Gelzemente, d. h. also Mischungen aus Zement und Bentonit, werden im Ausland wohl neben den Dieselöl-Bentonit-Aufschlämmungen am häufigsten benutzt. Hier gilt es gleichfalls Klarheit zu schaffen über die Änderung der Konsistenz solcher Stoffe in der ersten Zeit nach dem Anmachen und über das Verhalten der in der DDR vorhan denen Produkte. In letzter Zeit ist in der ausländischen Fachpresse, wie bereits gesagt, über die Ver wendung von Gaszementen berichtet worden. Es liegen keine näheren Angaben über die Eigenschaften dieser Stoffe vor. Die in der Bauindustrie durchgeführten Arbeiten geben keine Auskunft über die interessierenden Fragen. Es sollen Versuche durch geführt werden, die Klarheit über das Verhalten dieser Gemische schaffen. In der Bauindustrie sind beim Abdichten von Spalten, in denen strömende Wässer anstanden, mit schnell abbindenden Mischungen aus Portlandzement und Tonerde schmelzzement gute Erfolge erzielt worden. Aus der Tiefbohrtechnik ist nichts über ihren Einsatz bekannt. Es soll in Laborversuchen die Anwendungsmöglichkeit bei der Bekämpfung von Spülungsverlusten geprüft werden. In der DDR wurde bei Verlustbekämpfungen oft Zement unter Zusatz von Beschleu nigern eingepumpt. Der Erfolg war meistens sehr gering. Es soll festgestellt werden, ob diese Arbeitsweise überhaupt angebracht ist. Druck und Temperatur beschleunigen den Abbindevorgang der Zemente. Mit den vorhandenen Geräten ließen sich teilweise die Temperaturen einstellen, mit ihnen den Druck nachzubilden, war nicht möglich. Der Verfasser ist der Meinung, daß in einem Stadium, in. dem noch gar keine Ergebnisse über die in der DDR benutzten Zusätze vorliegen, auch schon bei Zimmertemperatur und atmosphärischem Druck durch geführte Untersuchungen einen Fortschritt darstellen. Hinzu kommt, daß die Spülungs verluste oft in nur geringen Teufen liegen, in denen diese beiden Faktoren noch keinen großen Einfluß ausüben.