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Mannschaften und 7 Pferde, vom 8. bi» 11,^ September 38 Offiziere, 864 Unteroffiziere und Mannschaften und 33 Pferde, vom 18. September bi» 17. September 81 Offiziere, 1123 Unter offiziere und Mannschaften und 123 Pferde und vom 20. bi» 21. September 4 Unteroffiziere und Mannschaften und 7 Pferde verschiedener Truppen- theile zu verquartieren. — 13. Juli. Der Festausschuß für da» bevorstehende Schützenfest, verbunden mit der Weihe de» neuerbauten Schützenhauses, veröffent licht heute da» Festprogramm. Die General direktion der kgl. sächs. StaatSeisenbahnrn läßt anläßlich de» Schützenfeste» Sonntag Nacht» 11 Uhr 8 Min. einen Sonderzug über Oderwitz nach Zittau verkehren. Wir verweisen im Uebrigen auf den Jnjeratentheil der heutigen Nummer. — 13. Juli. (Seltener Redaktions besuch.) Heute Vormittag fuhr bei unserem Hause eine Chaise vor. Derselben entstiegen zwei Männer von ganz verschiedenem Aussehen. Die zuerst au» dem Wagenkoupee steigende Person war rin gewöhnlicher AlltagSmensch, mit unternehmung-freudigem Gesicht und mächtigem Schnurrbart; der zweite Insasse, der nicht so schnell dem Wagen zu entsteigen vermochte, war ein Mensch höchst seltener Art, von ungeheurer Größe. Beim Eintreten der beiden Herren in unsere Redaktionsstube mußte der größere davon eine tiefe Verbeugung machen, sonst wäre er kaum durch die Thüre gekommen. Wir waren überrascht und erstaunt zugleich, denn einen solch' großen und schöngewachsenen Menschen wie der in unsere Redaktion zum Besuch gekommene Riese „PiSjak", der sich auf unserem Schützenplatz gegen Geld sehen lassen wird, hatten wir bis jetzt nie getroffen. Herr „PiSjak" ist geborener Russe, spricht aber sehr gut deutsch. Er hat Vieles voraus gegenüber anderen bisher ge zeigten Riesen; er ist nämlich für seine große Figur sehr schön gewachsen; der ungeheuere Brustumfang, den der Mann aufzuweisen im Stande ist, verleiht der Körpergrstalt etwas JmponirendeS und Würdiges. Herr PiSjak trägt tscherkessische Uniform mit langem grauen Mantel und weiße Bärenpelzmütze und hat eine Größe von 2 m 41 cm Herr PiSjak hat daS ansehnliche Gewicht von 3 Ctr. 78 Psd. Sein Brustumfang beträgt 1 m 40 cm, die Schulter breite 61 cm, die Taille 1 m 32 cm und der Kopfumfang 68 cm. Herr PiSjak braucht die Schuh-Nummer 64; der Fuß hat eine Länge von 40 cm. Die Hand ist so lang, daß die Breite einer gewöhnlichen ManneShand 3 Mal genommen — auch dieser Versuch wurde b-i uns gemacht — kaum auSreicht, sie völlig zu bedecken. Die Eltern und Geschwister des Riesen sind von normaler Größe. — Ebenso sollte Niemand versäumen, Herrn SkibbaS „Walhalla- Theater" zu besuchen; der Eintrittspreis ist dem Gebotenen gegenüber außerordentlich billig (30 resp. 20 resp. 10 Pfg ) Es ist zudem eine schwerwiegende Empfehlung für die Familie Skibba, daß sie u. A. auch seitens unseres sächsischen Königshauses so hervorragende An- erkenuung gefunden hat. Die Vorstellungen im „Walhalla-Theater" zerfallen in zwei Ab- theilungen; in der ersten geben Herr Emil Skibba und die Hellseherin Sinda wahrhaft er staunliche Proben von vorzüglicher Gedächtniß- kunst; Hunderte von Fragen und Antworten folgen sich Schlag auf Schlag, verblüffend schnell und mit voller Sicherheit gegeben; jeder Anwesende kann hierbei passiv mitwirken durch Gegenstände, Zahlen, Namen rc. Die zweite Abtheilung ist der Zauberkunst gewidmet; die hierbei benutzte sogenannte „Arche Noah»" wird vorher eingehend nebst ihrer ganzen Umgebung geprüft, die Arche wird vollständig auseinander geschraubt und doch erscheinen blitzschnell aus ihr in unterhaltendster Weise verschiedene hübsche Ueberraschungen, so daß dem geschickten und tadellosen Arbeiten des Herrn Skibba wiederholt vom Publikum Bewunderung und Anerkennung ausgesprochen wird. — (Au» Falb» Wetterprognose.) Für die nächste Zeit lautet die Prognose: 10. bi» 18. Juli: Der kritische Termin de» 12. (erster Ordnung) macht sich durch auSgebreitete, theil- weise sehr ergiebige und mit Grwitterstürmen verbundene Regen geltend. Darauf wird e» wieder trocken. 16. bi» 19. Juli: Bei normalen Temperaturen stellen sich neuerdings Gewitter mit Regen «in. Sie dürften sich jedoch meist aus Süddeutschland und Oesterreich beschränken. 20. bi» 23. Juli: E» wird wieder ziemlich trocken. — Da» erste Gold auf den Feldern! Auf die Fruchthalme legt sich jetzt jener gelb- flimmernd« Hauch, der den Beginn der Betrete speziell chinesischen Politik durch da» energische Auftreten Deutschland» gegenüber den chinesischen Unruhstiftern unangenehm gestört steht, da die russische Politik e» liebt, in Asten geräuschlos und schrittweise vorzugrhen, welche Taktik sie auch bezüglich China« bislang befolgte. Diese stille Arbeit, durch welche wenigsten» daS östliche Uhina unvermerkt mehr und mehr in die russische Einfluß- und JnterrssenSsphäre hineingezogrn werden sollte, wird nun freilich unliebsam durch die jetzigen Gewaltseenen in China, welche dort alle Mächte unter die Waffen gerufen haben, gekreuzt, und da Deutschland namentlich infolge der Ermordung seines Gesandten in Peking mit am energischsten ein kräftige» und rücksichtslose» Vorgehen gegen China vertritt, so könnte eS sich hieraus immerhin erklären, wenn man sich an der Newa verschnupft gegen den deutschen Nachbar fühlt. Kaum bedarf eS wohl indessen einer be sonderen Versicherung, daß die Verdächtigungen und Beleidigungen, denen sich gegenwärtig Deutschland in Hinblick auf seine kraftvolle China politik von Seiten der russischen panslavistischen Presse mit anscheinender geheimer Billigung des Petersburger Auswärtigen Amte» ausgesetzt sieht, völlig ungerechtfertigt sind. Wenn die Deutschen Kiautschou besetzten, so geschah die» doch nur, weil sonst kein anderes Mittel übrig blieb, von China hinreichende Sühne für die fortgesetzten Ueberfälle der dortigen deutschen Missionen zu erlangen. Am allerwenigsten kommt es aber Rußland zu, sich wegen der Fest setzung Deutschlands in Kiautschou hinterher aufzuregen, die Russen haben sich ja zur selben Zeit wahrlich mehr al» genügende, Compensationen " von China auSgebeten, sie haben daS wichtige Port Arthur weggenommen, und China aller hand Verträge aufgezwungen, durch welche die halbe Mandschurei unter den wirthschaftlichen und politischen Einfluß Rußlands zu gerathen droht — da nehmen sich die panslavistischen Schimpfereien über das Auftreten Deutschlands in China recht eigenthümlich auS! Seltsam kontrastiren dieselben auch mit dem soeben er folgten Austausche kameradschaftlicher Gefühle zwischen Deutschen und Russen anläßlich der Jubelfeier des Wyborg'schen Infanterie - RgmtS. und überhaupt mit der blutig besiegelten deutsch russischen Waffenbrüderschaft in China, wie anderseits auch die russischen Preßflegeleien gegen Deutschland zu der weitgehenden Rück sichtnahme, welche deutscherseits Rußland in der Weltpolitik seit Jahren und gerade auch jetzt wieder in der diplomatisch-politischen Behandlung des chinesischen Problem» erwiesen worden ist, in schreiendem Widerspruch stehen. Vollends unverständlich erscheinen diese russischen Angriffe, falls die von Petersburg au» verbreiteten SensationSgerüchte über ein angeblich bereit» im vorigen Jahre abgeschlossenes deutsch-russisches Abkommen bezüglich OstasienS den Thatsachen entsprechen sollte. Jedenfalls muß erwartet werden, daß von Petersburger maßgebender Stelle den maßlosen hetzerischen Ausfällen russischer Blätter gegen Deutschland baldigst und energisch ein Ende gemacht werde, sonst würden solche Treibereien nothwendig auch in den Berliner Regierungskrisen verstimmend wirken und hierdurch daS bisherige deutsch-russische Einvernehmen schließlich bedenklich gefährden, an dessen Aufrechterhaltung man in Petersburg doch mindestens dasselbe Interesse besitzen muß, wie in Berlin. Deutsches Reich. Dresden, 11. Juli. DaS Befinden Sr. Majestät des Königs ist befriedigend. Die täg liche» Ausfahrten werden fortgesetzt. Zur heutigen Tafel bei Ihren königlichen Majestäten ist der Generaldirektor der königlichen musika lischen Kapelle und der Hofthrater Gras v. See bach mit Einladung ausgezeichnet worden. Dresden, 12. Juli. Se. Majestät der König empfingen heute Vormittag Se. Exzellenz den Herrn Staatsminister v. Metzsch in Villa Strehlen zum Vortrag. Dresden, 11. Juli. Se. Majestät der König hat den nachgrnannten Beamten der Staatseisenbahnverwaltung, und zwar: dem Fahr- aeldkassirer Krüger in Frankenberg da» Verdienst kreuz, dem Oberschaffner Landrock in Görlitz und dem Schirrmeister Klöber in Leipzig da» Albrecht»- kreuz, sowie den Weichenwärtern II. Klasse Legler in Kamenz und Schmidt in Plagwitz-Linvrnau da» Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. * Bischofswerda, 12. Juli. Anläßlich der diesjährigen tzerbstübungen der 3. Division Nr. 32 sind in der Stadt Bischofswerda voraussichtlich vom 1. bi» 3. September 4 Unteroffiziere und D« sllchfisch» «rziihlrr. «rtto » LOGO reife verkündet. Ueber «in Kleine» und dje Sense wird in den wogenden Wald fallen, der so geheimnißvöll rauscht, und in wirkliche» Gold wird der Landmann die goldene Ernte ummünzen.. Welch ein wichtiger Abschnitt in dem erwartungs vollen Harren de» Landmann». Dieser steht jetzt an der Schwelle de» Erfolge» seiner Mühen, und wenn nicht Wetterschlag, Hagel oder Land regen alle» verderben, dann winkt ihm ein schöner Lohn. Mit solchen Gedanken det Sorge und des Hoffens begrüßen wir da- flimmernde Gold an Halmen und Aehren, möge eS überall reichen Segen bringen und den Schweiß vergelten, welchen e» gekostet hat und in den heißen Stunden der Ernte.noch kosten wird! — DaS herrschende prächtige Wetter wird jetzt kurz vor Beginn der sogen. HundStagSferien (Sonnabend, 21. Juli) von den Schulen zu den alljährlich üblichen Schulausflügen benutzt. Auch am heutigen Tage haben wieder verschiedene Klaffen der Schulen Ausflüge unternommen. — Die diesjährigen Gericht» frrien be ginnen wie üblich am 18. Juli und endigen am 18. September. Während dieser Zeit finden nur die gesetzlich hierfür vorgeschriebenen gerichtlichen Arbeiten ihre Erledigung. — Die erste Hauptversammlung de» Deutschen ForstvereinS (28. Versammlung deutscher Forstmänner) wird vom 17. bi» 22. September d. I. in Wiesbaden stattfinden. — Ueber die diesjährigen Uebuugen des XII. Armeekorps wird geschrieben: Die Brigademanöver der 1. Division werden vom 4. bis mit 8, September bei Lommatzsch und Wilsdruff abgehalten (erste Brigade bei Lommatzsch, zweite bei Wilsdruff); da» Divisionsmanöver derselben Division ist vom 10. bis 17. September bei Meißen. Von der dritten Division übt die fünfte Jnfanterie-Brigade Nr. 63 vom 6. bis 10. September bei Stolpen, die sechste Jnfäntrie« Brigade Nr. 64 in derselben Zeit bei Hohnstein. DaS Divisionsmanöver ist vom 11. bis mit 17. September bei Neustadt. Korpsmanöver werden in diesem Jahre nicht abgehalten. — (Militärgutsendungen für China.) Die Militärgutsendungen für daS nach China be stimmte Expeditionskorps werden, wie man er fährt, auf den bethejligten deutschen Eisenbahnen mit größter Beschleunigung befördert. Zu diese« Zwecke sind neben den zur Eilgutbeförderung im allgemeinen dienenden Zügen auf Wunsch der Militärverwaltung auch Personen- und Schnell züge zur Beförderung der erwähnten Sendungen zugrlassen worden. Eine Frachterhöhung für die zu bevorzugenden Sendungen tritt, falls ffe mit dem Vermerk „bestimmt für das Expeditions korps China" versehen sind, nicht ein, sondern eS finden sowohl im Binnen-, al» auch im direkten Verkehre lediglich die Sätze de» Ab schnitts 4 des Militärtarifs Anwendung. — Der Deutsche Flottenverein erläßt folgenden Aufruf. Deutsches Gut und Blut ist in China be droht, Hunderte, vielleicht Tausende von Christen sind dem Fanatismus der Chinesen bereits zum Opfer gefallen. Bei Erstürmung der Takufort» und dem Entsätze von Tientsin ist deutsche- Blut be reit- geflossen und schwere Kämpfe werden unseren Landsleuten sicher noch brvorstehen. Jetzt gilt eS wieder, deutsche Krieger in ihrem opfervollen schweren Dienste zu unterstützen, Verwundeten ihre Leiden zu erleichtern und sie durch Ueber- sendung von Liebesgaben zu erfreuen. Deshalb wollen wir in der Heimath Gaben für unser asiatisches Geschwader und seine Landungsmann- schäften sammeln. Die Mitglieder des Flotten verein» werden gebeten, diesen Aufruf nach Kräften zu unterstützen, da e» eine der vornehmsten Aufgaben de» Flottenvereins ist, den Angehörigen der Marine in Gefahr und Noth beizustehen. Geldspenden werden von sämmtlichen Ortsaus schüssen innerhalb de» Königreich» Sachsen, für Dresden von der Sächsischen Bank entgegrnge- nommen. Die Ortsausschüsse werden gebeten, die von ihnen gesammelten Gelder an die nächst liegende Geschäftsstelle der Sächsischen Bank ab- zuführrn. Dresden, den 10. Juli 1900. Der Landes-Ausschuß für da» Königreich Sachsen. Friedrich August, Herzog zu Sachsen, Ehrenvorsitzender. v. d. Planitz, Vorsitzender. — Zu de« nach China zu entsendenden ExprditionSkorp» werden au» der König!, sächs. Armee vom LH und HX. Armeekorps je eine kriegsstarke Lompagnte, außerdem von beide« Armerkorp» gemeinsam ein vataillon»stab «ud noch «ine S. Compagnie, an» Freiwilligen besteh«», gebildet »erde«. Zu der vom LIL. Armerwrp»