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1««G Der sächsische Wrzühler Wette K. « Ick 131 verkauft werden. Der Kirchenvorstand zur Schau getragene Freundlichkeit gegen die eine oder die andere auswärtige Macht sei aus schließlich auf die Verschärfung vorhandener Rivalitäten und deren Ausbeutung zu Gunsten Chinas berechnet. Diese Berbältnisse erscheinen allerdings geeignet, alle europäischen in Ostasten interessieren Mächte für den Fall, daß aus dem Thronwechsel in Peking wirklich ernstere Verwickelungen im Lande entstehen sollten, zu einem gemeinsamen Auftreten und Handeln gegenüber China anzuregen und dafür die von ihnen dort verfolgten Sonder interessen einstweilen zurückzustecken. Ob dies, wenn nöthig, auch geschehen würde, das ist freilich recht fraglich, und darum kann die Mög lichkeit keineswegs unbedingt zurückgewiesen werden, daß die neuesten politischen Ereignisse in China unter.Umständen doch Schwierigkeiten zwischen den dort mit einander rivalisir-»^ Mächten veranlassen würden,. K'oenfallS wird die euro- 'PäkUe Diplomatie gut thun, über den kriegerischen Ereignissen in Südafrika nicht die sich erneut meldende ostasiatische Frage zu vergessen, sie birgt ebenfalls weittragende und gewichtige Ent scheidungen in sich. eichene und birkene Klötzer, 10—18 om Oberstärke, fichtene und kieferne Klötzer, 7—27 om „ fichtene Reisstangen, 7 om 1 iint-rltärk fichtene Derbstangen, 9—14 om / unterstarre, om fichtene und kieferne Brennscheite, om fichtene und kieferne Brennknüppel, om birkene und eichene „ fichtene und kieferne Langhaufen Hofi-Versteigerung. Im Gasthofe zum „Grbgericht" in Frankenthal sollen: Mittwoch, den 7. Februar, vormitt. 11 Uhr, 186 fichtene und kieferne Stämme, 12—32 om Mittenstärke, 3 140 18 116 11 17 China. Während alle Welt mit begreiflicher Spannung dem weiteren Verlaufe des südafrikanischen Kriege» entgegen blickt, beginnt plötzlich auch die eigenartig verschlungene ostastatische Frage infolge der jüngsten politischen Ereignisse in Peking das allgemeine Interesse erneut in Anspruch zu nehmen. Ob da» SrnsationSgrrücht, nach welchem der junge Kaiser Kuangsü von China Selbstmord verübt haben, oder, wie eine andere Version wissen will, heimlich bei Seite geschafft worden sein soll, begründet ist, da- ist zur Zeit allerdings immer noch nicht authentisch bekannt. Mindestens muß er aber politisch als ein todter Mann betrachtet werden, denn das Eine steht wenigstens sest, daß Kuangsü von seiner Tante, der energischen Kaiserin-Wittwe von China, zur Abdankung gezwungen und daß hierbei zugleich der neunjährige Prinz Pu Chun als Thronerbe proclamirt worden ist. Außerdem hat die Kaiserin-Wittwe gleichzeitig mit dem von ihr gewaltsam erzwungenen Thronwechsel auch alle höheren Staatsbeamten, welche al« Anhänger der chinesischen Reto^m.^ und demnach als Befürworter. derWisghrung westlicher Neuerungen oen stagnirenden staatlichen Organismus des „himmlischen Reiche- der Mitte" gelten, entlassen, und letztere Erscheinung charakterisirt hinlänglich die Grundtendenz des soeben in China begangenen Staatsstreiches als den eines in seinem innersten Wesen fremdenfeindlichen Actes. Der Umstand, daß gerade der junge Prinz Pu Chun zum Nachfolger des Kaiser» Kuangsü auSgerufen worden ist, läßt diesen auSlandSfrindlichen Charakter des Thronwechsel» in China ganz besonder» hervor treten, denn der künftige Beherrscher des gewaltigen ZopsreicheS ist der Sohn des Prinzen Tuan, letzterer aber wird al» ein entschiedener Gegner der Europäer bezeichnet, und in diesem Sinne dürfte zweifellos die weitere Erziehung des jugend lichen chinesischen Thronerben erfolgen. Anläßlich eines solchen Stande- der Dinge ist es nicht recht verständlich, wenn z. B. in Londoner wie in Petersburger Meldungen be hauptet wird, daß die neuesten Vorgänge in Peking so gut wie gar keine politische Bedeutung besäßen und daß darum von ihnen auch keinerlei Schwierig keiten zwischen China und den fremden Mächten zu befürchten seien. Im Gegentheil, e» läßt sich sehr wohl denken, daß der stattgefundene Thron wechsel, weil in ihm die in den Pekinger Regie rungskreisen vorherrschende reactionäre, reform- und fremdenfeindliche Strömung abermals zum scharfen Ausdruck gelangt ist, unter den Anhängen der in China weitverzweigten resormfreundlichen Richtung Beunruhigung und SSHrung Hervor rufen könnte und dann müßte mit dem Ausbruche «euer ernster innerer Unruhen im Lande gerechnet werden. Wenn aber den Vorgängen am Pekinger Hose wirklich eine allgemein gegen da» Ausland gerichtete Tendenz innewohnt, dann wäre auch die weitere Lesart, Rußland und Frankreich hätten hierbei die Hand mit im Spiele gehabt, unbe gründet, denn beide Mächte müßten bei der Etabliruna eines offen fremdenfrindlichen Regime» in China ja ebenso für ihre Interessen in letzterem Lande fürchten, al» die anderen Mächte. In Pariser Meldungen wird daher die geschaffene Lage in China zweifellos richtig beurthrilt, wenn «» in denselben heißt, jene Vorgänge könnten Unruhen in Chino Hervorrufen, durch welche dort beträchtliche europäische Interessen finanziellen Charakter» leicht in Mitleidenschaft gezogen werden würden. Auch wird betont, daß die Kaiserin von China Abneigung gegen alle Europäer überhaupt erfülle, und ihre von Zeit zu Zeit de» römischen Erbrechte». Bon der Universität fuhr der König nach dem Palai», um hier da» Frühstück einzunehmen. Die Königin begab sich gegen Mittag in Begleitung de» Oberhyfmeister» v. Malortie und ihrer Hofdamen in da» Leder- waarengeschäft von A. verw. Pilz, um dort ver schiedene Einkäufe für den Dresdener Wohlthätig- keitSbazar vorzunehmen, sodann stattete sie noch der Konditorei „Zum Fürst Reichskanzler" in der Goethestraße einen Besuch ab und bewirkte dort ebenfalls verschiedene Einkäufe. Leipzig, 1. Februar. Der König besuchte heute Abend in Begleitung deS Kultusminister» vr. von Seydewitz und de» Krei-hauptwLRrs von Ehrenstein da». NwsaöhäuSkonzert. Bei seinem Eintritt Surde der Monarch von dm Mitgliedern he- Direktorium» ehrfurchtsvoll be- Mißt und in den Saal geleitet. Bei dem Be treten desselben brachte Geheimrath Prof. vr. Wach rin Hoch auf den König au», in da» die An wesenden begeistert einstimmten. Die Königin fuhr um Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Dresden zurück. Dresden, 1. Februar, früh 8 Uhr. Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August und die kleine Prinzessin be finden Sich wohl. Regelmäßige Berichte wetoea nicht mehr auSgegeben. V Bischofswerda, 1. Februar. Da« Nationalfestspiel „.Deutschland» IS. Jahr hundert", welches gegenwärtig vom Königl. SSchs. Militärverein zu Bischofswerda öffentlich aufgrführt wird und allabendlich wahre Stürme von Beifall entfesselt, kann ohne Urbertreibung al» rin einzig dastehendes Werk bezeichnet werden. Die Schönheit der gezeigten lebenden Bilder, deren Naturwahrheit und die prächtige Aus stattung übertreffen selbst die höchsten Erwar tungen. Wir meinen noch einmal die Gescheh nisse zu erleben, von den Tagen unsrer Väter an bi» in die allerjüngste Zeit. Wie ergreifend wirkt, nachdem da» prachtvolle erste Bild mit seinen germanischen Gestalten an un» vorbei gezogen, da» zweite: „Königin Luise auf der Flucht". Man müßte kein Herz in der Brust habm, wenn man nicht voll Wehmnth der unglücklichen Fürstin gedSchte, der die deutsche Geschichte so viel verdaust. Aber schon da» nächste Bild: „Aufruf an mein Volk" reißt un» au» «eh- müthigen Betrachtungen, heldenhaft taucht da» Volk in Waffen vor un» auf und im 4. und 6. Bilde sehen wir seine Schlachtenthaten, unter Gewehr- und Kanonenfeuer stürmt di« muthige Schaar die französische Stellung. Leiber können wir nicht jede» Bild einer Besprechung unter werfen, da der Raum kaum au»reichen würde, so heben wir also nur einige au» der Reihe der prachtvollen Darbietungen heran«. Da ist der „Sturm auf die Düppler Schanzen" ein gewal tige», dem Leben trefflich abarlauschte» Bild, dann da» ergreifende Familienbild: „Sein schwerster Gang", da» allabendlich so manche» Auge feuchtet, dann aber al» nächste», da» hin reißend komische 12. Bild: „Papa Wrangrl". So ziehen Scherz und Ernst in bunter Reihe an unser« Auge vorüber. Der S. Thril behandelt den Krieg von 1870/71 in so hervorragend naturgetreuen Bildern, daß man glaubt, mitten im Kämpft zu sein, alle die Szenen stad unüber trefflich, doch «ollen wir deren Inhalt nicht be schreiben, hier heißt e» eben: „Kommen und sehen!" Der 4. Theil bringt die großen Ereig nisse nach dem Krieg, vir sehen in „Hurrah 4 Kaiser" den Hoheazollernstam«, der un wenig« Jahre seine beiden ältesten SMtvMr-^ lirren sollte in vollster Blüthe. M DeutscheS Reich. Leipzig, 1. Februar. Dem Königspaare wurde heute früh eine Morgenmusik von dem Musikkorps des 134. Regiment» dargebracht. Ihre Majestät die Königin begaben Sich um 9 Uhr in Begleitung der Hofdamen zur Laurentius- Kirche zur Messe. Um 10 Uhr hörte da» KönigSpaar im Palai» die Gesangsvorträge de» 60 Sänger starken ThomaS-ChorS unter Leitung des Kantor» Professor Schreck. Die Vorträge trugen den Charakter eines Morgenständchen». Da» KönigSpaar sprach Professor Schreck Seine volle Befriedigung aus. Leipzig, 1. Februar. Der König empfing heute Morgen im Palai» eine Abordnung de» hiesigen Flottenvereins, bestehend aus Reichs- gerichtSrath Stellmacher, Oberleutnant a. D. v. BressenSdorf und Bankdirektor Lindner. Die Herren erstatteten Bericht über die Entwickelung der Leipziger Ortsgruppe deS Deutschen Flotten verein», deren Mitglirderzahl bereit» über SOO beträgt. Der Monarch freute sich über die günstige Entwickelung der Ortsgruppe und sprach die Hoffnung au», daß bei der kräftigen Ent wickelung der Flottenbewegung von unten herauf die Flottenvorlage zu Stande kommen werde. Darauf gewährte der König einer Abordnung de» Bezirksvorstandes der Leipziger Militärvereine, bestehend au» Architekt Hülsner, RathSsekrrtär Golla, Inspektor Schatte und Kaufmann Lehmann, eine Audienz. Die Deputation brachte im Namen von 13,000 alten Soldaten eine Huldigung dar, indem sie da« Gelöbniß alter Sachsentreue zum Ausdruck brachte. Ferner berichteten die Herren über die vorjährige Fahrt der Leipziger Militär vereine nach der Burg Wettin, wobei dem König Mittheilung davon gegeben wurde, daß der MilitärverrinSbund beabsichtige, dir Burg Wettin zu erhalten und darin ein Genesung»heim für alte Soldaten zu errichten. Der König geruhte im Anschluß daran, eine Mappe mit Ansichten der Burg Wettin und eine« in der Nähe zu errichtenden BiSmarckthurme« rntgrgenzunehmen. — Kurz nach 11 Uhr begab sich der König nach der Universität und hörte die Vorlesung de» Proftffor» der Philologie Marx über „Geschichte der römischen Porst« zur Zeit de» Nero". Darauf besuchte der König die Vor lesung von Professor Mittet» üb« den Begriff