einer Stoppuhr ermittelt. Da die Messung rein visuell war und der Verfestigungsprozeß nicht schlagartig erfolgte, sondern innerhalb einer wenn auch sehr kleinen Zeitspanne von 2 bis 4 Sekunden verlief, werden die erhaltenen Werte eine Ungenauigkeit auf weisen, die bei der Betrachtung der Ergebnisse berücksichtigt werden muß. Die Ergebnisse sind aus den Abbildungen 28 und 29 zu ersehen. Die nachfolgenden Abbildungen sollen die Ergebnisse veranschaulichen. Abb. 14 zeigt in etwa 2facher Vergrößerung die Oberfläche einer Mischung aus 100 g Bentonit und 120 cm 3 Dieselöl. Der Ton ist in dem öl verteilt, eine Klumpenbildung liegt nicht vor. Bei einem Zusatz von 80 cm 3 Wasser bilden sich in etwa 15 s kleine Klümpchen, wie sie auf der Abb. 15 zu sehen sind. Der Durchmesser der Glasschale beträgt 75 mm. Die Oberfläche der Klümpchen zeigt die Abb. 16 in etwa 2facher Ver größerung. Wird der Wasserzusatz weiter erhöht, so schwinden die in Abb. 16 sichtbaren scharfen Konturen. Die Klumpen bilden eine zähe zusammenhängende großklumpige Masse (Abb. 17). Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, bilden sich bei übermäßigem Wasserzusatz keine Klumpen, sondern es bildet sich ein zäher Brei. In den Abb. 18 und 19 ist dies dargestellt. Nach der Klumpenbildung sammelt sich der größte Teil des zugesetzten Dieselöls auf dem Boden des Gefäßes und kann wieder abgegossen werden. Aus den erhaltenen Werten ist ersichtlich, daß bei den untersuchten Mischungen unabhängig von der Menge des zugesetzten Dieselöls bei einer Wasserzugabe von 30 cm 3 sich die ganze Dieselöl-Bentonit-Mischung zu kleinen grießigen Klumpen umbildet. Bei einer Zugabe von 20 cm 3 bilden sich lediglich wenige Klümpchen, die sich auf dem Boden des Gefäßes ansammeln. Erhöht man den Wasserzusatz, so werden die Gebilde immer größer, um bei etwa 100 cm 3 große zähe Klumpen zu bilden, die bei etwa 140 cm 3 anfangen schmierig zu werden und bei 160 cm 3 in einen schmierigen Brei über gehen. Ungarischer Bentonit ist ein Import-Produkt und relativ teuer. Es lag daher nahe, einen einheimischen Ton auf seine Verwendungsfähigkeit zu untersuchen. In der Praxis stehen genügende Mengen von Friedländer Ton, der gleichfalls getrocknet und gemahlen geliefert wird, zur Verfügung. Untersuchungen sollten Aufschluß geben über seine Brauchbarkeit als Dieselöl-Tonmischung zu Abdichtungsarbeiten. Es wurden, genau wie beim Bentonit, verschiedene Mengenverhältnisse von Dieselöl und Ton hergestellt und mit Wasser vermischt. Bis zu einem Zusatz von 40 cm 3 Dieselöl auf 100 g Ton bildeten sich lediglich feuchte Klumpen. Erst bei einer Zugabe von 50 cm 3 Dieselöl entstand ein Brei, der aber noch sehr zäh flüssig war. Hier wurde mit den systematischen Untersuchungen begonnen. Die er haltenen Werte sind gleichfalls aus der Abb. 28 u. 29 ersichtlich. 2.2. Kolloidchemische Betrachtungen Es ist nicht Sinn dieser Arbeit, eine theoretische Klärung der Verfestigung zu geben. Jedoch scheint es dem Verfasser nützlich, einige grundlegende Gedanken darzulegen,