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Schmelzzement als Beschleuniger des Portlandzementes ansehen kann und umgekehrt. Es wird nicht möglich sein, diese Schlämmen in tiefen Bohrungen zu verwenden. Die Gefahr, daß sie vorzeitig im Gestänge fest werden, ist zu groß. Wohl aber kann man sie in geringen Teufen einsetzen. Die Erfolgsaussichten sind dabei wesentlich größer, als beim Einsatz von reinem Portlandzement. Aber auch hier besteht die Gefahr, daß sich, da sie ja den größten Teil der Erstarrungszeit dünnflüssig bleiben, die Schlämmen aus Portlandzement und Tonerdeschmelzzement im Gebirge verlaufen, ohne einen Effekt zu erzielen. Nur dann, wenn die Bohrung so flach ist, daß der Austritt nach wenigen Minu ten erfolgt, ist ein Einsatz möglich. Selbstverständlich können in solchen Fällen auch starke Beschleuniger, z. B. K 2 CO 3 , benutzt werden. 3.3. Gelzemente Wie schon in Abschnitt 1.3.6. gesagt wurde, werden sehr oft Gelzemente zur Spülungs verlustbekämpfung verwendet. Vom Verfasser durchgeführte Laborversuche zeigten, daß sowohl ungarischer Bento nit als auch Friedländer Ton die Anfangskonsistenz einer Zementschlämme herauf setzen. Während die scheinbare Viskosität bei Bentonitzusatz in der ersten Zeit nach dem Anmachen steil ansteigt, dann aber über mehrere Stunden fast konstant auf dem erreichten Wert verbleibt, fällt sie bei Zusatz von Friedländer Ton gegenüber dem Anfangswert wieder ab. Unter Zusatz von Friedländer Ton hergestellte Gelzemente eignen sich deshalb nicht zur Bekämpfung von Spülungsverlusten. 3.4. Gaszemente In der amerikanischen Literatur ist von den Erfolgen berichtet worden, die mit Gas zement bei der Spülungsverlustbekämpfung erzielt wurden. Es liegen keine näheren Angaben über Zusammensetzung und Verhalten der Mischung Vor. Die nachfolgend angeführten Untersuchungen hatten nicht den Zweck, ein arbeitsreifes Verfahren zu entwickeln, es sollten vielmehr experimentell die grundlegenden Eigenschaften dieser Stoffe untersucht werden, um so einen Beitrag zur Ausarbeitung dieser neuen Abdich tungsmethode zu geben, die unter Umständen nicht nur für den Bohrbetrieb, sondern auch für die allgemeine Injektionstechnik von Interesse sein wird. 3.4.1. Überblick Schon seit langer Zeit werden in der Bauindustrie Gas- und Schaumbetone verwendet [39, 40, 41, 42, 43, 44]. Beim Gasbeton werden durch Zusätze von gasbildenden Stoffen im Mörtel Poren erzeugt. Beim Schaumbeton wird eine schaumige Substanz hergestellt und diese dann dem Mörtel untergemischt. In letzter Zeit findet man auch in bohr technischen Zeitschriften Hinweise, daß Gaszemente für die Bekämpfung von Spülungs verlusten verwendet wurden [45]. Es sollen damit, wie schon im Abschnitt 1.3.6. erwähnt wurde, Spalten und Kavernen abgedichtet worden sein. Allerdings mißlangen die Arbei-