Volltext Seite (XML)
Der sächWe Lrzähler, Bezirksauzeiger Wr Bifchofswerp», Stolpe» ««v Vmgegend. Amtsblatt da Kgl. Amts-mMmmschH, da Kgl. Schüliaspectian -. des Sgl.Hailptste»ni«ter z« »aiitza, s»wie des Sgl. «mtsgaichts und des Stadtnahes zi Mschossuada. Diese Ztttschttst erscheint wvchtntNch drei «al, Die»«»«,-, and and tostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden trifttsch«, «eaa,e- vterteljShrlich i Mart »0 Ps. Nummer der Zeitungspreisliste S33S. Serafprechpell- MS. Bestellungen werden bet allen Postanstalte» de« deutschen Reiche«, für Bischoslwerd« und Umgegend bei unsere» ZritungSbotrn. sowie in der Egped, d. Bl. angenommen. Maul- und Klauenseuche -in den Gehöften Cat. Nr. 1 in Gchöubrmm L. G. und Cat. Nr. S6 in Goldbach , Bautzen, am IS. Dezember 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. 2468/86 »r. Hempel. «>»- Sonnabend, den 24 Dezember 1898, Nach«. 1-1 Uhr, Hollen in Medewitz (BersammlungSort: Gastwirthschaft von Rothe daselbst) «tee» llv -gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 21. Dezember 18S8. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Eaape Mittwoch, de« 28. Dezember ae., Bor«. 11 Wr, Holl in Bischofswerda (BersammlungSort im Hofe des RathhauseS) L 8pI«gs«I L Ropli» -gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 21. Dezember 1898. Daniger, Rathsvollzieher. Gederrktsrge au» dem Leben ASnig Albert» »nd Sachsen» Geschichte von t»ro—t»»s. »D Dezember. 1S7V Ein erneuter Ausfall der Franzosen au» Patt» wird abgeschlagen. 23 Dezember 187V Die Kümpfe vor Patts dauern fort. Ein befriedigender Erfolg. Unsere Demokratie thut sehr entrüstet darüber, daß der Reichskanzler während der Be- rathung deS Etats im Reichstage zu Springe aus der Saujagd weilte, anstatt sich von Herrn Bebel und den anderen Etatrednern, die zwar nicht über den Etat, den HauShaltplan, sondern über Alles Mögliche und noch einiges andere zeternde Reden hielten, pflichtschuldigst abkanzeln zu lassen. Wieviel hätte er von Richter über Aolomalpolitik, wieviel von Bebel über unser Verhältniß zu dm europäischen Mächten lernen ckönnen! Trotz seiner offenbaren Geringschätzung der ihm gebotenen Gelegenheit, sich über das, was er zu thun und zu meiden hat, aus be redtem Munde einmal gründlich unterrichten zu lassen, hat der Reichskanzler doch — das muß ihm der Neid lassen, — in der letzten Zeit mit unserer auswärtigen Politik ganz befriedigende Geschäfte gemacht, ja man könnte sagen, Deutsch land ist noch nie so von den verschiedensten Seiten umworben und umschmeichelt worden, wie gerade jetzt, wo wir uns freigehalten haben von den zahlreichen Verwicklungen, die den anderen Mächten zu schaffen machen, und unsere ' Freundschaft nach unserem Ermessen und so wie «S dem Deutschen Reiche am förderlichsten ist, demjenigen zu theil werden lassen können, den Onkel Chlodwig für den rechten hält. Verzeihen Wir ihm also seine Saujagd; er hat während Derselben vielleicht Wichtigeres grthan, als wenn er den Dauerrednern des Reichstages gelauscht hätte! Einen ganz besonder» beachtenSwerthen Er folg hat die deutsche Politik in letzter Zeit inso fern errungen, als sich eine sehr bemerkenSwerthe Aündlung in Frankreich vollzogen hat. Aus gesprochene Chauvinisten fangen an, sich für eine Versöhnung mit Deutschland auszusprechen. Dieser merkwürdige Umschwung wurde verursacht durch da» Auftreten England» in der Faschoda- frage. Man empfindet e» in Pari» al» trennende Schmach, daß man vor dem britischen Machtworte zurückweichen mußte und verschiedene junge Offiziere sollen sich, im Gegensätze zu einem alten General, der erklärte, keine andere Frage, al» die elsaß-lothringische zu kennen, in einer Weise geäußert haben, die keinen Zweifel darüber ließ, daß sie viel lieber mit England aubiuden möchten, als mit Deutschland. Die deutschen Siege liegen nun schon weit zurück, und schließlich hat man sich Anno Siebzig und Einundsiebzig doch tapfer geschlagen und durch hartnäckigen bis aufs Aeußerste fortgesetzten Widerstand die Ehre gerettet. Bor England dagegen mußte man ohne Schwertstreich zurück weichen. Selbst eine Memme — so soll sich Rochefort einem amerikanischen Berichterstatter gegenüber geäußert haben — wird, wenn sie er kennt, daß sie schließlich doch zum Duell ge- nöthigt sein wird, nicht darauf warten, daß der Gegner sie mit Fußtritten zum Kampfplatz be fördere. Danach ist es wohl die Ansicht Roche fort», daß Frankreich sich duellire» müsse, wenn England daran gehen wollte, seine jetzige Stellung in Aegypten in eine dauernde Herr schaft umzugestalten. Selbst wenn man den französischen Kund gebungen, die daS Einlenken in die Freundschaft Deutschlands empfehlen, einen nur augenblicklichen Stimmungswerth beimißt, sind st« doch nicht gering zu achten. Noch als die Nachricht auf tauchte von dem Borschlage zu einer inter nationalen Konferenz über die Einschränkung der Rüstungen, lautere der unwillige Gegenruf der französischen Presse, daß ein Vorbehalt wegen Elsaß-LothringenS gemacht werden müsse. Nach all' dem wird man an dem Stimmungs rückschläge, der jetzt eingetreten ist, mehr die Tiefe des Eindruckes ermessen, den die Nieder lage in. der Fafchodasache verursacht hat, als daß man ihn ohne Weiteres für den Beginn einer dauernden deutschfreundlichen Bewegung ansehen würde. Unter allen Umständen aber zeigt er, daß die Gefühle doch sehr ins Schwanken gerathen sind und daß der Glaube an die Nothwendigkeit einer Wiedergewinnung der verlorenen Provinzen allmählich erschüttert worden ist. Die Einsicht, daß man nicht gleich zeitig gegen Deutschland und gegen England Front machen könne, kommt etwa» spät, aber sie kommt. , Deutsches »Reich. Bischofswerda, 21. Dezember. Winter- Anfang, kürzester Tag, längste Nacht — da» sind die Attribute, die der Kalender dem heutigen Tage beilegt. Erst 8 Uhr 17 Min. erhob sich die Sonne über den Horizont, und 3 Uhr 52 Minuten versank sie schon wieder in nächtlicher Finsterniß. Nur 7V, Stunden dauerte ihr Tageweich und dazu ist in dieser kurzen Leit ihre Herrschaft eine schwache. Die auch tagsüber meist bestehende Dämmerung uW die unangenehme Temperatur lassen «nS die Poesie der trauten Häuslichkeit mehr al» sonst empfinden. Wenn daS knisternde Feuer des ge« müthlichen OfenS leichte bewegliche Lichtbilder auf Dielen und Wände der Stube zaubert und die Mutter da» Dämmerstündchen durch Er zählen von allerlei schönen Geschichten vom Christkindchen auSfüllt, wenn die Hellen Kinder stimmen die Stille durch da» Singen frommer Weihnachtslieder unterbrechen, dann ist der schon seit einer ganzen Reihe von Wochen dauernde WeihnachtStraum der Erfüllung nahe. Der Stern von Bethlehem wirft seinen Zauberglanz in die dunklen Tage der Wintersonnenwende. Doch trennen uns heute noch wenige Tage von dem Kerzenschimmer der Christnacht. An Stelle des Weihnachtsjubels herrscht heute noch ge schäftiger WeihnachtStrubel und rastlose» Weih« nachtSdriingen. Daher kommen die traulichen Dämmerstündchen noch nicht zu ihrem vollen Rechte; nur kurz sind sie bemessen, dann eia Strich, daS Zündhölzchen entflammt und ent zündet die Lampe, die ihr ruhige» Licht auf die der Vollendung entgegengehenden Arbeiten wirft. V. Bischofswerda, 19. Dezember. Die Rede Sr. Majestät de» Kaisers am 30. Okt. an die Tempelgemeinde in Jerusalem hat nach Mittheilung de» Herrn Pfarrer Schneller in Köln a. Rh., früher Pfarrer in Bethlehem, Sohn des Begründers deS syrischen Waisen hauses in Jerusalem, folgenden Wortlaut: „Ich freue Mich, hier so viele Landsleute zusammen zusehen und danke euch für den schönen Empfang. ES freut Mich, daß ihr durch euer Beispiel ge zeigt habt, wie man'S machen muß, um in diesen Ländern dem deutschen Namen Achtung zu ver schaffen. Ihr habt, wie Ich auch schon in den anderen Kolonien gesehen habe, durch euer» Fleiß und euere Frömmigkeit dem deutschen Namen Ehre gemacht und euch einen guten Ruf erworben hier und im Ausland, und habt gezeigt, wie man e» angreifen muß, öde Feld« wieder fruchtbar zu machen. Ihr seid dem größeren Theile nach, so viel ich weiß, Aürttrm- berger. Ich habe dem König von Württemberg telegraphiert, daß ich seine Landsleute hi« i« gutem Wohlsein angetroffea habe und daß sie sich ihre Eigenart bewahrt haben. Ich hab«