Dem Wasser wurde entweder HCl oder NaOH zugesetzt und damit der pH-Wert verändert, um zu sehen, ob ein Einfluß auf die Verfestigung vorhanden ist. Es zeigte sich, daß der pH-Wert des zugesetzten Wassers nur einen untergeordneten Einfluß auf die Verfestigung zu haben scheint. Ein Einfluß auf die erforderliche Ver festigungszeit ist nicht festzustellen. Der Bereich des Wasserzusatzes, bei dem eine Ver festigung auftritt, scheint bei hohem pH-Wert etwas vergrößert zu sein, doch ist die Zunahme so unbedeutend, daß auch hieraus kein Rückschluß auf den Einfluß des pH- Wertes gezogen werden kann. Würde die Teilchenladung maßgeblich an der Stabili sierung des Gemisches beteiligt sein, so müßte man einen wesentlich größeren Einfluß bemerken. Aus diesem Versuch geht als praktische Schlußfolgerung hervor, daß der Salzgehalt der Gebirgswässer die Verwendbarkeit dieses Verfahrens nicht einschränkt. Ein durchgeführter Feldversuch zeigte, daß die Verfestigung der Dieselöl-Ton-Mischung auch mit Magnesiumchloridlauge, die vorher als Spülung verwendet worden war und auf den Gebirgsspalten anstand, erfolgte. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wodurch die schnelle Wasseraufnahme des Tons bedingt ist. Während normalerweise der Bentonit 70 Std. und der Friedländer Ton 400 Std. braucht, bis er ausgequollen ist, tritt hier die Wasseraufnahme schlag artig auf. So reizvoll es wäre, hier eine Lösung zu suchen, geht dies über das Ziel dieser Arbeit hinaus. 2.2.4. Der Einfluß der Ölmenge Wie im vorhergehenden Abschnitte gezeigt wurde, handelt es sich bei den Reaktionen um kolloidchemische Vorgänge. Die Menge des zugesetzten Öles, das als Dispergier ¬ mittel wirkt, wird keinen großen Einfluß auf das Geschehen haben. Um eindeutig nachzuweisen, daß überhaupt ein Ein fluß vorhanden ist, wurde eine Mi schung von 100 g Friedländer Ton und 300 cm 3 Dieselöl hergestellt und mit unterschiedlichen Wassermengen ver setzt. Bei diesem extremen Mischungs verhältnis traten Änderungen klar her vor. Die erhaltenen Werte sind aus den Abbildungen 28 und 29 zu ersehen. Vergleicht man diese Daten mit den in Abschnitt 2.1. erhaltenen Werten -14 0 ■> 120 "e 1OO N b eo •» n 60 <» 3 “O 20- (Abb. 28 u. 29), so sieht man, daß der Verfestigungsbereich bei höheren Öl zusätzen verkleinert ist. Erst bei einem Abb. 28. Verfestigungsbereich von Ton- bzw. Bentonit-Dieselöl-Mischungen bei Zusatz von reinem Wasser Zusatz von 40 cm 3 Wasser treten die ersten Klumpen auf, während das bei geringeren Ölzusätzen schon bei 20 cm 3 Wasser der Fall ist. Es ist nicht anzu nehmen, daß dies auf kolloidchemische a) Ungar. Bentonit im Mischungsverh. von 80—140 cm 3 Dieselöl je 100 g Bentonit b) Friedländer Ton im Mischverh. von 50—100 cm 3 Dieselöl je 100 g Friedländer Ton c) FriedländerTon imMischungsverh. von 300 cm 3 Dieselöl auf 100 g Friedländer Ton