Volltext Seite (XML)
1IL Der süchstsqe G^ichlrr. «ettr S L8V». Dativ -rstnnte Männer gegen einen Jahresbeitrag von mindestens b Marl erlangen, sür welchen Beitrag ihnen das „Vaterland" wöchentlich un entgeltlich zngrht.) Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Zittau, 1. Oktbr. Der Allgemeine Deutsche Sprachverein hielt heute hier seine Haupt versammlung ab, welche ouS allen deutschen Sauen und au» den angrenzenden Thrilen Oesterreichs besucht war. Den Festvortrag bei der öffent lichen Sitzung im Festsaale de» Johanneum» hielt Professor Behaghel - Siehrn über „Gesprochene« und geschriebene« Deutsch". Professor Pietsch- Berlin vrrtüadete ein Prei«au«schreiben von 1000 Marl brtrrffend Sammlung und Bearbei tung de« Wortschätze« der deutschen Seemann«- spräche. Nachmittag« fand ein Festmahl im Bürgersaalr de« Rathhause« statt. Pari«, 1. Oktober. Der frühere Minister präsident Charle« Dupuy hielt heute bei der Einweihung eine« Krankenhauses in Le Puy eine Rede, in welcher er der Zuversicht Aus druck gab, daß der Senat e« verstehen werde, die Republik gegen die Aufrührer zu schützen. Weiter bemerkte Dupuy, der Richterspruch von RennrS habe die DrryiuS-Affäre definitiv er ledigt. Redner verurtheilte sodann die Re pressalien, denn diese würden das feste Gefüge der Armee schädigen, und schloß mit den Worten, Frankreich wolle in Frieden leben und arbeiten. Lyon, 1. Oktober. Auf einem von seinen Wählern veranstalteten Bankett erklärte Lanessau, die Repbublikaner hätten die thatsächliche Gefahr, welche der Republik drohte, begriffen und hätten sich zusammengeschlossen, um Frankreich zu retten, das siegreich und stark auS der Krisis hervor gehen werde. Die Gegner hätten sich vereinigt und Monarchisten und andere suchten Galliset zu bewegen, sich ihnen anzuschließen. In dieser Hoffnung aber täuschten sie sich. „Gallifet", schloß der Redner, „ist, wie wir Alle, ein treuer An hänger der Republik." Limoges, 1. Oktober. Bei der Einweihung eines Denkmal« für die im Jahre 1870 ge fallenen Soldaten aus dem Departement Haute- Vienne hielt Minister Millerand eine patriotische Rede, in der er sagte, wenn morgen dieselben Er eignisse einträten, würden Alle ohne Ausnahme gegen den eindringenden Feind marschiren und sich unter der Fahne Frankreichs einig zusammen finden. London, 1. Oktbr. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Dundee gemeldet, es sind Anzeichen vorhanden, daß die Buren zur Offen- sive übergehen. 5000 Mann derselben sind ganz nahe an der Grenze concentrirt. London, 2. Okt. „Daily Mail" meldet au« Pietermaritzburg: In hiesigen militärischen Kreisen glaubt man sicher, daß man den Buren wird Widerstand leisten können, sobald Ver stör kungStruppen angekommen sind. — Dem „Standard" wird aus New-Castle vom 1. Okt. gemeldet, es haben unzweifelhaft wenigstens 20,000 bewaffnete Buren, die mit Pferden reich versehen sind, an verschiedenen Punkten der Grenze von Transvaal, besonders in der Rich tung von Natal, Ausstellung genommen. Sie machen kein Geheimniß davon, ja, rühmen sich, daß sie beabsichtigen, nächsten Mittwoch in Natal emzurücken und alle Engländer in's Meer zu treiben. Es sieht wirklich so aus, als ob in Natal bedeutende Truppenmassen einfallrn werden. London, 2. Okt. Die Londoner Omnibus- gesellschast wurde angewiesen, für die Kapkolonie 1000 Pferde zu stellen. Madrid, 1. Oktober. DaS oberste Kriegs gericht verurtheilte den General Jaudenez wegen der Uebergabe Manila'« zum Uebertritt in die Reserve. Ni sch, 1. Okt. Ein königlicher UkaS hebt den über das Departement Belgrad verhängten Belagerungszustand auf. DaS Standgericht stellt seine Thätigkeit ein. Kapstadt, 1. Okt. (Meldung de« „Reuter- schrn Bureau«".) 4000 Buren stehen in Volk«- ruft. In New-Castle werden zum Schutze der Stadt Karobinirri erwartet. ES wird gemeldet, die Buren in VolkSrust würden wahrscheinlich strikte Defensive beobachten. Zahlreiche Anzeichen dafür sind vorhanden, daß im Oranje-Freistaat rege militärische Thätigkeit herrscht. In Barde schreitet die Trupprnconerntration fort. Au« drm Lager Glencoe ist hier ein Telegramm ein- getroffen, «ach dem die Freiwilligen von Natal Lady Smith erreicht haben und eint Abthrilung derselben auf Halpmapaar vdrtücke, um die Drenze za decken. ES erhält sich da« Gerücht, > daß diese Nacht bedeutungsvolle vorwärt«- I bewegungen der Truppen erfolgen sollen. Cairo, 1. Oktober Egypten ist zur Zeit pestfrei. — Der Nil ist in beständigem Fallen begriffen. Da« diesjährige Steigen desselben war da« schlechteste, welche« je verzeichnet wurde. Da« Land, welche« man nicht bewässern kann, umfaßt nach der Schätzung 200,000 Feddan». V erwischtes. — Die gesammteJagdbeute deSKaiser« während seine« fünftägigen Aufenthalte« in Schweden beträgt 62 Rehböcke, 1 Fach« und 7 Bussarde. Davon entfallen 24 Böcke und ein Fuch« aus Snogeholm, während die übrigen 38 Böcke und die 7 Raubvögel in dem Jagdgebiete de- Grafen Thott-SkaberSjö erlegt wurden. Die Mehrzahl der erbeuteten Gehörne ist außerordent lich stark und prächtig geperlt. — Posen, 30. September. In Dembicz, Krei« Schroda, sind fünf Personen an dem Genüsse giftiger Pilze gestorben. Mehrere liegen schwer krank darnieder. —* Die Schwester Heinrich Heine'«, Frau Charlotte Emden in Hamburg, wird am 18. Oktober ihren hundertsten Geburtstag feiern können. Die alte Dame war in der letzten Zeit mehrfach leidend. — Bremerhaven, 30. September. Der hiesige Fischdampfer „Karl" ist mit der gesommten Besatzung von zehn Mann in der Nordsee unter gegangen. — Köln, 30. September. Wie die „Köln. BolkSzeit." aus Boppard meldet, stürzte in dem Dorfe Salzig der Neubau der katholischen Kirche ein; mehrere Arbeiter sind verunglückt. — Fulda, 30. September. Hier wurde ein Aussehen erregender Mord verübt. Ein acht zehnjähriger Mensch Namen« Burkard wurde von einem neunzehnjährigen jungen Manne Namens Levi auf offener Straße ohne jede Veranlassung erstochen. — (Vermischte Nachrichten.) Am Freitag Nachmittag gelang e« nach rastloser Arbeit, die letzten bei dem Einstürze de« Hause« in der Wolsstraße zu Köln Verunglückten an da« Tageslicht zu befördern. Im Ganzen waren 13 Personen verschüttet, von denen 12 da« Leben eingebüßt haben. — Der Dienstknecht Hoffmann, der Mörder der Familie Müller in Oldisleben, hat sich im Gesängniß zu Weimar erhängt. Am Tage vorher hatte er eingestanden, die Familie Nacht« ermordet und 600 Mark ge raubt zu haben. — Auch eine Reklame! In Charlottenburg stand neulich auf einer Anschlag säule (der Name großgedruckt): Anna, kehre zu deiner betrübten Herrschaft zurück. Du darfst auch wieder mit Schumann« Putzpulver putzen, denn diese» ist doch das Allerbeste. — Im letzten Sommer hat eS nicht weniger al« 72 schwere Touristenunsälle in den Alpen gegeben. Die Zahl der Opfer der Berge beträgt 67 Tobte und 31 Verwundete. Bon den letzteren dürften einige noch nachträglich gestorben sein. Die Zahl der Verunglückten in den Schweizer Bergen beträgt 61, auf Tirol und Baiern entfallen 37. Mit vier Tobten aus einen Schlag steht in diesem Jahr die Dente Blanche im Kanton Wallis in der traurigen Statistik obenan. — Auf einem Bauernhose zu Rickenbach, Luzern, leben in einer Haushaltung friedlich und fröhlich beisammen: die Urgroßmutter von 85 Jahren, Großeltern, in den fünfziger Jahren stehend, 13 wohlerzogene Söhne und Töchter und ein Urgroßkind. — Eger, 29. Septbr. Vorgestern wurde hier jener Uebelthäter, der den Frächter Riedl auS Königsberg und dessen Sohn ermordet hatte, verhaftet. ES ist die« ein angeblich 16 Jahre alter Bursche aus Littengrün, einem Dorfe in der Nähe des Thatorte«. Man sand bei ihm 24 Gulden, den Lohn de« ermordeten Riedl, und den blutigen Knüttel, mit welchem er die That verübte. Er ist geständig und giebt an, zwei Mitschuldige zu haben, welche er nicht kennen will. —* Lemberg, 1. Oktober. Nach Blätter meldungen sind in Lubaczow 360 Gebäude ab gebrannt. Darunter befinden sich Rathhau», Kirche und die Schulen. Der angerichtete Schaden soll nahezu eine Million Gulden be tragen. — Zürich, 30. September. In einem hiesigen Hotel ersten Range» wurden einer daselbst logirenden Dame Gchmucksachen im Werthe von ca. 10,000 Frank entwendet. Bon der Thäterschast hat man noch keine Spur. —* Zürich. In der Nähe der PilotuS- bahn wurde dir Leiche de« seit Anfang Sqrtember auf einer Pilatu«tour verschollenen Apotheker« Röckl gefunden. —* Konstantinopel, 30. September. Bei dem Erdbeben im Vilajet Aidin sind nach amt licher Meldung 12,932 Häuser eingrstürzt; 783 Personen sind umS Leben gekommen, 657 Personen sind verletzt worden. — New-Aork, 30. September. Der „New-Aork Herald" meldet auS Panama: Der Dampfer „Montojo" soll auf dem Magdalenen- strom verbrannt fein. Bon 50 Paffagieren, die sich an Bord befanden, sollen nur 20 gerettet sein. Der Schatzsekretär von Columbien befindet sich auch unter den Opfern. TtraskennNeeesiHuuF. Bautzen, am 29. September 1899^ Als ein grober Messerheld stand der am 12. Mitrz 184S geborene Arbeiter Karl Ernst Schudack aus Randen, Ar. Hoyerswerda, unter Anklage, um sich «egen gefähr licher Körperverletzung zu verantworten. Am Sonntag, den S. August, Abend», saß der Angeklagte mit dem Zeugen Lorenz, Kitte und Noack in dem Gasthofe zu Lippitsch, wo Tanzmusik gewesen war. Bald daraus ge- riethen die Genannten in einen Wortwechsel. Beim Nachhausegehen erhielt nun plötzlich der Zeuge Lorenz von dem Angeklagten, welcher sich hinter einem Hollunder strauch versteckt hielt, Stiche in den Hals und an die Stirn, daß ihn die Zeugen Noack und Kitte sofort zum Arzt schaffen mußten. Der Zeuge Lorenz war durch den erlittenen Blutverlust sehr erschöpft, und war das schnelle Transportieren zum Arzt sehr wünswenSwerih, da sich der Verletzte sonst verblutet hätte. Der Angeklagte ver suchte in der heutigen Verhandlung die Lage der Sache auf Nothwehr zurückzusühren. Er wurde jedoch durch die Beweisaufnahme überführt und zu 4 Jahren Grsitngnitz kostenpflichtig verurtheilt. Von einer Anklage wegen fahrlässiger Tödtung wurde die 2S Jahre alte Schuhmachersehesrau Anna Marie Pinder geb. Kunze in Wilthen freigesprochen. Die Kosten sielen der Staatskasse zur Last. Die Verhandlung sand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Repertoir der königl. Hoshteater in Dresden. Opernhaus: Dienstag: HanS Helling. — Mitt woch : Odysseus' Heimkehr. — Donnerstag: Der Bajazzo. Sicilianische Bauemehre. — Freitag: Der fliegende Holländer. — Sonnabend: Amelia. — Sonntag: Lucrezia Borgia. — Schauspielhaus: Dienstag: Die Gefährtin. ParalecsuS. Der grüne Kakadu. — Mitt woch: DaS fünfte Rad. — Donnerstag : Ein Winter märchen. — Freitag: Der Gesandtschaft-»Attachs. — Sonnabend: HanS. — Sonntag: Ein SommepnachtStrauw. IS 50 50 58 SO Allo 1200 Psd. 1 Kilo SO „ bis 7 81 - 8 24 - 7 8S - 7 SO - 7 87 - 12 — 3S - 6 SS - 11 — M.Pf. M. Pf. 12 —bis 14 — 280 - 3 — 280 - 200 2 SO M.Pf. M.Pf. 7 18 , 7 S4 7 S 7 10 Heu Stroh Butter Erbsen Kartoffeln SO Bo rauSsichtltche Witterung DienStag, S. Oktober Bei vorwiegend wolkigem bis trübem, ein wenig kühlerem, windigem Mefter. Regensälle. Mittwoch 4 Oktober. Wechselnd bewölktes, kühleS Wetter mit etwas Regen, windig. M.Pf. 2 80 . 18 — » 2 SO 10 — 3 2S SO Kilo Hirse Heu Kartoffeln Butter 1 Kilo 240 - Stroh(SOOL) ISMk.- 18— 8utt»r ölsvlioütWPrä». 2Mk.S0Pf.biS2Mk.70Pf. schwarz, weiß und farbig, —- — — pr. Meter — in den modernsten .Geweben, Farbe» und — S.iimmoportz'tzSostioo-fAdriko« (i.».i.M.) Arivß. In hohen und höchsten Kreisen wird Meßmer« Thee getrunken. Derselbe empfiehlt sich wegen seiner Güte und Billigkeit von Familie zu Familie weiter und gilt heute Hr die verbreitetste Marke. Zu Originalpreisen be,: F. A. Fischer, BischosSwerda. Wer kaufen «Eher ver- säume nicht, sich an Mmiack- aolsiil»-»»««, Hpwwach«», Prager Straße 16, mmi- I. Ltax«, zu wenden. Man findet dortielbst GlocSS für Herren und Damen, ff. Juchten-Stepper, Handschuhe von Ziegenleder, Rehleder, Waschleder und Offizier« - Handschuhe von Rennthierleder. Die Preise sind billig, die Qualität vorzüglich. Ferner führt die Firma Normal - Unterwäsche, Herren - Socken, Frauen- Strümpfe rc. Händler erhalten Extra-Preise. M.Pf. M.Pf. 7 69 biS 8 6 7 S7 - 8 6 43 - 6 6 20 9 — Ferkel 1008 Stück S ü bis 14 Mk. Marktpreise i« Käme«- am 28. September 1899. SO Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Haidekorn Hirse Marktpreise ia Bautzen am 30. September 1899. SO Kilo Weizen Korn Gerste Hafer Erbsen