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Als- illiS Azchebllltt für den Ächrk des Amtsgerichts Eibeiiffock und dessen Umgebung As»nnnu»ut oiertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. de» »Jlluftr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen- blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bet allen Reichspostanstalten. Ltlrgr.-Adrrssr: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ... 5K. Jahrgang. > Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar DienStag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. In amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fcrnsprccher Nr. Lw. so Dienstag, den 16. Februar LOO» DaS Königliche Ministerium des Innern hat durch Vermittelung des Sächsischen In genieur- und Architektenvereins einen Wettbewerb für Entwürfe zu Kleinwohnungen veranstaltet. Von den eingegangenen Entwürfen sind fünf Gesamtleistungen mit Preisen ausgezeichnet worden. Die Entwürfe und Borlageblütter werden vom 16. bis 85. Februar 1808 bei der unterzeichneten Behörde während der Kanzleiftun- de« zur Anficht ausgestellt. Königliche Amtshlmptmannschast Schwarzenberg, den ll. Februar 1909. R. Die Errichtung einer städtischen Arbeitsstelle für var- übcrgchend Arbeitslose ist in Aussicht genommen, wenn genügend Arbeitsaufträge erwartet werden können. Leider sind bis jetzt nur wenig Abschnitte von den kürzlich ausgegebenen Druckstücken zurückgegeben worden. An alle Empfänger des Druckstückes richten wir hiermit das dringende Ersuchen, den gedachten Abschnitt ausgefüllt baldigst an unsere Polizeiregistratur gelangen zu lassen. So fern der Abschnitt nicht mehr vorhanden, genügt auch ein einfacher Zettel, auf dem der un gefähre Jahresbedarf vermerkt wird. Die Arbeitsstätte würde auch Arbeiter zur Spaltung selbstbeschafften Holzes im Grund stücke des Auftraggebers vermitteln. Stadtrat Eibenstock, am 12. Februar l909. Hesse. L. Der Stadtrat hat eine Ladung Tteiukohle» bezogen, um diese in kleine» Menge» gegen Selbstkostenpreis an arme Ortseinwohner abzugeben. Die Ausgabe der Kohlen erfolgt am Dienstag den 16. und am Mittwoch, den 17. ds. Mts. nachmittags von 1—5 Uhr im Hintergebäude des alten Rathauses nur gegen Scheine, die in der Polizeiregistratur zu lösen sind. Stadtrat Eibenstock, am 12. Februar 1909. Hesse- L. Grundsteuer betreffend. An die unverzügliche Bezahlung des 1. Grundsteuertermius auf das Jahr 1909 wird hiermit erinnert. Ttadtrat Eibenstock, am 13. Februar 1909. Hesse- Schulgcldeiiihcbung betreffend. Von nächster Woche ab wird jeden Montag das Schulgeld für die Schüler der 2. Abteilung der Bürgerschule in einem Zimmer des alten Schulgebäudes vereinnahmt werden. Das Schulgeld für Schüler der l. Abteilung der Bürgerschule und der Selekta wird jeden ersten Dienstag eines Monats im neuen Schulgebäude entgegengenommen. Es kann aber trotzdem auch künftig Schulgeld in dec Stadtkasse entrichtet werden. Eibenstock, den 15. Februar 1909. Der Stadtrat. Hesse. M Eingegangen sind. a) vom Gesetz- und Verordnungsblatte für das Königreich Sachsen die Nrn. 77 106 vom Jahre 1008, d) vom Reichsgefetzblatte die Nrn. 48-63 vom Jahre 1808 und 1-7 vom Jahre 1808. Die Gesetzblätter, deren Inhalt aus den im Eingänge des Rathauses befindlichen An schlägen ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zur Einsicht an Ratsstelle aus. Stadtrat Eibenstock, den 15. Februar >909. Hesse. M. II Dienstag, den 16. Februar 1909, nachmittag 1 Uhr sollen in der Restauration „Zeutralhallc" hier ein Posten Kleider-, Hut- und Kopfbürsteu und Kardätschen an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 15. Februar 1909. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Königliche Bangewerkenschule zu Plauen i. B. Der Unterricht im Sommerhalbjahr 1808 beginnt Dienstag, de» 20. April früh 7 Uhr. Die Anmeldungen haben blS zum 15. März zu erfolgen. Die Aufnahme prüfung der neueintretenden Schüler findet Montag, de« 18. April d. I. früh 8 Uhr und die Aufnahme sämtlicher Schüler der vier Kurse am gleichen Tage nachm. 4 Uhr statt. Vom I. Oktober IS08 ab ist der seitherige vierkursige Lehrplan der Königlichen Baugewerkenslbulen in einen sünfkursigen Lehiplan umgewandelt worden und zwar mit einer bis Michaelis 1910 währenden UebergangSzeit. Im Winterhalbjahr liNV/ll wird erstmalig der neue fünfte Kurs und im Winterhalbjahr 1909/10 letztmalig der seitherige vierte Kurs abgehalten werden. Schüler, welche das ReilezeugniS noch nach dem seitherigen vierkursigen Lehrplane zu Ostern I9IV sich erwerben wollen, müssen daher spätestens zu Ostern 1909 in den 3. Kurs bei vor handener Befähigung hierzu «intrclen. Plauen i. V., am 15. Februar 1909. Die Direktion der Königlichen Baugewerkenschulc. Der englische Königsvcsuch ist zur allseitigen Zufriedenheit verlaufen. Es war von vornherein kein Ueberschwang, keine Uebertreibung dabei, aber viel guter Wille auf beiden Seiten. Die Berliner Bevölkerung nahm die Gäste mit Ehrerbiet ung auf und erwärmte sich mehr und mehr, als sie bemerkte, wie einfach sich der König gab und wie ihm daran zu liegen schien, Sympathie zu erwerben. Wäh rend der intime Familienverkehr von großer Herzlich keit war, trat in den öffentlichen Kundgebungen klar die Absicht hervor, die politischen Beziehungen beider Länder freundlicher zu gestalten. König Eduard drückte sowohl in seinem Trinkspruch im Schloß als auch bei jeinem Besuch im Rathaus den Wunsch und die Absicht aus, einem freundschaftlichen Verhältnis zwischen bei den Reichen zu dienen. Auch in den politischen Unterredungen, die der Reichskanzler Fürst Bülow und der Staatssekretär von Schön mit dem englischen Unterstaatssekretär Har bin ge und dem Kolonialsekretär Earl of Crowe hat ten, stellte sich ein vollständiges Einvernehmen inbe-- zug auf die gegenwärtig wichtigste europäische Ange legenheit, die Behandlung der Orientkrisis, heraus. Die englischen Staatsmänner ließen durch Reuters Bu reau verkünden, daß sie das politische Ergebnis der Reise als außerordentlich befriedigend ansähen und sich davon eine ausgezeichnete Wirkung auf die deutsch englischen Beziehungen versprächen. Namentlich wird auch anerkannt, daß mit dem deutsch-französischen Marokkoabkommen ein schweres Hindernis für freund schaftliche Geschäfte zwischen Deutschland und England hinweggcräumt ist. Solange der deutsch-französische Gegensatz wegen Marokko fortdauerte, bestand auch die Gcsahr einer Störung unseres friedlichen Verhältnisses zu England, da dieses verpflichtet ist, sich bei jedem marokkanischen Zwischenfall und jeder neuen Reibung zwischen Deutschland und Frankreich auf die französi sche Seite zu stellen. Es besteht kein Zweifel, daß das englische Kabinett diesen Zustand schon lange als unbequem empfunden hat, und daß daher die englische Befriedigung über die Beseitigung dieses Hindernisses für gute englisch-deutsche Beziehungen aufrichtig ist. Man braucht nun nicht zu erwarten, daß sich der günstige Eindruck der Reise des englischen Königs paares an dem deutschen Kaiserhofe sofort in konkrete Abmachungen Umsetzer, werde. Es fehlte ja auch bis her an bestimmten Streitobjekten, für die ein Aus gleich erforderlich wäre. Was die beiden Länder lange Zeit entfremdete, lag viel mehr in den Stimmungen der Völker, als in gegensätzlichen Ansprüchen: drüben Mißtrauen gegen die deutsche Flotte, Jnvasionsfurcht, hüben Sorge vor der Einkreisungspolitik. Die Dauer des erfreulichen Ergebnisses des Königsbesuches wird daher vor allem von dem Verhalten der öffentlichen Meinung auf beiden Seiten abhängcn. Die Herrscher und die Regierungen haben ein gutes Stück Aufklär ungsarbeit verrichtet, Parlamente und Presse mögen desgleichen tun. — Deutschland. Unser Kaiser hörte Sonn abend im Berliner Schlosse die Vorträge der Staats sekretäre Freiherrn v. Schön Auswärtiges^, v. Tir- pitz (Marine) und des Chefs des Marine-Kabinets. - Die Kaiserin empfing den Vorstand des Elisabeth Kinder-Hospitals, über welches sic vor 25 Jahren das Protektorat übernommen hatte. Die Universität Oxford, an welcher der Kaiser Ehren-Doktor der Rechte ist, hat für das ihr geschenkte große kaiserliche Portrait ihren Dank ausgesprochen. Die Stadt B e r lin wird aus Anlaß des Königs-Besuches sechs neuen Straßen britische Städte-Namen verleihen und zwar Londonerstraße, Edinburgerstraße, Dnblinerstraße, Li- verpolerstraße usw. Der Berliner Oberbürgermeister Kirschner drückte seinem Londoner Kollegen seine Freude über den Besuch König Eduard's im Berliner- Rathaus aus. - Das englische Königspaar, das nach Abschluß der Berliner Begegnung unter herzlicher Ver abschiedung nach London am Freitag abend abgereist war, ist 24 Stunden später wohlbehalten zu Hause an gekommen und mit Ovationen begrüßt worden. Beim Verlassen des deutschen Bodens hatte der König noch mals an den Kaiser depeschiert und ihm seinen Dank für die verbrachten schönen Tage mit einem „Auf Wie dersehen!" ausgesprochen. In London ist man an dauernd sehr befriedigt von dem Verlauf der Berliner Tage und die Ankunft und der Einzug des Königspaares in die Reichshauptstadt werden, wie es in Berlin eben falls geschieht, in den Theatern bereits kinemathogra phisch dargestellt. Von solchen momentanen Empfin düngen hängen die guten Beziehungen zwischen dem deutschen Reiche und England natürlich nicht ab, die Hauptsache ist, daß man sich beiderseits vollständig da rüber klar wird: „Der andere will dir wohl!" Die Kriegsschiff-Neubauten werden hüben, wie drüben nicht aufgegeben, aber, wenn jeder weiß, es steckt nichts wei tcr dahinter, können auch sie mit Ruhe betrachtet werden. — Das M i l i t ä r k a b i n e t t wird gleichzeilig mit dem Kriegsminifterium am 1. März ds. Js. die Feier seines mehr als 100jährigen Bestehens begehen. Bekanntlich war irrtümlich gemeldet worden, daß die Hundert-Iahrfeier des Militär- kabinettS auf einen Tag des Dezember vorigen Jahres fiele. In Wirklichkeit war das eigentliche Gründungsjahr, von dem ab das Militärkabinett als selbständige Behörde auftritt, nicht bekannt und mußte erst ermittelt werden. Die Nachforschungen haben nun ergeben, daß die Begründung des jetzt bestehenden Militärkabinetts zu einem Zeitpunkt, der zwischen den Jahren 1770—1775 liegt, erfolgte. Dementsprechend würde das Ka binett etwa ein Jubiläum feiern, das ein 133-138 jähriges Be stehen zur Voraussetzung hat. Wie man erzählt, plant der oberste Kriegsherr anläßlich der Zentenarfeier des Kriegsmi nisteriums und des Militärkabinetts besondere Ehrungen für diese Behörden. Für den verstorbenen Hofprediger a. D. Stöcker fand Sonnabend in der Berliner Stadtmis sionskirche, an der er zuletzt gewirkt, eine großartige Leichenfeier statt, an der hundert Geistliche im Ta lar, darunter auch Oberhofprediger vr. Dryander, Ver treter der .Kirchenbehörden, studentische Deputationen, der Obcrhcfmeister der Kaiserin usw teilnahmen. Die Predigt hielt Pastor Max Brann, ein Schüler Stöckers. Dann folgte die Beisetzung. Sozialdemokratische S t r a ß e n d e m o n strationcn sollen bis auf weiteres unterbleiben. Der Unfug in Berlin am Einzugstage des Königs Eduard mit dem Flaggen Abreißen und der Zerstörung von Privateigentum hat die besonnenen Elemente der Sozialdemokratie zu der Erkenntnis geführt, daß die Verlegung der Agitation auf die Straße doch zu höchst bedenklichen Folgen führen kann. Selbst am 18. März sollen die Straßendemonstrationen daher unterbleiben.