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Tagesttesrhichte. - Deutschland. In der Druckerei des Kriegs ministeriums wird jetzt ein Werk vordereitel, für das sich der Kaiser lebhaft interessiert. Am I. März sind nämlich hun- dert Jahre seit Bestehen des preußischen Kriegs ministeriums vergangen. Das Werk soll nun zeigen, wie sich in diesen hundert Jahren Alles auf dem Gebiete des Heerwesens entwickelt hat. Der Reinertrag des Werkes, das über 20 Mark kostet, soll den Invaliden des Heeres zugute kommen Der Kronprinz und die Kronprinzessin erlassen folgende Mitteilung: „Veranlaßt durch un fern Aufruf zur Unterstützung der Hinterbliebenen der auf Zeche „Radbod" Verunglückten sind uns aus allen Kreisen der Bevölkerung nnseres Vaterlandes, sowie auch aus deür Auslande so viele und reiche Gaben zugegaugen, das; wir uns leider außerstande lehen, den hochherzigen Spendern persönlich für ihre Opfersrcu digkeit danken zu können. Die bei unserer Sammlung eingekausenen großen Summen haben die Zukunft der Hinterbliebenen .im weitesten Maße sichergestellt, es bleibt uns daher nur übrig, durch Veröffentlichung in den Zeitungen allen freundlichen Gebern hiermit unfern aufrichtigsten und herzlichsten Dank anszu sprechen". — Neuer chinesischer Gesandter für Berlin. Wie die „Voss. Ztg." aus zuverlässiger Quelle erfährt, ist, entgegen anderen Gerüchten, die Ernennung des General leutnants Wntschang zum chinesischen Gesandten in Berlin aufrecht erhalten worden. Der Gesandte wird Peking sofort nach dein Ablauf der !00 Tage dauernden Trauer verlassen und sich über Tientsin nach Schanghai begeben, um von dort auf einem Norddeutschen Lloyddampfer die Reste nach Europa anzulreten Der Reiseplan über Sibirien ist auf gegeben worden. Der Gesandte wird hier mit einem größeren Gefolge eintreffen, in dem sich mehrere Persönlichkeiten be finden, d'e sich studienhalber in Deutschland enthalten wollen — Das neue Gesetz gegen den unlauteren Wett bewerb verschärft, wie bekannt, die Bestimmungen über das AuSverkau,swesen ganz erheblich. Die „Deutsche Tageszeitung" wünscht, es möchten noch andere Punkte berücksichtigt werden, wie das unsolide Ausstellungs wesen, das Zugabewesen, Rabattgewührung und an deres. Am besten wäre es gewesen, diesmal ganze Ar beit zu machen und auch die Strafen etwas zu er höhen. Immerhin bieten die Bestimmungen über den Ausverkauf volle Ermächtigung, dem Unfug, der ge rade aus diesem Gebiet stattgefunden hat, ein Ende zu bereiten. Und das ist etwas wert. — Eine internationaleVolksk un st-Aus stellung, die der Deutsche Lyzeum Klub vorbereitet, wird am 20. Januar in Berlin eröffnet. Die Aus stellung soll soweit wie möglich die Volkskunst in ihrer geschichtlichen Entwickelung vorführen und feststellen, was von dem Schatz überkommener Formen und künst lerischen Empfindens alter Zeit sich in die Gegenwart gerettet hat. Der deutsche Schiffbau 1008. Das neue Schiffsregister des Germanischen Lloyd, des bekannten deutschen Schiffsklassisikationsinstitut, ist soeben er schienen. Dasselbe enthält auch eine statistische Anlage über den deutschen Schiffbau und die Ergänzung der deutschen Handelsflotte im Jahre 1W8. Insgesamt wurden danach im Deutschen Reich im vergangenen Jahre ,ertiggestcllt: 00 Seedampfer mit 147 270 Brut to-Registertons und 31 Seesegler mit 4831 Brutto-Re gistertons. 44 van diesen Seeschiffen waren unter 100 Brutto-Registertons groß. Im Dezember 1008 waren noch im Bau 67 Seedampfer mit 187 362 Brutto-Regi stertons und 20 Seesegler mit 4036 Brutto-Register- tons. Auch unter diesen sind 30 kleine Fahrzeuge un ter 100 Brutto-Registertons. Durch den Tod des Zentrumsabgeordneten I)r. Rügenberg, der im 64. Lebensjahr verstarb, dem preußischen Abgeordnetenhause bis 1808 und dem Reichstage jeit 1003 angehörte, wird in dem Wahlkreise Koblenz 6, Aldenau-Zell Kochau eine Ersatzwahl für den Reichstag notwendig. Der Wahlkreis ist eine der festesten Burgen des Zentrums, so daß das Resultat der Ersatzwahl unzweifelhaft ist. Das 25 Pfennigstück. Ueber 500 Entwürfe für die äußere Ausstattung des durch die Münznovelle vom 10. Mai vorigen Jahres geschaffenen 25-Pfennig- stücks find beim Reichsschatzamte eingegangen. Kiel, 17. Januar. Prinz Adalbert von Preußen, der in den ersten Januartagen seine erste Torpedobootfahrt in seiner neuen Stellung als Kom mandant einer großen Torpedoflottille ausführte, hat te in den letzten Tagen in der Ostsee ein überaus schwe res Wetter zu bestehen. Einige Fahrzeuge, welche zur prinzlichen Flottille gehörten, erlitten Beschädigungen. Die Kolonien sind ein wichtiger B e - standteil des Reiches, und jeder Deutsche hat ein Interesse daran, über die Verhältnisse der einzelnen Schutzgebiete genau informiert zu werden. Da wir nicht alle nach Afrika fahren und uns durch den Augenschein überzeugen können, so sorgen die dem Ko lonialetat über die verschiedenen Schutzgebiete beige gebenen Denkschriften für unsere Information. Von diesen Denkschriften ist die über Deutsch-Ostafrika be reits erschienen Sie gibt ein sehr anschauliches Bild von der Kolonie, ihrer Verwaltung, den Plantagen, der Viehzucht, dem Bergbau, den Wegeanlagen usw. Mit der Entwickelung und dem gegenwärtigen Zustande des Schutzgebietes kann man zufrieden sein. Das billige Briefporto nach Amerika hat einen unerwartet großen Anklang beim Publikum gefunden. Schon mit dem ersten Dampfer, der der artige Briefe befördert hat, wurden nicht weniger als 35 MO Brvrfe nach Amerika gebracht, die in 26 Post- fäcken verladen wurden Der Dampfer war der „Prinz Friedrich Wilhelm", der am 5. Januar von Bremer haven abging Nach den früheren Verhältnissen wäre der Dampfer für die Post überhaupt nicht benutzt wor den Sämtliche Briefe, die am 5. Januar Vorlagen, wären vielmehr nach Southampton oder Cherbourg geleitet worden, um dort dem am 6. Januar abgehen den Dampfer der White Star-Linie übergeben zu wer den, der am 12. oder 13. in Newyork ist, während der „Prinz.Friedrich Wilhelm" erst am 14. dort eintreffen konnte. Das neue deutsch amerikanische Briefporto ist eine Sondertaxe, wie sie bisher im Verkehr Deutsch lands mit keinem anderen Lande besteht. Oesterreich-Ungarn. Mit welchen Mitteln der tschechische Terrorismus gegen Deutsche ar beitet, zeigt ein Rundschreiben, das der Stadtrat der Stadt Prag an die Gemeindevorsteher der tschechischen Gemeinden im Lande versandt und das vom Prager Tageblatt veröffentlicht wird. In diesem Rundschreiben werden Eltern, die ihre Kinder nach Prag in deutsche Schulen schicken, aufgefordert, ihre Kinder in d'e tschechi sche Schule zu'senden. In dem Zirkular Heißt es: Wir ersuchen über Beschluß des Stadtrats vom 3. Juli 1008 dringend, mit allen Mitteln, eventuell mit ange messenem Nachdruck, dahin einzuwirken, daß die Kin der nicht in die deutsche, sondern in die tschechische Schule geschickt werden. Unterzeichnet ist das Schriftstück von dem Bürgermeister Groß. — England. „Morniug Post' bespricht das ge meinsame Vorgehen derenglich-deutschen gemisch ten Grenzkommission und sagt, der Bericht werde in England und Deutschland ein weit über die militärische Be- deuiung der Gefechte hinausgehendes Interesse finden. Das gemeinsame Vorgehen sei ein Symbol für die guten Ge sinnungen, die zwischen den Angehörigen der beiden Völker hervorzmrelen pflegen, so oft sie in irgend einem Teile der Welt zu gemeinsamem Werk vereinigt sind. Lebhaftes Bedauern werde in England über die Verwundung des deutschen Kommissars empfunden und man hege die Hoffnung, daß er in kurzer Zeit wiederhergestellt sein werde. Die freundliche Aufnahme, die die Nachricht in Berlin gefunden habe, werde in Großbritannien gewürdigt werden, wo ständig der Wunsch wach sei, daß die beiden Völker in dem Bestreben, in jenen Gegenden Ordnung zu schaffen, gemeinsame Sachen machen möchten. Lokals nnd sächsische Nachrichten — Eibenstock, 18. Januar. Herr Kantor Hennig in Zöblitz hat die auf ihn gefallene Wahl als Kantor hiesiger Stadt angenommen und wird die Stelle am 1. März d. I. antreten E i b e n st v ck, 18. Januar. Am vorigen Sonn abend gelang es der hiesigen Polizei, einen Bettler festzunehmen, der sich bei einer hiesigen Herrschaft als taubstumm ausgegeben, was in Wirklichkeit jedoch nicht der Fall war. Die Verhaftung gelang in Wildenthal, wohin sich der Genannte gewendet und ergab bei Fest stellung der Personalien, daß dieser, der Maler Hohl aus Oberwiesenthal, bereits im September vorigen Jahres im hiesigen Amtsgericht inhaftiert war. Eibenstock. (Fleischbeschau Monat De zember 1008.) Geschlachtet und untersucht wurden 41 Rinder, 04 Kälber, 102 Schweine, 66 Schafe, 1 Ziege, 1 Hund; im gleichen Monat des Vorjahres 37 Rinder, 01 Kälber, 200 Schweine, 00 Schafe, 4 Ziegen. Be anstandet wurde ein Vorderviertel einer Kuh wegen Tuberkulose und ein Schwein wegen Geschlechtsgeruch: das Fleisch wurde in beiden Fällen der Freibank über wiesen. Tierteile wurden beanstandet bei Rindern in 12, bei Kälbern in 1, bei Schweinen in 2 und bei Schafen in 55 Fällen und zwar wegen Tuberkulose bei Rindern in 0 Fällen, bei Kälbern und Schweinen je in einem Falle. Vorgenannte Tierteile wurden bei der Kavil- lerei abgeliefert. Schön Heide. Sonnabend früh gegen '/»2 llhr entstand hier ein Schadenfeuer. Es brannte das Stickereigebäude des Herrn R. Glitzner auf dem sogenannten Anger. In dem Raume standen 2 Ma schinen. Das Gebäude wurde nur zum Teil zerstört. Verschiedene Umstände lassen darauf schließen, daß Brandstiftung vorliegl. Deshalb erfolgte eine Ver haftung. Blauenthal, 15. Januar. Eine große Rü pelei wurde von einem jungen Mann an einem Herrn Kau mann Müller aus Rittersgrün gehörigen Wagen verübt. Herr Müller hatte einige ihm unbekannte junge Leute von Sosa nach dem Bahnhof Blauenthal mit genommen und auch noch für sie die Eisenbahnfahrt nach Aue bezahlt. Aus Dankbarkeit hat einer der Be treffenden die Bügel am Müller'schen Fuhrwerk durch geschnitten. Hoffentlich gelingt es, den Täter zu er mitteln. Dresden, 17. Januar. EineProte st Ver sammlung der sächsischen Studenten gegen die tschechischen Uebergriffe in Prag beschloß, die Regierung zu ersuchen, auf den sächsischen Hoch schulen die studierenden Tschechen vom Studium auS- zuschließen, bis Bürgschaft für die Sicherheit der deut schen Studenten in Böhmen geboten wird. Leipzig, 17. Januar. Am Dienstag wird voraussichtlich vor einer Strafkammer des hiesigen Landgerichts eine Verhandlung stattfinden gegen die Wirtschafterin Minna Döll, die aus dem Zuchthause i» Waldheim vorgeführt wird, und den Maschinensetzer Walter Schmidt, der den Ausgang seiner beim Reichs gericht gegen seine Verurteilung eingelegten Revision im hiesigen Untersuchungsgefängnis erwartet. Die bei den sind des Diebstahls und der Unterschlag ung, bez. der Hehlerei angeklagt, begangen an dem Eigentum des ermordeten Buchhändlers Arthur Giegler. Chemnitz, 17. Januar. Zwei Riesen- schornsteine von je 100 m Höhe wird demnächst die hiesige Schornsteinbaufabrik H. R. Heinicke aus führen. Es handelt sich um die Schornsteine für die große Dampfkesselanlage des neuen „Kraftwerks West- cnd", das die Gesellschaft für elektrische Hoch- und Unter grundbahnen in Berlin errichtet. Chemnitz. Der Luftschifser Spiegel hier hat eine Erfindung gemacht, die es ihm ermöglicht, mit dem Freiballon durch eine an der Gondel ange brachte Vorrichtung selbst bei starkem Wind ohne Hil fe von Personen zu landen, so daß eine Schleiffahrt auf dem Boden vermieden wird. Dadurch wird auch die bei der Landung benutzte Reißleine überflüssig. Oelsnitz i. E, 17. Januar. Von der Deck der Wäscherei in einem hiesigen Kohlenschacht löste sich ein großes Stück los und traf drei Arbeiter. Alle drei wurden sehr schwer verletzt. Die Verletzungen des einen waren so schwer, daß er kurze Zeit darauf durch den Tod von seinen Schmerzen erlöst wurde; die bei den anderen mußten Aufnahme ini hiesigen Kranken hause finden. Kleine Mitteilungen aus Sachsen. Der Verband deutscher Waren- und Kauf häuser wird anläßlich der bevorstehenden Ostermesse am 2. März in Leipzig eine große Berbandsversamm- lung abhalten. Die Stadtverordneten in Plauen beschlossen auf Grund eines Dringlichkeitsantrages die Ausführung von Notstandsarbeiten für 150 Ar beiter. In Leipzig dürste es etwa 2000 Arbeits lose geben, von denen bis jetzt 325 bei städtischen Ar beiten Beschäftigung gefunden haben. Auch die übrigen sollen, wie der Bürgermeister Roth einer Arbeitslosen demonstration mitteilte, nach Möglichkeit Arbeit er halten. Ein besonderer Unterricht für Mi litär a n w ä r t e r neben dem Kapitulantenunterricht ist von der Heeresverwaltung in Aussicht genommen, da der bisherige Kapitulantenunterricht nicht genügt, um deu Unteroffizieren das heutzutage geforderte Maß vou Wissen für die Erfüllung ihres Zivilberufes zu vermitteln. Für die Einrichtung eines zweistufigen Mi litäranwärterunterrichts sollen laut „Kreuz Ztg." die Generalkommandos künftig einen Pauschalvertrag zur Verteilung an die Truppen erhalten. Der bisherige Kapitulantenunterricht bleibt trotzdem nicht unr be stehen, sondern wird noch erweitert. — Sachsens LehrervereinSwesen. Der 1848 gegründete Sächsische Lehrerverein zählte am Ende des Vereinsjahrcs 1007,08 13788 Mitglieder. Der Verein ist seit 1807 ein Glied des Deutschen LehreroereinS, der Ende 1007 in 46 Zweigvereinen (mit 3036 Einzelverbänden) 116284 Mirglieder zählte. Der größte Zweigverein ist der preußische mit 65 800 Mitgliedern. Dann folgt der sächsische und der bayrische (11000). — Von den Abteilungen des Sächsischen Lehrervereins seien erwähnt: Der Landesverein für Naturkunde, welcher ziemlich 3100 Mitglieder zählt (davon Bezirksverein Dresden 567) und der ein Glied des deutschen Lehrervereins für Naturkunde (gegen 30000 Mitglieder) ist, der Lehrer verein Gabelsberger, welcher 000 Mitglieder hat und die Vereinigung zur Förderung des sächsischen Hilfsschulwesens, mit 102 Mitgliedern. — Der Sächsische Lehrerverein entsen det in den Gesamtvorstand des Deutschen Lehrervereins 28, in die Vertrclerversammlungen desselben 46 Mitglieder, seine eigene Vertreterversammlung letzt sich aus 310 Vertretern zu sammen. In ziemlich 2000 Versamlungcn der Zweigvereine wurden 1830 Vorträge beziehentlich Referate und Lektionen geboten. 8. L. L. Ernst Häckel „verteidigt" sich. Der durch seine naturwissenschaftlichen Vorträge in ganz Sachsen (und auch kürzlich in Eibenstock) bekannt gewordene Zoologe vr. Arnold Braß hatte im Novem ber 1008 in einer Broschüre behauptet, daß Häckel in seinen Büchern mehrfach gefälschte Embryonenbilder feinen Beweisen zugrunde gelegt habe. Man durfte gespannt sein aus Häckels Antwort. Sie ist nun er schienen, und zwar in der „Berliner Volkszeitung". Da heißt es: Um dem ganzen wüsten Streite kurzer hand ein Ende zu machen, will ich nur gleich mit dem reumütigen Geständnis beginnen, daß ein kleiner Teil mleiner zahlreichen Embryonenbilder (vielleicht 6 oder 8 vom Hundert) wirklich (im Sinne von vr. Braß) „ge fälscht" sind — alle jene nämlich, bei denen das vor liegende Beweismaterial so unvollständig.oder unge nügend ist, daß man bei Herstellung einer zusammen hängenden Entwickelungskette gezwungen wird, die Lücken durch Hypothesen auszufüllen, und durch ver gleichende Synthese die fehlenden Glieder zu rekon struieren. Welche Schwierigkeit diese Aufgabe hat, und wie leicht der Zeichner dabei fehlgreift, kann nur der Embryologe vom Fach beurteilen. Hier haben wir also das interessante Zugeständnis, daß die nackten Tat sachen als Beweismaterial für Häckels Entwicklungs kette „ungenügend" sind und daß Häckel seine „exak ten" Schlüsse auf zurechtgestutzte Darstellungen zu grün den „gezwungen" war. 2. Ziehung 2. Klaffe 155. Königü Sachs. Baades - Lotterie, gezogen am 14. Januar 1009 I« mm V. 0», Nr 31359. 5000 Mark auf Nr 8187 24476 :w(M M. auf Nr 43886 67203 98250 20«)« M. auf Nr. 7301 14974 24879 29865 41318 58999 73189 89510 wao M Nr 2413 2590 23624 25006 26971 51532 53299 83532 97442 106546 50« M. auf Nr 1949 3798 5532 11431 13327 14109 18085 20539 23506 24445 33508 34686 38562 41828 51383 52281 53088 54402 54761 60115 61599 62609 65725 72047 78426 82693 82800 84330 89882 94480 95536 95541 101427 101576 104001 107319 107743 25« M. auf Nr 370 2020 6135 6810 10186 I182I 14908 15075 15896 16670 17697 19293 19646 19768 21014 21839 22130 23862 24931 26749 27136 29165 29551 30068 30069 30558 33329 3:3332 33616 35629 37813 37871 37888 39560 39734 39877 42115 43347 43506 44000 45188 50917 52150 52607 54912 55287 56036 57404 59083 61244 61272 61566 61685 63671 64075 64460 66323 66376 66897 67023 69935 70771 71791 71875 72662 72993 76837 77685 77687 77952 78075 79590 79726 81255 81442 82705 83279 83377 83742 87615 90201 91628 91733 92061 93322 93705 93767 94341 94589 94762 95586 95932 98986 99032 99231 99249 100058 102459 104709 105120 105699 105939 106860 107228 Reichstag. Sitzung vom 15. Januar. Nach Ausarbeitung brr kleinrren Entwürfe kam brr Reich«tag Freitag zur rrsten Beratung de« in veränderter Form ihm von neuem vorgelegten Gesetze« über die Errichtung von Arbeit-kammern. Der Staatssekretär von Bethmann Hollweg empfahl dasselbe eindringlich zur Hebung der Ver ständigung zwischen Unternehmern und Arbeitern; er betonte, daß er sich selbst häufig davon überzeugt hab«, wie «S gar nicht so schwer sei, über Streitigkeiten ini Arbeitsleben sortzukommen, wenn nur «in Boden zurVerhand. lung da sei. Da» neue Gesetz werd», so bossle er, dem ganzen deutschen Arbeit«- leben zum Segen gereichen. Abg. Trimborn (Etr.) vertrat ebenfalls di« Anficht, daß die sozialen Reformen gefördert werden müßten. Die Vorlage bilde einen brauchbaren Boden für eine Verständigung. Abg. v. Winterseidt (Ikons.) warnt mit Hinblick auf die sozialistische Agitation vor übertriebenen Erwartungen. Abg. Hevl von Herrnsheim (Natllid) möchte nicht über die Bestimmungen de« Gesetzentwürfe« hinauSgehen, während Abg. Legirn (So,) die» im Interesse der Arbeiter sordert Abg. Goller (Freis.) erbosst eine volle Verständigung im Interesse de« sozialen Frieden«. Dann wird