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Einwohnermeldewesen betr. Die von den Hausbesitzer» und Wohnung-Vermieter« beim Einwohnermeldeamte hier zu bewirkenden An-, Al'- und Ummeldungen werden mitunter gar nicht oder in sehr nachlässiger Weile besorgt, namentlich werden die hierzu vorgeschriebenen Formulare oft sehr mangelhalt und mit falschen Angaben ausgefüllt. Es wird deshalb folgendes in Erinnerung gebracht: Jede Meldung ist innerhalb 46 Stunden zu bewirken, nur ist für diejenigen Umzüge, welche zu den gesetzlichen Kündigungsterminen — am l. Januar, I. April, l. Juli und I. Oktober — staufinden, eine fünftägige Meldefrist nachgelassen. Die Meldungen müssen mit Tinte geschrieben, die Fragen vollständig und richtig be antwortet sein und die Bogen in sauberem Zustande eingereicht werden. Bei Meldung neuzuziehender Personen sind genügende Ausweispapiere (Geburtsschein, Militärpaß, Stamm' buch, Arbeits- oder Dienstbuch) beizufügen. Die Unterlassung rechtzeitiger bezw. ordnungsmäßiger Meldungen ist nach H 13 de» Regulativs, das Meldewesen in der Stadt Eibenstock beir., vom 30. Dezember 1899 mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder Haft bis zu 10 Tagen zu bestrafen. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß in den nächsten Tagen eine besondere Durchsicht des Meldebogens vorgenommen werden wird. Verstöße gegen die Vorschriften gelangen zur Bestrafung. Den Hausbesitzern und Wohnung-Vermietern wird indes Gelegenheit gegeben, sich bi- Ls. Januar Ivttv im Eiuwohnermeideamte zu erkundigen, ob alle von ihnen zu erledigenden Meldungen bewirkt sind. Ttadtrat Eibenstock, am 30. Dezember l9l>8. Heft«. L. Pcr Weichstag. Die Reichstagsabgeordncten sind zum großen Teil schon wieder in Berlin eingetroffen, und am heutigen Dienstag werden, zugleich mit denen im preußischen Abgeordnetenhause, die Verhandlungen wieder ausge nommen werden. Bis zum l April soll es dann in einem Ruck gehen: die Zeit ist lang, aber die Ausgabe ist auch schwer, die zu lösen ist. Wenns nur die Finanz not im Reiche ganz allein wäre, die bekämpft werden müßte, man käme schon zu einem schnelleren Resultat. Aber beinahe aus allen Bundesstaaten, aus vielen Städten heißt es, das Geld langt nicht mehr. Und kommt man heute noch gerade so zurecht, in absehbarer Zeit ist das nicht mehr möglich. Und dazu dann noch die flaue Konjunktur, mancherlei Wirrwar in der in ternationalen Politik. Da ist die finanzielle Lage im Reiche nicht mehr eine Sache für sich allein, bei der Beschlußfassung muß unbedingt die gesamte wirtschaft liche und finanzielle Situation in Betracht gezogen werden. Aus diesem Grunde leitet sich auch die Kritik an den neuen Steuervorlagen her. Herr Or. Sydow, der Reichs Finanzminister, hält daran fest. Er hat nichts besseres finden können, will aber etwas besseres nehmen, wenn es ihm geboten wird: hat einer unserer Parla mentarier in den vierwöchentlichen Weihnachts-Ferien einen genialen Gedanken gehabt ? An einzelnen Vor schlägen hat es nicht gefehlt, aber ein zündendes Wort ist nicht bis heute gesprochen. Was am deutlichsten in den Vordergrund trat, war der heftige Protest gegen die Nachlaßsteuer, gegen die Belastung der Erbschaften der allernächsten Familien Angehörigen. Nicht die Steuer wurde so sehr bekämpft, als vielmehr das Ein dringen in die engsten Familien Beziehungen, und wenn mau daran denkt, wie sich dann alles gestalten müßte, damit Steuerhinterziehungen vermieden werden, ist das erklärlich. Es läßt sich der Reichskasse nicht hin reichend neues Geld zuführen, ohne das klingende Me tall in irgend einer Weise selbst zu treffen. Bisher hin derte die Nachlaßsteuer eine Einigkeit: wird diese aus geschattet, dürfte bald au die Stelle der trockenen Theorie die grüne Praxis neuer Anregungen treten. Das Reich muß aus der Finanzmisere heraus, schon deshalb, weil sonst die Einzelstaaten vom Reiche total zu Boden gedrückt würden. Darüber gibt es heute keinen Streit mehr, aber auch darüber nicht, daß die Arbeit, die neue Werte schaffen muß, nicht unlohnend gemacht werden darf. Leidige Mittel dazu wären aber Abgaben, wie die Jnseratensteuer, Elektrizitäts- und Gasstcuer re. Wenn ein Mann aus dem Nährstand schon besteuern muß, was ihm überhaupt erst Verdienst ermöglicht, dann sinkt die Lust. Das vorhandene Geld kann leisten, nicht das, was erst kommen soll. Das muß die Grundlage allen Handelns sein. Wir werden natürlich nicht um Konsumsteuern kräf tigerer Art herumkommen, und die Brauereien, Zi garrenfabrikanten re. haben kaum große Aussicht, die sie angehenden neuen Fordcrnngen beseitigt zu sehen, obgleich viele von ihnen gewiß nicht auf Rosen gebettet sind. Das haben die letzten Abschlüsse, die Dividenden- festjetznngen und sonstige Tatsachen genügend bewiesen. Aber auch da darf nicht die Annahme gelten, getrunken und geraucht wird doch. Der Bedarf ist schon in Folge der minder guten Zeiten zurückgegangen, er wird bei den Steuer-Erhöhungen noch weiter sinken. Leicht hat es der Reichstag also gewiß nicht, aber durch muß er. Denn bevor die Steuersucherei bei uns nicht zu Ende ist, bekommen wir auch keine besseren Zeiten. Wom Erdsieben in Italien. Der Wiederaufbau der zerstörten Städte Messina, Reggio rc., mit dem sich die italienische Volksvertretung und die Regierung einverstanden erklärt haben, kann in jedem Falle erst in 9—12 Monaten beginnen, wenn die noch unter den Trümmern liegenden Leichen und Körperteile verwest sein werden, was mit Hilfe des aufgeschütteten Kalkes ja in diesem Zeitraum bewerk stelligt sein wird. Ueber den Kostenpunkt wird aller dings eine viel genauere Rechnung noch aufgestellt wer den müssen, als bisher geschehen ist. Aus den Ruinen von Messina sollen nun wirklich alle Menschen fortge bracht sein, vorausgesetzt, daß sie nicht wiederkommen, wie es schon wiederholt geschehen ist. Die Zänkerei über den anfänglich mangelnden Hilfsdienst geht mun ter weiter. Jetzt beschuldigt sogar ein Eisenbahntele graphist unter voller Namens-Nennung die italieni schen Schiffskommandanten, die direkte Depeschenver mittlung versäumt zu haben. Dadurch sind 36 Stun den, die wichtigsten für die Rettung, versäumt worden. Aehnlich haben die nach Catania geflüchteten Bewohner von Messina gesagt. Sie werfen der Regierung Geiz vor und verlangen größere Fürsorge. Die siziliani schen Städte, die Flüchtige und Kranke ausgenommen haben, stellen auch bereits Geldforderungen, obwohl sie während der eigentlichen Unglückstage sich so gut, wie gar nicht rührten. Ueberhaupt ist die private Opfer willigkeit in Italien nicht eben imposant, alles sollen der Staat und das Ausland leisten. Am schlimmsten steht es noch in den kleinen kalabrischen Orten, um die man sich am wenigsten bekümmerte, da Messina und Reggio die weiteste Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Unsummen von Papiergeld müssen in Messina verloren sein, denn es ist fast nur Metallgeld ermittelt. Und doch ist in Sizilien viel mehr Papier, wie Metall im Umlauf. Die Landbevölkerung, die zu Hause blieb, ist wieder in die alte Apathie zurückgefallen, sie wird vom Hunger und von der Furcht vor neuen Erdstößen regiert. Die Meerenge von Messina ist nach Untersuchungen des Geologen Professors Grävenitz in Wien stellenweise um fünfhundert Meter flacher ge worden. Erdstöße sind auch auf den Kanarischen Inseln und in Portugal vernommen. Auf den ersteren stürzten viele Häuser ein. Tagesgeschiebte. — Deutschland. DieErörterung über die Neujahrsansprache des Kaisers an seine komman dierenden Generale hat mit der Erklärung des Reichsan zeigers ihren Abschluß gefunden. Mit dieser Erklärung ist festgestellt, daß der Kaiser mit den Generalen lediglich eine militärische Besprechung gehabt, politische Fragen aber nicht erörtert hat. Obwohl die Ansprache unter strengem Aus schluß der Oeffentlichkcit gehalten und nur durch eine ver- urreilenswene Indiskretion an die Oeffentlichkeit gelangt war, hat sich der Kaiser doch auch bei ihr gewissenhaft an seine Zusicherung vom 17. November gebunden. - Oeffentliche Huldigungen für die Feier seines 50. Geburtstages nimmt der K aijernichtan. Vor Weihnachten hatte bereits das Hvfmarschallamt eine Bitte der Berliner Studenten, einen Fackelzug darbringen zu dürfen, abgelehnt. Der selbe Bescheid ist auch dem Berliner Sängerbund, der eine Serenade darbringen wollte, zu Teil geworden. Das erste verkaufte preußische Schloß. Wie die „Tägl. Ndsch." hört, wird Schloß Erdmanns- dvrf im Riesengebirge nächster Tage an den Amtsrat Richter in Schönau verkauft werden. Der Kaufpreis beträgt 1200 000 Mark. An den Kaufpreis soll die Bedingung auf Errichtung eines Fideikommisses ge knüpft sein. —vDa der Prinz Joachim von Preußen, jüngster Sohn des KaiserpaareS, im Herbst dieses Jahres in Plö» seine Schulausbildung beendet, so ist die Konfirmation der Prinzessin Viktoria Luise bis zu diesem Zeitpunkt hinausgeschoben worden und die gemeinsame Konfirmation der beiden Geschwister geplant. Prinz Joachim wird dann nach Potsdam übersiedeln und sich dort, gleich seinen Brüdern, auf die Osfiziersprüfung vorbereüen. Zum Berliner Besuche des eng lischen Königspaares wird der „Voss. Ztg." ge meldet: Der König und die Königin werden nach dem 9. Februar zwei Tage in Berlin verweilen, einem Fest bankett und einer Opernaufführung beiwohnen und dann zwei Tage in Potsdam im engen Familienkreise verleben, um zur Eröffnung des englischen Parlaments, am 16. Februar, in London zurück zu sein. — Zum 60jährigen Jubiläum des öster reichischen Kaisers als Chefs des Berliner Franz-Garde- Grenadier-Regimentes begibt sich auch eine Deputation unter Führung des Obersten Freiherrn von Esebeck nach Wien. Der deutsche Kaiser wird am Jubiläums tage, dem Montage, die Parade über das Regiment abnchmen und das Hoch auf den Jubilar ausbringen. FünfJahre waren am gestrigen Sonntag seit dem Ausbruch des großen Herero-Aufstan des in Südwestafrika verflossen, der einer ganzen An zahl Menschen das Leben gekostet und viele Millionen verschlungen hat. Jetzt, wo eine gemeinsame deutsch englische Verfolgung auf die letzten umherstreifenden Hottentotten stattfindet, können wir wenigstens sagen, daß die Opfer nicht umfonst gebracht sind, daß auch dies Gebiet eine Zukunft hat. — Die Vollversammlung des deutschen Handelstages tritt am heutigen Montag in Ber lin zusammen und wird in Vertretung des Reichskanz lers vom Staatssekretär von Bethmann-Hollweg be grüßt werden. Am gestrigen Sonntag hat bereits eine Ausschuß-Sitzung stattgefunden. Auf dem Terrain der Zeppelin-Gefell- schäft in Friedrichshafen sind die Arbeiten ein gestellt worden. Bei besserer Witterung wird die all gemeine Tätigkeit von Neuem beginnen. Ein Riß für eine große Luftschifshalle auf dem Laude wird von technischen Beamten jetzt ausgearbeitet zur Herstellung im Frühling und Sommer. - Das Befinden des operierten Expräsidenten Castro von Venezuela in Berlin ist andauernd ein so gutes, daß die Gefahr als geschwunden bezeichnet wer den kann. -Oesterreich-Ungarn. Die schleichende Kabi nettskrise in Oesterreich ist noch immer nicht beendigt, da es dem Ministerium Bienerth trotz angestrengtester Bemühungen bisher nicht gelang, eine parlamentarische Regierung zustande zu bringen. Bleiben diese Bemühungen auch weiterhin fruchtlos, so bleibt nicht« anderes übrig, al» die Berufung eine« Beamten-MinisteriumS. Vorher will jedoch der greise Kaiser Franz Joseph selbst noch einen Versuch unternehmen und mit den führenden Parlamentariern persönlich in Füh lung treten, um die Bildung eine« Koalitionskabinett«, in dem also die Vertreter der maßgebenden parlamentarischen Parteien vereinigt sind, zu fördern. — Di» Tschechen lasten sich für ihre Demonstrationen in Prag Geld au« Serbien schicken. Au» Belgrader De peschen, die von der österreichischen Polizei beschlagnahmt wurden, geht hervor, daß zahlreiche Demonstranten in Prag mit je einer Krone täglich entlohnt wurden. Es wurden so gar Geldsammlungen zur Anwerbung italienischer Anarchisten für Prag von serbischer Seite veranstaltet. Da wird die österreichische Regierung sehr wachsam sein müssen und eS gegebenen Falles an der nötigen Entschiedenheit nicht fehlen lasten dürfen. — Vom Balkan. Die Situation ist unverändert. Die Rüstungen werden fortgesetzt. Die bulgarische Regierung hält an der Forderung fest, daß vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der Türkei dem Boykott bulgarischer Waren ein Ende gemacht werde, und daß die türkische Re gierung eine neue erfolgversprechende Grundlage für die Verhandlungen vorschlage. — Im Hippodrom zu Konstanti nopel fand eine große Kundgebung gegen die Annektion der Insel Kreta durch Griechenland statt. — In der türkisch asiatischen Stadt Mossul wurde die Ruhe wiederhergestellt, die Rädelsführer wurden streng bestraft. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 11. Januar. Der vom hiesigen Kir chenvorstand am gestrigen Sonntag im Feldschlößchen veran staltete öffentliche Vortragsabend war von feiten der Bürgerschaft sehr zahlreich besucht. Herr Pfarrer Gebauer begrüßte eingangs des Abends die Erschienenen und erteilte sodann Herrn vr. Braß aus Godesberg das Wort zu sei nem angekündigten Vortrog „Natur und Gott'. In sehr klarer sachlicher Form, auf Grund eigener wissenschaftlicher Naturforschung und Beobachtung behandelte der Herr Redner an der Hand von Lichtbildern die Fürsorge für alles Werdende in der Natur. Es waren hochinteressante Studien über den Entwickelungsgang und das Gefühlsleben der Pflanzen und Tiere und über das Geistesleben der Menschen, die uns in so lehrreicher, dabei doch durchaus einfach gehaltener Vor tragsweise geboten wurden. Die Ausführungen gaben allen Anwesenden viel zu denken und in Uebereinstimmung mit den ersteren kann der gesunde Menschenverstand gewiß nicht bloßen Zufall bei all den mannigfachen Momenten im Werden der wunderbaren Natur annehmen, sondern muß das Walten einer höheren Macht erblicken. Vielseitiger Beifall lohnte den Herrn Redner für seinen Vortrag, und von Herrn Pfarrer Gebauer wurde ihm noch besonderer Dank ausgesprochen. — Eibenstock, 11. Januar. Der hiesige Geflügel züchter-Verein hielt in den Tagen vom 9.-11. Januar im Schützenhause seine 37. Geflügel-Ausstellung ab. Der Be such war befonders am Sonntag ein guter, sodaß wohl auch der finanzielle Gewinn dementsprechend sich gestalten dürfte. Von 42 Ausstellern waren 250 Stück Geflügel zur Aus stellung gebracht. Zur Verteilung gelangten 10 erste, 29 zweite, 48 dritte Preise und 44 lobende Anerkennungen. Die Verkaussabteilung hatte 80 Nrn. zu verzeichnen. Ausgestellte Geweihe waren 24 Stück vorhanden. Der Verein hat durch diese Ausstellung wiederum seine Tätigkeit auf dem Gebiete der Geflügelzucht zu erkennen gegeben und das Interesse an der Ausstellung auch weiteren Kreisen zugänglich gemacht, wofür ihm allgemeine Anerkennung nicht vorenthalten wird. — Eibenstock, 11. Januar. Wie uns bekannt wird, geht der Stadtrat mit dem Plane um, am Orte eine Arbeitsstätte für vorübergehend Ar beitslose zu errichten. Zunächst ist an die Zer kleinerung von Brennholz gedacht. Da für unsere Stadt ein großes Bedürfnis nach guter Gelegenheit zur Erlangung von gespaltenem Brennholz nicht ohne weiteres angenommen werden kann, für die Lebens fähigkeit einer öffentlichen Arbeitsstätte aber unbeding tes Erfordernis ist, veranstaltet der Stadtrat hierüber Erhebungen. Er läßt den Haushaltungen mit einer er klärenden Darstellung Fragebogen zustellen. Diese sind auszufüllen und an Ratsstelle abzugeben. Etwa bei der Verteilung der Fragebogen übersehene Haushal tungen, können ihren Bedarf an Brennholz, den sie durch eine öffentliche Arbeitsstätte gedeckt wünschen, beim Stadtrate — Polizeiregistratur — mündlich an geben. Die geplante Einrichtung, die übrigens der Stadt keine Lasten bringen soll, wäre in verschiedener Hinsicht recht wünschenswert. Wir erhoffen ihr bal diges Zustandekommen. — Eibenstock. Wie man aus dem Inseratenteil schon lesen konnte, ist in der Centralhalle bis auf weiteres die naturgetreue Darstellung einer pracht vollen Winterlandschaft mit elektrischem Christbaum und feenhaften Lichteffekten zu sehen. Herr Central-Emil hat auch diesmal weder Kosten noch Mühe gescheut, um seinen Gästen etwas anheimelndes zu bieten. — Eibenstock Die Festtage des Jahre» 1909. DaS Jahr 1909 bringt zusammen 66 Sonn- und Feiertage, darunter außer Ostern und Pfingsten, keinen Doppelfeierlag. — Leipzig. In Leipzig wiederholten sich am Frei tag die Demonstrationen Arbeitsloser. ES ging indessen auch diesmal ohne Ruhestörungen ab. Mehrere hundert Arbeitslose hatten sich mittag» wieder auf dem Arbeitsnachweis in der Münzgasse zusammengefunden, ohne daß ihnen Arbeit überwiesen werden konnte. Der Trupp zog dann gleich wie am Dienstag nach dem neuen Rathaus, wo man eine Deputation zum Oberbürgermeister vr. Dittrich schicken wollte. Diese Deputation wurde jedoch nicht em pfangen, weil sowohl der Oberbürgermeister, wie auch die maßgebenden oberen Beamten zu einer Sitzung zusammen getreten waren. Oberbürgermeister vr. Dittrich ließ den Demonstranten seine Worte vom Dienstag wiederholen und mitteilen, daß am Donnerstag etwa 150 Arbeitslose an den verschiedenen Arbeitsstellen der Stadt eingestellt worden seien, und daß mit der wetteren Anstellung von Arbeitskräften