauptabt. eilüna'aus-estellt waren, wurden nach heldeomüthigrm Widerstand« vom Feind« genommen. Beinahe alle Leute wurden getödtet oder verwundet, während e» dem Sergeant eine» Moximgeschütze» gelang, mit Hilfe von sieben Freiwilligen sein Beschütz zu retten. Die Buren unterhielten auf der ganzen Linie rin ununterbrochene» Feuer, welche» vom Lineolnshire-Regiment wacker erwidert wurde, «egen 3 Uhr erschien der Feind zur Linken der englischen Stellung, ein Offizier und 1V Mann versuchten ihn anzugreisen, 14 von der kleinen Schaar wurden getödtet od« verwundet. Drei Kompagnien de» Lincolnshire-Regiment waren vollständig umzingelt. Nachdem ihnen die Munition ausgegangen war, suchten sie eine gut gedeckte Stellung auf und «warteten mit aufge- pflanztem Bajonett den Angriff de» Feinde». Wie groß die Verluste der englischen Truppen sind, darüber schweigt sich da» englische Kriegs amt au». Weshalb wohl? Die neue und offenbar nicht unbedenkliche Niederlage, welche sich die Engländer in Süd afrika am 11. Juli in der weiteren Umgebung von Pretoria, bei NitralSneck, geholt haben, rückt da» Ende de» Burenkriegr» vorerst immer weiter hinaus. Leider verhindert die numerische Schwäche der burischen Streitkräfte dieselben diesen Sieg kräftig auszunutzen. Köln, 14. Juli. Einem Londoner Tele gramm der „Köln. Ztg.« zufolge veranlassen die neuesten afrikanischen Meldungen Verstimmung und Besorgniß. Dabei laufen beunruhigende Gerüchte um, wonach Feldmarschall Roberts ernstlich erkrankt sei. Im Stabe herrschten be sonders zwischen den hökeren StabSoffineren der englischen und indlscyen Schule bedenkliche Reibungen, die Manche» erklärten. Der „Daily Mail" zufolge herrschte bei den Truppen ein schreiender Mangel an Schuhen; zahlreiche Soldaten seien barfuß. Der Krieg mit China. Noch immer liegen zuverlässige Nachrichten au» Peking nicht vor. Man giebt jetzt auch in London und Petersburg die letzt« Hoffnung auf, daß die Gesandten in Peking noch am Leben sein könnten. Lebten die Europäer in Peking noch, so würde e» ihnen wohl auch möglich ge wesen sein, eine Nachricht an die Außenwelt ge langen zu lassen, zumal sie e» vermochten, in den Tagen der ärgsten Bedränguiß Kunde nach Auswärts zu geben. Seit dem 24. Juni ist indes keine direkte Nachricht von ihnen einge troffen. Daran muß man gegenüber allen Lügenmeldungen au» chinesischer Quelle festhalten, Nach dem „Central New»« soll am Freitag in London ein angeblich amtliche» Telegramm aus Peking eingetroffen sein, wonach alle Fremden in Peking am 6. Juli ermordet wurden. Woher diese» amtliche Telegramm stammt, wird nicht angegeben. Da» „Reutersche Bureau« richtete auf Grund dieser Hiobsnachricht an da» Auswärtige Amt in London eine Anfrage, auf welche ihm geantwortet wurde, daß im Aus wärtigen Amte nicht» von einer solchen Nachricht bekannt sei. Nüch weniger Werth als die Meldung der „Central New»« hat ein Tele gramm der „Daily Mail« au» Shanghai vom Donnerstag, wonach am Montag dort eine amtlichen chinesischen Quellen entstammende Mit- theilung ankam de» Inhalt»: Die zwei unein- genommen gebliebenen Legationen, nämlich die britische und die russische, wurden am Abend de» 6. Juli von großen Truppenmasten angegriffen. Der befehligende General war Prinz Tuan. Die Angreifer waren getheilt. Tuan befehligte da» Centrum mit Kangjyi al» Gehilfen. D« rechte Flügel wurde von Prinz Tsaiyin, der linke von Prinz Kinlin geführt. Di« Reserven standen unter dem Befehl de» Prinzen Tsaiyn. Der Angriff begann mit einem Artillerirkampf, der heftig war, und dauerte bi» zum nächsten Morgen 7 Uhr, zu welcher Zeit die Zerstörung der beiden Gesandtschaften vollkommen war. Alle Fremden waren iodt, während die Straßen rund um die Gesandtschaften voll mit Leichen von den Fremden und Chinesen waren. Auf die Kunde von dem Angriff rückten Prinz Tsching und General Wangwengfchao mit Truppen zum Beistände der Fremden au». Aber sie wurden von der Urbermacht besiegt. Tsching und Wangwengfchao wurden getödtet. E» verlautet, daß zwei Auöländer durch die Thore entkamen, einer «ft ein« schweren Säbelwunde am Kopf. Tuan ließ zur Fei« de» Stege» 100,000 Tarl» und riesige Mengen Rei» unter die Box« vntheilen. Die Leiden der Europäer in Tientsin «ähren» de» Bombardement» schildert ein Telegranun der „DaUy Expreß« uu» Shanghai: „Die Europäer mußten 14 Tag« in Kellern zubringen, au» denen viele Damen nachher gealtert und ergraut herau»kamrn; st« hatten äußerst knapp« Rationen und mußten Pferdefleisch effen. viele Europäer wurden verwundet, aber nur einer tödtlich. Beinahe alle verlastrnen europäische« Häuser wurden von russischen Soldaten geplündert. Die russischen Offiziere machten die größten An strengungen, um die Soldaten vom Plündern abzuhalten, und sie mußten zwei Soldaten auf der Straße erschießen, ehe da» Plündern auf- hörte.« Man darf dabei nicht vergrsten, daß die Nachricht au» englischer Quelle stammt; die Engländer sind zur Zeit wüthend auf die Rusten und verdächtigen sie, wo st« irgend können. Auch die Deutschen kommen bei den Engländern schlecht weg. „Daily Expreß« bringt au» Shanghai folgende Hetz- und Lügenmeldung: „Kapitän Bailay vom englischen Kriegsschiff „Aurora« will deutlich gesehen haben, daß die chinesischen Artillerie - Operationen vor Tientsin durch einen Offizier in europäischer Kleidung ge leitet wurden. Fremde, die von Tientsin nach Shanghai geflohen sind, beschuldigen einen europäischen Beamten, besten Namen der Korre spondent verschweigt und den „Oberst« von Hanneken, — welcher nach dem chinesisch japanischen Kriege al» chinesischer Instruktion»- nsfizier diente, sich an einer „Verschwörung« be- theiligt zu haben, die bezweckte, sie selbst und General Chang vor dem Bombardement von Tientsin in Sicherheit zu bringen, während die übrigen Fremden ihrem Schicksal überlasten bleiben sollten.« Den etwa» hoffnungsvoller klingenden Gerüchten der letzten Zeit üb« die Lage der Fremden in Peking sind abermals pessimistische Nachrichten nachgefolgt. Denselben zufolge sollen olle Fremden in Peking am 6. Juli niedergemetzelt worden sein; in» Anschlüsse hieran werden schon allerhand Einzelheiten über diese angebliche Kata strophe veröffentlicht. Im englischen Unterhau» erklärte allerding» Unterstaatssekretär Brodrick auf eine Anfrage üb« diese behauptete Metzelei, die bezüg lichen Nachrichten seien bisher noch nicht bestätigt. Im Uebrigrn leiden die Meldungen au» China an Widersprüchen. Hierzu gehört auch die Meldung, der General Nieh habe die Auf ständischen bei Peking geschlagen; gerade dieser General sollte «» aber doch bisher mit den chinesischen Rebellen gehalten haben. Dem Bize- künig von Canton ging au» Peking ein hand schriftliche» kaiserliche» Edikt zu, welche» ihn und alle anderen Bizrkönige ersucht, schleunigst Truppen zur Bekämpfung der Rebellen zu schicken; Li-Hung-Tschang will denn auch zu diesem Zweck einige Tausend Mann seiner nach europäischer Weise ausgebildeten Soldaten nach Peking senden. Ueber die Kämpfe in Tientsin lagen Ende vorig« Woche keine neueren Nachrichten vor; eS heißt, die telegraphische Verbindung zwischen China und Korea und zwischen Tschifu und Shanghai sei vollständig unterbrochen. * Rom, IS. Juli. Wie die „Sgenzia Stefan».« au» Shanghai vom 1b. d. meld«, be richtet der dortige italienische Konsul, daß die italienische Mission Hunau zerstört worden sei. Der Bischof Fantosati und zwei Missionare seien getödtet worden. Auch die Missionen in den Provinzen Honan und Huße seien überfallen worden. * Brüssel, 1b. Juli. (Meldung der Agentur „HavaS-Reuter«.) Der, Minister de» Auswärtigen empfing von der belgischen Vertretung in Shanghai folgende» vom 14. Juli datirte» Telegramm: Der Telegraphendirektor Scheng hat ein Telegramm des Gouverneur» von Shantung oom 7. Juli übermittelt, welche« besagt, die europälschen Truppen, welche die Gesandtschaften verthridigeu, hätten eine« »«»fall gemacht und 200 Soldaten de» General» Tung getödtet. Di« Boxer hätten die Gesandtschaften nicht erstürmen können und zwei Kanonen aufgefahren, um «ine Bresche zu schießen, die Lage sei sehr kritisch. Ja der Depesche d« belgischen Vertretung wird hinzugrsügt, Scheng halte die Lage für gefährlich. New-Nori, 14. Juli. Den „Rew-Uork World« wird au» Shanghai gemeldet: Der Telegraphendtrektor Scheng ließ den Konsuln eine Benachrichtigung zukommen, in welcher « ihnen mittheilt, daß di« Fremden in Peking getödtet worden seien. Er tadelt den fremdenfrindltchea General Tang und fügt hinzu, daß dies« General üb« den Widerstand, den die britische Gesandt schaft leistete, so entrüstet war, daß er den Befehl