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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 28.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190901288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090128
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-28
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Monat
1909-01
-
Jahr
1909
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Vereinfachungen in der Organisation und im Versah ren eine wesentliche Ersparnis an persönliche» Aus gaben erzielt werden kann. In dieser Weise vorzu gehen erscheint um so unerläßlicher, als der von Ihnen genehmigte Etat für die Periode 1908/09 abge sehen von der Steigerung der Besoldungen, der Pen sionen 'und der Löhne der Staatskasse eine Anzahl neuer bedeutender Ausgaben auferlegt, während sich infolge des leider bemerkbaren wirtschaftlichen Rück ganges keine günstigen Aussichten für den Abschluß dieser Periode eröffnen Angesichts dieser Entwickelung wird die Herstel lung des Gleichgewichts im Staatshaushalte der Periv de UNO, II das steht heute schon fest manchen Schwierigkeiten begegnen. Die Ordnung der Finanzen des Reiches ist nach gerade eine Lebensfrage für unser ganzes Vaterland geworden. Bundesrat und Reichstag sind in ernster Arbeit von neuem damit befaßt, eine endgültige Rege lung herbeizuführen. Ein Scheitern des Reformwer kes wäre ein nationales Unglück von unübersehbarer Tragweite. Ich halte mit Meiner Regierung an der Hoffnung fest, daß es trotz der außerordentlichen Wider stände, die sich der Erreichung des angestrebten Zieles entgegenstellen, gelingen wird, zu einer Verständigung zu gelangen, welche die Deckung des Reichsbedarfs auf die Dauer sicherstellt, ohne durch die Wahl der Deck ungsmittel die Stellung zu beeinträchtigen, welche Mir und Meiner Regierung, Meinen Ständen und Meinem Lande innerhalb des Reiches nach den Grundsätzen der Reichsverfassung zukommt. So lassen Sie Mich denn von Ihnen mit dem Wunsche Abschied nehmen, daß unser gemeinsames auf die Wohlfahrt unseres teuren Sachsenlandes gerich tetes Streben von dem göttlichen Segen begleitet sein möge! Ttrgosgesckichte. — Deutschland. Im Berliner Schlosse waren im Laufe des Dienstags die Fürstlichkeiten angekommen, welche heute an den Geburtstags-Feierlichkeiten teil- »ahmen. Der Kaiser und der Kronprinz hatten die Herr schaften zum Teil auf den Bahnhöfen begrüßt. Berlin, 26. Januar. Mit dem Militär- ballou Groß I wurde gestern nachmittag ein er neuter Aufstieg von IV, Stunden bis in die Nähe von Köpenick unternommen. Acht Personen saßen in der Gondel. Wie verlautet, wird in den nächsten Tagen der K ö n i g v on S a ch s e n an einer Fahrt teilnehmen. Berlin, 26. Januar. König Friedrich August und Prinz Johann Georg von Sach sen sind heute abend V->ll Uhr hier eingetroffen und vom Kaiser am Bahnhöfe empfangen worden. Berlin, 26. Januar. Anläßlich der am Mon tag stattgefundenen Wahlrechtsdebatte im preußischen Abgeordnetenhause wurden Demonstrationen vor dem Abgeordnetenhause erwartet. Bereits von 9 Uhr ab bewegten sich kleine Trupps vor dem Abgeordneten hause hin und her, die jedoch der in geringer Stärke vor dem Gebäude postierten Polizei keinen Anlaß zum Einschreiten gab. Als sich aber in der II. Stunde ei nige Hundert Personen angesammelt hatten, wurde die Straße vor dem Abgeordnetenhause abgesperrt und die patrouillierende Menge in die angrenzenden Straßen gedrängt. Zu irgendwelchen Zusammenstößen kam es nicht. — Die Anmeldungen zu dem Sänger-Wettstreit in Frankfurt a. M., der zu Himmelfahrt abgehalten wird und in dem der Berliner Lehrer-Gesang-Verein die Kaiserkette zu verteidigen hat, sind nunmehr abgeschlossen. 38 Vereine, die 7000 bis 8000 Sänger zählen, werden an dem mehrtägigen Wettfingen teilnehmen. — Deutsche Forst beamte für China. Wie der „Inf.* mitgeteilt wird, werden nicht bloß deutsche Offi ziere für die chinesische Armee, sondern neuerdings auch deutsche Forstbeamte zur Leitung von Aufforstungen in China gewünscht. Die chinesische Regierung, die in Mulden eine .forstliche Zentrale* für den Norden des Reiches zu schaffen beabsichtigt, hatte bereits einen Forstbeamten für Mulden erbeten. Dieser ist seit einiger Zeit dort bereits tätig. Außerdem plant der Vizekönig von Tschili größere Aufforstungen in der Provin zialhauptstadt, wofür ebenfalls deutsche Beamte in Aussicht genommen sind. Neuerdings haben sich 3 große Gruben werke in Tschili und Schonst gleichfalls entschlossen, dort deutsche Forstbeamte anzustellen. Die Werke haben sich dieser- halb an das Gouvernement in Tsingtau gewandt. — Rußland. Der Kritiker der russischen Marine- Verwaltung, General Alexejew, der vom Kriegsgericht wegen sogenannter Bestechung zu lOOOO Frks. verurteilt wurde, wird von der ganzen russischen Presse in Schutz genommen. Man will Sammlungen für den vermögenslosen Mann ver anstalten, der seinen Kampf gegen die Korruption tapfer weiterführt. — Italien. Aus dem Erdbeben Gebiet berichten laut Voss. Ztg. italienische Zeitungen, daß mit den Liebesgaben verschiedentlich schnöder Handel getrieben wird. Hoffentlich fährt da eine exemplarische Untersuchung dazwischen. Die Erdstöße haben noch nicht aufgehört, hingegen ist der Vulkan Aetna ganz ruhig. In Messina ist nach 28 Tagen noch ein alter 80sähriger Mann lebend ausgegraben worden. Bulgarien. Die Einberufung der bulgari schen Reserven der Grenzdivision hat in ganz Bulgarien eine wahre Kriegsbegeisterung hervorgerufen und droht einen neuen schweren Konflikt zwischen Bulgarien und der Türkei hervorzurufen. Wie verlautet, ist die Mobilisierung der ganzen bulgarischen Armee geplant. In Wiener offiziösen Kreisen ver lautet, man wolle in Sofia Nachrichten erhalten haben, daß die Pforte von England zum Kriege gedrängt werde. Auf englische Einflüsse werden auch alle Hin dernisse zurückgeführt, tvelche die Verständigung Bul gariens mit der Türkei findet, und alle Schwierig keiten, denen die Aufnahme einer großen bulgarischen Anleihe zur Entschädigung der Türkei begegnet. In Wien erregt die MobÜisierung große Beunruhigung, da man fürchtet, daß bei einem eventuellen Krieg Ser bien und Montenegro nicht niedergehalten werden könnten. Türkei. Die Nachricht von der Mobilma chung der 8. bulgarischen Division hat hier in Diplomatenkreisen überrascht und Besorgnisse erregt. Von einer besonderen militärischen Vorbereitung auf türkischer Seite oder irgend welchen türkischen Spezial plänen aus strategisch wichtige Punkte des bulgarischen Gebietes ist hier in diplomatischen Kreisen nichts be kannt. Allerdings herrscht seit einigen Monaten im zweiten Korpsbereich unter seinem Kommandanten Na zim Pascha eine rege Tätigkeit. Auch ist der Komman dant des vierten Korps, Abdullah Pascha, vor zwei Tagen mit einem Auftrage nach Adrianopel abgercist. Nach einem Telegramm des Daily Telegraph aus Konstantinopel sollen die Beduinen neue Angriffe auf Medina ausgeführt haben Als ein Eisenbahn zug in Gutta ankam, fand er die Telegraphendrähte zerschnitten, das Stationsgebäude zerstört, und Blut spuren an den Mauern zeigten, daß die Stationsbe amten ermordet worden waren. In den Vororten Schaduman und Atschakal kam es im Verlaufe eines Terrainstreites zu einem blutigen Zusammenstoß zwi schen Türken und Bulgaren, wobei 10 Personen getötet oder verwundet worden sind. — England. Die erkrankte Königin Alexan dra ist wieder soweit wohlauf, daß sie am 8. Februar an der Reise nach Berlin teilnehmen kann. Lokale und sächsische Nachrichten. - E i b e n st o ck, 27. Januar. Der 50. G e b n r t s- tag Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. wurde auch in unserer Stadt in hergebrachter Weise durch Zapfenstreich am Vorabend und Wecken am Geburts tagsmorgen, ausgeführt von unserer Stadtkapelle un ter Führung der Gewehrsektion des Königl. Sächs. Militärvereins Eibenstock festlich begangen. Alle öffent lichen und viele Privatgebäude haben Flaggenschmuck angelegt, und wird im Verein mit dem herrschenden echten Kaiserwetter die allgemeine Festesstimmung we sentlich erhöht. Die hiesige Bürgerschule und die Fach schulen begingen Kaisers Geburtstag durch je einen Aktus, erstere in der Turnhalle und letztere im Saale der Handelsschule. Die Bürgerschulfeier wurde nach einem Allgemeingesang mit kurzen Worten und Gebet durch Herrn Schnldir. Petzold eröffnet, worauf der Schülerchor die Motette „Großer Gott, wir loben dich", zu Gehör brachte. Es folgten Deklamationen einiger Schüler, worauf Herr Mahn die Festrede hielt, in wel cher er, ausgehend von den Worten aus Schillers Teil „Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen, hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft", zuerst der Bedeutung des Ta ges gedachte und dann in wohldurchdachter Rede einen Streifzug durch die deutschen Gaue, von Volksstamm zu Volksstamm, unternahm, um den Kindern von dem Erbe unsrer Väter, von dem Aufbau deutschen Flei ßes, von Heimatsschutz und Heimatsliebe zu erzählen und mit dem Mahnwort zu endigen, das Erbe unserer Väter allezeit zu wahren und zu ehren. Hiernach folg te der Vortrag: „Das Vaterland in Wort und Lied", bestehend aus Gesängen und Deklamationen der Schü ler und Schülerinnen, die das deutsche Vaterland ver herrlichten. Das Schlußwort sprach Herr Direktor Petzold, indem er, fußend auf die soeben im Geiste ge haltene Wanderung durch die einzelnen deutschen Gaue, den Wahrspruch anwandte: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Ge fahr", unfern Kaiser als Fricdensfürst feierte und mit einem Hoch auf das hohe Geburtstagskind endigte, wo nach der allgemeine Schlußgesang „Deutschland, Deutschland über alles" folgte und somit die würdige Veranstaltung ihr Ende erreichte. — Die Feier in den hiesigen Fachschulen vollzog sich in entsprechen der Weise. Die Einleitung bildete der Gesang des Lie des „Lobe den Herren, den mächtigen König" :c., wo rauf Herr Handelsschuldirektor Illgen eine dem Tage angepaßte, in markanten Zügen gehaltene längere An sprache mit dem Schlußwort „Gott schütze unfern Kai ser jetzt und in alle Ewigkeit" hielt, und nach dem Vor trag von Deklamationen seitens einzelner Schüler Herr Haudelsschullehrer Meichßner in klarer Weise ein Lebensbild unseres Kaisers von früher Jugend bis zur Jetztzeit vor unserem Geiste entrollte. Die Feier schloß mit dem Schlußgesang „Nun danket alle Gott" w. — Ein Festessen im Saale des Rathaus-Hotels be schließt, wie üblich, heute nachmittag die offiziellen Ver anstaltungen. Eibenstock. Die öffentliche Blau kreuzversammlung, die, so Gott will, heute Donnerstag abends im Saale des „Deutschen Hauses" stattfinden wird, beginnt nicht, wie in der vor. Nr. unseres Blattes stand, um 9 Uhr, sondern bereits i/zO Uhr. Der Hauptvortrag des Herrn Superint. 0r. Kober-Auerbach wird, wie die Annonce ankündigt, die Bedeutung der Trinkerrettungsarbeit für die Familie beleuchten. Es ist das eine hervorragend praktische und wichtige Sache, und es wird deshalb jedermann, insbesondere aber alle Familienväter und -Mütter, dringend zum Besuch der Versammlung eingeladen. — Dresden, 2b. Januar. Se. Majest. der König wird den Presleball „ErzaebirgischeS Sportfest* am 2. Februar im Städtischen AuSstellungSpalaste durch seinen Besuch auSzeichnen. Der Monarch wird um 9 Uhr in der Festgesellschaft erscheinen, worauf sofort der große Festzug, die „Huldigung deS Erzgebirges', beginnt. Außerdem hat auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg seinen Besuch bei dem Feste in Aussicht gestellt. — Dresden, 26. Januar. Eine Anzahl Personen erhielt Strafmandate wegen Beteiligung an den Straßendemonstrationen am 17. Januar, und zwar lauten sie auf Haftstrafen von 3—14 Tagen wegen groben Unfug», Beteiligung an einem nicht genehmigten Um zug usw. Leipzig, 26. Januar. Bor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts begann heute die Hauptverhandlung gegen den Kaufmann Josef Herrmann aus Metz wegen versuchten Verrats mi litärischer Geheimnisse. Geladen sind 6 Zeugen und 3 Sachverständige. Die Öffentlichkeit wurde für die ganze Dauer der Verhandlung ausgeschlossen. — Zwickau, 23. Januar. Strafkammer II. Wegen mehrerer in Eibenstock unter den Voraussetzungen de» besonders strafbaren Rückfalls und zum Teil unter erschweren den Umständen verübter Geld- und anderer Diebstähle wurde der Kutscher E. F. H. in Eibenstock unter Berücksichtigung mildernder Umstände zu 1 Jahre 1 Monat Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. — Aue, 26. Januar. Für Direktor und Professor Dreher, der mit Schluß des Winterhalbjahres von der Leitung der hiesigen deutschen Fachschule für Blecharbeiter und Installateure altershalber zurücktritt, wurde vom Kura torium Herr Bleker von der Kgl. Baugewerkenschule zu Görlitz zum Direktor genannter Anstalt gewählt. Professor Dreher wird seinen Wohnsitz in Dresden nehmen. — Klingenthal, 26. Januar. Um eine gleichmäßige Benutzung der Wasserkräfte des RohlaugebieteS zu ermög lichen und auch den Wasserüberschuß für trockene Zeiten zu sparen, die fast jeden Sommer die an der Rohlau liegenden Industrien stören, wird bei Hirschenstand eine Talsperre an gelegt. Ferner wird die Errichtung eines Sammelbeckens im Gebiete des RotaubacheS bei Hochgart geplant. — Tellerhäus er, 27. Januar. Bei dem am Sonn tag in Rittersgrün veranstalteten Wintersportsest erhielt der Sohn des Herrn Gemeindevorstands Kaufmann den 3. Preis, welcher von Herrn Reichstagsabgeordneten vr. Stresemann für das Fest gestiftet worden war. Die Freude der Orts bewohner, daß gerade dieser Preis nach Tellerhäuser gefallen ist, war besonders groß, da s. Z. Herr vr. Stresemann in Tellerhäuser einstimmig in den Reichstag gewählt wurde. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen. In Plauen wurde die in der Schlachthofstraße wohnende 22jährige Arbeiterin Olga Kaspar am Sonnabend früh mit ihrem 4 Monate alten Kinde tot in der Wohnung aufge funden. Das Mädchen hatte vor dem Schlafengehen den Gaskochapparat benutzt; bei dem Kocher hatte sich aber der GaSschlauch gelöst. Durch das ausströmende Gas wurden beide, Mutter und Kind, erstickt. — Freitag nacht verübte der Briefträger Schn, in Lößnitz Selbstmord, indem er sich auS einem Revolver eine Kugel in den Kopf schoß. Er hinterläßt außer der Witwe 6 noch unerzogene Kinder. — In Werdau ist ein Feuerbestattungsverein errichtet worden. Derselbe gewährt für seine Mitglieder Beihilfen bei der Feuerbestattung. - Im 101. Lebensjahre entschlief in Dres- den Frau Generalleutnant Therese verw. von Mangoldt geb. von Puteani. — In Zwickau wurde am Sonntag früh 4 Uhr der 22jährige Arbeiter Lauke auf dem Römerplatz von dem Automobil eines Fabrikanten tödlich überfahren. Der Verunglückte trägt selbst die Schuld, da er betrunken war. — Der Elb ström bei Dresden geht seit Sonntag mittag stark mit Treibeis, doch ist der Wasserstand leider noch immer ein außerordentlich niedriger und es ist nur zu wünschen daß noch recht ergiebige Schnee- oder Regenfälle eintreten, da sonst die Aussichten für die Schiffahrt im bevorstehenden Sommer leider keine günstigen sein dürften. — Im Königlichen Opern hause zu Dresden wurde Montag abend die Oper „Elektra* von Richard Slrauß zum ersten Male aufgeführt. DaS Haus war bis auf den letzten Platz besetzt. DaS Werk hatte einen durchschlagenden Erfolg. Die Aufführung der „Salome* am Dienstag unter Direktion von Richard Strauß, mit Aino Akts in der Tittelrolle, war eine prachtvolle Leistung. Strauß und die Solisten wurden gegen zwanzigmal hervor gerufen. — Montag, 1. Februar, wird Herr Generalleut nant v. Liebert, der Leiter des Reichsoerbandes gegen die Sozialdemokratie, in Aue einen Vortrag halten. — Groß feuer hat am Dienstag in den Morgenstunden die Spiel warenfabrik von Paul Leonhardt in Eppendorf einge äschert. Die Entstehungsursache des FeuerS ist noch nicht ermittelt. Reichstag. Sitzung vom 25. Januar. Am Montag überwies der Reichstag den Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, der ein« sehr freundliche Aufnahme gefunden hatte, einer Kommission. Der Staatssekretär von Bethmann-Hollweg empfahl die Vorlage, die zur Vermeidung von Weitläufigkeiten nur zur Entscheidung reife Vorschläge mache. Abg. Giese (kons.) wünscht« noch Verbot der Weihnacht--, Ostern-, usw. Ausverkäufe der Rester- und Extra tage und eine Vorschrift, di« Alles trifft, waS gegen die guten Sitten im GeschästSleben verstößt. Abg. Rören (Clr.) und Findel lnatl.) haben gegen zu weit gehende Bestimmungen Bedenken, Abg. Frank (Soz i hat gegen die Unterdrückung wirklicher Auswüchse nicht- einzuwenden, während die freisinnigen Abgg. Dove, Müller-Meiningen, Earsten spe zielle Wünscht äußern. Die Abgg. Hanisch und Werner fordern Ver schärfungen. Am Dien-tag gelangten kleine Vorlagen zur Beratung. Sitzung vom 26. Januar. Der Reichstag überwie- in seiner DienStagSsitzung den Gesetzentwurf über die Subvention deS Norddeutschen«Lloyd für die Aufrechterhaltung der Linie Australien-Hongkong über Neu-Guinea der Butgedkommission. Staatssekretär von Bethmann-Hollweg empsahl die Annahme deS von neuem vorgelegten vorjährigen Entwurf-. Abg. Semlar (natl.). sprach sich für die Vorlage au» und beantragte deren Verweisung an rin« Kommission. Abg. Hahn (kons.) schloß sich dem Vorredner an, forderte zu gleich aber verwahrte Fürsorge für unsre Küstenschiffereien und Reedereien. Abg. Erzberger (Etr.) sprach sich unter Hinweis auf die schlecht« Finanz lage und auS prinzipiellen Gründen gegen die gefordert« Subvention au». Abg. Hör mann (freis. VolkSp) trat dagegen im allgemeinen ReichS- intereffe für die Vorlage «in. Staatssekretär Dernburg bat gleichfalls um die Genehmigung der Subvention, da unser« Unt«rn«hmung«n in den frag lichen Gebieten ruiniert würden, wenn wir di« zu subventionirrend« Linie aufgäben. Japan würde übernehmen, wa» wir aufgeben. Abg. Dirks en tRpt.) sprach für di« Vorlage. Am Mittwoch fällt die Sitzung wegen Kaiser» Geburtage» au». Donnerstag Fortsetzung der sozialdem. Anträge über Gesinde und ländliche Arbeiter. vo« Landtag. Dresden, 25. Januar. In beiden Kammern nahm man heutr Mitteilungen über di« Srgebniffe d«S Bereinigung-verfahren» entgegen. Bemerkenswert ist, daß wegen d«S Woffergesetze« sich beide Kammern geeinigt habe« und die I. Kammer in wesentlichen Punkten den Beschlüßen der 2. Kammer beigetreten ist, besonder» wa» di« Frag« der Wassergenossenschaften anbelangt. Bezüglich einiger Eiienbahnpetttionen wurde in einigen wichtigen Punkte» Uebereinstimmung erzielt. Besonder» hinsichtlich der Petitionen um Erbau ung etner Bahn von Großcotta durch da» Bahratal und um Verlängerung der Eisenbahn von Gottleuba bi» zur Lande-aren-e. Beide Kammern haben sich dabin geeinigt, di« Petitionen der Regierung zur Kenntni»nahme zu überweisen. Inder «rst«n Kammer wurde darauf ein, Anzahl Petitionen nach den Beschlüffen der Deputation, bezw. in Uebereinstimmung mit de« Beschlüssen der 2. Kammer erledigt. Zum Schluß hielt Präsident Graf Bitztbumv. Eckstädt eine länger« Ansprache, in der er der außer ordentlich wichtigen und langen Session gedacht« und besonder» freudig bervorhob, daß «» noch im letzten Moment« aelungen sei, in der vielum strittenen Frage de» Wahlrechte» zu einer Einigung zu gelange«. Er dankt« der Regierung, den DevutattonSmitgltedern und der Kammer für ihr« uner-
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