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xr i« schosse aufgeprallt waren, etwa 4 Zoll tiefe Löcher, ober nach den ersten beiden Schüssen ließ sich noch kein Ritz oder Sprung in der Platte Nachweisen. Erst nach dem dritten Schutz zeigte sich ein feiner Ritz, der von der Treffstelle nach der Oberfläche lief. Die Beschießung hatte da» Resultat, datz die Prüfungskommission er- klärte, die Platte erfülle alle Anforderungen, die seitens der englischen Admiralität an die Brauch barkeit zur Verwendung für Panzerschiffe gestellt würden. — New-Jork, 20. Oktober. Ein furcht barer Schnresturm wüthet seit 48 Stunden in den gesammten Weststaaten. Seit 18 Jahren ist das Thermometer im Monat Oktober nicht so tief gefallen wie diesmal; der Schnee lag mehrere Zoll hoch. In Kansa» City und Omaha, in ganz Missouri, Iowa, KansaS, Illinois ist die Späternte schwer beschädigt. Auch in den Südstaaten traten scharfe Fröste ein, hier mit dem guten Erfolge, datz daS gelbe Fieber fast gleichzeitig leine Wirkung verlor und, da da- kalte Wetter bereits vorige Woche ein trat, konnte die Fieber-Quarantäne in den meisten Südstaaten und Grafschaften aufgehoben werden. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Berlin, 24. Oktober. „Die Welt am Montag" meldet auS Gleimitz, datz in Sosnowice daS im Bau begriffene Hau» deS Kaufmanns Königsfeld, das seiner Vollendung entgegengeht, zusammenstürzte. Unter den Trümmern sind 8 Maurer begraben, von denen 5 verheirathet sind. Die Verunglückten lebend zu Tage zu fördern, ist ausgeschlossen. Außerdem sind 4 Maurer lebensgefährlich verletzt. Wien, 23. Okt. Kaiser Franz Joses ist heute Abend nach Budapest abgereist. Verona, 23. Oktober. In dem Vororte Santa Lucia stürzte heute ein Thcil des Daches der in Reparatur befindlichen Kirche ein; 5 Tobte und 16 Verletzte, von denen einige schwere Verletzungen davon getragen haben, wurden unter den Trümmern hervorgezogen. Die Ausräumungsarbeiten werden fortgesetzt. Paris, 24. Oktober. Die Antisemitenliga ließ ein Manifest anschlagen, in welchem die Juden beschuldigt werden, die nationale Ver- theidigung gefährdet, eine wirthschastliche Krisis verursacht und den Bürgerkrieg angezettelt zu haben. Das Manifest fordert die Bevölkerung aus, am Dienstag aus dem Concordienplatze eine große antisemitische Demonstration zu veranstalten. Paris, 24. Oktober. Bei Besprechung des Gelbbuches beglückwünschen die meisten Blätter den Minister des Aeußeren Delcass6 zu seiner energischen Haltung gegenüber England. Mehrere Journale finden in dieser Haltung den Beweis, datz Rußland in der Faschodofrage Frankreich weitgehende Unterstützung versprochen habe. Als Symptom einer bedeutenden Besserung der Lage wird die Thatsache angesehen, daß Lord Salis bury sich bereit erklärte, die französische Forde rung in Betreff des Zugangspunktes zum Nil den Ministern zu unterbreiten. Im gleichen Sinne wird daS Dementi der „Agence Havas", betreffend die Marinerüstungen, ausgefoßt. DaS „Kleine Journal" meldet auS Monte- Carlo unterm 24. d. MtS.: Gestern Nacht wurde ein Mordversuch auf den russischen Staats rath Fürsten PilowSki unternommen. Ein Individuum hatte sich im Grand-Hotel verborgen und drang in daS Zimmer des Fürsten ein, um Geld zu rauben. Der Fürst lieferte eine Kassette mit 75,000 FrcS. und Schmucksachen im Werlhe von 30,000 Frcs. aus. Der Räuber, hiermit nicht zufrieden, versetzte dem Fürsten einen Messerstich in den Kops. Als der Verbrecher den Fürsten zu verhindern suchte, um Hülfe zu rufen, biß der Fürst in die Hände de» Mörders, der sodann das Weite suchte. Pera, 23. Okt. Da» deutsche Geschwader ist in der Nacht um V,2 Uhr in den Darda nellen angekommen und feierlich begrüßt worden. Lrr sSchfischr Srzähtrr. Lett» « Da» Kaikerpoar wechselte mit dem Sultan herzliche Depeschen. Mytilene, 23. Oktober. DaS deutsche Kaiserpaar traf heute Nachm. 2'/, Uhr hier ein und verweilte '/, Stunde. Dasselbe wurde vom Gouverneur begrüßt; eine Ehrenwache hatte Ausstellung genommen. Etrafkammeefitzmig. Bautzen, am 21. Oktober 1898. (Nachdruck verboten.) Der Kaufmann Max Albert Freund auS Lengenfeld, 23 Jahr alt, unbestraft, war angeklagt, im Mai d. I. den Ingenieur Kniepert in Löbau um ein Fas, Baumöl zum Preise von 130 Mark betrogen zu haben, indem er ihm versprach, das Oel sofort zu bezahlen, was ihm indes bei seiner Mittellosigkeit nicht möglich war. Auch war der Angeklagte beschuldigt, den Gutsbesitzer Ehregott Wilsdorf in Schlegel um 50c Mark zu betrügen versucht zu haben, indem er sich für einen gutsituirten Mann ausgab. Das Urtheil lautete wegen versuchten Betrugs auf 4 Monate Gefängniß, im Uebrigen erfolgte Freisprechung. Der vorbestrafte Tagearbeiter Paul Rich. Mehnert aus Oberehrenberg war angeklagt, als rückfiilliger Betrüger unter lügenhaften Angaben die Frau Ziegeldecker Müller in LangburkerSdors, Frau Landwirth Köhler in Neustadt und den Bierschröter Richter daselbst um je 3 Mark Darlehn betrogen zu haben, nicht minder war ihm zur Last gelegt, als rückfiilliger Betrüger unter verschiedenen unwahren Angabe» den Wirthschaftsbesitzer Schasfrath in Hohnstein um 2 Mark 50 Pfg. Darlehn und den Fuhr- wcrkSbesitzer Hiinsel daselbst um 3 Mark Darlehn betrogen, sowie den Bäckermeister Schmarander in Hohnstein, den Apotbeker Kapphahn daselbst und den Kaufmann Queck daselbst um 3 bis 6 Mark zu betrügen versucht zu haben. Der Angeklagte erhielt l Jahr 2 Monate Gefängniß. Die Untersuchungshaft sand volle Anrechnung. Wegen eines in Porschendors an einem Kinde ver übten SittlichkeitSverbrechenS stand oer Arbeiter Ernst Heinrich Theodor Adelsberger unter Anklage. Die Haupt verhandlung sand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. DaS N'.theü lautete ans 2 Jahr Zuchthaus und 3 Jahr Ehrverlust. Die Tagelöhnersehesrau Juliane Auguste Welcher geb. Jährig auS Neu-Eibau, 9 Mal, darunter wiederholt mit Zuchthaus vo i.bestraft, war angeklagt, als rückfällige Diebin im Juni 1898 in KottmarSdors der Hausbesitzerin Friederike Buck ein Paar Pantoffel und im Juli d. I. dem Fleischer Hermann Zschuppe in Alt-Eibau ei« Paar Stiefeletten, sowie der Dienstmagd Selma Schmidt ein Paar Lederpantoffel, sowie der Webersehesrau Juliane Tannert ein Säckchen Quarck gestohlen zu haben. Der Gerichtshof erkannte aus 2 Jahr 8 Monate Zuchthaus. Der Klempner und Schlosser Gustav Hermann Mühle auS Oberruppersdors, wiederholt vorbestraft, war ange klagt, ill Lückendors die Thüre zur Stube des Steuerauf sehers Seifert mit Nachschlüssel geöffnet und eine Taschen uhr, sowie 4 Mark Geld gestohlen zu haben. Das Urtheil lautete aus 2 Jahr 6 Monate Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufsicht. Der 33 Mal vorbestrafte Maurer Johann August Nauke auS AltbernSdors bei Löbau war angeklagt, den Gastwirth Nätzel in Zittau um Bier und Cigarren be trogen zu haben. Das Urtheil lautete unter Annahme mildernder Umstände aus 4 Monate Gefängnis) und 2 Jahr Ehrverlust. Ortskale«-er. König!. Amtsgericht: 8—12 und 2-6 Uhr. Freiwillige Gerichtsbarkeit: Montags, Mittwochs, Freitags. Sportelkasse und Gerichtsschreiberei: 9—12, 2—4 Uhr. BerhandlungStage in Civilsachen: Donnerstags und Sonn abends. Raths- und Polizei-Expedition: 8 —12, 2 —6 Uhr. An Sonn- und Festtagen für dringliche Geschäfte früh 11—12 Uhr. Stadtsteuereinnahme: 9—11, 3—4 Uhr. König!. Standesamt: Montags 3—4 Uhr Nachmittags, an den übrigen Wochentagen 11—12 Uhr Vormittags Städtische Sparkasse: an den Montagen, bezieh. Wochen marktstagen von 8—12 Uhr Mittags, an den übrigen Werkeltagen von 9—11 Uhr Bonn, und von 3—4 Uhr Nachmittags. Stadt-Kämmerei- und Stiftungskassen: 9—1! Uhr Bonn, und von 3 4 Uhr Nachm. Pfarramt von früh 6 bis Nachmittags 1 Uhr. König!. Friedensrichteramt: Herr August Thunig, Dresdner Str. Nr. 19. Expeditionszeit des Stadtbaumeisters: Vormittags 10 bis II Uhr im Rathhaus, I. Etage. Bolksbibliothek im Rathhause: Mittwochs 12—1, Sonn tags 11—12 Uhr. An Feiertagen geschlossen. Schule: Expedition im Schulgebäude am Schulplatz Vormittags 11 Uhr. Stadtbauamt und Wafferwerksverwaltung: RathhauS Zimmer Nr. 14. Exepeditionszeit: 10—11 Uhr Bonn. Herr Wassermeister Gerhardt wohnt am Mühlteich Nr. 3. Gendarmerie-Station Bautzner Straße Nr. 53: Herr Gendarm Thoß. Kaiser!. Post und Telegraphenamt: Wochentags 8—12, 2—8 Uhr, Sonntags: 8 -9 Uhr und 5 —6 Uhr. Depeschen werden angenommen: Wochentags von früh 6 ununterbrochen bis Abends 9 Uhr, Sonntag von 6—S Uhr Bonn., von 12—1 und von 5—6 Uhr Nachm. Königl. EisenbahndetriebStelegraphenamt: von 7 Uhr früh bis 9 Uhr Abend», jedoch nur dann, wmn da» Retchs- telegraphenamt geschloffen ist. Königl. Güterexpedition: Wochentag» 8—12 2—7 Uhr, Sonntags (nur für Eilgüter) 8—12, 2—7 Uhr (mit Ausschluß der Zeit während deS Gottesdienste»). Königl. Steueramt: Wochentags 8—12, 2—6 Uhr. Sonn- und Festtags geschlossen. (Hohe Straße.) Diakonissenheim: alte Schule, parterre, frühere Glöckner wohnung, Nr. S, früh 7—8 Uhr, Mittags 12—2 Uhr. Bankverein: Expeditionszeit Vormittags von V,l Uhr Mittags. An Sonn- und Festtagen keine Expedition. Geschäftslokal: Dresdner Str. Nr. 23. Feuermeldestcllen der freiwilligen Feuerwehr befinden sich Kamenzer Str. Nr. 17; am Hof Nr. 3. Albertftraße Nr. 12, BrauhauSgasse Nr. 13 und Dresdner Straße Nr. 16. Ortskrankenkasse: 11—1 Uhr Wochentags. Expedition: Neumarkt Nr. 11. Als Aerzte sungiren di« Herren : vr. weck. Fürstenau. I)r. msck. Rätze, vr. insä. Roch und 1)r. mock. Strobach. k 1 Festsetzung »er im Winterhalbjahr allhier znläsfigen Sonntags-Geschäftbfttmde«. 1) für den Handel mit Delicatessen, Butter, Eiern, Grünwaaren von 8 bis 9, '/,N bis V,l2 Uhr Borin, sowie von 2 bis 5» Uhr Nachm.; 2) für den Verkauf von Fleisch und Wurstwaaren feiten der Fleischer von '/,8 bis '/,9, 11 bis 12 Uhr Borm., sowie von 5 bis 8 Uhr Abends; 3) für den Verkauf von Milch und Sahne von 7 bis 9 Uhr Vorm., 11 Uhr Borm. bis 1 Uhr Mittags und von 6 bis 7 Uhr Abends; 4) für den Handel mit anderen Eßwaaren, Conditorei- waaren, Colonialwaaren, Tabak, Cigarren, Heizungs und Beleuchtungsmaterial von 8 bis 9 und von V,1l bis V,12 UhrBorm., sowie von 2 bis 5 Uhr Nachm.; 5) für den Detailhandel mit den übrigen unter 1 bis 4 nicht aufgesührten Maaren von '/-N Uhr Vorm. bis '/,1 Uhr Mittags und von 2 bis 5 Uhr Nachm. Sind Maaren aus verschiedenen Branchen in einem Geschäft vereinigt, so sind die Stunden einzuhalten, welche für den Hauptzweig deS betr. Geschäfts vorgeschrieben sind. An den ersten Feiertagen der drei hohen Feste, in gleichen an den Bußtagen, am Charfreitag und am Todtenfestsonntage sind die Geschäfte gänzlich zu schließen. Repertoir des königl. Hostheaters in Dresden. Opernhaus: Dienstag: Carmen. — Mittwoch: Sicilianische Bauernehre. Vergißmeinnicht. — Donnerstag: Lohcngrin. — Freitag: Die lustigen Weiber von Windsor. — Sonnabend: Geschlossen. — Sonntag: Tell. — Schauspielhaus: Dienstag : der Hypochonder. — Mittwoch: Figaros Hochzeit. — Donnerstag: Auf der Sonnenseite. — Freitag: Aus der Sonnenseite. — Sonnabend: Geschlossen. — Sonntag: Auf der Sonnenseite. Marktpreise i« Kamenz am 20. Oktober 1898. 50 Kilo M. Ps. M. Pf. Korn 7 — bis 7 36 Weizen 8 — - 8 50 Gerste 6 85 - 7 15 Hafer 6 50 - 7 — Haidekoni 7 25 - 7 35 Hirse 10 58 - 12 — M. Ps. Heu 50 Kilo 2 50 Stroh 1200 Pfd. 16 — Butter 1 Kilo 2 30 Erbsen 50 „ 10 — Marktpreise ia Bautzen am 22. Oktober. 1898. 50 Kilo Weizen Korn Gerste Hafer Erd len M. Pf. M. Ps. I 8 8« bis 8 94 7 34 - 7 50 7 14 - 7 32 6 50 - 6 70 9 - - II 12 Ferkel 1248 Stück 50 Kilo M.Pf. M.Pf. Hirse 13 —bis15 — Heu 250 - 280 Kartoffeln 150 - 2 — Butter 1 Kilo 210 - 240 Stroh(600k) 16 — - 18 50 2Mk.10Pf. bis2Mk.40Pf. ä 8 bis 19 Mk. Voraussichtliche Witterung. Dienstag. L». Oktaber: Mildes, abwechselnd heiteres und wolkiges Wetter mit etwas Regen. Mittwoch, »«. Oktober: Mildes, windiges, wechselnd bewölktes, zeitweise heiteres Wetter mit etwas Regen. — In 15 Minuten zu bereiten. Tassen bouillon (für 5 Personen): In 1^ Liter Wasser kocht man 10 Gramm Rindermark, eine kleine zerschnittene Stange Porree, eine halbe Peter- silienwurzel, ein Stück Sellerie 10 Minuten, seiht da» Wasser durch, giebt 15 Gramm Liebig'» Fleisch-Extract daran, sowie 10 Gramm Salz, kocht die Bouillon auf und füllt sie in Tassen. Ksicie braucht vsncks sieb an ckis ttotisnstsinsi' Lsiäsnvxsdsi'si — — grö88ts kabrilc kür Loicksnstokks ill 8aviu>su. SpsriaUtüt: vrautlclelcker. kabrilc u. Vorsallcktlunw: Vsi lcauks- u. Ssickoubaus i. 8. Roiabs8tr»8ss 33/35. des Jnserirens erst in gewinn- Den geehrten Herren Kaufleuten, Gewerbtreibenden und Geschäftsinhabern werden für die Winter- und Weihnachtssaison ganz besondere Rabattveraünstigungen offerirt und zwar wird namentlich bei sechsmaliger Wiederholung ein ganz außergewöhnlich hoher Rabatt gewährt werden, denn gerade eine mehrmalige Wiederholung läßt die Wirksamkeit des Jnserirens erst in gewinn bringender Weise hervortreten. Das Amtsblatt, welches eine Auflage von über 2100 Exemplaren aufweist und in alle Volksschichten eindringt, gewährt durch die eingehende und wirksameBerbreitung im ganzen Amtsgerichtsbezirk und darüber hinaus einen sicheren Erfolg. Die Redaktion und Expedition des „sächsischen Erzählers".