Volltext Seite (XML)
von der Berge dunklen Räumen Grüßt das kicht die Welt, Hör dem jungen Tage räumen Muß die Nacht das Feld — Auch der Winter floh von dannen, Eilend war sein tauf; Ueber Haide, über Tannen wacht der Frühling auf. Horch! Die Osterglocken laden Rufend schon von fern: Hohes Fest von Gottes Gnaden, Siegestag des Herrn — Alle Freuden überragend Die die wett geseh'n — Tröste göttlich, die da klagend V An den Gräbern steh'n! feiern wir Ostern, da- hehrste, größte Fest der Christenheit, das Fest der Auf erstehung des Herrn! Auj'S Neue verkündet sein heiliges Rauschen dem gläubigen Bekenner von Christi Lehre die herrliche TrosteSwahrheit, daß ihm nach Vollendung seiner irdischen Pilger fahrt ein verklärtes Dasein in reineren Sphären winkt, daß über das Vergängliche einer kurzen Erdenspanne daS Bleibende eines ewigen HimmrlS- lichtrS siegen wird. Diese gnadenkündende strahlende Wahrheit drS Osterfestes aber erfährt in unserer nordischen Zone dadurch eine sich mit jedem Frühjahr erneuernde Bekräftigung, daß die kirch liche AuferstrhungSfeier mit dem Auferstehungs feste der Natur nach langem Winterschlafe zusammenfällk; welches die Zeit jene» geheimniß- vollen Keimen« und Sprossen» in Flur und Hain bringt, in dem wir Menschen erschauernd die Allmacht Gotte» erkennen. In der unbe wußten Ahnung dieser göttlichen Allmacht feierten darum schon unsere germanisch-heidnischen Bor vodern ihr Ostern in Gestalt ihre» der Frühling»- göttin Ostara geweihten Lenzfeste», dessen fröhliche Begehung Allen verkündete, daß nunmehr die lange WinterSnacht wieder vorüber lei, daß der allbelrbende Lenz wiederum über die tückischen Gewalten der winterlichen Jahreszeit gesiegt habe. Und noch heute umranken mancherlei Bräuche und Sitten au» der grauen Vorzeit jene» alt germanischen Frühling-feste« finnig und poetisch unsere christliche Osterfrier; in seiner inneren Bedeutung, seinem ganzen Wesen jedoch steht da» Ostern der christlichen Welt unendlich hoch über der Ostarafeier de» altgermanischen Heiden- thum«, ragt e» über dieselbe unvergleichlich hinan». „Durch Nacht zum Licht!- Die» ist die gewaltige Devise de» christlichen Ostern, die auch da» Lenz fest der Natur durch den alljährlich sich erneuernden Verjüngung-Prozeß in Hain und Wald, in Flur und Au' immer wieder predigt, sie wird von allen empfänglichen Gemüthern stet» aus'» Neue freudig begrüßt und senkt mit dem Frühlings beginn zur österlichen Zeit frische Hoffnung und frischen Muth in die Herzen. DaS diesjährige Osterfest fällt in eine politisch bewegliche Zeit, zunächst im deutschen Vaterlande selbst. Gar manche wichtige gesetzgeberische Fragen haben die Gemüther in Erregung versetzt, Un sicherheit und Ungewißheit herrschen hinsichtlich der weiteren inneren deutschen Angelegenheiten. Namentlich aber nimmt die geplante Flotten- Verstärkung die Sorge und ernste Aufmerksamkeit jede» wahren Vaterland-freunde» in Anspruch, hat doch die bisherige Entwickelung diese» für die WeltmachtSstrllung de» Reiche» so wichtigen Problem» sich noch durchaus nicht in dem wünschenSwerthen Maße vollzogen; hoffentlich zeitigt wenigsten» die nach österliche Reichstag»- sesston noch einen ersprießlichen AuSgang der Flottenfrage. In den großen Äeltangelegeaheiten aber stehl'» auch nicht nach Ostersrirden und Osterruhe au«, mißtrauisch und bi» an die Zähne gerüstet, stehen sich die maßgebenden Nationen trotz der internationalen Haager Friedenskonferenz vom vorigen Jahre gegenüber, indeß im fernen Südafrika der blutige Krieg, welchen englische Ländergier schon vor längeren Monaten herauf beschworen, noch immer unentschieden weiter tobt. Denn noch wehren sich die tapferen Söhne der Burenrepubliken ungeachtet manches erlittenen WaffenmißgeschickeS der letzten Monate helden- müthig gegen die große Urbermacht der Briten, und mit ungeschwächten Sympathien blickt fast die grsammt« civilisirte Welt auf diesen heroischen Widerstand eine» kleinen Volke» gegen den englischen Colvtz. Vielleicht, daß e» endlich die neutralen Mächte doch für geboten erachten, mit einer diplomatischen Intervention zur Beendigung de» Burenkriegr» hervorzutreten, zu welchem Be ginnen sich die Epoche de», größten Feste» der Christenheit gewiß besonder» eignen würde; jeden falls herrscht in weiten Kreisen der lebhafte Osterwunsch, daß endlich Friede zwischen den kämpfenden Parteien in Südafrika geschloffen werden möge. Li H Schenke allen die da dürsten, V Innern Frieden du v Aus der Kraft des Lebensfürsten, r Vorschmack ew'ger Ruh'! j Nächte lichtend mit dem Gruße I Himmlisch-sel'ger Art — weih' uns mit dem Gsterkuffe h Seiner Gegenwart! A. Berger. >1^7. Des Osterfestes Halver gelangt »le nitchste Rümmer des „silchfischea Erzähler» am Mittwoch Rach«. 6 Uhr jnr AnSgave. kostet einschließlich der Smmabend« erscheinenden „V«U «EfchmelvEeV vierteljährlich 1 Mark so Pf. Rümmer d« Leitung-Preisliste SS70. «eiche,, sstr MschosSwerda und Wug«A Let imseren MH » Mr a ZÄMngSdoten, sowie in der LzpH. d. Bl. angenommen. EorpuSzelle IV AwH»«««». - '' ->r sächsische LrMer, Bezirksanreiger ffir Bischofswerda, Stulpe« und Nmgegeud. Amtsblatt der Sgl.A«ts-<m-1mmmschaft, der Sgl. Schiliis-ectioa».des Sgl.HttWeaaaatr»za Baa-a sowie de» Sgl. Amtsgerichts aod des StawathrS z» Bischofswerda. Mich, st»diese»«atüdiewett-steBMrrttuu, Montag, Mittwoch »ach streit«, Uhr angenommen mW kostet dte.dretzrspav«e -^M^uuter -Eiuaesmwt" stoPs- -eestaste* Zstrsmumibürag Sd Pf- »«««« 10 «. z« 2 rnr.) Zur Vorfeier des Geburtstage- Gr. Majestät de- König- Albert wird von Rath und Stadtverordneten ein Festmahl veranstaltet, welches Konntag, Lm 22. Upvil 1988, UachmMgs 1 UHr, im Saale des Hotels „König Albert" stattfinden wird. - Die unterzeichneten städtischen Lollegien laden alle Behörden und Lorporationen, sonne die Einwohnerschaft der Stadt und deren Umgevung zu recht zahlreicher Betheiligung an dieser Festfeier hiermit ergebenst ein- wettet wird die geehrte hiesige Bürger- und Einwohnerschaft hierdurch ersucht, Montag, den 23. Avril dieses Jahres, ebenso wie in früheren Jähren, Vie Häuser mit reichem Flqggenschmuck zu versehen. Bisch o f swerda , am U. April VV0. v e r S t a d t r a t h. V i e S t a d,t v e r o r d n e t e n vr. Laage. «röfst M4 Sta-tv.-vorsteh« Mnig züm Zeichpen char E< her Rathsregistratur, sowie im Hotel >uvert - ... '