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Die in anderen Gebieten vorhandenen Verluste zeigen bei weitem nicht die Inten sität, die den vorstehend beschriebenen eigen ist. So treten z. B. in der Niederlausitz beim Durchbohren des Buntsandsteins Spülungsverluste auf. Da hier keine Auslaugungs erscheinungen vorliegen, sondern die Spalten durch tektonische Einflüsse entstanden sind, sind im Gebirge keine Kavernen vorhanden. Mit zweckentsprechenden Bekämpfungs maßnahmen dürften hier gute Erfolge zu erwarten sein. Es sind hier Fälle bekannt, in denen ein zuerst sehr intensiver Verlust von selbst zurückging. Die Spalten werden durch das Bohrklein zugesetzt worden sein. Daß ein solcher Verlust durch Einsatz zweckentsprechender Mittel gleich nach seinem Auftreten hätte beseitigt werden können, liegt klar auf der Hand. Man pumpte in diesen Gebieten hochviskose Tonaufschlämmungen ein, ohne nennens werte Erfolge zu erreichen. Bei den hier durchgeführten Zementationen kam es vor, daß der Zement im Bohrloch stehenblieb. Nach dem Aufbohren war der Verlust wieder vorhanden. Sehr oft werden dem Zement Beschleuniger zugesetzt. Die dabei erzielten Erfolge sind gering. Manchmal verlief sich die Zementbrühe im Gebirge, in anderen Fällen wurde das Gestänge zuzementiert. Als brückenbildende Materialien wurden Stroh, Zellophan schnitzel, Sägespäne und hin und wieder auch einige andere Stoffe mit wechselndem Erfolg verwendet. Es wäre nützlich, eine systematische Untersuchung der in den Be trieben der DDR anfallenden Abfallprodukte durchzuführen. Abschließend kann man sagen, daß es notwendig ist, reale Grundlagen für die Be kämpfung von Spülungsverlusten in den Betrieben der DDR auszuarbeiten. Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, einen Beitrag zur Ausarbeitung solcher Grundlagen zu geben, um so zu helfen auf diesem kleinen Gebiet die Bohrtechnik in der DDR zu ver vollkommnen. 1.5. Auswahl der durchzuführenden Untersuchungen Nachdem ein Überblick über die in der Welt angewendeten Verfahren gegeben wurde, nachdem weiterhin die in der DDR vorhandene Technik kurz geschildert worden ist, gilt es, aus der Vielzahl möglicher Untersuchungen die auszuwählen, die die größten Erfolgsaussichten besitzen. Das Ziel der Arbeit ist es, Laborergebnisse zu liefern, auf die aufbauend der praktisch tätige Ingenieur die anfallenden Abdichtungsarbeiten ver bessern kann. Selbstverständlich können und sollen nicht Universallösungen gesucht werden, aber es soll der Anfang zur Ausarbeitung von Methoden gemacht werden, die, in der Praxis zweckentsprechend angewandt, einen besseren Erfolg haben, als die bisher durchgeführten Abdichtungsarbeiten. Es muß versucht werden, nach Möglich keit Produkte zu verwenden, die im Inland im genügenden Maße zur Verfügung stehen. Im Ausland erzielt man mit Bentonit-Dieselöl-Gemischen oft gute Erfolge. Es er scheint zweckmäßig, in Laborversuchen das Verhalten solcher Aufschlämmungen zu klären, um sie in der Praxis sicher handhaben zu können. Die vorliegenden Veröffent lichungen sind unvollständig. Es soll Klarheit geschaffen werden über die optimalen Mischungsverhältnisse der einzelnen Komponenten, über Verfestigungszeiten der Aufschlämmung und über die Einsatzmöglichkeit einheimischer Produkte.