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Der fächfifche GrzShler. Gelte ». 1»4 — Die König s Deutsches Reich. Dresden. S. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Präses de» katholisch-geistlichen Konsistoriums, Hofkaplan und Kanonikus Karl Maaz in DrrSven da» Ritterkreuz 1. Klasse de» Verdienstorden» zu verleihen. Dresden, 14. Novbr. Se. Majestät der > König hat sich heute früh mit dem zu Besuch in Strehlen weilenden Prinzen Emanuel von Orleans, Herzogs von BendSme, und dem Prinzen Georg, königlichen Hoheiten, zu den für die nächsten Tage aus Moritzburger Revieren in Aussicht genommenen Jagden dorthin begeben. Dresden, 14. Novbr. Das Befinden Sr. König!. Hoheit deS Prinzen Friedrich August ist auch heute ein gutes. Der behandelnde Arzt, Herr Oberstabsarzt I. Klasse, vr. Selle, erschien heute nicht im Prinzenpalais. Ein neues Bulletin wird erst Mittwoch Mittag auSgelegt werden. Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde empfing am Sonnabend eine Deputation der Kirchengemeinde Nebelschütz, der sich zwei Ehren jungfrauen in der eigenartigen Nationaltracht angeschlossen hatten. Die Abordnung stattete anter Ueberreichung einer Widmungsmappe Dank ab für ein von Ihrer König!. Hoheit für die Kirche zu Nebelschütz gemaltes Altargemälde. Bischofswerda, 14. Novbr. Das am Mittwoch, den 8. d. M., bei Gelegenheit deS ersten recht gut besuchten Familienabends im Gebirgsverein abgehaltene Gastspiel des Bautzner Stadttheater-Ensembles war mit einem vollen Erfolge gekrönt. Zur Darstellung gelangte die Novität: „DaS fünfte Rad" und wurde das Stück in geradezu mustergiltiger Weise ousgesührt und war der Beifall einmüthig ein bedeutender. Es war eine streng künstlerische Leistung die uns geboten wurde, und eben deshalb die richtige Würdigung fand. DaS Werk an sich ist äußerst gehaltvoll, das Thema dem Leben entnommen. Die Leistungen der darstellenden Personen geradezu hervorragend, an der Spitze der artistische Leiter, Herr Dir. Zimmermann, als Seering. Allgemein wurde der Wunsch rege, daß die Direktion des Bautzner Stadttheaters einige Vorstellungen hier absolviren möge und wird uns gerade heute die Mittheilung gemacht, daß bereits am Donnerstag nächster Woche ein Gastspiel im Saale des Hotel „König Albert" stattfinden soll mit „Cornelius Voß", ein Lust spiel von Blumenthal und Kadelburg. Wir be grüßen das mit großer Freude. Bischofswerda, 14. Nov. Der hies. kgl. sächs. Militärverein, unter der vorzüglich bewährten Leitung seines langjährigen Vorstandes, Herrn Paul Schachert, beging am Sonntag in den Sälen des Hotel „König Albert" sein 39jähr. Stiftungsfest. Daß sich dasselbe großer Beliebt heit erfreut, verrieth der zahlreiche Besuch. Durch recht exakte Darbietungen deS Militär-Gesang- Vereins, sowie deS hiesigen Stadtmusikkorps wurden die Anwesenden auf die angenehmste Weise bis nach 10 Uhr unterhalten. Ein be lebter Ball schloß sich an. Im Uebrigen gab der Abend wiederum den Beweis davon, daß dem Vereine der echt kameradschaftliche Sinn innewohnt. Bischofswerda, 15. Nov. Der Geflügcl- züchterverein Bischofswerda und Umgegend wird vom Sonnabend, den 9. Dezember, bis Montag, den 11. Dezember, in den Sälen des Hotel „König Albert" eine Geflügelausstellung abhalten; Prämiirung wird damit verbunden sein -o Bischofswerda, 16. Novbr. Vielen Gliedern unserer Kirchengemeinde, die eS erlebten, wird eS nicht uninteressant sein, wenn wir daran erinnern, daß heut vor 20 Jahren das herrliche Orgelwerk unserer Stadtkirche in den Dienst der Verehrung des Allerhöchsten und der Erbauung der Kirchengemeinde getreten ist. In unge schmälerter Brauchbarkeit läßt sie noch heute ihre Stimmen in jugendlicher Frische und Fülle, aber auch in berückender Anmuth unter den kunst fertigen Händen ihres geschmackvollen Pflegers und Erregers erschallen, so daß auch hier nach 20 Jahren das Sprichwort gilt: Da» Werk lobt den Meister, der e» erbaute! — 1b. Novbr. Auf den in der Beilage be- kindlichen Artikel, brtr. den außerordentlichen Etat für Sachsen für die Finanz-Periode 1900/1901 weisen wir ganz besonder» hin; unter den ver schiedenen Titeln befindet sich auch derjenige für die Erweiterung de» Bahnhof» Bischofswerda. Jedenfalls ist die Sache der Erwägung werth, und wir können e» daher dem Landeskulturrath nur Dank wissen, daß er die Sache nochmal» in Anregung gebracht hat." — So da» Vaterland. Wir glauben, auch unter den Lehrern werden viele so denken. — Erfreuliche Po stresormen hat Staats sekretär von PodbielSki in Straßburg in Aus sicht gestellt. Er erstrebt, allerdings erst für später, einmal die Einführung eine» allgemeinen 5 Pfennig-Briefe» und die Abschaffung der Packet- Bestellgebühr. Auch mit der gewünschten Ein führung der Bersandgattung GeschästSpapiere mit einer Minimaltaxe von 10 Pfg. bi» 2b0 Gramm, 20 Pfg. bi» 500 Gramm, 30 Pfg. bis 1000 Gramm erklärte sich PodbielSki einverstanden. — Personen, welche mit Anfang de» nächsten Jahre» im Besitze eines Wander- ge werbescheineS sein möchten, machen wir darauf aufmerksam, daß eS sich empfiehlt, den selben baldigst bei der zuständigen Behörde zu beantragen. Werden dergleichen Anträge erst im Monat Dezember gestellt, so kann e» vor kommen, daß deren Erledigung nicht so schnell erfolgt, als es im Interesse der Antragsteller liegt. — Die Wildpretsaison steht jetzt auf ihrer Höhe. Vom 15. Novbr. ab beginnt nach dem sächs. Jagdgesetz auch die Abschußzeit für Ziemer und Krammetsvögel, und eS giebt in Sachsen überhaupt kein jagdbares Wild mehr, welches nicht erlegt werden dürste. Doch bereit» in den nächsten Wochen wird dies anders sein, da vom 1. Dez. ab sowohl in Sachsen, als auch in Preußen die Rebhühner nicht mehr geschossen werden dürfen und am 16. Dez. auch daS weib liche Rehwild wieder in die Schonzeit tritt. — Als ein Mittel, um daS Anlaufen der Schaufen st er zu verhüten, wird Folgendes empfohlen: Man stelle in jedes Fenster zwei flache Porzellan- oder GlaSschalen, halb gefüllt mit Chlorcalcium. Dieses saugt alle Feuchtigkeit ein. Es ist gut, den Inhalt der Schalen alle 2—3 Tage durch frischen zu ersetzen, das ge brauchte Chlorcalcium bei mäßiger Wärme zu trocknen und erst dann wieder zu verwenden. Oberneu kirch, 14. November. Der hiesige Turnverein hielt im Saale des Gasthofs zur Krone einen Vergnügungsabend ab, welcher durch Aufführung eines Fahnenreigens von 12 Damen und 12 Herren besonders verschönt wurde. Die Lachmuskeln der zahlreich Anwesenden wurden recht angestrengt, als ein Dutzend Hand werksburschen der verschiedensten Gewerke auf- traren und einen überaus komischen, gelungenen Turnreigen zum Besten gaben. Mit fröhlichen Tanzweisen wurden die turnerischen Darbietungen eingerahmt. tz Neukirch. Donnerstag, den 16. d. M., hält der Männerverein in M. Lehmann'S Restaurant eine Versammlung ab, bestehend in Gesängen und einem Vortrag des Herrn DiakonuS Hieronymus über Land und Leute der Slowakei. Dresden, 13.Nov. (VomLandtage.) Inder heutigen Sitzung der Zweiten Kammer, der die Staatsminister v. Metzsch und v. Watzdorf beiwohn ten und die um 12 Uhr Mittags begann, fand zu nächst die allgemeine Borberathung des Dekrets 4, betreffend den Bericht über dir Verwaltung und Vermehrung der Kgl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft auf 1896 und 1897, statt. Abgeordneter Röder-Roßwein trat warm für eine Verlegung der keramischen Sammlung von Dresden nach Meißen ein. Die Abgg. Gontard, BehrenS und Dietrich-Helfenberg kamen u. A. aus die Entfernung deS Bildes „Die Disputation Luthers mit vr. Eck" aus der Dresdener Galerie und die dadurch entstandenen Gerüchte, als ob die Kommission Ankäufe vom konsesstonell-katho« lizierenden Standpunkte au» vornehmen, zu sprechen. Staatsminister v. Watzdorf erklärte darauf: Bei Ankäufen für die Galerie sei niemals der konfessionelle Standpunkt irgendwie in den Vordergrund getreten. E» sei daS erste Mal, daß der konfessionelle Standpunkt in diese Materie hineingetragen worden ist. Wenn die Meinung aufkommen sollte, daß die Bilder au» konfessio nellen Rücksichten in die Galerie ausgenommen würden, so werde er sein Amt sofort niederlegen. Da» beregte Bild sei auf Vorschlag der Behörde für die Fürstenschule in Grimma abgegeben worden, weil man meinte, daß eS künstlerisch keinen besonderen Werth habe. Schließlich wurde der Bericht auf Antrag de» Abgeordneten Rüder an die RechrnschastSdeputation abgegeben. Da rauf folgte die Borberathung de» Gesetzentwürfe», betreffend die provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1901. Der Entwurf wird ohne Debatte an di« Finanz deputation verwiesen. Darauf zeigt der Abg» , . Sächsische Landeslotterie hat im Jahre 1896 einen Ueberschuß von 4,244.367 Mark 57 Pfg. und im Jahre 1897 einen solchen von 4,243,295 Mark 53 Pfg. ergeben. — 15. November. Für die heutige Nacht wird ein starker S t e rnsch n uppen f al l er wartet. Die Astronomen einiger Sternwarten versuchen die Himmelskörper zu photographieren. Man will durch Vergleiche der von zwei ver schiedenen Stellen aufgenommenen Bilder festzu stellen versuchen, mit welcher Geschwindigkeit die Meteore durch die Atmosphäre der Erde fliegen. Hoffentlich ist der Himmel heute Nacht weniger bedeckt als er es den Tag über bleiben zu wollen scheint, damit uns das Schauspiel eines Stern- schnuppenregenS nicht ganz entgeht. Am 27. Nov. 1872 war es hier in Bischofswerda in den Abendstunden und die ganze Nacht hindurch in glänzendster Weise wahrzunehmen. — Ueber das dritte Hortbildungöschul- jahr, das in Sachsen eingesührt ist, sagt daS „Vaterland": „Die Landwirthe sind nicht an sich Gegner der Fortbildungsschule und würden wohl auch die Störungen, die sie ihnen in der Ausübung ihres Berufes bringt, wie so manches andere, was der moderne Staat ihnen ansinnt, um des Ganzen willen willig ertragen, wenn sie sich nur erst von dem wirklichen und erheblichen Nutzen derselben überzeugen könnten. DaS ist aber nicht der Fall. DaS, waS die Fortbildungs schule auch auf dem Lande (von der Stadt ioll ja nicht die Rede sein, obwohl auch da die Ver hältnisse bisweilen nicht viel günstiger liegen) selbst im günstigsten Falle leistet, steht in keinem rechten Verhältniß zu den darauf verwendeten Kosten und Mühen. In dieser Beziehung würde man unserer Ansicht nach viel bessere Erfahrungen machen, wenn man die jetzt für den Fortbildungs schulunterricht auf dem Lande aufgewendeten Summen vielmehr dazu benutzte, um die Zahl der einem Lehrer zugewiesenen Kinder durch weitere Theiluog der Klassen zu vermindern und dadurch den Volksschulunterricht selbst auch auf dem Lande zu heben. Immerhin würde eS ein Unrecht sein, den Fortbildungsschulunterricht, sei es auch nur auf dem Lande, überhaupt wieder abzuschaffen. Aber daS will ja auch der LandeS- kulturrath nicht. DaS 3. Schuljahr aber al» daS lästigste und zugleich dasjenige, wo, auf dem Lande wenigstens, selbst bei hingehendster Arbeit der Lehrer und größter Tüchtigkeit derselben au» Gründen, die Jedem bekannt sind, der die Ver hältnisse au» eigener Anschauung und nicht etwa bloß au» Büchern kennt, am wenigsten erreicht wird, könnte füglich in Wegfall kommen, oder doch durch eine Einrichtung ersetzt werden, bei der lediglich diejenigen den Unterricht genießen, die sich freiwillig dazu melden und mit denen dann natürlich auch, wie man an den gewerb lichen Fortbildungsschulen in den Städten steht, ganz andere Erfolg« erzirlt werden könnten. — 14. Novbr. Bei der gestrigen Ziehung 5. Classe 136. König!. Sächs. LandeS-Lotterie fielen 500,000 Mk. auf Nr. 10,182 bei Herrn C. O. Hochgemuth in Plauen bei Dresden. Die Gewinner des großen Loose» sind, wie au» Dresden geschrieben wird, Eisenbahnbeamte und einer solchen unverhofften Spende recht wohl be dürftige Leute. Einige von ihnen sind mit Kindern reich gesegnete Familienväter. Da scheint Fortuna also doch einmal einen guten Gedanken gehabt zu haben! , — Die Ziehung der 5. Klasse der säch sischen Landeslotterie ist im vollen Gange. Wir bringen deshalb nachstehend unseren Lesern die bez. Gewinntabelle zum Abdruck, die den glück lichen Gewinnern die Berechnung leicht ermöglicht: v.Mark aus '/,Loos ausV-LooS aus '/«Loos aus V», LooS .// .S 107 90 41 45 20 18 08 9 04 150 126 75 63 37 25 35 12 67 168 136 89 68 44 27 37 13 69 2,0 169 — 84 50 33 80 16 90 212 179 14 89 57 35 82 17 91 250 211 25 105 62 42 25 21 12 272 229 80 114 90 45 96 22 98 300 253 50 126 75 50 70 25 35 500 422 5V 211 25 84 50 42 25 1000 845 — 422 50 169 — 84 50 3000 2535 — 1267 50 507 — 253 50 5000 4225 — 2112 50 845 — 422 50 10000 8450 — 4225 — 1690 — 845 — 15000 12675 — 6337 50 2535 — 1267 50 20000 16900 — 8450 — 3380 — 1690 — 30000 25350 — 12675 — 5070 — 2535 — 40000 33805 — 16900 — 6760 — 3380 — 50000 42250 — 21125 8450 — 4225 — 60000 50700 — 25350 — 10140 — 5070 — 100000 84500 — 42250 — 16900 — 8450 — 150000 126750 — 63375 — 25350 — 12675 — 200000 169000 — 84500 — 33800 — 16900 — 300000 253500 — 125750 — 50700 — 25350 — 500000 422500 — 211250 — 84500 — 42250 —