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' - >^ 8». ' aufzustellrnden kriegsstarken Freiwilligen. To«» pagnie stad folgende Offiziere bestimmt worden: Hauptmann von Schönberg vom 7, Inf.. Regt. «Prinz Georg" Nr. 106 al» CompagniefÜhrer, Oberltnt. Krantz vom 8 Inf.»Regt. «Prinz Johann Georg" Nr. 107, Ltnt. Frommann vom 14. Jnf.-Rear. Nr. 179, Ltnt. Wagner vom 16. Jof..Rrgt. Nr. 181, Ltnt. Freiherr von Seelen, dorff vom 8. Jnf.-Regt. «Prinz Johann Georg" Nr. 107. — 13. Juli. Der «ewerbeverein zu Neustadt traf am Mittwoch, von Drmitz kommend, Nachm. 4 Uhr 16 Min. in einer Stärke von etwa 70 Personen auf dem Bahnhof hier rin. Nachdem derfelbe die Glasfabrik von Suckrr L Co. in Augenschein genommen, fand im Schützenhaufe mit dem hiesigen Gewerbeverein eine gesellige Bereinigung statt, und trüg da herrliche Wetter nicht wenig zu einer gehobenen, angeregten Stimmung bei. Der Neustädter Verein kehrte mit dem Zuge 8 Uhr 39 Min. in seine Heimath zurück. -f* Demitz.Thumitz, 12. Juli. Am vergangenen Sonntage feierte der hiesige Militär, verein sein Sommerfest durch Toncert, Maaren, verloosung, Vogelschießen und Ball. Concert und Ballmustk wurden von dem Calgula'schen Mustkchor zur Zufriedenheit ausgeführt. DaS Fest wurde auch durch den Besuch eine« Feld, wedel- der afrikanischen Schutztruppe in Uniform beehrt. Der aus der Lausitz stammende Herr Obst hat schon 4 Jahre in Afrika gedient und kehrt demnächst nach mrhrmonatlichem Urlaube auf weitere 3 Jahre dorthin zurück. — Gestern be. ehrte der Gewerbevereia zu Neustadt mit Frauen (über 70 Personen) die Steinschleiferei der Herren Döckr L Forcke, sowie die Granitwerke der Firma Sparmann L Co. Nach Besichtigung der Werke und Brwirthung in denselben wurden die Thril. nehmrr mittelst Drahtseilbahn nach unten be fördert. DaS Mittagsmahl wurde im Schatten der Bäume im Tarten der Restaurantion der Eisenbahn eingenommen, an welchem auch zwei Chefs der genannten Werke und einige hiesige Gäste theilnahmen. Der Vorstand des Bischofs werdaer Verein» erschien hier zur Abholung der angemeldrten Gäste und wurde vom Herrn Bor. stand, Blumrnsaorikant Brauer-Neustadt, auf'» Herzlichste begrüßt. Zum Zuge nach Bischof«, werda um 4 Uhr verabschiedeten sich die gern gesehenen Gäste mit DankeSworten und Ausdruck der innigsten Freude über da», was ihnen hier geboten worden. ES wurde bedauert, daß auf dem herrlichen Klosterberge nicht ein Aussicht«, thurm auch die Aussicht nach Süden und Westen ermöglichte. — Abends hielt im GebirgSvereine ein Tast einen Vortrag über «seinen Besuch der westlichen Sächs. Schweiz und über da», was er bei dreitägigem Aufenthalte im Jahre 1857 in Prag gesehen und beobachtet." Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 12. Juli. Durch Feuer wurden vernichtet: Mehrere Gebäude in Oehna; Wohnung und Stallgebäude de» NahrungSbefitzerS Emmrich in OberröhrSdorf pr. Lausitz (Blitzschlag). Dabei wurden auch 2 Kühe erschlagen. Im Streite wurde eine Frau in Guttau durch eine andere Frau mit dem Rechen so über den Kopf geschlagen, daß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. — In einem Steinbruche bei Pirna wurde der Steinarbeiter Siffert erschlagen. — Zu Pannewitz bei Wridlitz ist bei einem Stuben, brande rin 5jährige« Kind erstickt. Bautzen, 12. Juli. Se. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem Herrn Bürgermeister Heerklotz hier bei seinem Urbertritt in den Ruhestand in Anerkennung seiner lang, jährigen treuen Dienste in der Grmrindrverwal. tung, den Verdienstorden I. El. zu verleihen. Diese hohe Auszeichnung wurde Herrn Bürger» meister Herrklotz heute vormittag in seiner Wohnung durch Herrn Kreishauptmann von Schlieben im Beisein de» Herrn Oberbürgermeister» vr. Kaeubler feierlich überreicht. Bautzen, 12. Juli. Vom hiesigen Inf.« Reg., Nr. 103 werden heute oder morgen 2 Offiziere, die Leutnant» Benzien und Frhr. v. Welck, sowie 33 Mann, abrrisen , um de« Expeditionskorps nach China eingereiht zu werden. Behuf» Ableistung ihrer ersten sech»wüchent- lichen Urbung trafen am Sonnabend die Volk», schullehrer Sachsen» bei dem 4. Jnfanterie-Reg. Nr. 103 in Bautzen ei». Die BolkSschul. lehrer werden bekanntlich zu besonderen Kom. pagnien formirt und erhalten «ine besondere Ausbildung. Großröhrsdorf. Am Sonntag, den 8. Juli, Nachmittag», versammelte fich eine überaus »GGG Berlin, 12. Juli. Der «Nordd. Allg. Ztg." nach richtete Staatssekretär Graf Bülow an die deutschen BundeSregierungrn ein Rund« schreiben, worin e» «ach der historischen Schilde, rung der Vorgänge in China seit Mitte Januar heißt: «Die militärische Lage hat sich jetzt anscheinend dahin gestaltet, daß die Chinesen den Kaiser-Kanal bet Tientsin durchstachen, um «inen Anmarsch auf Peking von Süden her durch eine Urbrrfchwemmung z« hindern und daß Tientsin selbst von Norden und Osten her durch große andrängende feindliche tzeereSmafsen ernstlich bedroht ist." Da» Schreiben verbreitet sich dann über die von der deutschen und den anderen Regierungen bisher getroffenen mili. tärischen Maßnahmen und bemerkt: Die von Deutschland auszusendende, au» Freiwilligen zu bildende Brigade werde au» acht Bataillonen Infanterie, drei Eskadronen Kavallerie, vier Batterien Feldartillrrie und den erforderlichen Spezialwaffen, Munition»kolonne und Train be« stehen. «Unsere militärischen Maßnahmen sollen un» in den Stand setzen, an der von allen Mächten nothwrndig erachteten militärischen Aktion in China einer der politischen Bedeutung Deutschland» entsprechenden Weise theilzunehmen. Durch die Vorgänge in China weiden da» er» folgrriche deutsche Mission-Werk, der blühende deutsche Handel und die in Schantung im Ent- stehen begriffenen großen deutschen Unter» nrhmungrn gleichmäßig bedroht. Diese idealen und die materiellen Interessen müssen wir mit allem Nachdruck schützen. Unser Ziel ist die Wiederherstellung der Sicherheit der Personen, de» Eigeuthum» und der Thätigkeit der Reich», angehörigen in China, sowie die Rettung der in Peking eingeschloffenen Fremden, die Wieder. Herstellung und Sicherstellung geregelter Zu» stände unter einer geordneten chinesischen Re. girrung, Sühne und Genugthuung für die verübten Uothaten. Wir wünschen keine Auf« theilung China»; wir erstreben keine Sonder, vortheile. Die kaiserliche Regierung ist von der Uebrrzeugung durchdrungen, daß die Aufrecht erhaltung de» Einverständnisse» unter den Mächten eine Vorbedingung für die Wiederher, strllung des Friedens und der Ordnung in China ist und wird ihrerseits in ihrer Politik diesem Gesichtspunkte auch ferner in erster Stellung Rechnung tragen." Da« Rundschreiben schließt: «Die vorstehend dargelegten Gesichtspunkte haben die volle Zustimmung de» BundeSrathSau». schussr» für auswärtige Angelegenheiten ge funden." Berlin, 12. Juli. Eine Extraausgabe de» Militärblattes meldet: Generalmajor v. Lessrl, beauftragt mit der Führung der 28. Division, ist unter Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur de« ostasiatischen Expedition-- korpS ernannt. Generalleutnant v. Gemmingen, Kommandeur der 38. Division, ist mit dem 1. Ostbr. zum Präsidenten de» zu errichtenden Reichs militärgericht» ernannt. Berlin, 12. Juli. DaS Zentralkomitee der deutschen Vereine d«S Rothen Kreuze« veröffent licht einen Aufruf, wonach sein Anerbieten zur Unterstützung der amtlichen SanitätSpflege vom RrichSmarineamt angenommen ist. Die erste Sendung von Material, die Gestellung frei- willigen Personals und die Errichtung eine» überseeischen VereinSlazarethS sind in Vorbereitung. Beiträge nimmt die Hauptseehandlungskasse rat. gegen. Vie Bildung weiterer Sammelstrllen ist erwünscht. Hamburg, 12. Juli. Die «Hamb. Börsen» Halle" meldet, daß die Hamburg.Smerika-Linie vier und der Norddeutsche Lloyd sechs große Dampfer an da» RrichSmarineamt verchartert haben zum Zwecke der Ueberführung von 12,000 Mann sammt der Munition und des sonstigen Materials nach China. Die deutsche Regierung beabsichtigt noch 10,000 Mann, hauptsächlich Infanterie, nach China zu senden; da» Korps, zu welchem nur Freiwillige der aktiven Armee genommen werden, soll Ende Juli abgehen. An Kavallerie werden gegen 1000 Pferde vorgesehen. An Feldartillrrie werden drei Feldartillrrie« und eine Mörserbatterie gestellt werden. Da sich bereit» drei Feldbatterie« in Kiautschou oder in Ausreise mit den beiden Sredataillonen befinden, so würden im «anM 36 Feldgeschütze zur Verfügung stehen. B«. sondere Berücksichtigung erfährt da» Brdürsniß nach technischen Truppen. Vei den schwierigen Geländeverhältnissen, der Unwegbarkeit der meisten Landstraßen und der Gewohnheit der Chinesen, möglichst außgirbigen Gebrauch von Verschanzungen zu machen, sind verhältnißmäßig starke Entsendungen von Pionieren nöthig ge worden- Da e» ftrner wichtig ist, die theilweise von de« Chinesen zerstörten Eisenbahnlinien möglichst rasch militärisch nutzbar zu machen, so begleiten auch Abtheilungen der Eiseubahu-Re- gimenter und der verkrhrStruppeu überhaupt oa» Expedition».Korps. Endlich ist auf eine fachgemäße Organisation de» SanitätSweseu» Rücksicht genommen worden, während. da» Tran»pornvefen in der Hauptfach« erst an Ort und Stell« geregelt Wndni kam». zahlreiche Gemeinde in unserem festlich geschmückten Gotteshaus», um die Jahresfeier de« Radeberger Gustav-Adolf-Verein« zu begehen. Ja erbaulicher Weise predigte Herr Pastor Vogel au» Klotzsche über die Gemeinschaft am Evangelium und er« wärmte die Herzen der andächtigen Zuhörer. Herr Oberkonsistorialrath v. Dibrliu» fesselte in einstündigrr Rede die versammelte Menge durch seine zündenden und gewaltigen Worte und führte dieselbe durch lebensvolle Bilder au« der Diaspora in da» segensreiche Wirken de» Gustav Adolf.Berein» ein. Die in Kirche und Saale gesammelte Kollekte ergab 300 Mk., die auf Wunsch de» Herrn v. Dibeliu» Karbitz zufiel. Dresden, 11. Juli. Gestern ist hier Herr Ernst Rrichardt, eine in Dresden sehr bekannte Persönlichkeit, im Alter von 45 Jahren gestorben. Früher war Herr Reichard auch in der Redaktion der «Dresdner Nachrichten" thätig, aber seit dem Tode seine» Vater«, de» Herrn Kommission». ratheS Rrichardt, lebte er nur al» Privatmann. Zuletzt war er in Wiesbaden, wo er Heilung von seinen Leiden suchte, da» sich mit den Jahren herauSstellte, jedoch vergebens; schwer krank wurde er nach Dresden zurückgrbracht. Ernst Rrichardt war eine liebenswürdige, heitere, joviale Persönlichkeit, die sich in weilen Kreisen Sympathien erworben hat. — Dem in Kaditz wohnhaften Former August Güldner'schen Ehe paare ging von der Direktion des «Norddeutschen Lloyd" in Bremen die Nachricht zu, daß deren Sohn, der Maschinrnheizer Hermann Friedrich Göldner, in Ausübung seiner Dienstpflicht auf dem Dampfschiffe «Main" bei dem Brande am 30. v. MtS. zu Hoboken bei New-Jork seinen Tod gefunden habe. Der Verstorbene war 1882 geboren und hatte sich nach seinen Lehrjahren zur Erlernung eine» Handwerk» im Frühjahre nach Bremen auf Wanderschaft begeben. Hier nahm er Strllung auf dem vorerwähnten Dampf schiffe. Die erste Seereise hatte der junge Mann von Bremen nach New-Jork und zurück glücklich überstanden und nun ereilte ihn auf der zweiten der Tod. Am Donnerstag fuhr eine junge Dame auf dem Zweirade übe^die Carolabrücke in Dresden, wobei ihr ein schweres Geschirr, ein Bierwagen, begegnete. Sie wollte auSwrichen, gerieth ober dabei mit ihrem Rade in die Schienen der elek trischen Bahn und stürzte. Sie fiel so Unglück- lich neben den Bierwagen, daß dessen Hintere Räder über ihre Füße gingen. Nach Anlegung eine» NothverbandeS am Einnehmerhause an der Brücke wurde die Dame nach Hause gefahren. Meerane. Der Roth hat in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, zur Beschaffung der für den Bau de» Wasserwerke», sowie zur Deckung der Kosten der nöthigen Grundstücke erforderlichen Geldmittel eine in 40 Jahren zu tilgende, mit 4 Prozent zu verzinsende Anleihe von IV, Mill. Mk. aufzunrhmen. Hierzu ist noch die Zustimmung der Stadtverordneten nöthig. Glauchau. Der Ziegeleiarbeitrr Dressel, der unter dem Verdachte, den Brauer Haase bei Blumroda ermordet und beraubt zu haben, in Untersuchungshaft genommen worden war, hat vor dem Leipziger. Untersuchungsrichter die Un. that eingestanden. In Sachsen ist die Errichtung eine» Militär- genesungSheimeS in» Auge gefaßt. Kriegsminister Edler v. d. Planitz weilte kürzlich in Grünbach bei Falkenstein zur Besichtigung de« alten Schulgebäude» brhuf» Ankauf» desselben zu einem MilitärgenesungShrim. Reichenbach, 12. Juli. Eine Kassette mit Werthpapieren im Betrage von 40,000 Mk. ge stohlen hat da» am 21. Dez. 1884 in Leipzig geborene Dienstmädchen Jacob in dem Pfarr. Hause zu Hohenleuben, wo e« bedienstet war. Die Diebin flüchtete, wurde jedoch am 10. d. M. in Leipzig verhaftet. Der Bau der neuen Eisenbahnlinie Marker», darf- Landesgrenze—Hermsdorf—Friedland ist soweit vorgeschritten, daß die Eröffnung noch im Laufe diese» Monat» wird erfolgen können.