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är IL Der fSchfifche ErzShler Wette ». LGOQ Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über da» Vermögen de» früheren Bahnhofsrestaurateur» Johmm August Oswald Rosenkranz in Ober- neukirch wird nach Abhaltung de» Schlußtermine» hierdurch ausgehoben. Bischofswerda, den IS. Januar 1900. Bekannt gemacht durch den Berichtsschreiber de» Königlichen Amtsgericht». Sekretär Wlmrs. Ausschreibung. Die Anlieferung von ca. 650 odm Mauersteinen zum hiesigen Schulneubau soll im Banzen oder getheilt vergeben werden, vlänket» nebst Bedingungen können im hiesigen Stadtbauamt entnommen werden und sind ausgefüllt, verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen Idle» «mmu 8. anher einzureichen. Bischofswerda, den 24. Januar 1900. Der Stadtrath. »>>. Lange. Bekanntmachung der Ortskrankenkasse zu Niederneukirch. Nach den vorgenommrnen ErgänzungSwahlrn besteht der Vorstand obengedachter Lasse vom 1. Januar 1900 an au» folgenden Personen: Herr LLÜ1»«I, stellvertr. Vorsitzender, „ »Iain«. „ Omutav vtvtL», „ Hvrm»»» sowie dem Unterzeichneten al» Vorsitzenden. Der Cassenvorstand. Sie« Blmllsott, Vorsitzender. Der Krieg in Südafrika. Mit Spannung sieht man in der ganzen gebildeten Welt den Nachrichten über den Aus gang der erbitterten Kämpfe zwischen Engländern und Buren entgegen, zu welchen der unternommene zweite Versuch General Buller'», dem in Lady smith eingeschlossenen Corp» de» Generals White Luft zu machen, geführt hat. Hängt doch viel von dem Ausfall dieses erneuten Unternehmen» der Buller'schen Armee, den Kameraden in Ladysmith Hilfe zu bringen, für die gesammte weitere Entwickelung de» Feldzüge» in Südafrika, ja der dortigen Lage überhaupt ab. Gelingt der jetzige Vorstoß der englischen Hauptarmee auf das von den Feinden belagerte Ladysmith, so würden sich die Buren voraussichtlich genöthigt sehen, in ihre eigenen Territorien zurückzugehen und zugleich die Belagerung von Mafeking und Kimberley auszuheben, so daß sie sich mit einem Male in die reine Defensive gedrängt sahen. Wird aber auch der erneute Ansturm der Truppen Buller'» auf die zwischen dem Tugelaflusse und Ladysmith liegenden befestigten Stellungen der Buren schließlich abgeschlagen, so dürfte alsdann die militärische wie die politische Lage der Eng länder in Südafrika noch viel precärer werden, al» sie schon bis jetzt war, speziell würde eine wiederholte Niederlage der englischen Hauptarmee in Natal zweifellos belebend und anfeuernd auf die Buren in der Capcolonie einwirken und wahrscheinlich die bis jetzt noch vermiedene offene Erhebung derselben gegen die verhaßte englische Herrschast Hervorrufen, und im letzteren Falle wäre nicht mehr und nicht weniger al» die ge sammte Stellung Englands in Südafrika ernst lich bedroht. Einstweilen indessen will noch immer nicht die Kunde über die Entscheidung in dem erbitterten Ringen kommen, da» nun bereit» seit voriger Woche in dem ausgedehnten Gelände zwischen dem Tugelaflusse und Ladysmith im Gange ist. Allerdings haben die von verschiedenen Seiten auf die Positionen der Buren eindriugenden englischen Colonnen seit dem Ueberschreiten des Tugela etwas an Boden gewonnen, jedoch offen bar nur unter empfindlichen Verlusten für sie, während in den letzten Tagen der Kämpfe nach dem Centrum der Stellungen des Burenheeres zu, als welches der SpionSkop und der Tabanyama- berg erscheinen, der englische Ansturm ins Stocken gerathen zu sein scheint. General Buller bezeichnet in einer Depesche aus Spearman'S Lager den SpionSkop als eine die feindlichen Verschanzungen fast gänzlich beherrschende Position, um welche der Kampf zwischen der Brigade Warren und den ihr gegenüberstehenden Streitkräften der Buren in vollem Gange ist. Vermuthlich wird der AuSgang desselben auch bestimmend auf den Ausfall der gesammten nun bereit» eine Woche währenden Schlacht sein, zu welcher der aber malige Vormarsch Büllers auf Ladysmith geführt hat. Gelingt e» den Engländern, den Gegner von SpionSkop zu vertreiben, so hätten sie so ziemlich gewonnene» Spiel, vermögen sich aber die Buren auf dem SpionSkop zu behaupten, so müßte der Ersatzmarsch der Buller'schen Armee auf Ladysmith al» gescheitert zu betrachten sein. Bei der hohen Bedeutung des gegenwärtigen Ringens zwischen Engländern und Buren in der weiteren Umgegend von Ladysmith besitzen die Vorgänge auf den anderen Punkten de» Kriegs schauplatzes nur ein untergeordnete« Interesse, doch giebt e» da auch an sich nicht viel des Neuen und BemerkenSwertheren zu verzeichnen. Bei Colesberg im nördlichen Capland liefern sich die dort operirenden Abteilungen der beiden feindlichen Parteien noch fortgesetzt belanglose Scharmützel, und am Modderflusse scheinen sich die Streitkräfte der Buren und die kleine Armee General Lord Methuen'S gegenwärtig fast nur beobachtend gegenüberzustehen. Die Belagerung Kimberley'» und Maseking's durch die Buren wird ebenfalls ohne bemerkenSwerthere Ereignisse weitergeiührt, wie es aber scheint, pfeifen weder dort noch hier die englischen Besatzungen endlich auf dem letzten Loche, wie dies nun schon des Oefteren verkündigt worden ist. Offenbar verdient die Zähigkeit, Ausdauer und Tapferkeit, mit welcher sich die Engländer sowohl in diesen Plätzen al» auch in Ladysmith nun schon seit Monaten noch immer halten, alle Anerkennung, während dafür die englische Kriegführung in anderer Beziehung alles weniger denn Sympathien erregen kann. Sind doch erst in jüngster Zeit wieder empörende Schändlichkeit«!!, welche die Engländer bei einem bald nach Beginn des Burenkrieges unternommenen Einfalle in das nordwestlichste Gebiet der Transvaal-Republik an der wehrlosen Bevölkerung begingen, bekannt geworden, wahre Greuelthaten, wie man sie nimmermehr von einer angeblich so hoch civili- sirten Nation, als welche da» englische Volk immer gern gelten will, erwarten sollte. Deutsches Reich. Dresden, 24. Januar. Der „Dr. Anz." schreibt: Rasch durchlief heute Nachmittag unsere Residenz die Kunde, daß Ihre kaiserliche und königliche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August von einer Prinzessin glücklich entbunden worden sei. Gestern war die Frau Prinzessin noch an das Krankenlager Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Friedrich zu Schleswig-Holstein geeilt. Wo die Botschaft der glücklichen Ent bindung hingelangte, und die Zeitungen sorgten durch Anschläge dafür, erregte sie aufrichtige Freude. Denn e» ist allbekannt, wie sehr sich Ihre kaiserliche und königliche Hoheit, nachdem sie drei Prinzen das Leben gegeben, rin Mädchen gewünscht hat. Bei der großen Beliebtheit, deren sich die Frau Prinzessin Friedrich August aller wärt» erfreut, wird auch in allen LandeStheilen dr» Königreich» die Nachricht von der Geburt einer Prinzessin nur Freude Hervorrufen. Die Geburt erfolgte, wie der erste ärztliche Bericht sagt, der kurz daraus im Taschenberg-Palai» erschien, Nachmittag» 2 Uhr 30 Minuten. Die Prinzessin ist, wie rS weiter darin heißt, ein kräftige» Mädchen und das Befinden der hohen Wöchnerin wie der neugeborenen Prinzessin ist ganz normal. Frau tzelbig, die bisher stet» Hebammendienst in der prinzlichen Familie ver sehen, hatte schon vormittag» im Palai» Woh nung genommen, und die Herren Geh. Rath Prof. vr. Fiedler und Geh. Medizinalrath Prof- vr. Leopold waren Nachmittag» zur Stelle. Den Mitgliedern des königlichen Hause» wurde daS frohe Ereigniß umgehend mitgethrilt, und auch den befreundeten Fürstenhöfen, insbesondere der grobherzoglich toskanischen Familie, meldete der Telegraph die frohe Kunde. Ihre Majestät die Königin erschien eine Viertelstunde nach der Geburt im Taschenbergpalais und alsbald trafen auch Ihre kgl. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg im Palais ein. Se. Excellenz der HauSmarschall von Carlowitz begab sich unverzüglich zu Ihren Majestäten dem König und der Königin nach Villa Strehlen, um weitere Anordnungen entgegenzunehmen. Im Verlauf des Nachmittags und Abends fuhren zahlreiche Herrschaften vor dem Prinzenpalai» am Taschenberg vor und trugen sich in die auS- liegenden Glückwunschbogen ein. Morgen Donners tag 1 Uhr Mittags findet in der Hofkapelle im Prinzenpalais am Taschenberg die Taufe statt, die, wie verlautet, Se. königl. Hoheit Prinz Max vollziehen wird. Daran wird sich im Residenzschloß eine Frühstückstafel anschließen. Dresden, 24. Januar. Bei der an Kaisers Geburtstag nächsten Sonnabend, Mittag V,1 Uhr, auf dem Theaterplatze stattfindenden Parole- AuSgabe wird eine Batterie auf der Straße unterhalb des Finanzministeriums 101 Salut schüsse abfeuern. Dresden, 25. Januar. Ihre Hoheit die Frau Herzogin Friedrich von Schleswig-Holstein ist heute Vormittag */,12 Uhr gestorben. Die kleine Besserung, die in dem Befinden der hohen Frau vor einigen Tagen ringetreten war und die augenblicklichen Besorgnisse verscheucht hatte, ist also leider von nur kurzer Dauer gewesen. Die Frau Herzogin, geborene Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg, hat ein Alter von 64 Jahren erreicht. Um die hohe Entschlafene trauern ein Sohn und vier Töchter: Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, Ihre Majestät die Deutsche Kaiserin, Ihre Hoheit die Frau Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein - Sonderburg-Glücksburg, Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen und Ihre Durch laucht die Prinzessin Feodora von Schleswig- Holstein. Ihre Hoheit die Frau Herzogin Friedrich hat lange Jahre in Dresden gelebt. Dresden, 25. Januar. Ihr« Majestäten der Kaiser und die Kaiserin trafen heute Nachmittag 5 Uhr 30 Min. mit Sonderzug von Berlin über Röderau auf hiesige« Hauptbahn hofe ein. Der Sonderzug wurde Nach«. 4 Uhr 25 Min. in Röderau von sächsischen Bahnorganen übernommen und 4 Uhr 30 Min. unter Leitung de» Transport - Ober - Inspektor» weitergeführt. Ihre Majestäten der König und die Königin empfingen Ihre kaiserlichen Majestäten aus dem Bahnhofe. Letztere fuhren in königlichen Hof equipagen nach der Billa der Herzogin Friedrich in der Münchener Straße. Da» deutsche Kaiserpaar hat im königlichen Residenzschloß Wohnung genommen. L Bischofswerda, 25. Januar. Am ver- gangen« Sonntag hielt im Hotel »Köni<!