ten meistens, wenn der Durchmesser der Kavernen auf etwa 10 cm anstieg. In einem solchen Falle dürften aber auch andere Zementmischungen versagen. Die Herstellung von Schaumzementen erfordert einen relativ großen Aufwand, da eine schaumige Substanz gesondert hergestellt und dann dem Zementbrei beigemischt wird. Bei den Gaszementen hingegen braucht lediglich während des Anmachvorganges ein festes oder flüssiges Treibmittel beigegeben zu werden. Die Gasentwicklung erfolgt im Zementbrei. Diese Methode erscheint für den Bohrbetrieb am geeignetsten. Deshalb soll in den weiteren Ausführungen nur auf sie eingegangen werden. Die in der Bauindustrie am meisten verwendeten Treibmittel sind Wasserstoffsuper oxid, Aluminiumpulver und Calciumkarbid. Bei dem ersten wird Sauerstoff und bei den letzten beiden Wasserstoff entwickelt. Von diesen 3 Stoffen dürfte Aluminium pulver am bequemsten zu handhaben sein. Bei Wasserstoffsuperoxid und Calcium karbid erfolgt die Gasentwicklung sehr schnell, während bei Aluminiumpulver eine Anlaufzeit vorhanden ist. Calciumkarbid müßte gegen vorzeitige Wassereinwirkung sorgfältig geschützt werden, was im Bohrbetrieb oft sehr umständlich sein kann. Bei den in den USA durchgeführten Versuchen, die, wie schon gesagt wurde, sehr erfolg reich waren, benutzte man Aluminiumpulver [45], Aus den erwähnten Gründen soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit gleichfalls auf die Wirkung dieses Stoffes eingegangen werden. Das scheint um so mehr berechtigt, da die Industrie ausreichende Mengen an Aluminiumpulver zur Verfügung stellen kann. Im folgenden wird kurz über die chemischen Reaktionen, die sich beim Zusatz von Aluminiumpulver zum Zement er geben, berichtet. Der Verfasser bezieht sich dabei auf von Frenkel gemachte An gaben [44]. Aus den Calciumsilikaten des Bindemittels spaltet sich beim Anmachen mit Wasser CaO ab. Mit diesem bildet das Aluminium Tricalciumaluminat. Die Bildung erfolgt nicht sofort, sondern unter Beisein von Alkalien, über folgende Zwischenreaktionen, bei denen zuerst Trinatriumaluminat entsteht: 2 Al + 6 NaOH -> 3 Na,0 • ALO, + 3 H,. Das Trinatriumaluminat setzt sich nun mit dem in Lösung befindlichen Calcium zu unlöslichem Tricalciumaluminat um, die Alkalien werden wieder frei: 3 Na 2 O • A1 2 O 3 + 3 Ca(OII) 2 -> 3 CaO • A1 2 O 3 + 6 NaOH. Durch Zusatz von Alkali ist es möglich, die Reaktion zu beschleunigen. Durch die Gasentwicklung wird die Dichte des Zementsteins vermindert. Die Festigkeit sinkt gleichfalls. Die entstandenen Gemische besitzen eine hohe Konsistenz. Die geringe Dichte einerseits und die große Zähigkeit andererseits machen diese Stoffe geeignet zur Bekämpfung von Spülungsverlusten. Über das Konsistenzverhalten von Gaszementen sind in der Literatur keine näheren Angaben gemacht worden. Aber gerade dies ist bei der Bekämpfung von Spülungsverlusten von großem Interesse. Diese Frage soll deshalb näher untersucht werden.