Volltext Seite (XML)
za« Verwechseln ähnlich sehr«. Da» Roth der Mark« zu 80 Pfennig ist nur um «in« geringe Abstufung dunkler, al» da» derjenigen zu 30 W.- Zieht man ferner in Bewacht, daß die Zahl« »eichen 8 und 3 einander recht ähnlich sind, so sinh Verwechselungen und damit recht schwere Schädigungen de» Publikum» äußrrordeatfich leicht möglich. — Da» Porto für Lotoaialbrjiefe ist ermäßigt worden, und zwar für Briefe bitz 15 «ramm ans 10 und für schwere auf 20 Psg. Bi»her wußten 20 bez. 40 Psg. gezahlt werden. — Ueber die sächsischen Schmalspurbahnen hat der Landtagsabgeordnete Niethammer soeben eine Denkschrift veröffentlicht. Er beschließt sie mit folgenden Sätzen: „Au» vorstehenden Aus führungen geht deutlich hervor, daß ich det An- läge ein Meter breiter Schmalspur nicht grund sätzlich entgegentrete; aber ich halte e» für Pflicht. Uebelstände hervorzuheben, die un» auch bei der Ausführung einer ein Meter breiten Schmalspur nicht erspart bleiben werden. Eine endgültige Entscheidung läßt sich überhaupt erst daun treffen, wenn wir mit dem Transport normalspurig be ladener Wagen aus Rollböckea in größerem Maßstabe Erfahrungen werden gemacht haben. Wenn wir uns auch bewußt sind, daß wir mit vorstehenden Betrachtungen weder der königlichen Staatsregierung und Eisenbahnverwaltung, »ol der Mehrzahl der Landtagsabgeordneten etwa» Neues sagen, so hielten wir uns al» Mitglieder der Finanzdeputation S doch dazu verpflichtet, mit der Aussprache nicht zurückzuhalten, weil wir die Meinung haben, daß eS gerade der Kgl. Staatsregierung nur erwünscht sein könnte, wenn sie durch eine Kundgebung auS der Mitte der Kammer veranlaßt würde, da» System de» Baue schmalspuriger. Bahnen, wie es bisher zur Durch führung gebracht wurde, zu verlassen, und den Bau normalspuriger Bahnen für die Regel zu erklären. In diesem Sinne stellen wir den An trag, unsere Aussprache der König!. StagtS- regierung zur Kenntnißnahme oder zur Erwägung zu übergeben. — (Reform der Eisenbahn-Personen- Tarife.) Seitens de» preußischen Eisenbahn- Ministers wird «ine Reform der Eisenbahn-Per- sonen-Tarife geplant. AuS diesem «runde sollen, wie verschiedene Blätter melden, alle bisher be stehenden außerordentlichen Vergünstigungen, wie zum Beispiel die verlängerte Gültigkeitsdauer von Rückfahrkarten während der Sommerzeit rc., in der nächsten Zeit aufgehoben werde». Weiter soll die Absicht seitens der Eisenbahn-Verwaltung vorliegen, die Ausgabe von Sonntags - Fahr karten zu ermäßigten Preisen, die namentlich im Sommer vom Publikum stark benutzt wurden, sehr erheblich einzuschräaken. Die geplante Tarifreform soll dahin gehen, die Personen- Tarise um etwa ein Drittel zu ermäßigen, dafür aber die Rückfahrkarten ganz zu beseitigen. — Der Beitrag zur Landesbrandkasse ist für den nächsten Termin auf I V, Pfg. fest gesetzt. Die diesmalige Erhöhung de» Beitrage» wird mit dem Fallen der Staatspapiere begründet. WM" Bestellungen ans de« „sächsische« Erzähler" nehmen für die Monate Februar und März alle Postanstalten und Landbriefträger, sowie alle unsere Zeitungsboten und Au-träger entgegen. Der „sächsische Erzähler kostet monat lich 50 Pfg. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 30. Januar. Die 66jährige Wittwe Reumann in Reichenau wurde von einem Milchwagen überfahren und getödtet. — Der 3vjähr. Kätscher Schröter au» Eckart-berg bei Zittau wurde durch feinen rutschenden Wagen so an eine Varritzre gedrückt, daß er sofort den «eist aufgab. — Ja einer Fabrik zu Penzig stürzte ein lOjähr. Knabe in siedende- Wasser und verbrühte sich so, daß er bald darauf starb. — Eine Fabrik von tzanisch in Warn-dorf mußte in vergangener Woche wegen Mangel an Kohlen geschloffen werden. — Herr Bürgerschuldirektor Lotzkvin Zittau feierte da» 2öjähr. Ort-jubiläum. von 1S7K—1SS3 war er Bürgerschullehrer dort. — Herr Zimmer meister Weickert io Niederoderwitz beging da» 50jährige Ehejubiläum. — Am 28. beging tu Bautzen Herr «rundstückSbesitztr tzonuuer da» öOjähr. BürgerjubUäu«. -f* Demitz-Thumitz, 29. Januar. Der hilf. Militärverein stierte gestern Abend in» Gast host de- Herr« John sein Stiftung-fest uud zugleich den Geburt-taa seiner Majestät de» Deutschen Kaiser» durch Konzert, Vorstellung (eia Roman ia der Kaistr» Geburt»feier), Verloo (wahrt mancherlei lleßerraf folgende Arten: Rehböcke, Ricken (weibliche» Reh wild), Hasen, Rebhühner, Fasanen, Wachteln, BrccassineN, Schnepfe» und wilde Taube». — Da» Hutabnehmen im rauhen Wetter ist bedenklich, besonder» bei dem, der zur Sicht ge neigt , ist. E» ist auch «ine nichtssagende Sitte, sogar eine Heuchelei , den» mau entblößt sein Haupt nur des herkömmlich«» Gebrauchs wegen vot Leuten, deren Diener zu sein «an sich sehr verwahren würde. In kalten «eschästSlokalen vielleicht längere Zeit ohne Kopfbedeckung zu stehen, hat keinen Sinn, weil dem Verkäufer diese» gleichgiltig sein muß. Dean beim Einkäufen sind wir keine Untergebenen. Der Werth de» «ruße» liegt im Wunsche, in den Augen, oder, wenn man etwa» mehr thun will, in einer freundschaft lichen Handbewegung. Doch vielfach wird der Hüt gezogen und der Blick ist nicht» weniger al» freundlich. Der selbstbewußte Amerikaner zieht den Hut »icht, und mit Recht. Da» Hut ziehen Hot seinen Ursprung in» Sklaventhum. Der Unfreie mußte vor seinem Herrn entblößten Haupte- dastehen , um ihm da» Merkmal seiner Abhängigkeit, die turzgeschdrenrn Haare, zu zeigen. —* (Zimmertreiberei.) Während draußen die Natur ihren Winterschlaf hält und weit und breit noch keine Spur de- »iederrrwachen- den Leben» btmerkbar ist, wird sich der Blumen- freund zur rechten Zeit nach Ersatz umgesehea haben. Er stellte einige Blumenzwiebeln in Gläser, pflanzte einige Stauden ein und freut sich jetzt über seine mit blühenden, duftenden FrühlingSkindrrn bestellten Fenster. Aber auch Diejenigen, die nicht rechtzeitig daran dachten, ihr Heim in der blumenlosen Zeit mit einigen Hyacinthen, Maiblumen u. s. w. zu schmücken, können noch jetzt einen Treibvrrsuch vornehmen. Ja, man kann jetzt unter dem Schnee weg Veilchen au» dem Erdboden nehmen, in Töpfe pflanzen und wird bald seine Freude an Veilchen- duft und Beilchenblüthen haben. Ueber diese so anregende Zimmertreiberei findet sich ia der neuesten Nummer de- praktischen RathgeberS im Obst- und Gartenbau zu Frankfart a. Oder eine interessante Anleitung, die jeder Interessent vom SeschästSamt de» RathgeberS auf verlangen kostenlos erhält. — Bom 1. Januar an sind bei den sächsi schen Staat-eisenbahnen neue Bestim mungen für da» Bekleidung-Wesen der züm Tragen der Uniform jm Dienste verpflichteten Beamten erschienen. Nach diesen haben nun mehr die BahnhosSinspektoren I. und II. Klasse, sowie die Bahnverwalter I. und II. Klasse an der bisherigen Dienstmütze mit Sammetrand noch eine goldgrüne Schnur als Erkennungs zeichen zu tragen, bei Abfertigung de» Personen- zug-dienste» jedoch die bisherige rothe Dienst mütze. Andere Beamte führen diese goldgrüne Schnur nicht. Weiter sind die Gepäckträger dadurch für da» reisende Publikum kenntlich, daß sie während Ausübung ihre- Dienste- stet- ein Brustschild und eine Nummer an der Dienst mütze zu tragen und eine mit ihrer Nummer versehene Marke zur eventuellen' Behändigung an ihre Auftraggeber bei sich zu führen haben. — Die Ausgabe der neuen Germania- Marken zu 3 und 5 Pfennig ist nach dem augenblicklichen Stande der Arbeiten etwa im April oder Mai zu erwarten. Gleichzeitig ge langen auch die neuen gewöhnliche» Postkarten mit dem Werthstempel der Germania-Marke zur Bertheilung. Eine ganz neue Gattung von Postkarten und Marken wird bekanntlich schon der 1. April bringen: Daan treten die OrtSsätze für Karten und Drucksachen zu 2 Pfennig in Kraft, so daß an jenem Tage Postkarten und Briefmarken zu 2 Pfennig mit dem Bilde der Germania erscheinen werden. Die Zeichnung de- Werthstempels entspricht genau der der Briefmarken zu zehn und zwanzig Pfennigen. Die Ausgabe der Marken in den Werthen von einer, zwei, drei und fünf Mark ist etwa im Juli oder August zu erwarten. Di« Einführung der neuen Briefmarken wird auch dann noch nicht vollständig sein, da die besonderen Brief marken kür die deutschen Schutzgebiete noch her gestellt werden müssen. Ihre Anfertigung macht be sondere Schwierigkeiten, da deren Mannigfaltig keit bei der erheblichen Zahl unserer Kolonien besonder» groß ist. Sind doch allein für die neuen deutschen Koloniaimarken etwa 1000 verschiedepe Platten zu je 100 Marken, also in»» gefammt 100,000 vrrschiedene Wrrthstempel her zustellen. — Die neuen Reich»p-stmarkea zu 80 und 30 Pf., welche mit dem Beginn de» Jahre» «ingeführt sind, habeu den «tuen uuaa- genehme» Fehler, daß sie i» der Karde einander «yg«n «ach jeder Richtung hin ausgezeichnet sind. Unsere Erwartungen sind erfüllt — und übertroffen. Un- au», nachdem der Erfolg ent schieden hat,, kann auch ein «eständniß abgelegt werden und da» geht dahin: Die Regie der Herren Direktoren Dittrich und Howarth, ins besondere -er deklamatorische Bprtrag de» Herrn Dittrich sind ausgezeichnet. Wir schließen mit dem Wunsch«, möge diesem Festspiel und damit dem hiesigen Kgl: sächs. Militärverein, welcher die» alle» veranlaßt hat, stet» ein volle» Hau» beschirden sein! Bischofswerda, 31. Januar. Jetzt, da dichter Schnee die Erde deckt, ist e» wieder Zeit zur Mahnung an Jung und Alt: Gedenket der Vögel! Helft ihre Noth stillen durch AuSstrruen von Brosamen, Sämereien und Flrisch resten an geeigneten, gegen die Unbilden -er Witterung und gegen da» Raubzeug, insbesondere die Katzen, geschützten Stellen. Und vergeßt auch nicht «in Schälchen mit Wasser; denn den Mangel an diesem empfinden sie oft schwerer al» den an Nahrung! Sie werden die ihnen gewidmet« Fürsorge durch ihr muntere», zutrau liches Wesen, im Sommer aber durch lieblichen Gesang und die Vertilgung von zahllosen Schäd lingen hundertfach lohnen. Ein schöner Brauch ist eS ipSbesöndere, Kinder mit dieser Liebe-- thätigkeit zu beauftragen; sie wirkt erzieherisch und veredelnd aus da» kindliche Gemüth. — 31. Jan. Da» Abschied-wort für den Januar kann im großen Ganzen trotz de» äußerst unangenehmen naßkalten gestrigen Tage» die Zu friedenheit mit seinem diesjährigen Auftreten aus- drücken. Schnee, Ei», Kälte hat er reichlich ge liefert, freilich hat er sich in diesem seinen Be streben von einer etwas wärmeren westlichen Windrichtung wiederholt stören lassen. Manchen ärmeren Familien wird er vielleicht hart ange kommen sein, doch im Allgemeinen ist ein kalter Januar dem Landmann lieber, al» ein charaker- loser. Er giebt Berechtigung zur Hoffnung auf «in schöne» Frühjahr ohne den gefürchteten ver derblichen Nachwinter und auf einen fruchtbaren Sommer, der alle Unbill und Rauhheit eine» strengen Winter» reichlich ausgleicht. Bom Januar verlangt Niemand ein liebevolle», sonnen freundliche» Gesicht. „Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken", sagt die Weisheit de» Bauern, die nicht hinter dem trockenen Gelehrtenstuhl hervorgeholt, sondern au» der lebendigen Praxi» entstanden ist. So scheiden wir denn im Guten von dem ersten Monat de» Jahre» und hoffen, daß un» seine Nachfolger nicht» Schlimmeres bringen! — (Bauernregeln für Februar.) Weißer Februar stärkt die Felder. — Die Katze, Vie in der Frbruarsonne liegt, im März sich hinter den Ofen schmiegt. — Wenn's der Februar gnädig macht, bringt der Lenz den Frost bei Nacht. — Heftige Nordwinde im Februar, deuten aus ein fruchtbar Jahr. — Die weiße Gan zer Schnee) im Februar brütet Segen für- ganze Jahr. — Scheint zu Lichtmeß (2.) die Sonne heiß, giebt» noch sehr viel Schnee und EiS. — Lichtmeß (2. Febr.) sieht der Bauer lieber den Wolf im Schasstall, al» die Sonne. Lichtmessen hell, schindet dem Bauer da» Fell. Lichtmessen dunkel, mach den Bauer zum Junker. Lichtmeß im Klee, Ostern im Schnee. Wenn'S am Lichtmeß stürmt und schneit, ist'» zum Früh ling nicht mehr weit. - St. Dorothee (6.) bringt den meisten Schnee. — Wenn'» friert auf Petri Stuhlseier (22.), friert» noch vierzehn Mal Heuer. — Petri Stuhlfeirr (22.) kalt, die Kälte noch länger anhalt. — Matthei» (24.) bricht'» Ei», find't er kein», so macht er ein». — Wenn im Februar die Mücken schwärmen, muß man im März die Ohren wärmen. — Giebt'» in der Fastnacht viele Stern', so legen auch die Hühner gern. — Helle Fastnacht, trockne Fasten, gute» Jahr. -- So lange die Lerche vor Lichtmeß singt, so lange soll sie hernach schweigen. Wenn e» auf Lichtmeßtag schön hell ist, so bleibt dxr Dach» im Loche, denn er spürt, da» noch Winter kälte vorhanden ist. Wenn aber da» Wetter ungestüm mit Regen und Schnee vermischt ist, so kriecht er hervor und fürchtet keinen Winter mehr. — Nordwinde, die um da» Ende diese» Monat» stark wehen, sollen fruchtbare Zeiten be deuten. Wenn aber die Nordwinde jetzt au»- bleibe«, so pflegen sie im April zu kommen und dem Rrbenstoik und andern Gewächsen Schaden zu thun. Daher sagten die Alten: Sie wollten um dies« Zeit lieber einen hungrigen Wolf, al» «inen Mann im Hemd« auf dem Felde arbeiten sehen. — Di« Schonzeit der jagdbaren Thiere km Mönnt Februar hat gesetzliche Kraft für