2.3.1. Abhängigkeit der erforderlichen Wasserzusätze und Verfestigungs ¬ zeiten von der Höhe des Ölzusatzes Die Abbildungen 28 und 29 geben die in Abschnitt 1.2. und 2.2.4. erhaltenen Werte wieder. Es ist klar zu erkennen, daß der Verfestigungsbereich beim ungarischen Bentonit größer ist als beim Friedländer Ton. Weiterhin ist zu ersehen, daß, wie auch schon früher gesagt wurde, der Verfestigungsbereich mit steigendem Ölzusatz abnimmt. Das ist besonders deutlich beim Friedländer Ton. Die Verfestigungszeit steigt mit steigen dem Ölzusatz an. 2.3.2. Die Verfestigung bei Zusatz von Tonspülung anstelle von Wasser Im Bohrfeld wurde die Befürchtung geäußert, die Dieselöl-Bentonit-Mischung würde nur bei Zugabe von Wasser, nicht aber bei Vermischung mit Tonspülung abbinden. Diese Befürchtung erscheint unbegründet, wenn man bedenkt, daß ja der Haupt bestandteil der Tonspülung gleichfalls Wasser ist. Es wird lediglich ein Teil dieses Wassers an die in der Spülung enthaltenen Tonteilchen gebunden sein. Daher steht der Ton-Öl-Mischung bei Zusatz gleicher Flüssigkeitsmengen, wenn man Tonspülung zusetzt, eine geringere Menge an Wasser zur Verfügung, als das bei Zugabe von reinem Wasser der Fall wäre. Folglich wird auch die maximal mögliche Zusatzmenge von Flüs sigkeit, bei der sich noch zähe Klumpen bilden und keine für Abdichtungsarbeiten unge eignete breiige Masse entsteht, bei Zusatz von Tonspülung größer sein als bei Zusatz von reinem Wasser. Dies dürfte aber auch der einzige Unterschied sein. Den Spülungschemikalien einen Einfluß zuzuschreiben, erscheint unbegründet, da selbst eine große Änderung des pH-Wertes, wie aus Abschnitt 2.2.3. ersichtlich, keinen bedeutenden Einfluß auf den Verfestigungsvorgang hat. Versuche, die hier nicht im einzelnen wiedergegeben werden sollen, zeigten, daß auch bei Zusatz von Tonspülung eine Verfestigung der Mischung auftritt. Der Ver festigungsbereich hatte sich, wie es nicht anders zu erwarten war, gegenüber dem bei Zusatz von reinem Wasser vergrößert, die Verfestigungszeit ist gleichfalls etwas ange stiegen. 2.3.3. Der Reaktionsverlauf bei höheren Temperaturen und bei Verwen ¬ dung von salzhaltigen Wässern Die in den Bohrlöchern herrschenden Temperaturen sind bei großen Teufen sehr hoch. Um den Einfluß auf den Reaktionsverlauf bei der Verfestigung von Ton-Dieselöl- Mischungen festzustellen, wurde das zugesetzte Wasser vor der Zugabe auf etwa 100 °C erhitzt. Es zeigten sich keine wesentlichen Änderungen im Reaktionsverlauf, die für die Anwendung des Verfahrens von Wichtigkeit wären. Deshalb wird nicht näher auf diesen Punkt eingegangen. Bei Zusatz von Salzwasser erfolgt, wie aus Abschnitt 2.2.3. und den Ergebnissen eines Feldversuches (Abschnitt 2.5.) hervorgeht, gleichfalls eine Verfestigung der Ton- Öl-Aufschlämmung. Die Werte unterscheiden sich nur unwesentlich von den bei Zusatz 4 FFH A 294