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ruogen so geeignet macht. ist i« Gegensatz z« der erschlaffenden Hitze des Sommer«, die ost nnr Wanderungen in den Morgen« und Abend« stunden gestattete, die kühle, erfrischend« Witterung. Wenn auch der Blumenschmuck de» Sommer» fehlt, so hat doch der Herbst einen besonderen Reiz. Da« Laub der Bäume in seinen ver schiedenen Farbenschattierungen, die rochen Hage« butten an den Sträuchern und die Vogelbeeren an den Bäumen erfreuen da» Auge de» Wanderer». Wie erfrischend ist jetzt ein Vang durch den Herbstwald. Wie werden die Nerven gestärkt und beruhigt, der Appetit angeregt, da« Wohl« , befinden und die Gesundheit gehoben. Darum rächen wir für die Ferien: Hinau» in die waldreiche Umgebung unserer Stadt, hinau» auf unsere schönen Berge. — 26. September. Der GebirgSverein allhier veranstaltet am Mittwoch, den 28. Sept., Abend» 8 Uhr, einen Familienabend, be« stehend in Konzert, Vortrag und nachfolgendem Tänzchen. Den Vortrog hält Herr Oberlehrer Martin-DreSden und wird in bekannt anziehender Weise über da» Thema sprechen: „Zur Geschichte der Entwickelung de» Touristenverkehr» in der sächsischen Schweiz." Dieser auf gründlichen ge schichtlichen Studien beruhende Vortrag dürste die Mitglieder de» Verein» außerordentlich interessiren, weshalb der Besuch diese» Familien abend» aus'» Wärmste zu empfehlen ist. —* 26. September. Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewahren, in dringenden Fällen Einschreibbriefe stet» mit den nächsten, also auch mit solchen PostbesörderungSgelegenheiten zur Absendung zu bringen, welche außerhalb oder kurz nach Beginn der für den Verkehr am Postschalter festgesetzten Dienststunden sich darbieten, besteht die Einrichtung, daß derartige Sendungen bei den Postanstälten ausschließlich der Post agenturen außerhalb Ker Schalterdienst stunden bis spätesten» eine halbe Stunde vor dem Abgänge der nächsten Beförderungsgelegen heit gegen Zahlung einer Gebühr von 20 Pfg. ringeliefert werden können, sofern zu jener Zeit ein Beamter im Dienst anwesend ist. ES ist ferner zulässig, außerhalb der Schalterdienststunden auch dringende Packete, deren Beförderung mit den sich darbietenden schnellsten Postgelegen heiten, also auch mit den Schnellzügen, stattfindet, gegen Entrichtung der gleichen Gebühr und der tarifmäßigen besonderen Gebühr von 1 Mark zur Auflieferung zu bringen. WM- Bestellungen auf de« „sächsischen Erzähler" für das nächste Vierteljahr nimmt jeder Austräger unseres Blattes, jede Postanstalt und jeder Landbriefträger entgegen. Der „sächs. Erzähler" kostet vierteljährlich 1 Mark 50 Pfg. Sein BerbreitungSkre.s ist ein weit ausgedehnter, und haben Inserate ganz bedeutenden Erfolg. Versäume Niemand sein Post-Abonnement auf den „sächsischen Erzähler" für das nächste Viertel jahr sofort zu erneuern, damit keine Unterbrech ung in der Zustellung unseres Blatte» eintritt. Die vorliegende Nummer deS „sächs. Erzählers" ist die vorletzte, die in dem ablaufenden Viertel jahr zur Ausgabe gelangt. Höchste Zeit wird eS deshalb für die Postabonnenten, die Bestellung auf den „sächsischen Erzähler" bei der Post zu erneuern, wenn dies nicht bereits geschehen ist. — Nach einer jüngst erschienenen mini steriellen Verordnung sind Gesuche um Be willigung von Belohnungen für Er mittelung von Brandstiftern in neuerer Zeit unmittelbar beim Ministerium deS Janern eingereicht worden. Da da- Ministerium aber auch ferner über solche Gesuche, namentlich auch über die Höhe der zu gewährenden Belohnungen, die Gutachten der KreiShauptmannschaften zu vernehmen wünscht, so ist von den Behörden den Bestimmungen zu entsprechen, wonach der artige Gesuche den geordneten Instanzenweg gehen, beziehungsweise zunächst bei den KreiS hauptmannschaften einzureichen sind. Ausdrücklich weist da-Ministerium darauf hin, daß Anspruch auf die Belohnung nur derjenige hat, der den Urheber einer Brandstiftung zuerst entdeckt und unter Beibringung solcher Verdachtsgründe an zeigt, daß auf Grund deren die Uebersührung oder daS Geständniß de» Beschuldigten erfolgt. — Wenn auch die bei der deutschen Post eingeführten „Kartenbriefe" zur Zeit nicht mehr so lebhaft benutzt werden als am Anfänge so wird doch der Jahresverbrauch rund 4,700,000 Stück betragen. E» würden also jährlich doppelt soviel Kartenbriefe abgesetzt werden, wie früher Briefumschläge mit eingestemprlter Marke verkauft worden sind. — Die österreichische Vrenre für die Schweine-Einfuhr wird demnächst wieder geöffnet «erden. Wenn diese Nachricht recht bald in Erfüllung ginge, so würde der NeichSregierung namentlich die ärmere Bevölkerung recht danwar sein, da sie von der Orffnung der Grenze wieder billigere Flrischpreise erwartet. Einzelne groß städtische Berwaltungen inner« und außerhalb Sachsen»-sind wegen der Steigerung der Fleisch, preise bereit» bei ihren Regierungen in dem Sinne vorstellig geworden, daß die Zufuhr von Schlachtvieh au« Oesterreich wieder gestattet «erden möchte. — Die „Bairische Lehrerzeitung" regt einen Zuzug bairischer Lehrer nach Sachsen an. Da« genannte Blatt schreibt: Einem un freundlich zur Verfügung gestellten Briese eine sächsischen Seminardirrktor» entnehmen wir mit Rückficht auf die große Zahl bairischer Seminar absolventen und Schulpraktikanten, die zur Zeit jahrelang auf eine Anstellung warten müssen nachstehende Mittheilung über die dortigen Schulvrrhältnisse: Etwa als Vikar hier ein tretende junge Männer dürfen mit Bestimmtheit auf dauernde Anstellung rechnen; vor vier Jahren kann Sachsen seinen Lehrerbedarf nicht mit den von eigenen Seminaren entlassenen Kandidaten oder auch inländischen jungen Theo logen decken. Eine wohlthätige Gehaltssteigerung für ständige Lehrer ist eine Folge dieser Er scheinung; eine zweite ist die Einfüllung nicht sächsischen Blutes in unsere Lehrkörper. Etwa zu uns kommende Baiern würden sicherlich auf gute Aufnahme rechnen können. — Wie bringt man seine Oleander in jedem Jahre zur Blüthe? fragte ein Leser im prak tischen Rathgeber im Obst- und Gartenbau vor Kurzem und sind eine große Menge Antworten daraus eingegangen. Danach müssen Oleander vor allen Dingen viel Sonne haben, reichlich gegossen werden und zwar mit warmem Wasser und müssen reichlich gedüngt werden mit Hühner mist, verrottetem Pferdemist oder mit verdünnter Jauche. Vor Regen sind Oleander möglichst zu schützen. Im Winter sind sie in einem Hellen und trockenen Keller aufzubewahren, nicht in einem dunklen und feuchten, denn da werden sie krank. I» Burkau, 23. September. Nachdem Herr Gemeindevorstand Heinr. König S4 Jahre hin durch seine volle Kraft dem Wohle der Gemeinde gewidmet, und mit bestem Erfolge im privaten wie öffentlichen Leben gearbeitet hat, legte er am 20. ds. sein Amt in die Hände des zu seinem Nachfolger gewählten Herrn Klemens Zenker. In Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Herrn König mußte leider von einer größeren öffentlichen AbschiedSseier abgesehen werden. Es verfügte sich daher Vormittags 11 Uhr eine Deputation von 6 Herren aus dem Gemeinde« rathe, Kirchen- und Schulvorstande nach seiner Wohnung, um ihm Namens der Gemeinde für die ihr geleisteten Dienste in warmen Worten zu danken und als äußeres Zeichen der Aner kennung eine goldene Uhr mit Kette zu über reichen. Mit dem aufrichtigen Wunsche, daß diese Uhr dem aus unserer Gemeinde Scheidenden nach so vieler Arbeit und Unruhe noch recht viele schöne Stunden der Erhohlung und Ruhe bei guter Gesundheit anzeigen möge, verließ die Deputation den Gefeierten, welcher tief gerührt für die ihm erwiesene Anerkennung dankte. Gott gebe ihm noch einen recht schönen Lebensabend! -f* Demitz-Thumitz, 25. Septbr. Heute früh ertönte hier musikalischer Weckruf, denn der hiesige Turnverein kündigte dadurch sein 19. Stiftungsfest an, welches des Abend- mit Ball und turnerischen Vorführungen im Spittang'schen Gasthofe gefeiert wurde. ** Demitz-Thumitz. Der hiesige GebirgS verein hat an dem EisenbahnrrstaurationSgebäude eine Tourentafel mit 8 Touren anbringen lassen. Derselbe macht jetzt die nöthigen Borerürterungen und Vorbereitungen zu einem Baue des AuS« stchtSthurmeS auf dem Klosterberge. Die Kloster herrschaft hat zur Errichtung eine» solchen die Genehmigung ertheilt. Sie hat zugleich den Wunsch ausgesprochen, daß ein massiver Stein thurm, sowie eine Restauration dabei hergestellt werden möchte. -k. Neukirch, 26. September. Der Seminaristrn-Musikverein „Konkordia" fügte durch sein am gestrigen Abend im hiesigen Hosgericht veranstaltetes Konzert dem Kranze seiner Erfolge ein neue- Ruhmesblatt ein. Die au» Nah und Fern zahlreich erschienene Zuhörerschaar folgte den Durchweg vorzüglichen Darbietungen mit steigendem Interesse und spendete reichen Beifall. Die jugendlichen Sänger verstanden e« aber auch, da« Publikum zu fesseln und e» wird den Rezensenten schwer, au» der Menge de» Gebotenen Einzelheiten herauSzuheben. Ueberalk .... feine« Kuustverständniß und vorzügliche Schulung. Der mit Fülle und Kraft zu« Gehör gebrachten Männerchor „Altdeutscher Schlachtgesang" von Rietz bildete die erst« Nummer de» überau» qb- wrchsrlungSreichen Programme«. Dominierte hier „de» Baffe« Vrunogewalt, so folgten in wirkungsvollem Gegensätze Borträge tief empfundener Volkslieder „Am Aarensee" und „Unterm Schlrhdornhag" (Doppelquartett). Be sonderen Beifall erntete auch der vollendet vorgetragene Männerchor „da» Herz am Rhein." Daß neben der edlen SangeSkunst auch die Instrumentalmusik im Bautzener Seminar eine Pflegestätte hat, bewiesen die Darbietungen eine» Streichquartett» eine» Biolin-Duett» von Joh. Pache und die verschiedenen Klaviervorträge. Mit besonderer Anerkennung erwähnen wir da« ebensoviel Kunstverständniß wie vollendete Technik verrathende Spiel de» Primaners Schäfer. Da perlende Spiel der Grazielle von Kuhn-Hanselt kam aus dem von Herrn Hofpionofortesabrikant Förster-Löbau in liebenswürdigster Weise zur Veisügung gestellten prachtvollem Konzertflügel zur besten Geltung, während bei dem pompösen Präludium von Stephan Heller daS Instrument sich in seiner ganzen Tonwucht und Fülle ent wickeln konnte. Der keineswegs leichte Männer chor „Heini von Steier" bildeten den Abschluß des in allen Theilen gelungenen Konzerte», an das sich ein bi» in die dämmernden Morgen stunden frohbelrbter Ball schloß. Hoffen wir, daß eS dem Vereine noch recht lange vergönnt sei, der Pflege deS Schönen zu widmen und reiche Erfolge davonzutragen. I^uästs rausioaru? tz Neukirch, 25. September. Nächsten Sonntag wird die Neukircher Kirmes gefeiert. Wie bisher, so dürfte auch in diesem Jahre ein starker Besuch von KirmeSgästen zu erwarten und Vorsorge getroffen sein, daß es namentlich Gelegenheit zum Tanzen und anderen Freuden der Jugend giebt. Bautzen, 23. Septbr. In der gestrigen fünften diesjährigen Sitzung deS Bezirks ausschusses der Amtshauptmannschaft Bautzen gedachte zunächst der Vorsitzende Herr Amts hauptmann vr. Hempel des am 10. v. M. er folgten Hinscheibens deS Privatiers Karl Thomaß in Wilthen, der eine lange Reihe von Jahren hindurch als Mitglied deS Ausschusses ersprieß lich mitgewirkt hat, worauf die Anwesenden ihrer pietätvollen Gesinnung dem Verstorbenen gegen über durch Erheben von den Sitzen Ausdruck gaben. — Die vorliegende Tagesordnung wies 54 BerathungS« und BeschlußfassungSgegenstände auf, über deren Erledigung folgendes mitgetheilt sei. Ueber die bei der Kgl. Staatsregierung eingegangenen Petitionen um Abänderung und^ Erweiterung des Gesetzes über die Pensions berechtigung der berufsmäßigen Gemeindebeamten hatte sich der Ausschuß gutachtlich auszusprechen und nahm hierauf die vorgeschriebene Neufest setzung der Durchschnittswerthe der Natural bezüge für die Zwecke der Arbeiterversicherung^ sowie die erforderliche Neuwahl für die zum Zwecke der Körung der Zuchtbullen im Bezirke bestehende Körkommission vor. In diese wurden die bisherigen Mitglieder und Stellvertreter,, nämlich die Herren Oekönomierath Steiger auf Kleinbautzen und Rittergutsbesitzer Herber auf Birkau als Mitglieder und die Herren Ritter gutsbesitzer Scheffel auf Pließkowitz und Guts besitzer Krostag in Spittwitz als Stellvertreter wieder gewählt. Weiter wurde beschlossen, einer vom Königlichen Ministerium des Innern ge gebenen Anregung entsprechend, die Bestrebungen der sogen. Sachsen-Stiftung, welche bekanntlich die unentgeltliche ArbeitSnachweisung für gediente Soldaten zum Zwecke hat, zu fördern und der Gemeinde Grubschütz auf deren Besuch zu der Herstellung der Brücke nach Gnaschwitz über da» Techritzer Wasser eine Beihilfe au» dem Brücken« bausond» zu gewähren. In Gemrindeangelegen- heilen wurde Genehmigung ertheilt zu folgenden Beschlüssen der betreffenden Gemeindevertretungen,, nämlich: zu Pielitz üver die Höhe der Entschädig ung de» dortigen Gemeindevorftande» für seine Mühewaltung, zu Stacha und Soritz über die Art der Bekanntmachung allgemeiner Veröffent lichungen und Anordnungen, zu Großseitschen,. Göda, Nedaschütz, Semmichau, Niedergurig,, Doberschütz bei Niedergurig und Kreckwitz wegen Urbernahme bleibender Verbindlichkeiten durch Duldung von Telegraphenlinien entlang öffent licher Wege. Weiter wurde genehmigt da» Friedhofsstatut der Kirchhosgemeinde Demitz- Thumitz, Wölkau und Rittergut Thumitz und die AuSbezirkung der Parzellen Nr. 38, 39 und 40 de» Flurbuch» für Strehla und Nr. 127»