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1V Donnerstag, den 15. Februar. Aer sächWe FrzUer. Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« und Vmgegeud. AmtSSlatt da Kgl. «M-Wwemisq-ft, da »gl. SchilWati-s ». dr« Sgl.H«ptstc-cr-mtkr zu Bm-ru suwie des Sgl. AmtSgaichtS und der Stidttathe» zu BiMSwadl. Dieft Zettfchrtst erschrlnt wSchentltch dr«t «al, Gtm»a«»«, D«««Ot»»0 und Sonnadeuv«, und kostet einschließlich der EomurbrndS erscheinenden ^ell»> trWfchaa Be««»-- vierteljährlich 1 Mark do Ps. Nummer der Zeitung-Preisliste SS70. Eee»fp»echft«tl» «st. Bestellungen werden bet allen Postanstalt« de» deutsch« Reiche«, für Bischofswerda und Umg«eud bei unser« ZeitungSbotm, sowie in der Lxprd. d. Bl. angenommen. ^^^vkernnstfKnfgkstfta» Inh»»«,» Insaunta, welche in dt^rm «lotte di. weiteste «abretwn, fkrdar, »erd« bi» Montag, Mittwoch und Kreit,, früh 9 Uhr angenommen und kostet dir drrigrfpaltru« Lorpu»zeile 10 Pf-, unter „Lingrsandt" 20 W. Veringstrr Jnseratenbetrag 2d Pf. — Lmzelne Rümmer 10 Pf. Das Wachsthum des deutschen Seeverkehrs. In vielen Kreisen des deutschen Volkes hat Wan für Vie großen, riesig angewachsenen Interessen Deutschlands zur See noch immer nicht da richtige Berständniß, und doch find die wichtigen See-Interessen naturgemäß aus dem Bedürfnisse und der Lebensfrage der deutschen Nation heraus entstanden. Während Deutschland vor 30 Jahren rund SO Millionen Einwohner zählte, so hat daS Deutsche Reich schon jetzt über 55 Millionen Menschen zu ernähren. E» ist klar, daß diese Riesenaufgabe der VolkSernährung nur durch rin beträchtliche- Anwachsen der Industrie und drS Handels zu lösen war, und daß umgekehrt die Blüthe von Handel und Verkehr auch wieder eine mächtige Stütze für daS WachSthum und den Wohlstand der Nation wurden. Zugegeben werden muß auch ohne Weitere«, daß der Handel Deutschland« mit dem festländischen Europa, mit Oesterreich-Ungarn, Rußland, Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Spanien u. s. w. an sich be deutender ist als unser Seehandel mit ferneren Ländern, aber dieser ist auch wesentlich gewachsen. Der Gesammthandel Deutschlands ist allein in den letzten 12 Jahren um die Hälfte seiner früheren Ausdehnung angrwat»»srn. Der See handel allein ist vom Jahre 1894 bis 1898 von 4862 Millionen auf 6582 Millionen Mark gestiegen und in diesem Seehandel sind natürlich alle Zahlen des Seeverkehrs, Einfuhr und Aus fuhr enthalten. Zu bedenken ist bei einem zu erstrebenden stärkeren Schutze unserer See-Inte ressen zumal auch, daß wir nicht nur der Aus fuhr unserer Waarrn und Produkte, sondern zumal auch d«r Einfuhr von Rohprodukten, Wolle, Baumwolle, Metallen, Erzen, Bauholz, Getreide, Petroleum u. s. w. bedürfen, und daß diese Einfuhr am billigsten auf dem Seewege stattfindet. So sind wir z. B. mit Oesterreich- Ungarn, Rußland, Frankreich, Holland, Belgien und Italien durch ganz vorzügliche Eisenbahn linien im Verkehre und könnten an sich den ganzen Handel mit diesen Ländern per Eisenbahn treiben. Der Seeverkehr für schwere Stapel« waare ist aber in vielen Fällen für uns und diese Länder doch billiger, und außerdem sind die Eisenbahnen auch gar nicht im Stande, allen Verkehr zu bewältigen. Ganz besonder« tritt aber die Steigerung des deutschen Außenhandels zu Tage, wenn man daS Anwachsen desselben mit dem Außenhandel England«, Frankreich« und den Bereinigten Staaten von Nordamerika vergleicht. Daraus ergiebt sich, daß wa« die Zunahme des Handels anbetrifft, Deutschland an der Spitze aller Staaten steht, daß ferner Deutschland und die Vereinigten Staaten die einzigen Großmächte sind, denen eS in den letzten fünf Jahren gelungen ist, große Fortschritte im Außenhandel zu machen, daß ferner England weltberühmter Außenhandel auf einem gewissen Stillstände in Bezug auf den Grsamwtumsatz angekommrn ist, und daß Frankreich» und Italien« Außenhandel sogar etwa« zurückgeganam ist. Jeder Außenhandel findet aber stet« seine wichtigste Stütze im Seehandel. Deutsche» Reich. reLpea, 13. Februar. S«. Majestät der den »um skaliert. und König!. MMifche» außerordentlichen Ge ¬ sandten und bevollmächtigten Minister am hiesigen Königlichen Hofe ernannten Kämmerer Grafen v. Elary und Aldringen behufs Entgegennahme seines Beglaubigungsschreiben« heute im hiesigen König!. Restdenzschlosse in Partikulacaudienz zu empfangen geruht. Dresden, 13. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Betriebs leiter deS fiskalischen Erzbergwerkes Himmelsfürst, Bergvrrwalter Lange, zum Betriebsdirektor zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Former bei der König!. Porzellan- Manufaktur zu Meißen Hammermüller da« AlbrechtSkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König hat bestimmt, daß die Landwehr- Infanterie-Regimenter mit Helmen ausgerüstet werden, soweit solche von den Grenadier- und Infanterie-Regimentern auS Urberschüssen hergegeben werden können. Die übrige Landwehr- Infanterie behält die Wachstuch« ätze bei. Al- Abzeichen ist am Hrlmzierat da» Landwehrkrruz onzubringen. Bischofswerda, 14. Febr. Am Montag Nachmittag sind zwei vor einem Schlitten ge- spannte Pferde auf der äußeren Bautzner Straße durchgegangen. Der Schlitten zerbrach und die Insassen wurden herauSgeschleudert ohne irgend welchen Schaden zu nehmen. Ein Pferd wurde auf hiesigem Marktplätze, da» andere äuf deuv Goldbacher Berge aufgehalten. Auch in Bezug der vielen Passanten ist ein Unfall glücklicher Weise nicht vorgekommen. Der Kutscher de« Geschirres, welcher sich in trunkenem Zustand befand, wurde von der hiesigen Polizei verhaftet und bestraft. Bischofswerda. Die immer «jeder er neute Schneedecke ist nicht blo« ein schöner Schmuck zur Winterzeit, sondern auch ein gewich tiger Faktor im Haushalte der Natur. Sie ist nicht bloß das Bahrtuch der Natur, sondern vor allen Dingen eine Schutzdrcke. Der Schnee hält warm, er ist wie da« Federbett eia schlechter Wärmeleiter. Als solcher hält der Schnee einer seits daS Eindringen der Kälte zurück, anderer seits strahlt die schneebedeckte Erde weniger Wärme aus, al« da, wo sie offen dem Weltenraume gegenüber liegt. Die Schneedecke wirkt also schützend für die innere Erdwärme, verhindert dagegen aber auch da« Eindringen der Sonnen wärme, sobald warme Tage un« Frühling-wehen bringen. Die warme Luft kann nicht durch die Schneedecke hindurchdringrn, und nachher hält da» Schmelzwaffrr von Null Grad den Boden kühl, indem e« in denselben rinsickert. Diese ab kühlende Eigenschaft der Schneedecke ist nicht minder wichtig, al« die wärmende. Ja riaem Boden, der bald kalt und warm wird, haben die Pflanzen einen unruhigen Winterschlaf. Da sich ferner bekanntlich schon bei einem Grad Wärme die organische Thätigkeit der Zelle regt, und vrr- schieden« Samen bei anderthalb Grad Wärme schon keimen, so würde also eine geringe Steige- rung der Wärme die Pflanzen sofort zu weiterer Entwickelung veranlassea. Durch eine derartige vorzeitige Entwickelung ober würden sie von später wirderkehrrndea Frösten auf da« Aergste bedroht. Unter der Schneedecke schlummern ste ruhig, bi« her wirkliche Lenz kommt und der wahre Morgen de« PflanzrnlebenS anbricht. Die Schneedecke wirkt sonach auSgleicheud auf die Teurverawr d«S Boden«. Darum ist eß für dea^auShalt der Natur nut Mit FreudeU z« begrlcheß, Gen» auch im Februar Schnee unsere Fluren deckt, während im Haushalte de« Ein zelnen rin Nachwinter meist beklagt wird wegen de« zur Neige gehenden Heizmaterial« und in diesem Jahre noch besonder- wegen der drohenden Gefahr einer Steigerung der Kohlenpreise! Die Lohnbewegungen der Kohlengrubenarbeiter machen sich nämlich auch bereit- in unserer Stadt be merkbar: Theilweise sind Steigerungen sogar schon eingetrnen. Hoffen wir, daß eS in den sächs. Gebieten nicht auch zu einem allgemeinen Aus stand kommt. Seine Folgen würden nicht nur die Fabrikbetriebe, sondern auch jeder einzelne Privat-HauShalt verspüren. — Der Landesausschuß der sächsischen Feuerwehren hält am 18. d. in Dresden eine Sitzung ab. Auf der Tagesordnung steht u. A.: Bericht über die Gestaltung der Kaffrnverwaltung; Gesuch an da« Kgl. Ministerium, detr. die lande», gesetzliche Regelung deS Feuerlöschwesens; die Redaktion de« Grundgesetze« für den Landes verband nach den Beschlüssen drS 1ü. Feuerwehr tage- und der Bericht über den Lande«-Samariter verband und die Feuerwehr-Samariterbestrebungen. — Dir «usführunss-lwr—lf^eck-lpost. Zierthzeichen hat bekanntlich vom Stand punkte deS guten Geschmacks au« viel Anfechtung erfahren. Die abfälligen Urtheile sind an leitender Stelle nicht ohne Eindruck geblieben. Wie man hört, besteht nun die Absicht, den neuen Stempel durch einen anderen zu ersetzen, der höheren künstlerischen Anforderungen entspricht. — Eine bemerkenSwerthe Neuerung im Eisenbahnverkehr ist seit Kurzem in Kraft getreten, bisher aber allgemein nicht be kannt geworden. Aus sämmtlichen deutschen Eisenbahnen können nämlich fortan die Mitglieder von Krankenkassen, die von der Kaffe in eine Heilanstalt oder in ErholungS- und Kurorte gesandt werden, in der dritten Wagenklaffe für den MilitärfahrpreiS mit 2V Kilogramm Freigepäck fahren. Die Zugehörigkeit zur Kaffe und der Zweck der Fahrt ist durch eine Bescheinigung de« KaffenvorstandeS und der OrtSbehörde nachzuweisen. Die Begleiter solcher Kranken genießen indessen keine Fahrpreiser mäßigung. — Im dritten Viertel de« Jahre- 1899 sind nach den Aufzeichnungen de« „Sächsischen Kirchen- und Schulblattes in Sachsen" für Kirchen-, Schul- und wohlthätige, sowie gemeinnützige Zwecke 463,520 Mk. geschenkt worden. —* Eine wirklich praktische PreiSaufgabe, die allgemeine« Interesse verdient, veröffentlicht in seiner neuesten Nummer der praktische Rathgeber im Obst- und Gartenbau. „Richt um den Glücklichen, die in der Lage sind, sich in ihrem Garten ein Hau» zu bauen, da« Denken abzu- gewöhnen," heißt e« „sondern ihnen Anhalt«, punkte zum Vergleich für die eigenen Bedürfnisse ru geben", ist ei« Preis von 400 Mark auSge- setzt für den gelungensten Entwurf (Schauanstcht, geometrische Zeichnungen» Erläuterungsbericht und Kostenüberschlag) eine» Landhauses im Garte» in einfach bürgerlicher Ausstattung für eine Familie mit 3 Kindern. Das HauS — die einzelnen Räume werden angegeben — darf ausschließlich Grund und Boden, gut« Bau- gründ vorausgesetzt, höchstens 15,000 Mark kost«. Wer sich des Näheren für die Aufgabe interessiert, erhält di« Nummer mit d« genau« Angabe« über diese Preisangabe umsoast von d«» Geschäftsamt de« praktischen Rathgeber» tu FranWlrt a. V. mhgrschickt. . .