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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 09.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190902098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-09
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Monat
1909-02
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Jahr
1909
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ging am Sonnabend Abend beim ersten Gorde-Regimcnt in Potsdam den Erinnerungstag an seinen aktiven Dienst- Eintritt bei diesem Regiment. In Berlin statteten der Kaiser, die Kaiserin und das Kronprinzenpaar dem Fürsten und der Fürstin Bülow, die ihren Geburtstag feierte, einen Gratu lationsbesuch ab. Vo>l den neuen Steuern ist es lediglich die Zigarettensteuer, die für das Finanzjahr 1908 einen wesentlich über den Etatsanschlag hinausgehenden Er trag abzuwcrfen verspricht. Der Ueberschuß dürfte aber die Höhe von 2 Millionen Mark nicht übersteigen. Alle übrigen neuen Steuern werden, bis auf eine, voraus sichtlich hinter den Etatsanschlügen Zurückbleiben, ob schon die letzteren für 1908 bedeutend niedriger angesetzt sind, als inan bei der Einführung der Steuern ange nommen hatte. Daß die Braustener in den ersten drei Vierteln des Etatsjahres 8 Millionen Mark weniger abgeworfen hat, als von ihr im Etat erwartet wird, ist bereits bekannt. Der Frachturkundenstempel ist in der gleichen Zeit hinter dem Etatsanschlage um 1 Mill. Mark, die Personenfahrkartensteuer um 4 Millionen Mark, die Tantiemesteuer um 2,5 Millionen Mark und die Erbschaftssteuer gar um über 12 Millionen Mark zurückgeblieben. Nur die Kraftfahrzeugsteuer dürfte im laufenden Finanzjahr mehr erbringen, als von ihr er wartet wurde. Ihr Etatsansatz beziffert sich auf nahe zu 2 Millionen Mark: sie hat bereits in den ersten drei Vierteljahren 1,6 Millionen Mark erbracht Es ist demgemäß anzunehmen, daß sie am Schlüsse des Finanzjahres den Etatsansatz um etwas über 100 000 Mark überschreiten wird. Es kann demnach nicht ver kannt werden, daß die neuen Steuern wesentlich zur Verschlechterung des Finalabschlusses der Reichshaupt kasse für 1908 beitragen werden. Immerhin werden die Hauptschuld an dieser Verschlechterung die Zölle tragen, die, wenn nicht noch eine wesentliche Besserung eintritt, diesmal über 100 Millionen Mark weniger einbringen werden, als im Etat von ihnen erwartet worden ist. — Die Dringlichkeit der Reichsfinanz reform. Wie der „Bert. Lokalanz." erfährt, hat sich der Reichskanzler bei der Verabschiedung der Novelle zum Reichs bankgesetz durch den Bundesrat die Bestimmung des Zeit punktes Vorbehalten, an dem diese Vorlage dem Reichstag zugehen wird. Es scheint, daß man vorläufig dem Reichstag keinen Beratungsstoff zuführen will, der ihn von der Er ledigung der Reichsfinanzresorm ablenken kann. Der gewaltige Umfang der Arbeiterver- sichcrung im Deutschen Reichcist aus den neue sten statistischen Feststellungen ersichtlich. Danach sind im Deutschen Reiche 19 Millionen Arbeiter gegen Un fall, 14 Millionen gegen Invalidität, 12 Millionen gegen Krankheit versichert. Dcrnburg und die Geld wirtschaft der Schutzgebiete. Der allgemeine und umfangreichste Teil der Denkschrift der Kolonialverwaltung über die Entwicklung der Schutzgebiete Afrikas und der Südsee ist, wie die „Inf", erfährt, soeben fertig gestellt wor den und wird dem Reichstage bald zugehen. Die Denk schrift verbreitet sich ausführlich über allgemeine ko- lvnialpolitische und kolonialwirtschaftliche Fragen. Zum erstenmal wird die Geldwirtschaft unserer Schutzgebiete einer eingehenden Darstellung unterzogen. — Die Hungersnot in Ovambo-Land hat trotz aller Bemühungen der deutschen Regierung noch nicht behoben werden können. — Der Hottentotten-Häuplling Simon Copper geht mit seinem ganzen Anhänge in das Innere der Kap-Kolonie. Oesterreich-Ungarn. Infolge der fort gesetzten tschechischen Obstruktion ist der Schluß des österreichischen Reichsrats 'erfolgt. Nach Ver kündigung des Sessionschlusses durch den Präsidenten entspann sich eine regelrechte Prügelei zwischen Deut schen und Tschechen. Die Tschechen sangen Hetzlieder, die Deutschen die „Wacht am Rhein", die Christlich- Sozialen die österreichische Nationalhymne, die Sozial demokraten das Arbeiterlied. Die Galerien beteilig ten sich an den Demonstrationen. Es herrschte eine «allgemeine Verwirrung, wie man sie selbst im öster reichischen Abgeordnetenhause noch nicht gesehen hat. Es dauerte ziemlich lange, bis sich das Gewirre gelöst und die Abgeordneten den Saal verlassen hatten. — Vom Balkan. Mik Vorschlägen und Gegenvor schlägen zögerten Japan und Rußland seiner Zeit den Krieg heran. Und jetzt erleben wir das Spiel der Vorschläge u. Gegen vorschläge auf dem Balkan. Wohin wird es diesmal führen? Den russischen Vermittelungsvorschlag beantwortete die tür kische Regierung mit dem Gegenvorschlag, Rußland solle die gesamte ihm noch zustehende Kriegsschuld der Türkei im Be trage von 22'/i Millionen türkischer Pfund liquidieren, die Quittung über diese Schuld wolle die Türkei als volle Ent schädigung für Ostrumelien ansehen, das übrige könne Ruß land dann mit Bulgarien abmachen. Durch diesen Vorschlag würde die Türkei mit einem Male finanziell ganz unabhängig von Rußland werden, und es ist zweifelhaft, ob das den in Petersburg gehegten Wünschen entspricht. — Auch an dem Abkommen mit Oesterreich machte die Türkei noch eine Ein schränkung. Sie wünscht, daß alle jetzt in Bosnien und der Herzegowina wohnenden Mohammedaner als oltomanische Untertanen gelten. — Venezuela. Nach einer über Willemstad aus Caracas eingegangenen Meldung haben der deutsche Gesandte und der Minister des Auswärtigen am 26. Januar einen Freundschafts-, SchiffahrtS- und Handelsvertrag unter zeichnet, der Deutschland das Recht der Meistbegünstig ung in Venezuela einräumt. Der Abschluß des Vertrages ist das Ergebnis langjähriger Bemühungen. — Japan. Der Minister des Auswärtigen, Ba ron Komura, hob in einer im Unterhause gehaltenen Rede die ausgezeichneten Beziehungen zu allen Mäch ten hervor und sprach die Hoffnung einer völligen Ver ständigung mit China aus. Der Grundsatz der offenen Tür werde voraussichtlich dort gewahrt werden. Er erwarte zuversichtlich die Vermeidung von Verwick lungen in den schwebenden kalifornischen Fragen. Ja pan schränke die Auswanderung nach Amerika und Ka nada „im Interesse der guten Beziehungen" ein. Die bestehenden Handelsverträge würden im nächsten Jahr gekündigt werden. Lokale und sächsische Rackrichten. — Eibenstock, 8. Februar. In der Nacht vom letz ten Donnerstag zum Freitag wurde in die Garküche durch ein jedenfalls nicht genügend geschlossenes Fenster einge stiegen und 2 Kisten Zigarren, 1 Flasche Cognak, Kupfer- und Nickelgeld und sonstige Sachen gestohlen. In der gleichen Nackt wurde auch bei Herrn Fleischermeister Lang durch Eindrücken einer Fensterscheibe ein Einbruch in die Küche verübt, trotz vorhandener Gelegenheit aber nichts ge stohlen, da der oder die Verüber wahrscheinlich in ihrem un sauberen Gewerbe gestört wurden. - Eibenstock, 8. Februar. Vom Auersberg wird uns über das Wetter in der vergangenen Woche unterm gestrigen Tage folgendes mitgeteilt: Seit un gefähr 8 Tagen herrscht ein furchtbares Schneetreiben mit gewaltigen Stürmen. Die Durchschuittshöhe des Schnees beträgt 2 Meter, doch finden sich Schneewehen bis zu 4 Meter. Vom Gipfel des Berges bis nach Sauschwemme säumen den Weg rechts und links 3 Me ter hohe Wände ausgeschaufelten Schnees. Der Weg ist z. Zt. nur für Fußgänger und 1 spänn. Geschirr pas sierbar. Auf dem Schlangenweg nach Wildenthal fin det man ebenfalls einen gut getretenen Fußweg vor. Um den Verkehr überhaupt wieder zu ermöglichen, hat der Bergwirt Herr Heinz mitunter eine Schneeschauf- lcrkolonne von 30 Mann beschäftigen müssen. In die sen Nöten war das Telephon für die Bewohner des Unterkunftshauses der Retter, sonst wären sie voll ständig von der Welt abgeschnitten gewesen. Der Fremdenverkehr war gestern nach dem Berge ein leb hafter und er dürfte sich in nächster Zeit noch bedeu tend heben, da der Anblick der grotesken Winterland schaft wirklich sehenswert ist. — Dresden, 4. Februar. Herrn Staatsminister vr. Grafen v. Hohenthal und Bergen, der seinen Geburtstag feierte, wurde früh von der Gardereiter kapelle eine Morgenmusik dargebracht.. Am 9. Februar tritt der Minister einen längeren Erholungsurlaub nach Meran an. Leipzig, 6. Februar. König Friedrich Au gust wird, wie bereits gemeldet, in den Tagen vom 16. bis 18. Februar unsere Stadt besuchen. Voraussichtlich wird der Monarch, wie das „Lpz. Tgbl." berichtet, am 17. Februar einer Vorstellung im Neuen Theater und am 18. Februar dem Gewandhauskonzert beiwohnen. Im Laufe der genannten Tage wird der König einige Vorlesungen und Jnstituie der Universität besuchen und hierbei u. a. den Seismometer in unserer Erbebenwarte besichtigen. Der Besuch verschiedener größerer industrieller Etablissements dürfte auch in diesem Jahre wieder erfolgen. Leipzig, 4. Februar. Ueber die neue Bahnhofsanlagc in Leipzig hielt der Vor sitzende des Königl. Eisenbahnbureaus in Leipzig, Fi nanz- und Baurat Toller, den Mitgliedern des Ra tes und des Stadtverordnetenkollegiums einen Vor trag, dem folgende Punkte entnommen sind: Das zu errichtende Bahnhofsgebäude wird aus einem Mit telteil von 62 Metern Länge und aus zwei imposanten Eckbauten bestehen, denen sich nach rückwärts die Bahn steighalle und zwei Seitenflügel anschließen, die eine Länge von 90 Metern aufweisen sollen. Die Gesamt länge der Front des gewaltigen Baues wird 298 Me ter betragen und der Grundriß 14 080 Quadratmeter ausmachen, sodaß nach der Fertigstellung der ganzen Bahnhofsanlage die enorme Fläche von 80000 Qua dratmetern bedeckt sein wird, also eine Fläche, doppelt so groß als der Leipziger Augustusplatz. Zwei große Vorhallen, die mit allen Einrichtungen für die Be quemlichkeit der Reisenden versehen sein werden, werden allein 1109 Quadratmeter Fläche einnehmen. 13 Per- soncnbahnsteige mit zusammen 26 Bahnsteiggleisen wer den in den großen Bau einmünden. Insgesamt werden 1650 Quadratmeter Lichtschächte und Höfe die Bahn hofsanlage mit Licht und Luft versehen. Die Aus wanderer, die seit Jahren besonders zahlreich aus Oesterreich über Leipzig kommen, erhalten gesonderte Abfertigungs-, Isolier- und Untersuchungsräume. Für Kranke und ältere Personen, die nicht gut Treppen steigen können, ist durch einen Aufzug besonders ge sorgt. — Wolkenstein. Von einem jähen Tode wurde hier ein Geschäftsreisender aus Leipzig ereilt. Nach dem Verlassen des Zuges ist er auf dem Bahnhofe ausgeglttten und zu Falle gekommen. Auf dem Wege nach der hiesigen Stadt hat er Unwohlsein verspürt, so daß er bis zur Er reichung des Hotels noch Geschirr benutzen mußte. Dort ist er noch am gleichen Abend kurz nach 9 Uhr an den Folgen eines durch den erwähnten Fall sich zugezogenen Schädel bruchs verschieden. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen. Prinz Johann Georg hat das Ehrenpräsidium der für den kommenden Sommer geplanten Kunstausstellung der Dresdner Kunstgenossenschaft im neuen Künstlerhause über nommen. — Am Donnerstag nachmittag 7-5 Uhr brach in Chemnitz bei strömendem Regen in der bekannten Fabrik der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Poege Feuer aus, daS einen Teil des Mittelbaues und des Neubanes der Fabrik zerstörte. Das Feuer konnte gelöscht werden. Der Schaden beträgt 150000 M.; der Betrieb wird aufrecht erhalten. — AuS Pirna erhält der »Vogtl. Anz.' die Nachricht, daß in einer Anzahl Orte der dortigen Gegend viele Kinder von der so genannten Zitterkrankheit befallen worden seien. In Neu stadt seien nicht weniger als hundert Kinder erkrankt, in Ottendorf nnd Berthelsdorf hätten sogar bereits die Schulen geschlossen werden müssen. — Der 44jährige Schirrmeister Pariser in Reichenbach geriet beim Ueberschreiten der Geleise zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen. Dem Mann wurde der Brustkorb eingedrückt, was seinen sofortigen Tod zur Folge halte. - Ein neuer, starker Erdstoß wurdein U nter- sachsenberg Mittwoch früh 3 Uhr 23 Min. wahrgenommen. — DaS Dresner Landgericht verurteilte die Kaufmanns gattin Anna Gebhardt wegen Mißhandlung ihres 14jährigen Dienstmädchen» zu 1000 M. Geldstrafe. — Freitag abend explodierte in der Tuchfabrik von Wünsche in Ebersbach eine Kupfertrommel, wobei der Appreturmeifter Rösler und der Appreteur Lange so schwer verletzt wurden, daß sie nach Verit»» die ga in der Daß d wurde d anker und d und P flutete und il Uhr >r G ein so seit ge Nachm gestieg der S Wasser mit de schäfti« Meter B hat dit all eil beobac am Pe geht d C Vorstä Der V ten. 2 Wasser wohrru wirkmi kurzer Zeit verstürben. Die beiden Verunglückten waren Familienväter und schon über 30 Jahre in der Fabrik tätig. — Die Kälte der letzten Tage hat in Falken stein ein Menschenleben gefordert. Am Mittwoch früh wurde in einem Hofe eines an der Hauptstraße gelegenen Grundstückes der Gelegenheitsarbeiter Trommer erstarrt aufgefunden. Die angewendeten Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. Reichstag. Sitzung vom k. Februar. Noch Hütt die Blockmehrheit im Reichstage ungeachtet aller Meinungs verschiedenheiten über Steuersragen zusammen; daS bewies die nachträgliche Betvilligung für Eiatsüberschreitnngen im Kolonialetat, die mit IW gegen 122 Stimmen ausgesprochen wurde. Dann gab Staatssekretär von Beth- mann Hollweg längere Darlegungen über sozialpolitische TageSsragen. Er warnte vor übertriebenen Wünschen, die im Lande Beunruhigung Hervor rufen müssen Den Wünschen im Interesse der Handwerker wild hoffentlich im nächsten Jahre entsprochen werden können. Bei einer Neuregelung über die Bestimmungen der Sonntagsruhe wird zwischen Stadt und Land unter schieden werden müffen. Eni überstarkes Koalitionswesen bringt Gefahren, wie sich auch im Krankenkaffenstrcit zeigt. Die Borlage über die Neuordnung der V rsicherungSgesetze wird dem BundeSrat noch diesen Monat zugehen. Abg. Linz <srk ), von CzarlwSki «Pole), Gothein (srs.) äußerten verschiedene Wünsche. Am Sonnabend wird die Etalsberatung fortgesetzt. Sitzung vom 6. Februar. Der Reichstag hielt am Sonnabend seine 2«>0. Sitzung ab. Zur Feier des Tages hatten die Schriftführer den Tisch des Piäsidiums mit einem prächngen Blumenstrauß geschmückt. Präsident Gros Stollberg dankte mit freundlichen Worten für diese Liebenswürdigkeit. Daraus wurde die Be ratung des Etats des Reichsamts des Innern fortgesetzt. Abg. Bruhn «Rsp) sprach sich zu Gunsten deS Flaschenbierhandels und gegen das Hau- sierwesen auS. Abg. Bachen lZlr.) forderte Schutz der kleinen und mitt leren Walz und Eisenwerke. Abg Graf Kanitz (kons.) sprach sich gegen Einfuhrscheine auf Roheisen aus, die der Vorredner zur Erreichung sei- ues Zweckes wünschte. Die Aushebung des Roheisenzolle- würde daS Reich um >t> Millionen schädigen. Abg. Stresemann (ntll.) warnt vor Ge ringschätzung der Landwirtschaft, die ein kaufkräftiger Abnehmer unserer In dustrie bleiben muß. An England beginnt sich die dort geübte Vernach lässigung der Landwirtschaft j.tzt zu rächen. Abg. Zubiel (Soz.) tadelt die Sozialpolitik der Regierung und bekämpft die Freisinnigen. Abg. Earstens (fr. Vp.) weist die Behauptungen deS Vorredner- zurück. Mon- lag 2 Uhr Fortsetzung. Eingesandt. Wenn man den Entwicklungsgang unserer Stadt in den letzten zehn Zähren auch nur oberflächlich verfolgt hat, so muß man zugeben, daß viel, sogar sehr viel, geschossen worden ist. Man kann also unserer Bürgerschaft das Verständnis für sonsänittliche und neuzeitliche Bestrebungen nicht ab sprechen. Nur auf der Basis eines gesunden und starkentwickelten Schön- bcitSsinneS unserer Bürgerschaft konnte es erreicht werden, daß sich unsere Stadt in wenig J-Hren vorteilhaft in ihrem Aeußern aus der Reihe der gleich großen Gemeinwesen unseres Bezirkes hervorgehobcn und mit ih ren neuen schmucken Häusern, gärtnerischen Anlagen und Trottoirs einen recht netten, sauberen, tagen wir modernen Anstrich bekommen hat. Fremde, die unsere Stadt im Sommer besuchen, stimmen in diesem schmeichelhaften, aber wahrhaften Urteil überein. Anders lautet jedoch die Kritik unserer Winterbesucher! Ein jeder Fremde, der im Winter zu unS kommt — und die Zahl dieser Besucher dürste sich bei dem in der Neuzeit enorm entwickel ten Wintersport und dem Bau des Unterkunstshause- auf dem Auersberge entschieden stark steigern — wundeit sich — und zwar mit Recht — wie wenig in unserer Stadt für die Sauberhaltung der schönen und teueren Trottoirs getan wird! Mit Recht, sage auch ich! Denn wer wie ich, täg- sich Gelegenheit hat, aus diesen ungesäuberten, vereisten, mangelhaft oder gar nicht gestreuten, zum teil vom Schnee befreiten, zum teil mit starken vereisten Erhöhungen und Vertiefungen versehenen Trottoiren die Stadt zu durchwandeln, — besser gesagt — durchzubalancieren, der muß sich wundern, wozu das schöne Geld für diese, wenigstens in kleinen Siädten moderne Ein richtung ausgegeben worden ist. Meines Erachlens sollten doch die Trot toirs auch bei schlechten, Wetter, und vor allem im Winter, ein sichere-, schmutz- und nässefreies Fortkommen der Fußgänger ermöglichen. Bei schö nem trockenem Wetter braucht man wahrhaftig keine Trottoirs, da ist da- Gehcn auf den heißen harten Granitplatten eher unangenehm! Nun wird man mir sofort einwenden, bei den Schneeverhältniffen in unserem Erzgebirge ist es gar nicht möglich, die Plattenfußweg« immer sauber zu halten! Auf diese Entgegnung war ich gefaßt und möchte ich diesen Herren nur entgegnen, daß gerade in diesem Winter bis vor einigen Tagen sehr wenig Schnee gefallen, aber auch dieser wenige nicht oder nur mangelhaft entfernt worden ist. Da wird man mir sofort wieder einwenden, daß dieser wenige Schnee bei der herrschenden Kält« dermaßen aus den Trottoirs vereist gewesen sei, daß man. ohne die Platten zu beschädigen, diese Eiskrusten nicht entfernen konnte. Hierauf möchte ich entgegnen, wie es kommt, daß diese- Kunststück einige Hausbesitzer trotzdem fertig gebracht haben, ohne zu anderen Hilfsmitteln zu greifen, als durch Aufstreuen von wenigem Wohlseilen Viehsalz die Eiskruste aufzutauen und darnach zu ent fernen, dieselben Hausbesitzer, die es sich auch bei größeren Schneefällen nicht nehmen lassen und ihre Ehre darein setzen, vor ihrem Hause eine ungefährliche, saubere und zweckdienliche Passage zu erhalten. Auch mit dem Streuen der Fußwege scheint man sich meines Erachtens in unserer Stadt nicht befreunden zu wollen! Man behauptet hier wieder, daß da» Streuen aus den vereisten Wegen nichts nütze, da der Wind die Streu wieder wegfege. Ganz richtig! Aber auch hier kann man durch Ausstreucn von etwas Viehsalz und nachsolgendem Bestreuen von Asche, Sand u. dergl. eine ungefährliche gangbare Passage schaffen und sich, wie die Allgemeinheit, vor etwaigen Schäden bewahren. Natürlich müssen diese Manipulationen bereit- in den frühen Vormittags stunden vorgenommen werden und nicht erst gegen mittag, nachdem der Hauptverkehr zu den Geschäfts- und Amtsräumen, zu Fabriken, Bahnhof u. dergl. in der Hauptsache schon vorüber ist. Daß für die Straßenübergänge dasselbe gilt wie für das über die Fußwege Gesagte, ist selbstverständlich, und obwohl man nach den bisher gemachten Be obachtungen keineswegs behaupten kann, daß diese selbstverständliche Auf fassung von denen geteilt wird, die für die Sauberhaltung und ungefährliche Passage dieser Uebergänge Sorge zu tragen haben. Es wäre mir eine große Freude, wenn diese Zeilen eiwaS dazu bei tragen würden, unsere liebe Bürgerschaft, einen jeden freiwillig und ohne erst eine polizeiliche Aufforderung abzuwarten, zu veranlassen, di« behandel ten Uebelstände zu beseitigen und dadurch ihren Gemeinsinn für alle die jenigen Bevölkerungskreise zu betätigen, die am meisten darunter leiden und bei ihrer beschränkten Zeit einen guten, gefahrsreicn und schnelle- Weiter kommen ermöglichenden Weg benötigen, nicht minder auch für unsere Freunde und Besucher von auswärts, damit wir dann auch mit Recht singen können: In Eimschtock do iS schie, Im Winter gelt näc hie; Un saht eich« urndlich ah, Sei Freid Hot inär do drah. jährig« fortgei Werder G wasser den O scholler vor, gi Wasser um da fegen, fortgef zweier werdei D> den, b> de Na gesperi nunrne men > Som Kochwasser. Nachdem wir bereits in voriger Nummer über die in folge des plötzlichen Witterungsumschlages eingetrete nen Hochwasserschäden in Deutschland, besonders Mit teldeutschland, berichteten, sind jetzt noch zahlreiche Mel dungen eingetroffen, aus welchen hervorgeht, daß be sonders das Königreich Sachsen und Thüringen von den Ueberschwenrmungen betroffen worden sind. Weitere Nachrichten aus Sachsen besagen: Mittweida, 5. Februar. Das Hochwasser hat in der Umgebung enormen Schaden angerichtet. Die Zschopau glich einem reißenden Strom. In Krum bach und Dreiwerden sind die Telephonleitungen zerstört. Im Floßhaus Neudörfchen überschwemmte die Flut Gärten und Keller und riß Zäune, Stangen und Gartenmöbel mit fort. Döbeln, 5. Februar. Eine unheimliche Nacht liegt hinter uns. Nach der für Döbeln so unheilvollen Überschwemmung von 1897 hatte man geglaubt, die Mulde würde nie wieder einen derartig hohen Stand erreichen, wie damals. Vergangene Nacht war aber der Wasserstand der Mulde hier höher als 1897. Fast von 4,! den Fc stellen, stadt 10000« und F Lerttar Arensl spült, feld ist dem F nem g der St Berkeh abgesch und S, Umgeb Ueberfi sind t Brückei bei K c gerromi Meter Müni Stadtt samme verschn Vieh ir bayer sind di Ambe worder schwem mittag, benfab cheruns ber sta gehend getrieb einige zwei K in Win gehend Fluten len. — Ein stur und Fc Bendor verkehr unterbi Fahr u fahreni feite g scheu d einer 8 Eulenb Verkeh' aus W vornriti Ottber,
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